Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Smog – Köln, Gebäude 9, 23.06.05
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Was soll ich sagen. Ich quäle mich gerade um ein paar Zeilen zu finden, die diesen Abend beschreiben können, doch die passende Vokabel bleibt wohl: traumhaft.
Smog live zu sehen habe ich mir lange gewünscht und nun wurde dieser Wunsch Wirklichkeit. Früher als erwartet. Aimee und ich hatten das Glück schon zwei Stunden vor Begin des Konzerts am Kölner Gebäude 9 zugegen zu sein und konnten einen kurzen, exklusiven Blick auf die probende Band, auf den probenden Bill Callahan erhaschen. Ein erhabener Moment, zumindest für meine Wenigkeit. „Dress Sexy at my Funeral“ wurde kurz angestimmt. Ein Wegweiser für den Abend.2 Stunden später, mit T-Shirt und Poster ausgestattet ging’s dann, vor ca. 150 Leuten, los. Ein wesentlicher Aspekt des Abends war die Temperatur: Ich würde einfach mal behaupten, dass zwischen 50 und 60 Grad Celsius alles möglich war. Gefühlte Temperatur: Viel schlimmer. Jegliche Luftzufuhr war abgeschnitten, Kräfte schwanden schnell.
„River Guard“ (von „Knock Knock“) war der Startschuss in einen wunderbaren Abend. Callahan ward getrieben von der eigenen Musikalität, hüpfend, gesichtsakrobatisch, auf- und absinkend, tanzend, nie selbstverliebt, kein Showakt, zurückhaltend, einfach nur Ausdruck der Emotionen – im Kontext des stoisch, monoton anmutenden Liedguts an Größe kaum zu übertreffen, ohne die große Geste, ohne große Worte, ein kurzes Lächeln hat ausgereicht um zu geniessen, um mitgerissen zu werden.
Das überraschende des Konzerts (vielleicht letztlich auch etwas enttäuschend (für mich)), war die Fixierung auf nur vier Alben: „Knock Knock“, „Dongs of Sevotion“, „Supper“ und das aktuelle Album „A River Ain’t Too Much Too Love“. Die Band war auch eher so begabt, sich vollends auf die rhythmischeren Songs der Smog’schen Diksographie zu konzentrieren, wie z.b.: „Justice Aversion“, „Let’s Move To The Country“, „Morality“ oder „Bloodflow“ (das fast 10 Minuten anhielt und auch ohne überfemininen Chor ganz groß war). Drummer Jim White, der an diesem Abend zum Teil (zu sehr) den Ton angegeben, und wirklich unglaubliches geleistet hat, stützt die These der Rhythmus-fixierten Band. Ein Meister seiner Zunft, mit sehr feinfühligem Spiel.
Ein weiterer Grund für Callahan, nicht die Songs seiner Frühphase zu spielen, ist die Entwicklung seiner Stimme, vom jungenhaften Sopran zum tiefen, dunklen Barrition. Irgendwie war es auch für mich eine Freude, dass er sich nicht an seinem Frühwerk versucht hat – dafür klingt er inzwischen zu anders. „Red Apple Falls“ hätte noch gepasst, aber die Erfüllung dieses Wunsches blieb mir verwährt.Überraschenderweise waren es nicht die älteren Songs, die mich am meisten überzeugten, sondern vor allem das Liedgut des neuen Albums. „I Feel Like the Mother of World“ mit disharmonisch ausgelegten Gesangslinien, „Say Valley Maker“ ohne Background-Gesang – erfährt dadurch viel mehr an Intensität, „Rock Bottom Riser“, „Let Me See The Colts“ als Gitarren-minimalistisches Kunststück.
Mit „Vessel in Vain“ als melancholisch-nostalgischer Traum und „Cold Blooded Old Times“ als rhytmisch perfektes, zum Schluß lautstarkes Aufbegehren, endet dieser Abend. Bill Callahan hüpft über die Bühne, blickt sich um, verzieht die Miene, lächelt, hebt die Gitarre, verbeugt sich indirekt, unscheinbar, und die vier Musiker verlassen das Podest des Gebäude 9 – unscheinbar und doch traumhaft. Danke, Vielen Dank!
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Das überraschende des Konzerts (vielleicht letztlich auch etwas enttäuschend (für mich)), war die Fixierung auf nur vier Alben: „Knock Knock“, „Dongs of Sevotion“, „Supper“ und das aktuelle Album „A River Ain’t Too Much Too Love“.Meine Lieblingsalben von ihm! Jetzt freue ich mich umso mehr auf den übernächsten Sonntag.
Danke für den Bericht, wowee!--
Wake up! It`s t-shirt weather.Bitte.
Alles was seit „Julius Caesar“ verloren scheint (was ich ihm nicht ankreiden will; wie auch, bei den Alben), holt Callahan in seinen Bewegungen nach. Das sind herzliche Rockposen in Ballettschuhen.--
Thx wowee. Wäre auch gerne dort gewesen.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT] -
Schlagwörter: Bill Callahan, Smog
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