Sting – Bring On The Night (1986)

Ansicht von 1 Beitrag (von insgesamt 1)
  • Autor
    Beiträge
  • #85497  | PERMALINK

    oiseau

    Registriert seit: 18.05.2012

    Beiträge: 117

    Sting_-_Bring_on_the_night-1.jpg

    Kurz nachdem Sting 1985 mit „The Dream of the Blue Turtles“ sein Solodebut gab, kam 1986 bereits ein Live Album namens „Bring On The Night“ heraus – eine Anlehnung an einen älteren Police Track aus dem Jahre 1979. Die Bandbesetzung war die Selbe wie beim Erstlingswerk, was zumindest erstmal spieltechnisch gesehen einiges versprach.
    Das Album besteht aus einem Zusammenschnitt von vier verschiedenen Live Auftritten aus dem Jahr 1985.

    01. Bring On The Night/When The World Is Running Down You Make The Best Of What’s Still Around * * *
    => Beides sind Neuinterpretationen von „The Police“ Songs. Während ich insbesondere den Anfang mit der Neufassung von BotN mag (im 5er Bereich), verkommt das Medley bereits ab etwas über 2 Minuten zu einer doch sehr langatmigen Jam Session. Klar ist alles gut gespielt, aber mir fehlt da doch etwas die Kontur und außerdem ist die Neufassung von „When The World…“ meiner Ansicht nach nicht ganz so gelungen. Ich hätte mir hier viel mehr eine längere Version von BotN gewünscht…

    02. Consider Me Gone * * *
    => Steht der Album Version in nichts nach: astrein gespielt und eine gute Gesangsperformance. Allerdings wurde hier eher kein Risiko in Form eines leicht veränderten Arrangements eingegangen. Gehört nach wie vor nicht zu meinen Lieblingssongs, aber ist durchaus annehmbar.

    03. Low Life * * * *
    => Die wohl beste B-Seite von „The Police“. Im Gegensatz zum Original viel sanfter und wirklich interessant anders gestaltet – gefällt mir.

    04. We Work The Black Seam * * * * *
    => Einer meiner Favoriten auf Sting’s Debutalbum wurde hervorragend umgesetzt. Der Einbezug der im Original eher untergeordneten Melodie in den Vordergrund gefällt ebenso wie die Gesangsleistung von Sting.

    05. Driven To Tears * * * *
    => Auch hier eine sehr interessante Umsetzung des Police-Originals. Hält sich zunächst nah an der Urfassung, mit dem Unterschied, dass es jazziger klingt. Anschließend geht man in ein „Marsalis-Solo“ über. Kurz vor der 5 Minuten Marke glaubt man der Song sei vorbei, allerdings wird man mit ruhigen Flächen und Gitarrenklängen überrascht, die fast schon einen Hauch Progressive-Rock vermitteln. Zum Schluss gibt es erneut ein kürzeres Solo und man kehrt nochmal zum Hauptthema zurück. Interessant und innovativ umgesetzt.

    06. The Dream Of The Blue Turtles / Demolition Man * *
    => Das eher mittelmäßige Jazz/Fusion Instrumental von Stings Solo-Debutalbum gepaart mit einem der schlechtesten Songs auf „Ghost In The Machine“. Klingt schon von der Konstellation her nicht sonderlich gut und wurde auch (leider) nicht wesentlich besser umgesetzt. Für mich der mit Abstand schlechteste Song des Albums.

    07. One World (Not Three) / Love Is The Seventh Wave * * * 1/2
    => Ziehe bei „One World“ zwar eindeutig die Police-Version vor, allerdings haben sie hier einen brillianten Übergang zu „Love Is The Seventh Wave“ hinbekommen. Insgesamt gesehen ist es mir doch eine Spur zu lang und zu unabwechslungsreich, geht aber noch in Ordnung.

    08. Moon Over Bourbon Street * * * 1/2
    => Auch hier wieder großartig eingespielt und gesungen. Atmosphärisch gibt der Titel auch durchaus etwas her. Das Problem hierbei ist nur, dass mich der Song von seiner Harmonik und Melodik her nur teilweise anspricht.

    09. I Burn For You * * * * *
    => Ich mag sämtliche Versionen dieses Songs (die Ur-Version von „Last Exit“ inbegriffen). Auch diese Live-Version weiß vollends zu überzeugen. Sicherlich einer der stärksten Songs des Albums.

    10. Another Day * * * *
    => Und nochmal ein relativ unbekannter starker Track in Sting’s Repertoire. Mag hier die Original Studioversion (B-Seite auf „If You Love Somebody Set Them Free“) doch noch etwas mehr (halber Stern), aber auch die Live-Version hat ihre Reize. Der Gesangsaustausch mit dem Publikum am Anfang des Songs gefällt. Ansonsten eines der Paradebeispiele, wie man einen Song mit starken Strophen dann im Chorus zum Höhepunkt führt. Interessanter Harmoniewechsel von „Another Day“ zu „Another Day’s gone by“.

    11. Children’s Crusade * * * 1/2
    => Diese Version ist für mich eine Enttäuschung. Kommt an die grandiose Album-Version leider nicht heran. Der Hauptgrund ist die überraschenderweise doch recht schwache Gesangsleistung von Sting, aber auch die Umsetzung des Songs gefällt mir nicht – es wirkt auf mich nicht so richtig rund. Meiner Meinung nach überhaupt kein Vergleich zur grandiosen Album-Version. Eine gewisse Klasse kann man dem Song aber auch hier nicht absprechen.

    12. I Been Down So Long * * 1/2
    => Ein Cover des gleichnamigen Blues Tracks von J.B. Lenoir. Wird gegen Ende für die obligatorische Bandvorstellung durch Sting genutzt. Ich bin nicht wirklich empfänglich für Blues, weshalb mich der Titel auch nicht anspricht. Tendiere hier doch immer eher zum skippen.

    13. Tea In The Sahara * * * * 1/2
    => Das Police Original ist meiner Meinung nach unschlagbar, aber man hat sich hier doch reichlich Mühe gegeben und kommt zumindest nah heran. Passender Abschluss des Albums.

    Fazit: Einige Songs sind sehr interessant und gut umgesetzt worden, allerdings gibt es auch einige Stellen im Album, die mir dann doch eine Spur zu lang geraten sind – meine Toleranzgrenze für eine jazzige Jam-Session ist dann teilweise schon überschritten.
    Als Album selber funktioniert es aus dem Grund für mich eher weniger. Ich picke mir doch lieber die einzelnen starken Titel oder Momente heraus, weshalb es für mich auch keine ganzen 4 Sterne Wert ist. Was mich noch stört ist, dass das Saxophon für meinen Geschmack besonders bei den ersten Songs etwas zu präsent im Mix sitzt. Ansonsten aber keinesfalls ein schlechtes Album.

    Album Durchschnitt in Zahlen: 3,65
    Persönliche Bewertung: Gute * * * 1/2

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
Ansicht von 1 Beitrag (von insgesamt 1)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.