Sterne an Robert Walser

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    gypsy-tail-wind
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    Werner Morlang ist gestorben:
    http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/ein-spurenleser-im-verborgenen-1.18649198

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #7742861  | PERMALINK

    manuel1979

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    gypsy tail windWerner Morlang ist gestorben:
    http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/ein-spurenleser-im-verborgenen-1.18649198

    Was haltet ihr von dieser Dokumentation: https://www.youtube.com/watch?v=twMopurvK8g
    Fand ich sehr stimmig, meine einzige Sekundärliteratur sind bis jetzt die Seelig Wanderungen.
    Daher mal 3 Fragen an die Experten:
    1. Von wann ist diese Dokumentation?
    2. Welche Sekundärliteratur zu Walser ist empfehlenswert?
    3. Habt ihr irgendwelche Infos/ Empfehlungen zu dem in dem Morlang – Artikel genannten Gerhard Meier, das was ich bei wikipedia und den anderen Quellen (die schreiben doch von einander ab, die Artikel zum Todestag sind ja fast identisch) gelesen hab macht mich neugierg.

    --

    #7742863  | PERMALINK

    mark-oliver-everett

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    #7742865  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Mal auszugsweise (zu Meier kann ich nichts sagen, die Doku kenne ich wohl auch nicht, muss aber erst noch gucken):

    Manuel19792. Welche Sekundärliteratur zu Walser ist empfehlenswert?

    Da gibt es einiges … ich fand v.a. ein paar Aufsatzsammlungen hilfreich:

    Borchmeyer, Dieter (Hrsg.): Robert Walser und die moderne Poetik. Frankurt am Main: Suhrkamp, 1999 (= edition suhrkamp; 2107).
    Hinz, Klaus-Michael/Horst, Thomas (Hrsg.): Robert Walser. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1991, S. 240–275 (= Suhrkamp Taschenbuch. Materialien; 2104).
    Text + Kritik 12/12a, Zeitschrift für Literatur. Hrsg. v. Heinz Ludwig Arnold, Oktober 2004, vierte Auflage/Neufassung.

    ebenfalls lohnenswert:

    Greven, Jochen: Robert Walser. Figur am Rande, in wechselndem Licht. Frankfurt am Main: Fischer, 1992 (= Informationen und Materialien zur Literatur; 11378).
    Amrein, Ursula/Groddeck, Wolfram/Wagner, Karl (Hrsg.): Tradition als Provokation. Gottfried Keller und Robert Walser. Zürich: Chronos, 2012.
    Utz, Peter: Tanz auf den Rändern. Robert Walsers „Jetztzeitstil“. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1998.

    die beste Bioraphie ist wohl:

    Mächler, Robert: Das Leben Robert Walsers. Eine dokumentarische Biographie. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2003 (zuerst 1992) (= suhrkamp taschenbuch; 3486).

    (es gibt auch eine von Catherine Sauvat, die ich vor sehr langem mal gelesen hatte, als Mächler vergriffen war)

    sehr hübsch zudem:

    Benjamin, Walter: Robert Walser [1929], in: Ders.: Gesammelte Schriften, Band II.1. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1991 (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft; 932), S. 324–328.
    die Walser-Ausgabe der Zeitschrift „du“ (Nr. 730, Oktober 2002)

    und auch aufschlussreich:

    Walser, Robert: Briefe. Hrsg. v. Jörg Schäfer unter Mitarbeit von Robert Mächler. Zürich: Suhr-kamp, 1979 (= suhrkamp taschenbuch; 488) (zuerst: Genf: Kossodo, 1975).

    und man kann natürlich auch Simmel und Bachtin lesen …

    Utz ist ein dickes Buch, ich habe es nicht komplett gelesen, muss ich mal nachholen … die Suhrkamp-Bände sind wirklich sehr hilfreich, ebenso das Text + Kritik-Heft – alle drei beleuchten unterschiedliche Aspekte, der Greven-Band eigentlich auch (ist auch Sammlung glaube ich, hab ihn grad nicht griffbereit, aber alles on Greven selbst natürlich).

    --

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    manuel1979

    Registriert seit: 16.01.2009

    Beiträge: 637

    gypsy tail windMal auszugsweise (zu Meier kann ich nichts sagen, die Doku kenne ich wohl auch nicht, muss aber erst noch gucken):

    Da gibt es einiges … ich fand v.a. ein paar Aufsatzsammlungen hilfreich:

    Borchmeyer, Dieter (Hrsg.): Robert Walser und die moderne Poetik. Frankurt am Main: Suhrkamp, 1999 (= edition suhrkamp; 2107).
    Hinz, Klaus-Michael/Horst, Thomas (Hrsg.): Robert Walser. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1991, S. 240–275 (= Suhrkamp Taschenbuch. Materialien; 2104).
    Text + Kritik 12/12a, Zeitschrift für Literatur. Hrsg. v. Heinz Ludwig Arnold, Oktober 2004, vierte Auflage/Neufassung.

    ebenfalls lohnenswert:

    Greven, Jochen: Robert Walser. Figur am Rande, in wechselndem Licht. Frankfurt am Main: Fischer, 1992 (= Informationen und Materialien zur Literatur; 11378).
    Amrein, Ursula/Groddeck, Wolfram/Wagner, Karl (Hrsg.): Tradition als Provokation. Gottfried Keller und Robert Walser. Zürich: Chronos, 2012.
    Utz, Peter: Tanz auf den Rändern. Robert Walsers „Jetztzeitstil“. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1998.

    die beste Bioraphie ist wohl:

    Mächler, Robert: Das Leben Robert Walsers. Eine dokumentarische Biographie. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2003 (zuerst 1992) (= suhrkamp taschenbuch; 3486).

    (es gibt auch eine von Catherine Sauvat, die ich vor sehr langem mal gelesen hatte, als Mächler vergriffen war)

    sehr hübsch zudem:

    Benjamin, Walter: Robert Walser [1929], in: Ders.: Gesammelte Schriften, Band II.1. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1991 (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft; 932), S. 324–328.
    die Walser-Ausgabe der Zeitschrift „du“ (Nr. 730, Oktober 2002)

    und auch aufschlussreich:

    Walser, Robert: Briefe. Hrsg. v. Jörg Schäfer unter Mitarbeit von Robert Mächler. Zürich: Suhr-kamp, 1979 (= suhrkamp taschenbuch; 488) (zuerst: Genf: Kossodo, 1975).

    und man kann natürlich auch Simmel und Bachtin lesen …

    Utz ist ein dickes Buch, ich habe es nicht komplett gelesen, muss ich mal nachholen … die Suhrkamp-Bände sind wirklich sehr hilfreich, ebenso das Text + Kritik-Heft – alle drei beleuchten unterschiedliche Aspekte, der Greven-Band eigentlich auch (ist auch Sammlung glaube ich, hab ihn grad nicht griffbereit, aber alles on Greven selbst natürlich).

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Utz: Tanz auf den Rändern hab ich mir vor ca. 2 Wochen bestellt, warte noch auf die Lieferung. Wenn man der Rezension auf amazon Glauben schenken darf, dann wird in der Mächler Biographie vieles/einiges/manches (?) aus den Werken als autobiographischer Fakt angebracht, das hat mich etwas stutzig gemacht, was macht für dich diese Biographie so essenziell?
    Greven: „Figur am Rande“ hab ich bestellt, ebenso Borchmeyer.
    P.S. Das mit den Sternen (sind ja bei „Sterne für Robert Walser“) sehe ich übrigens ähnlich wie du.

    --

    #7742869  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Manuel1979Wenn man der Rezension auf amazon Glauben schenken darf, dann wird in der Mächler Biographie vieles/einiges/manches (?) aus den Werken als autobiographischer Fakt angebracht, das hat mich etwas stutzig gemacht, was macht für dich diese Biographie so essenziell?

    Essentiell würd ich wohl nicht sagen, es ist einfach die beste, die es gibt. Die Nähe der Texte zur Biographie ist bei Walser gegeben. Sich dagegen zu sperren, Biographisches miteinzubeziehen beim Lesen wäre meiner Ansicht nach nicht sehr fruchtbar, da muss man mal seine Germanisten-Ängste überwinden … natürlich wird – es ist ja Kunst, kein „Erfahrungsbericht“ oder sowas – alles verfremdet, künstlerisch verarbeitet, aber die biographischen Hintergründe/Ereignisse, die Vorlagen der Figuren in den Romanen, sind zu weiten Teilen bekannt.

    Es gibt zudem solche Verwischungen auch in den Briefen, es gibt auch biographische Überlieferungen oder: Episoden, gemäss denen Walser im echten Leben so etwas wie ein Spiel gespielt, sich als andere ausgegeben hat (z.B. hat er mal irgendwem – einem Verlegen, Zeitungsherausgeber oder so – die Tür geöffnet, sich als Diener von Herrn Walser ausgegeben, Tür wieder zu und ein paar Minuten später, umgezogen, stand er dann als Herr Walser höchstselbst wieder da).

    Und lass Dir Hinz/Horst nicht entgehen, wenn Du es kriegen kannst – wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, gab es da drin wohl die meisten meines Erachtens wirklich ergiebigen Aufsätze zu Walser (aber Borchmeyer und der T+K-Band sind ebenso voll mit interessanten Texten).

    Wenn es etwas spezifischer sein darf, dann gibt es auch Bände über Walser in Biel, Berlin etc. (der über Berlin liegt hier erst seit ein paar Wochen, das Ding über Biel habe ich nicht) und auch einen ziemlich deprimierenden Band über die letzte Zeit Herisau, als er definitiv nicht mehr schrieb.

    Den Band über die Zeit in Herisau finde ich gerade nicht online und auch nicht als Verweis in meiner Hausarbeit (ich hab beim Uni-Abschluss über Schreibprozesse bei Keller und Walser geschrieben, daher auch die hübsche bibliographischen Angaben, hatte sie grad griffbereit). Da liest man Sätze wie „Patient ist immer gleich.“ – Bin grad etwas weg von der Materie, aber Walser fasziniert mich ungemein, er war, wie man platterweise so dahinsagt, seiner Zeit wohl in so manchem weit voraus, sein Kunstbegriff scheint jedenfalls für einiges, was im 20. Jahrhundert noch so folgte, prägend bzw. er nahm so manches vorweg (ich weiss nicht, wie es um die Bekanntheit seines Werkes stand, ob z.B. ein Beckett den „Jakob von Gunten“ gelesen hat, der „Räuber“ kam ja leider erst viele Jahre später heraus).

    --

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    #7742871  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy tail wind
    Den Band über die Zeit in Herisau finde ich gerade nicht online und auch nicht als Verweis in meiner Hausarbeit (ich hab beim Uni-Abschluss über Schreibprozesse bei Keller und Walser geschrieben, daher auch die hübsche bibliographischen Angaben, hatte sie grad griffbereit). Da liest man Sätze wie „Patient ist immer gleich.“ – Bin grad etwas weg von der Materie, aber Walser fasziniert mich ungemein, er war, wie man platterweise so dahinsagt, seiner Zeit wohl in so manchem weit voraus, sein Kunstbegriff scheint jedenfalls für einiges, was im 20. Jahrhundert noch so folgte, prägend bzw. er nahm so manches vorweg (ich weiss nicht, wie es um die Bekanntheit seines Werkes stand, ob z.B. ein Beckett den „Jakob von Gunten“ gelesen hat, der „Räuber“ kam ja leider erst viele Jahre später heraus).

    Meinst Du dies hier :

    Robert Walser: Herisauer Jahre 1933-1956
    Verlag Appenzeller (2001)
    ISBN-13: 978-3858821249

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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    gypsy-tail-wind
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    Ja, genau.

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