Sonic’s Singles Round-Up

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  • #7199865  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

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    Danke, dogear! Das ist bislang die einzige 7″, die ich von ihm habe. Zufallsfund in der Beach Boys-Kiste eines Londoner Plattenladens.

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      #7199867  | PERMALINK

      dogear

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      In diesem Zusammenhang vor Kurzem bekommen:

      Rick Jarrard: High Coin (VDP)/Time Is Tomorrow (US, Chattahoochee 700, 1966?)

      Jarrard war wie VDP und sein Bruder Carson Parks (Schreiber von Frank und Nancy Sinatras „Something Stupid“) Mitglieder der Greenwood Singers (1964/65) und produzierte später Jefferson Airplanes „Surrealistic Pillow“.
      High Coin, wahrscheinlich Parks meist gecoverter Song, hier mit elektrischem Mitsechziger Bob Dylan/Them Treatment, die Rückseite nicht so schönsingerisch wie von den Greenwood Singers (auf der LP „Tear Down The Walls“) sondern eher als Protestsong a la P.F.Sloan.

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      Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)
      #7199869  | PERMALINK

      sonic-juice
      Moderator

      Registriert seit: 14.09.2005

      Beiträge: 10,983

      Klingt interessant. Kennst Du denn auch die 2. VDP-7″? Vielleicht magst Du ja auch mal einen Fave-Thread hier eröffnen. Wäre sehr willkommen.

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      #7199871  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      Sonic JuiceDanke, dogear! Das ist bislang die einzige 7″, die ich von ihm habe. Zufallsfund in der Beach Boys-Kiste eines Londoner Plattenladens.

      Ein Glücksfall wirklich. Klingt sehr interessant, die beiden VDP-Singles hätte ich auch gerne.

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      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #7199873  | PERMALINK

      dogear

      Registriert seit: 24.02.2008

      Beiträge: 1,334

      Nun gut!
      Van Dyke Parks: Come To The Sunshine/Farther Along (US/MGM K13570/Nov.1966/gelbes Special Disc Jockey Record Label)
      Mittlerweile hatte auch die Plattenfirma gemerkt, dass es sich nicht um eine Band (THE VDP) handelte. Hier gibt’s schon den typischeren Sound, der sich später auf dem Song Cycle Album durchsetzen sollte: Harpsichord, Mandolinen, Accordions als Untermalung einer sehr eingängigen Melodie – allerdings hier noch nicht so geglättet wie auf der „Hitversion“ von Harper’s Bizarre (WB 7028/1967), die aber auch von ihm arrangiert wurde und auf der er als Pianist zu hören ist. Vor allem seine doch etwas mickrige Stimme macht an sich den Flair dieser Aufnahme aus. Übrigens erschien zu seiner Zeit bei WB eine ca. 30 Sekunden längere Version auf einem ihrer Loss Leaders Billigsampler (2LPs für 2$) „Deep Ear“ WB PRO 591.
      Die B-Seite startet mit einem Barmusik Piano Intro, der Song ist sehr einfach strukturiert, nach einmaligen Hören hatte ich die Melodie total verinnerlicht. Als Schreiber kriegen witzigerweise The Hopi Indians den Credit, obwohl der Song von einem traditionellen Native American Chant weit entfernt ist.
      Sicher eine schöne 45 für die Sammlung aber bei weitem nicht so wagemutig wie seine Erste.

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      Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)
      #7199875  | PERMALINK

      sonic-juice
      Moderator

      Registriert seit: 14.09.2005

      Beiträge: 10,983

      Klingt interessant, dogear. Danke für die Vorstellung! Meine Ermunterung zielte ja eigentlich auf die Frage, ob Du nicht mal einen eigenen Fave-Thread starten willst bzw. vielleicht ab und zu mal eine „Single of the week“ vorstellen magst.

      Hier noch das aktuelle Ranking:

      1. Charlie Rich: Sittin‘ And Thinkin‘
      2. Jimmy Radcliffe: Long After Tonight Is All Over
      3. Willie Nelson: I Never Cared For You
      4. The Masqueraders: Wake Up Fool
      5. James Brown: Papa’s Got A Brand New Bag
      6. Wilson Pickett: Let Me Be Your Boy
      7. The Van Dyke Parks: Number Nine
      8. Lee Jones & The Sounds of Soul: On the Other Side
      9. Candy & The Kisses: The Last Time
      10. Bob Meyer and The Rivieras: Behold
      11. Felice Taylor: It May Be Winter Outside
      12. „Wee“ Willie Walker: Ticket To Ride
      13. Jerry Beadlecomb & The Purple Haze: Shades Of Blue

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      I like to move it, move it Ya like to (move it)
      #7199877  | PERMALINK

      dogear

      Registriert seit: 24.02.2008

      Beiträge: 1,334

      Sonic JuiceKlingt interessant, dogear. Danke für die Vorstellung! Meine Ermunterung zielte ja eigentlich auf die Frage, ob Du nicht mal einen eigenen Fave-Thread starten willst bzw. vielleicht ab und zu mal eine „Single of the week“ vorstellen magst.

      Bitte noch etwas Bedenkzeit; Lust hätte ich schon, es hapert etwas am Zeitfaktor.

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      Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)
      #7199879  | PERMALINK

      dogear

      Registriert seit: 24.02.2008

      Beiträge: 1,334

      dogearBitte noch etwas Bedenkzeit; Lust hätte ich schon, es hapert etwas am Zeitfaktor.

      Ich habe mich aufgerafft – siehe unter „Aus Dogears Singles Kiste“ – viel Spaß!

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      Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)
      #7199881  | PERMALINK

      sonic-juice
      Moderator

      Registriert seit: 14.09.2005

      Beiträge: 10,983

      Damit der Thread nicht einrostet, habe ich mir vorgenommen, einfach mal mit ein paar kürzeren Vorstellungen weiterzumachen, diesmal mit Singles, bei denen mir jeweils die Beilage besser mundet als das Hauptgericht. Heute also ein B-Seiten-Special.

      The Paper Dolls: My Life (Is In Your Hands) / There’s Nobody I’d Sooner Love
      (Pye 7N 17547, 1967, Norway)

      Tiger, Spyder und Copper – so nannten sich die perückenbewehrten Mitglieder der UK-Girl Group The Paper Dolls, die auf Pye einige sympathische Singles und ein Album („Paper Dolls House“) veröffentlichten. In ihrem Sound kann man sowohl Spuren von Motown (mit weniger Soul und Swing, dafür einer ordentlichen Portion Britishness), der opulenten Pop-Epen der Walker Brothers (allerdings mit mehr Niedlichkeit, schlichteren Arrangements und weniger dramaturgischer Finesse) und sicherlich noch diversen anderen orchestralen Brit- und US-Pop-Nummern der 1960er Jahre finden. Mit ihrer ersten Single „Something Here In My Heart (keep’s a-tellin’ me no)“ hatten sie einen UK-Chart-Erfolg, den sie mit späteren Veröffentlichungen nicht mehr wiederholen konnten – auch nicht mit dieser, ihrer zweiten Single. Ich könnte mir vorstellen, dass die Aufnahmen bereits zu Zeiten der Veröffentlichung etwas nostalgisch klangen.

      Ein Lob dieser 7“, die von Tony Macaulay arrangiert und produziert wurde, lässt sich wohl nur aussprechen, indem man ihre Schwächen benennt und sie als Stärken versteht. Der vernuschelte Strophen-Gesang bei „My Life“, der kaum gegen die Big Band ankommt, ist süß und weckt Helferinstinkte, der etwas holperige Orchesterbeat und der leicht unbeholfene Wechsel zwischen Strophe und Refrain sind erfrischend und der ein wenig zu sehr auf Eingängigkeit und Schmiss getrimmte Refrain ist auch im Scheitern noch hübsch. Tanzen kann man darauf, glaube ich, nicht. (***1/2)

      Dann aber die Flipside, bei der plötzlich alles stimmt, der Groove, die Dramaturgie, das Ineinandergreifen von Leadgesang und Chor, die laszive Lässigkeit des Strophengesangs und eine unwiderstehliche Melodie, Widerstand zwecklos. Spontan assoziiert: So hätte Nina Persson mit den Cardigans Ende der 60er klingen können, im besten Fall. (****1/2)

      Die UK-Single ohne Picture Sleeve ist für wenige Pfund zu haben, Exemplare mit Sleeve wie diese norwegische Ausgabe sind deutlich seltener – ich habe auf Ebay dafür 36 € gezahlt.

      Wanda Jackson: Right Or Wrong / Funnel Of Love
      (Capitol 4553, 1961, US)

      Der Country-Heuler “Right Or Wrong” ist schon schön (****), aber bereitet nicht im Entferntesten darauf vor, was einen auf der anderen Seite erwartet. Da treffen Rhythm & Blues, Rockabilly und Country so unvermittelt aufeinander, dass eine Verschubladung unmöglich scheint. Gesanglich gelingt Wanda eine unvergleichliche Gratwanderung zwischen Country-Schmelz und guttural derbem Rockabilly-Twang.

      „Here I go,
      Going down, down, down,
      My mind is a blank,
      My head is spinning around and around,
      As I go deep into the funnel of love.“

      Niemand wird diesen Song je so perfekt interpretieren können wie sie – nicht mal Mark E. Smith. (*****)

      Die Single ist nicht selten, dürfte aber in sehr guten Zustand durchaus ihre 20 – 30 € Wert sein.

      The Steinways: You’ve Been Leadin’ Me On / My Heart’s Not In It Anymore (Babe, Babe, Babe)
      (Oliver 2002, 1966, US)

      Diese Single, die beiderseitig vom Ende einer Beziehung kündet, ist ein einziger Glücksfall und vereint alle Qualitäten, die man mit Northern Soul landläufig assoziert: Motown-inspirierter Girl Group Sound, aber kantiger produziert und weniger schematisch strukturiert, flott und enorm eingängig und natürlich rar und ziemlich teuer (deutlich dreistellig).
      „You’ve Been Leadin’ Me On“ setzt originelle Akzente insbesondere durch die Schlagzeug-Fills, die man eher im Surf- als im Soul-Bereich verorten würde – eine Vermutung, die sich später durch ein unerwartetes Gitarren-Break bestärkt. Ein Track, der beim ersten Spin schon überzeugt, aber mit jedem neuen Durchgang noch gewinnt. (****1/2)
      Schlagartig verliebt hatte ich mich in die Flipside „My Heart’s Not In It Anymore“, eine noch offenkundigere Motown-Referenz. Der umwerfende Charme des Tracks liegt für mich in der vermeintlichen Schlichtheit des Aufbaus – die bezwingende Melodie der Eingangsstrophe wird ohne Wechsel in einen Refrain bis zum Ende beibehalten, doch durch das sich gegenseitig befeuernde Zusammenspiel von weiblichem Leadgesang und männlichem Background und die wachsende Begleitkulisse (erst nur Saxophon, Piano, finger snapping, dann Drums, Bläser, Streicher etc.) steigt die Spannung kontinuierlich bis zum Ende. (*****)
      Erfolgreich war dieser doppelte Geniestreich nicht, Sängerin Frankie Gearing nahm nach einer weiteren Single für Oliver mit anderen Gruppen u.a. für Chips Moman (The Glories auf Date) und Willie Mitchell (Quiet Elegance auf Hi) auf und veröffentlichte auch ein paar Solo-45s. Davon kenne ich aber nur wenig.

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      #7199883  | PERMALINK

      sonic-juice
      Moderator

      Registriert seit: 14.09.2005

      Beiträge: 10,983

      Das aktuelle Ranking – bei den Alten haben sich kleine Verschiebungen ergeben, bei den „new entries“ zählen die B-Seiten für die Platzierung.

      1. Charlie Rich: Sittin‘ And Thinkin‘
      2. The Steinways: You’ve Been Leadin’ Me On / My Heart’s Not In It Anymore
      3. Wanda Jackson: Right Or Wrong / Funnel Of Love
      4. Jimmy Radcliffe: Long After Tonight Is All Over
      5. Willie Nelson: I Never Cared For You
      6. Wilson Pickett: Let Me Be Your Boy
      7. The Masqueraders: Wake Up Fool / Now That I’ve Found You
      8. James Brown: Papa’s Got A Brand New Bag
      9. The Paper Dolls: My Life (Is In Your Hands) / There’s Nobody I’d Sooner Love
      10. The Van Dyke Parks: Number Nine
      11. Lee Jones & The Sounds of Soul: On the Other Side
      12. Candy & The Kisses: The Last Time
      13. Bob Meyer and The Rivieras: Behold
      14. Felice Taylor: It May Be Winter Outside
      15. „Wee“ Willie Walker: Ticket To Ride
      16. Jerry Beadlecomb & The Purple Haze: Shades Of Blue

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      I like to move it, move it Ya like to (move it)
      #7199885  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

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      Sehr schön, SJ.

      Funnel Of Love kenne ich und mag ich sehr.

      Die beiden anderen machen mich neugierig. Wird aber wohl nicht leicht sein, sie zu bekommen.

      --

      Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
      #7199887  | PERMALINK

      sonic-juice
      Moderator

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      Beiträge: 10,983

      Mikko, es sollte kein Problem sein, die UK-Ausgabe der Paper Dolls 7″ für ein paar Pfund zu erstehen. Es gibt dafür offenbar ebenfalls ein Picture Sleeve (mit anderem Motiv), das scheint aber seltener aufzutauchen. Mehr Infos zum Output der Paper Dolls findet man übrigens hier.

      Die Steinways-7″ aufzutreiben, ist in der Tat nicht leicht. Immerhin: Die A-Seite „You’ve Been Leadin‘ Me On“, gekoppelt mit „You Don’t Love Me Anymore“ von Johnny Caswell, findet man auf einem Reissue von Kent (TOWN106).

      Mehr zu Frankie Gearing, der Sängerin der Steinways, inklusive Diskographie hier.

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