Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

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  • #12055475  | PERMALINK

    vorgarten

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    soulpope@ „vorgarten“ : good morning …. bin bereits interessiert wie Du das Alterswerk von Rollins hören wirst ….

    ich hör aber erst mal das mittlere ;-)

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    #12055477  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    vorgarten

    soulpope@ „vorgarten“ : good morning …. bin bereits interessiert wie Du das Alterswerk von Rollins hören wirst ….

    ich hör aber erst mal das mittlere

    Eile mit Weile  ;-) ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12055481  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    hast du denn rollins zwischen 1972 und 2012 weiterverfolgt?

    --

    #12055491  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Guten Morgen – ich war gestern wirklich gleich weg nach dem letzten Post, sorry!

    Ich fand den Punkt zu Henderson bei Milestone recht interessant. Da gab’s ja auch noch Tyner, der meines Erachtens seine Musik dort weitergetrieben hat (von da aus, wo er bei Blue Note hingekommen oder -gegangen war). Bei Henderson oder Rollins ist das vielleicht wirklich weniger klar … aber beide höre ich unabhängig von Fragen nach „Entwicklung“ (einigen wir uns auf „Entwicklungslinien“? Weil Fortschrittsnarrative sind irgendwie sowas von 20. Jahrhundert, bzw. genau genommen auch da schon Residuen aus dem 19. ;-) ) so starke Individualstimmen, dass ich das allein schon spannend zu verfolgen finde (ohne dass ich deswegen sagen möchte: damit hat sich’s, das war’s, darin erschöpft sich das aber auch).

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12055493  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,970

    gypsy-tail-wind
    Ich fand den Punkt zu Henderson bei Milestone recht interessant. Da gab’s ja auch noch Tyner, der meines Erachtens seine Musik dort weitergetrieben hat (von da aus, wo er bei Blue Note hingekommen oder -gegangen war). Bei Henderson oder Rollins ist das vielleicht wirklich weniger klar … aber beide höre ich unabhängig von Fragen nach „Entwicklung“ (einigen wir uns auf „Entwicklungslinien“? Weil Fortschrittsnarrative sind irgendwie sowas von 20. Jahrhundert, bzw. genau genommen auch da schon Residuen aus dem 19. ) so starke Individualstimmen, dass ich das allein schon spannend zu verfolgen finde (ohne dass ich deswegen sagen möchte: damit hat sich’s, das war’s, darin erschöpft sich das aber auch).

    ich bin jetzt gleich weg für heute, aber das finde ich auch spannend – henderson hatte bei milestone durchaus einen karrierhöhepukt (finde ich), aber henderson & rollis stehen vielleicht auch für einen bestimmten weg, mit dem coltrane-erbe umzugehen, weniger spirituell (wie sanders, alice usw., eigentlich auch tyner), sondern weltlicher, muckertum-mäßiger, also genau das, was später in wurde (bei den leuten, von denen dann musikhochschüler*innen die soli transkribiert haben), man kann auch sagen: das konnte man aufs musikalische runterbrechen, da konnten die weißen jungs besser anschließen und einen dollar machen.

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    #12055499  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    ich find das auch beides spannende Fragen, den Vergleich mit Henderson auf Milestone plus: hat Rollins ein Alterswerk oder einfach eine 50 Jahre lange mittlere Karrierephase mit Aufs, Abs, durchaus tollen Momenten aber keinem richtigen Abschluss… Bei Pharoah Sanders kann man zB sagen, dass Promises das Alterwerk ist, Joe Henderson hat diese Verve Alben (die jetzt auch nicht soo toll sind) bei Masabumi Kikuchi hat man die ECM Alben und das mit Kresten Osgood, das Musterbeispiel ist ohne Zweifel Johnny Cash mit den American Alben… sowas hat Rollins bislang meines Wissens nicht abgeliefert, muss er aber auch nicht + ich hab eigentlich keine Ahnung von Rollins

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    #12055503  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,466

    vorgartenich bin jetzt gleich weg für heute, aber das finde ich auch spannend – henderson hatte bei milestone durchaus einen karrierhöhepukt (finde ich), aber henderson & rollis stehen vielleicht auch für einen bestimmten weg, mit dem coltrane-erbe umzugehen, weniger spirituell (wie sanders, alice usw., eigentlich auch tyner), sondern weltlicher, muckertum-mäßiger, also genau das, was später in wurde (bei den leuten, von denen dann musikhochschüler*innen die soli transkribiert haben), man kann auch sagen: das konnte man aufs musikalische runterbrechen, da konnten die weißen jungs besser anschließen und einen dollar machen.

    der Weg von Elvin Jones ist das vor allem, haette ich jetzt gesagt, mit den ganzen Saxophonisten die durch seine Bands gingen… Henderson in den 80ern, State of the Tenor, kann ich klar dort hoeren, weltlicher Coltrane, aber die fruehen Milestone ALben von Henderson wie Power to the People hoer ich mehr in der Miles Davis Nachfolge als in der Coltrane – Elvin Jones – Muckertum Linie… Joe Henderson in Japan ist ein Fragezeichen, das koennte tatsaechlich „weltlicher Coltrane“ sein, und waere dann auch noch etwa zeitgleich mit Elvin Jones at the Lighthouse… muesst ich wieder hoeren… ansonsten hoer ich da glaub ich mehr Miles Davis Einfluesse, die in progressiven Blue Note Hard Bop eingebaut werden

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    #12055505  | PERMALINK

    soulpope
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    vorgarten hast du denn rollins zwischen 1972 und 2012 weiterverfolgt?

    Hab brav weitergehört (=gekauft), mir nur „The Cutting Edge“ aus reminiszenten Gründen und die erweiterte japanische „In Japan“ (weil es die bestklingende Rollins Aufnahme der 70er ist) behalten …. er hat mich (oder ich ihn) via „Don`t Stop The Carnival“ und spätestens mit „Reel Life“ komplett verloren …. einzelne Versuche der späteren Aufnahmen mit identen Erfahrungswerten ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12055515  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Zwei späte (mal ab den 90ern) Semi-Favoriten bei mir:
    – Sonny Rollins + 3 (1995)
    – This Is What I Do (2000)

    … und die „Road Shows“, die halt genau solche gestern erwähnte Perlen bündeln … allerdings auch Aufnahmen aus früherer Zeit enthalten.

    Die Siebzigern und (soweit lückenhaft vorhanden) Achtziger sind bei mir auch so ein ewig aufgeschobenes Hörprojekt, insofern les ich die Posts von @vorgarten grad sehr gerne!

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    #12055519  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandriceich find das auch beides spannende Fragen, den Vergleich mit Henderson auf Milestone plus: hat Rollins ein Alterswerk oder einfach eine 50 Jahre lange mittlere Karrierephase mit Aufs, Abs, durchaus tollen Momenten aber keinem richtigen Abschluss… Bei Pharoah Sanders kann man zB sagen, dass Promises das Alterwerk ist, Joe Henderson hat diese Verve Alben (die jetzt auch nicht soo toll sind) bei Masabumi Kikuchi hat man die ECM Alben und das mit Kresten Osgood, das Musterbeispiel ist ohne Zweifel Johnny Cash mit den American Alben… sowas hat Rollins bislang meines Wissens nicht abgeliefert, muss er aber auch nicht + ich hab eigentlich keine Ahnung von Rollins

    Da kommt auch nichts mehr bei Rollins – er spielt ja seit einigen Jahren nicht mehr. Ich denke, man kann die gerade erwähnten „Road Shows“ als einen Versuch sehen, so etwas ex post herzustellen, der dann aber nicht strikt durchgehalten wurde, weil halt einzelne Sachen aus früheren Jahrzehnten Eingang gefunden haben.

    Aber ich sehe auch keine Pflicht von Seiten von Künstlern, ein „Spätwerk“ herzustellen ;-) – zudem ist das ja oft eh absurd … später Beethoven/Mozart/Schubert oder Coltrane/Ayler – die starben halt alle einfach früh … Deine Beispiele sind selbstredend viel besser … aber bei Kikuchi würd ich vielleicht einwerfen, dass ein Album wie „After Hours“ auch schon einen solchen Spätwerk-Vibe hat, auch wenn es 15 Jahre (?) früher entstanden ist … oder das Duo mit Kohsuke Mine (ca. gleiche Zeit wie „After Hours“). Das ist ja wirklich selten eine klar abgrenzbare Kategorie, bei deren Bestimmung sich stets Äusserliches mit persönlicher Wahrnehmung mischt … aber klar: Verve (besonders der frz. Gitanes-Arm) in den Neunzigern kann man schon als Spätwerk-Generator betrachten, da gehörte das offensichtlich mit zum Plan: Randy Weston, Shirley Horn, Abbey Lincoln, Helen Merrill, Billy Eckstine, Stan Getz, Teddy Edwards, Betty Carter … dass da bei manchen (Lincoln, Carter, Weston) auch noch „Mittelwerke“ hinübergerettet (die BetCar-Alben, das eine Japan-Album von Lincoln, „Tanjah“ von Weston) war dann quasi noch ein Extra obendrein, ebenso wie die Förderung jüngerer Musiker*innen (z.B. Jeffery Smith, eine der 90er-Entdeckungen von mir).

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    #12055527  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    PS: bei der Diskussion zu Tyner, Henderson, Jones und seinen Saxern kann ich glaub Deinen Standpunkt (@redbeans) teilen … müsse ich mal noch etwas mehr drüber nachdenken und auch einiges nachhören … scheint mir aber eine nachvollziehbare Erklärung dazu, dass ich Henderson eben wirklich nicht so direkt in diese Post-Coltrane-Stränge einordne(n kann).

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    #12055535  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-wind …. Aber ich sehe auch keine Pflicht von Seiten von Künstlern, ein „Spätwerk“ herzustellen   ….

    Na eh ned  ;-) …. Rollins hatte ja eine lange Lenbensschaffenszeit und da gibt`s halt auch ein „Spätwerk“ …. ich find das Thema der Alterswerke deswegen interessant wie sich diverse Künstler – entweder reflektiv oder (noch immer) vorwärtsgerichtet – mitteilen …. btw bei klassischer Musik ist das insoferne anders gelagert, da es sich (ausschliesslich) um Kompositionen handelt …

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    #12055547  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Hm, ist hier zwar off-topic, aber den letzten Punkt fände ich auch diskutierenswert! Ich denke da spontan sofort an den „heroischen“ Pollini … da könnte man schon ein „Spätwerk“ in Abgrenzung zum früheren („technokratischen“?) erkennen, wenn man möchte? Bei anderen (Schiff, Sokolov, was weiss ich) vielleicht wirklich eher nicht. Und die Frage der erneuten Herangehensweise an ein Werk, Jahrzehnte später, wäre auch ein möglicher Ansatzpunkt (z.B. Gardiner auf Archiv in den 80ern/90ern vs. auf dem eigenen Label in en 10er/20ern, oder Corboz in den 70ern vs. … eben: Spätwerk)?

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    #12055567  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-wind Hm, ist hier zwar off-topic, aber den letzten Punkt fände ich auch diskutierenswert! Ich denke da spontan sofort an den „heroischen“ Pollini … da könnte man schon ein „Spätwerk“ in Abgrenzung zum früheren („technokratischen“?) erkennen, wenn man möchte? Bei anderen (Schiff, Sokolov, was weiss ich) vielleicht wirklich eher nicht. Und die Frage der erneuten Herangehensweise an ein Werk, Jahrzehnte später, wäre auch ein möglicher Ansatzpunkt (z.B. Gardiner auf Archiv in den 80ern/90ern vs. auf dem eigenen Label in en 10er/20ern, oder Corboz in den 70ern vs. … eben: Spätwerk)?

    Du hattest Komponisten genannt auf welche ich mich bezog ….. ist bei den Interpreten schon ein anderes Thema ….

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    #12055593  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ach so, alles klar … hatte schon in alle Richtungen gedacht, aber der „späte Beethoven“ ist halt so ein Klassiker ;-)

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