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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Was gefällt dir denn an „Traffic“ so gut?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Der Film schafft es einfach sehr gut allen Aspekten zu diesem sehr komplexen Thema gerecht zu werden und dabei trotzdem noch eine stimmige, spannende Geschichte zu erzählen, dabei hilft natürlich der Ansatz alles in verschiedene Episoden aufzuteilen.
Dazu kommen dann noch großartige schauspielerische Leistungen und gelungene visuelle Entscheidungen wie die verschiedenen Farbfilter zur Unterstützung der Geschichte oder die dokumentarische Kameraarbeit + mein grundsätzlich sehr hohes Interesse für dieses Thema.
Wirkliche Liebe empfinde ich für den Film zwar nicht, aber ich bin nach jeder Sichtung immer wieder komplett erschlagen von dieser Abwärtsspirale aus purer Scheiße, die such Drogenkrieg nennt, diese Leistung muss dementsprechend gewürdigt werden.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sind die Fabfilter nicht nur eine Hilfestellung, um die Erzählstränge besser auseinanderhalten zu können? Zumindest zu Beginn? Ich finde, „Traffic“ hat einige Macken, die eine Höchstwertung verhindern müssten. Allein die Episode, wenn Michael Douglas die Tochter seiner Filmfigur aus dem Crackhaus holt.
Meine Meinung von ihm hat sich aber verbessert, bei der Erstsichtung empfand ich „Traffic“ als konfus und ziemlich öde.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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harry-ragSind die Fabfilter nicht nur eine Hilfestellung, um die Erzählstränge besser auseinanderhalten zu können? Zumindest zu Beginn?
Ich schrieb ja auch „zur Unterstützung der Geschichte, mich kriegt man ehrlich gesagt immer ganz gut mit solchen optischen Spielereien.
harry-rag Ich finde, „Traffic“ hat einige Macken, die eine Höchstwertung verhindern müssten. Allein die Episode, wenn Michael Douglas die Tochter seiner Filmfigur aus dem Crackhaus holt.
Meine Meinung von ihm hat sich aber verbessert, bei der Erstsichtung empfand ich „Traffic“ als konfus und ziemlich öde.Was stört dich so hart an dieser Szene?
Da ist ja nicht viel heldenhaftes an der Aktion, wobei es wohl realistischer gewesen wäre, wenn ein Mensch in der Position dieses Problem an Dritte weitergeleitet hätte, sehe ich unter künstlerische Freiheit, der Grundton stimmt ja.Dass der Film ab un zu etwas dröge wirkt, lässt sich allerdings nicht abstreiten, wird für mich allerdings von den positiven Punkten wieder abgefangen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Mir wäre es sympathischer, die optischen Spielereien als Selbstzweck einzusetzen, anstatt die Geschichte einfacher konsumierbar zu machen. Keine Ahnung, wie seltsam ich bei der Erstsichtung drauf war, aber der relativ straighte Film (inkl. Erzählkrücken!) kam mir furchtbar konfus vor. Beim letzten Anschauen vor ein paar Wochen wunderte ich mich über meine damals gewonnenen Eindrücke.
Was stört dich so hart an dieser Szene?
Pures Klischee, oder? Ein Mitglied der weißen Oberschicht verliert das „unschuldige“ Töchterchen an schwarze Inner-City-Drug-Dealers? (Inkl. Drogenfick im verwanzten Bett!) Könnte man positiv als „Crack hat uns auch erst interessiert, als es unsere Kinder betraf“-Zeigefinger deuten, hinterlässt aber eher ein faden Beigeschmack. Mich stört sowieso der filmische Anspruch, die „Realität“ zeigen zu wollen – vor allem, wenn dies noch unhinterfragt von Publikum und Kritik bejubelt wird.
Erinnerst du dich an „City of God“ und die Reaktionen zu der Zeit, als er herauskam? Ein grandioser Film, kein Zweifel. Die Dutzendreaktion aber, endlich mal einen „realistischen“ Gangsterfilm sehen zu „dürfen“, war, nein, nicht ur-komisch, sondern sau traurig.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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harry-ragMir wäre es sympathischer, die optischen Spielereien als Selbstzweck einzusetzen, anstatt die Geschichte einfacher konsumierbar zu machen. Keine Ahnung, wie seltsam ich bei der Erstsichtung drauf war, aber der relativ straighte Film (inkl. Erzählkrücken!) kam mir furchtbar konfus vor. Beim letzten Anschauen vor ein paar Wochen wunderte ich mich über meine damals gewonnenen Eindrücke.
Wahrscheinlich bist du irgendwann leicht weggedriftet, viele Erzählstränge werden ja erst zum Ende hin schlüssig zusammengeführt.
harry-ragPures Klischee, oder? Ein Mitglied der weißen Oberschicht verliert das „unschuldige“ Töchterchen an schwarze Inner-City-Drug-Dealers? (Inkl. Drogenfick im verwanzten Bett!) Könnte man positiv als „Crack hat uns auch erst interessiert, als es unsere Kinder betraf“-Zeigefinger deuten, hinterlässt aber eher ein faden Beigeschmack. Mich stört sowieso der filmische Anspruch, die „Realität“ zeigen zu wollen – vor allem, wenn dies noch unhinterfragt von Publikum und Kritik bejubelt wird.
Erinnerst du dich an „City of God“ und die Reaktionen zu der Zeit, als er herauskam? Ein grandioser Film, kein Zweifel. Die Dutzendreaktion aber, endlich mal einen „realistischen“ Gangsterfilm sehen zu „dürfen“, war, nein, nicht ur-komisch, sondern sau traurig.Naja, Amerika hat durch systematischen Rassismus jahrzehntelang darauf hingearbeitet, damit dieses Klischee auch wahr wird, zumindest in Städten/Gegenden in denen viele Schwarze leben, von daher möchte ich dem Film keine Vorwürfe machen, dass er den Handlungsort nicht in eine typische White Trash Gegend gelegt hat oder aus pc Gründen lieber eine weißen Dealer hätte nehmen sollen.
Bei City of God haben die meisten Leute wahrscheinlich angenommen, dass Drogenkriminalität in Brasilien auch immer etwas sonniges Copacabana Feeling haben muss, wäre ja schlimm, wenn das alles genau so grau und deprimierend wie überall sonst ablaufen würde, keine Ahnung wie man sonst darauf kommen sollte, den Film mit der Realität zu vergleichen. Ich mag ihn übrigens auch sehr gerne, könnte ich mir eigentlich mal wieder ansehen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Aber es ist natürlich das „reine“ Töchterchen eines hochrangigen Leistungsträgers. Dort irrt dann auch der „Realismus“ ziellos durch die Crackgässchen, denn so hart konstruiert wie „Traffic“ ist, um die Verfilzungen aufzuzeigen, konterkariert er sein Ansinnen. Im Grunde wieder nur Pulp.
Mit der Überhöhung von „City of God“ setzte die Diskreditierung vorausgegangener Gangsterfilme ein. „City of God“ war auf einmal das „realistischere“ Pendant zu Scorseses Mafiaflics. Und Zuschauer, wie auch Kritiker, vergaßen völlig, woher „City of God“ z. B. seine gesamte Erzählstruktur borgt.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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An dem Punkt lies ich mich dann wohl einfach vom Film abholen, ohne etwas großartig zu hinterfragen, so gesehen ist die Situation schon sehr konstruiert. Das sind dann wohl die Zugeständnisse, die man machen muss, um so ein Thema in einen 150 min Film zu quetschen, kann ich mit leben.
Dass sich City of God bei Scorsese bedient ist mir übrigens selber nie so aufgefallen, obwohl jetzt im Nachhinein schon sehr offensichtlich ist, wieder was gelernt.
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