The Beatles – Rubber Soul

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  • #2726185  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    Drive My Car * * * * 1/2
    Norwegian Wood * * * * *
    You Won’t See Me * * * 1/2
    Nowhere Man * * * * *
    Think For Yourself * * *
    The Word * * *
    Michelle * * * *
    What Goes On * * *
    Girl * * * *
    I’m Looking Through You * * * *
    In My Life * * * * *
    Wait * * *
    If I Needed Someone * * * * *
    Run For Your Life * * * *

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    #2726187  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    Wenn ich einige der letzten Bewertungen betrachte (Otis, Tops, Mista und auch andere) fällt auf, was auch bei der Bewertung von Revolver offensichlich wurde: an diese Songs der Beatles werden scheinbar besonders hohe Ansprüche gestellt, die diese, aus einer sehr kritischen Distanz heraus betrachtet, offensichtlich nicht erfüllen können. Frage: liegt dies an der Halbwertzeit von Popsongs, die sich im Laufe der Zeit verbrauchen? In diesem Zusammenhang interessiert mich, ob ihr die Beatles Songs schon immer so streng bewertet habt.

    --

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    #2726189  | PERMALINK

    martin-3862

    Registriert seit: 02.11.2005

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    xxx

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    #2726191  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,820

    AmadeusWenn ich einige der letzten Bewertungen betrachte (Otis, Tops, Mista und auch andere) fällt auf, was auch bei der Bewertung von Revolver offensichlich wurde: an diese Songs der Beatles werden scheinbar besonders hohe Ansprüche gestellt, die diese, aus einer sehr kritischen Distanz heraus betrachtet, offensichtlich nicht erfüllen können. Frage: liegt dies an der Halbwertzeit von Popsongs, die sich im Laufe der Zeit verbrauchen? In diesem Zusammenhang interessiert mich, ob ihr die Beatles Songs schon immer so streng bewertet habt.

    Amadeus, bei mir ist es so: Ich empfinde die späteren Beatles-Tracks als zu sehr an Mode und Zeitgeist orientiert. Die frühen Alben waren viel schlichter und song-orientierter. Je modischer eine Band produziert, umso schneller nutzt sich das Ganze ab. Die Beatles waren verliebt in Sounds, sie haben George Martin und die Studio-Techniker damit ziemlich kirre gemacht – dieser Effekt noch und hier noch ein Geräusch usw. und pipapo. Diesen Ehrgeiz hätten sie – sorry, aber ich sehe das so – lieber in ihr Songwriting stecken sollen, so wie z.B. Jagger/Richards das gemacht haben und die daran gewachsen sind. Wie wäre es denn mit den Beatles weitergegangen, wenn sie sich nicht getrennt hätten? Hätten sie irgendwann Musicals und Operetten im Stil von „Let it be“ und „The long and winding road“ geschrieben?

    Als die Beatles-Alben herauskamen, war ich schon jeweils gespannt, was denn nun als Nächstes kommen würde. Und Rubber Soul mochte ich auch sehr, aber Revolver war schon nicht mehr mein Ding. Ich finde es als Album auch seltsam zerfahren. Übrigens wurde es mir schon nach ein paar Wochen geklaut, und ich habe es nicht mehr neu gekauft, bis ich es dann als CD herauskam, das heißt schon einiges bei mir. :-)

    Ich empfinde Pet Sounds übrigens ganz ähnlich und mag die früheren Beach Boys viel lieber, ganz unabhängig davon, dass „God only Knows“ einer meiner Lieblings-Singles ist.

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    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #2726193  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,820

    *Martin*Wenn dem so wäre, wie könnte dann ein zwanzigjähriger gefallen dran finden?
    Und ich habe noch die Geburtstagsfeier von meinem Dad (Geburtsjahr 1950)vom letzten Samstag vor Augen und wie diese „älteren“ Herren noch zu Songs der Stones und Co. abgehen können und sich an den Klängen erfreuen, dann ist für mich diese Musik klar zeitlos (und zwar zurecht)!!!

    Klar, so wie viele meiner gleichaltrigen Freunde und Bekannten, deren Interesse an neuer Musik gleich Null ist und die in größeren Runden zu fortgeschrittener Stunde Dylan-, Beatles und Stones-Songs gröhlen und von alten Zeiten schwärmen. Nichts gegen deinen Dad, Martin – aber auf mich wirkt so was eher abturnend.

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    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #2726195  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,597

    @ Amadeus

    Ich kann nur für mich sprechen: selbstverständlich werden Beatles-Tracks nicht „strenger“ bewertet als die anderer Künstler. Die Phase der Adoleszenz, mein Sturm und Drang gewissermaßen, liegt ja nun schon ein paar Jährchen zurück. Immerhin war ich anfangs glühender Beatles-Fan. Poster an den Wänden, hundertmal hintereinander „From Me To You“, zehnmal „A Hard Day’s Night“ im Kino (kostete dreifünfzig mit Coke, war also sündhaft teuer), the works. Warum die Begeisterung dann im Laufe der Jahre 1965/66 merklich nachließ („Rubber Soul“ und „Revolver“ waren nur zwei von zahllosen Dämpfern) und ab 1967 schließlich ins Gegenteil umschlug, habe ich zigmal geschildert (u.a. im RS). Spätestens mit „Sgt.Pepper’s…“ hatte ich mit der Band abgeschlossen, hasste alles wofür sie standen und ihre musikalischen Albernheiten sowieso.
    Vierzig Jahre später ist das alles noch sehr präsent (in der Erinnerung), färbt mein Urteilsvermögen aber, so bilde ich mir ein, nur noch marginal, wenn überhaupt. Im Gegenteil. Ich ertappe mich gelegentlich dabei, wie ich manchen Beatles-Aufnahmen einen kleinen Bonus einräume. „Rubber Soul“ und „Revolver“ habe ich zwar recht nüchtern gehört/bewertet, aber gewiss nicht ohne Sympathie. Für „Sgt.Pepper’s…“ kann ich mich dazu freilich nicht überwinden. Das Album hat keinerlei Song-Substanz, vieles darauf ist bodenlos dämlich. „Good Morning, Good Morning“ etwa. „Ist doch aber toll produziert“, wird hier gern eingewendet, „innovativ und so. Hat die Entwicklung der Popmusik beeinflußt“. Eben.
    Kurzum, zu Deiner Frage: an einem Beatles-Bashing ist mir nicht gelegen. Wie auch? Besitze mehrere LPs und EPs von den Fabs sowie ein gutes Dutzend Singles. Die ich alle liebe. Deshalb wider besseres Wissen unter Ausschaltung meines musikalischen Gewissens in den Kanon der „Revolver“-Enthusiasten oder gar der „Sgt.Pepper’s…“-Apologeten einzustimmen, kommt natürlich nicht in Betracht. Wie derlei Abweichung vom Akklamationsjubel hier verstanden wird, ist schon klar. Wer „Nowhere Man“ (Sound vor Substanz) nur sehr nett findet, „disqualifiziert sich“ (so ein User irgendwo), will den Hl.Beatles gar ihren Heiligenschein rauben. Nun, wieder nur für mich gesprochen: die Aura der Unfehlbarkeit verloren sie bereits mit „Komm gib mir Deine Hand“, in der Ära nach „Help!“ waren die Beatles nur noch eine von hunderten Bands, die mal tolle Platten machten („We Can Work It Out“ * * * * *!), mal mäßige („Penny Lane“ * * *) und mal depperte („Hello Goodbye“ * 1/2). Immer auch eingedenk ihrer Hypothek als erfolgreichste, universalste, familientauglichste und verklärteste Band ihrer Zeit. Der ich nicht nachsehe, daß sie Kitsch und Kindergarten hoffähig machte. Der ich aber, post-adoleszent, jederzeit zugestehe, daß sie fabulöse, ja fantastische Musik gemacht hat. Auf „Rubber Soul“ und „Revolver“ halt nur ausnahmsweise.

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    #2726197  | PERMALINK

    pipe-bowl
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    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 69,634

    Sehr anschaulich verdeutlicht, Tops. Danke. Wobei mir, diese kritische Anmerkung sei erlaubt, die Äußerung

    topsWie derlei Abweichung vom Akklamationsjubel hier verstanden wird, ist schon klar.

    einfach zu pauschalisiert rüberkommt. Ich zumindest jubele einer Band hier nicht grundsätzlich auf Zuruf zu. Niemand kommt mit einem „Heiligenschein“ daher, auch nicht die Fab Four. Ist natürlich auch für mich gesprochen. Nur das hier ein Spiel „Reaktion erzeugt Gegenreaktion“ stattfindet, macht die Sache nicht einfach bzw. sorgt dafür, das sich vieles im Kreis dreht. Konnte im übrigen in den letzten Tagen aus einigen kritischen Statements zu Veröffentlichungen der Beatles durchaus die Sicht der Dinge nachvollziehen, wenn auch nicht (immer) für mich übernehmen.

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    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #2726199  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    MistadobalinaAmadeus, bei mir ist es so: Ich empfinde die späteren Beatles-Tracks als zu sehr an Mode und Zeitgeist orientiert. Die frühen Alben waren viel schlichter und song-orientierter. Je modischer eine Band produziert, umso schneller nutzt sich das Ganze ab. Die Beatles waren verliebt in Sounds, sie haben George Martin und die Studio-Techniker damit ziemlich kirre gemacht – dieser Effekt noch und hier noch ein Geräusch usw. und pipapo.

    So ähnlich hatte ich mir deine Überlegungen gedacht und ich kann sie gut nachvollziehen. Revolver und Sgt Pepper hatten damals ihre Berechtigung und wurden von vielen Kritikeren (zu) hochgelobt. Als erklärter Trendsetter haben sie sicherlich die Pop Entwicklungen wesentlich beeinflusst und ich stellte ja auch gestern fest, als ich Revolver nochmal hörte, dass vieles eigentlich nicht wirklich so großartig ist, wie ich es in Erinnerung hatte. Ging dir ja auch so. Im Gegensatz zu dir konnte ich mich aber nicht zu einer deutlichen Korrektur nach unten durchringen, weil mir die Beatles dazu zu wichtig waren. Aktuelles Hörempfinden von der Vorgeschichte und der bestehenden Meinung zu trennen, habe ich nicht wirklich versucht. Wäre aber mal durchaus angesagt!

    --

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    #2726201  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 69,634

    AmadeusAktuelles Hörempfinden von der Vorgeschichte und der bestehenden Meinung zu trennen, habe ich nicht wirklich versucht. Wäre aber mal durchaus angesagt!

    Zweifellos! Wobei der zeitliche Kontext, in dem die Musik steht, und die damit verbundene Bedeutung einer Aufnahme stets in meine Bewertung einfliessen werden.

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #2726203  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    tops
    Kurzum, zu Deiner Frage: an einem Beatles-Bashing ist mir nicht gelegen.

    Erst mal danke für die ausführliche und sehr aufschlussreiche Begründung. Beatles Bashing wollte ich niemandem unterstellen, sondern verstehen, wie es zu der niedrigen Beurteilung kommt.
    Die angesprochene Song Substanz, gerade auf Sgt. Pepper, hat hier schon oft gespalten. Bei Songs wie „Good Morning“ kann auch eine eingfleischter Beatles Fan nicht wirklich widersprechen, dass dies schwaches Material ist. Auch auf Rubber Soul und Revolver ist Durchschittliches dabei, dem ich, wie oben beschrieben, einen Bonus eingestehe, wegen der überragenden Bedeutung der Beatles.
    Abbey Road war meine erste Langspielplatte überhaupt. Ich bekam sie zu Weihnachten geschenkt und ich war unheimlich stolz auf diesen Schatz, den ich nicht oft genug hören konnte. Solche Erinnerungen kann/will ich nicht bei meinen Beurteilungen vergessen und sie machen Abbey Road für mich (d.h. für meine eigene Bewertung) unangreifbar, d.h. ich werde erst gar nicht versuchen sie zu korrigieren. Wenn jemand eine abweichende Meinung hat, habe ich damit natürlich kein Problem, weil ich genau weiß, warum Abbey Road zu meinen Lieblingsalben zählt und dass diese eigenen Erlebnisse nicht allgemeingültig sein können.
    Ich kann ebenfalls nur für mich sprechen: die Beatles halte ich nicht für unantastbar und ich kann es nicht gutheißen, dass eine niedrige Beurteilung (egal für welchen Song von welcher Band) zu einem unqualifizierten Kommentar führt wie bei „nowhere man“. Im Gegenteil, eine von meiner Meinung abweichende Beurteilung nötigt mir Respekt ab, vor allem wenn sie begründet wird. Ich nehme an, dass ich hiermit keine Minderheitsmeinung vertrete und Ausnahmen bestätigen die Regel.

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    #2726205  | PERMALINK

    a-lad-insane

    Registriert seit: 11.01.2006

    Beiträge: 449

    01. Drive My Car ****
    02. Norwegian Wood (This Bird Has Flown) **** 1/2
    03. You Won’t See Me ** 1/2
    04. Nowhere Man ***
    05. Think For Yourself *** 1/2
    06. The Word ***
    07. Michelle ** 1/2
    08. What Goes On * 1/2
    09. Girl ** 1/2
    10. I’m Looking Through You ***
    11. In My Life ** 1/2
    12. Wait *** 1/2
    13. If I Needed Someone ***
    14. Run For Your Life *** 1/2

    Unabhängig vom Schnitt *** 1/2

    --

    That's not the electric light, my friend, that is your vision growing dim.
    #2726207  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,004

    a lad insane11. In My Life ** 1/2

    Nanu?

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    #2726209  | PERMALINK

    a-lad-insane

    Registriert seit: 11.01.2006

    Beiträge: 449

    Herr RossiNanu?

    Insgesamt zu trivial geraten, mehr als ** 1/2 – *** sind da für mich nicht drin.

    --

    That's not the electric light, my friend, that is your vision growing dim.
    #2726211  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    a lad insaneInsgesamt zu trivial geraten, mehr als ** 1/2 – *** sind da für mich nicht drin.

    Damit tue ich mich nun doch schwer, „in my life“ so abgestuft zu sehen. Bei etlichen anderen Songs der Beatles kann ich das ganz gut nachvollziehen, hier nicht. Für mich der beste Song auf dem Album und einer der besten Songs der Beatles überhaupt.

    --

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    #2726213  | PERMALINK

    a-lad-insane

    Registriert seit: 11.01.2006

    Beiträge: 449

    Ich weiß, dass der Song bei vielen Beatles-Apolegeten hoch im Kurs steht. Habe ich nie nachvollziehen können, macht aber auch nichts. Für einen tiefgründig-melancholischen Rückblick (das soll es doch wohl sein) sind die Lyrics einfach zu trivial:

    There are places i’ll remember
    All my life though some have changed
    Some forever not for better
    Some have gone and some remain
    All these places have their moments
    With lovers and friends i still can recall
    Some are dead and some are living
    In my life i’ve loved them all

    Und schlichte Popeleganz, eigentlich eine Domäne der Beatles, kann ich hier auch nicht ausmachen. Das Bach-informierte Piano-Solo ist eine nette Spielerei des ausgebildeten Oboisten George Martin, aber sonst?

    --

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