Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Steven Wilson, 23.3.2013, Hugenottenhalle, Neu Isenburg
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AutorBeiträge
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Setlist
Raven Artwork Video
(Bass Communion song)
Luminol
Drive Home
The Pin Drop
Postcard
The Holy Drinker
(Steven Wilson on bass guitar)
Deform to Form a Star
Watchmaker Intro Video
(Bass Communion song)
The Watchmaker
Index
Insurgentes
Harmony Korine
No Part of Me
Raider II
(without outro)
The Raven That Refused to Sing
(Theo Travis on mellotron during 1st part)
Encore:
Radioactive Toy
(Porcupine Tree song) (12-minute version)
Ljudet InnanGleich vorab: Für mich eines der 5 besten Konzerte, von den ca. 160 Konzerten, die ich bisher erlebt habe.
Kurz nach 20:00 Uhr, mit 5 Freunden betrete ich die Hugenottenhalle. Das dröhnen eines Bass Communion Songs hat den Countdown bereits eingeläutet. Die Trockeneismaschine läuft auch Höchstleistung und Nebelschwaden ziehen durch die bestuhlte Halle. Vor der Leinwand auf der Bühne wirkt das wie Wolken, die am Mond vorbei ziehen. Dann endlich ist das Dröhnen vorbei und das Licht geht aus. Bereits die ersten Takte geben einen ersten Endruck von einem nahezu perfekten Livesound. Wilson geht in die Vollen und bietet dem Publikum eine quadrophonische Anlage. An bewusst gewählten Passagen kommt dies sehr geschmackvoll zur Geltung, z.B. während den Geräuschen der Fußgängerzone bei „Luminol“, beim Wolfsgeheul von „The Holy Drinker“ oder natürlich bei der Eingangssequenz von „The Watchmaker“ (doch dazu später mehr).Der Sound ist laut, jedes Instrument ist wahrnehmbar und selbst laute Passagen , von denen es einige gibt (z.B. bei „The Pin Drop“ oder „Raider II“) wirken klar und differenziert. Erstaunlicherweise pfeiffen die Ohren nach dem Konzert nicht.
Die Band ist perfekt aufeinander eingestimmt, sie wirkt sehr kompakt, es gibt fast keine Soloeskapaden und wenn, dann fügen sie sich in den jeweiligen Song. Der Harmoniegesang ist ein Ohrenschmaus. Hervorheben möchte ich besonders „The Watchmaker“, bei dem dieser über Quadrophonie nach hinten gelegt wurde, während die übrigen Instrumente von vorne zu hören waren. Das Publikum ist sichtlich gerührt und die Blicke gehen immer wieder nach hinten, auf der Suche nach dem vermeintlichen Chor ;-).
Die Setlist würde ich als perfekt bezeichnen, es gibt kaum Schwachpunkte. Einer davon ist leider das Gitarrensolo von „Drive Home“, Guthrie Govan bringt es fertig und spielt keine Notenfolge des Originalsolos. Stattdessen frickelt er sich einen zu Recht, eine herbe Enttäuschung. Zum Glück die einzige!
„The Pin Drop“ gewinnt live enorm und entpuppt sich als einer der stärksten Songs im Set. Ein weitere Überraschung: Steven Wilson mausert sich langsam aber sicher zum Entertainer und singt hervorragend mit viel Ausdruck. Hier ein paar Kostproben: Zu „Raider II“ (…this is the longest Song of my Solo Career so far…Raider II….there was a Raider I, but it was shit, so the name changed….), während des langen Intros zu „The Watchmaker“ mit tickenden Uhren gab es kurz vor Songbeginn einen Ziwschenruf „Pink Floyd“ mit anschließendem Gelächter aus dem Publikum. Das konnte Wilson natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Vor der genialen Zugabe bekam der Pink Floyd Fan dann seine (augenzwinkernde) Packung (…do you think Pink Floyd were the first Band who used the Sound of Clocks? Then you think Led Zeppelin invented the blues…i should recommend some good music to you…you‘re a Snob…but we need more snobs, then we‘d have more good music today….the next song has some Pink Floyd Elements, I wrote it when I was 12 years old…) und dann folgt die geniale Zugabe: „Radioactive Toy“. Mir kommen fast die Tränen, so berührend ist es diesen Song live zu hören. Gegen Ende folgt eine Hommage an Pink Floyd und ich sehe auf einmal das Amphitheater von Pompeji vor mir, David Gilmour…, ach Quatsch, ich bin doch in der Hugenottenhalle. Ohne Unterbrechung geht es in den letzten Teil des Storm Corrosion Projektes und das Konzert findet einen krönenden Abschluss. Der Jubel ist sehr groß und die Band lässt sich mehrere Minuten feiern.
Nun aber noch zum Höhepunkt: „The Watchmaker“ mit Intro und „Index“ im Anschluss. Wilson lässt mehrere Minuten verschiedene Uhren quadrophonisch ticken, dazu die Augen des Watchmakers auf der Leinwand, zwischendurch eine Frau, Blut, wieder der Watchmaker…sehr beeindruckend. Dann der wahnsinnig schöne Beginn, der Harmoniegesang perfekt. Ich kann kaum glauben, dass dies live gespielt wird! Der Song könnte ewig dauern, dann das Ende, doch vom Band dröhnt eine tiefe, verzerrte Stimme…“The Watchmaker killed his wife….“, stille im Publikum…es geht direkt weiter mit „Index“ in einer unglaublich packenden Version. Hier ist im Besonderen Marco Minnemann hervorzuheben. Im Übrigen ist jeder Musiker der Band genau an der richtigen (musikalischen ) Stelle.
Steven Wilson ist viel in Bewegung. Mal sitzend vor einem analogen Tastenisntrument, mal davor stehend, dann mit Bassgitarre über die Bühne eilend, Instrumente werden in Songs gewechselt und er hat sich sogar Rockstar Gesten am Mikro beigebracht. Er windet sich am Mikro, die Faust schellt mehrmals nach oben…hätte wohl keiner in der Art erwartet.
Im Übrigen erlaubt Steven Wilson dem Publikum bei „Harmony Korine“ aufzustehen. Danach setzt sich jedoch keiner mehr hin ;-)!
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WerbungSchöne Besprechung, passt zu meiner Erinnerung an’s Hamburger Konzert. Setlist ist ja die selbe bis auf die Zugabe. Da wiederum bin ich froh, dass ich Remainder of the Black Dog hatte.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
PinbackSchöne Besprechung, passt zu meiner Erinnerung an’s Hamburger Konzert. Setlist ist ja die selbe bis auf die Zugabe. Da wiederum bin ich froh, dass ich Remainder of the Black Dog hatte.
Freut mich, dass Dir die Eindrücke gefallen. Ich denke, da waren wir beide beim richtigen Konzert, denn ich war mehr als froh „Radioactive Toy“ zu hören! Einder der besten PT Songs bzw. Steven Wilson bezeichnete ihn als Solo Song!
Positiv erwähnen möchte ich noch die geschmackvolle Licht- und Bühnenshow, die das perfekte Konzerterlebnis abrundete!
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Danke für Deinen ausführlichen Bericht, Badlands. Für mich interessant zu lesen. Wie war denn der Publikumszuspruch? War die Halle voll?
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@dr.music: Die Halle war komplett bestuhlt und ausverkauft. Ich schätze, dass vielleicht 1200 Leute dort waren. Unbestuhlt wäre die Halle nicht komplett voll geworden.
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Mr. Badlands@dr.music: Die Halle war komplett bestuhlt und ausverkauft. Ich schätze, dass vielleicht 1200 Leute dort waren. Unbestuhlt wäre die Halle nicht komplett voll geworden.
Das kann man ja so genau auch nicht wissen.
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Zumindest waren ca. 3 Wochen vorher noch rund 150 Karten zu haben, die sich dann stückweise bis zum Konzert abverkauften. Von daher denke ich, dass nicht mehr Leute gekommen wären, wenn es unbestuhlt gewesen wäre.
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Mr. BadlandsZumindest waren ca. 3 Wochen vorher noch rund 150 Karten zu haben, die sich dann stückweise bis zum Konzert abverkauften. Von daher denke ich, dass nicht mehr Leute gekommen wären, wenn es unbestuhlt gewesen wäre.
Da haste auch wieder recht…
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Hatte ich noch vergessen zu erwähnen: Das Konzert wurde von einer Kamera mit Schwenkarm, seitl. im vorderen Drittel der Halle gefilmt.
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Schlagwörter: Steven Wilson
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