Startseite › Foren › An die Redaktion: Kritik, Fragen, Korrekturen › Das aktuelle Heft: Lob und Tadel › ROLLING STONE November 2008
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AutorBeiträge
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eigentlich wollte ich mir gestern als Fluglektüre in La Palma am Flughafen den Rolling Stone kaufen, aber den gabs da nicht. wieso nicht?
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Guitar fightin' the TV! ain't singin' for politicians, ain't singin' for spuds: This Note's For You! http://www.neilyoung.com/lwwtoday/index.htmlHighlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
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Kurzfassung:
Titelgeschichte **
Nationaltheater *
Feature **
Special *****
Alte Meister ****
Kulturgut ***
Leinwand **
Tonträger ***
Cover **
CD-Beilage *****Director’s Cut:
TitelgeschichteZwischen zwei laschen Texten von Dave Gilmour geht es, neben einem Nachruf auf Rick Wright, um 30 beste Songs von Pink Floyd. Gegen die Auswahl ist nichts zu sagen (jeder hat seine eigenen Favoriten), dass in den Kurztexten meist belanglose Anekdoten erzählt oder ganz fürchterlich gefaselt wird, schon (Ausnahmen: Iain Banks, Storm Thorgerson). Falls die Nummerierung etwas mit Wertung zu tun hat, ist es bemerkenswert, dass unter den vorderen neun Titeln sechs von 1967 bzw. 1968 landeten, also der Syd-Barrett-Phase Pink Floyds. Peinlich berührt war ich, dass Songs vom Album „Obscured By Clouds“ überhaupt nicht stattfanden, dafür aber gleich drei des inzwischen langweiligsten Albums „Wish You Were Here“ (Ausnahme: der Titeltrack).
Nationaltheater
Große Erwartung, aber leider keine weiteren Männerphantasien. Dafür werden u.a. Hendrix und seine Musik in ihre Atomstruktur zerlegt, um festzustellen, weshalb etwas klingt wie es klingt; dass es gut ist, weiß man ja schon länger. Also eher etwas in Richtung Kulturteilchenbeschleuniger. Wer kommt auf so etwas? Frank Schäfer hat sich offensichtlich zudem auch textlich Klaus Theweleit genähert. Von Absatz zu Absatz wurde mir schwindliger und mein Lesetempo verringerte sich um gefühlte 80 Prozent. Ohne Zweifel der Härtetest in dieser RS-Ausgabe. Formal liest sich der Text wie eine Besichtigungs-Tour durch das Haus des Professors, dem eine Hausratauflösung bevorsteht.
Feature
Schöner, auch wehmütiger Text über den Ex-Go-Between Forster, der in der Fotostrecke wie ein Aufsichtsratsvorsitzender mit Lächelverbot aussieht. Trotz alter Zeiten hätte es ein ’normaler‘ Tour-Hinweis auch getan.
Special
Maik Brüggemeyer muss die Filme von Wenders und die darin stets suchenden Figuren sehr lieben. Ein so kluger und wunderschön geschriebener Text über Leinwand und Gefühle wäre anders wohl auch nicht möglich. Für mich das Herz und Höhepunkt der Ausgabe 11/2008 (seit der Lektüre klebt auf Seite 53 ein Lesemerker); was auch daran liegt, dass hier zwei eigene Leidenschaften angesprochen werden: Photographie und ein Kino, das es (außer als Konserve) nicht mehr gibt. Anlass des Textes ist natürlich der neue Film „Palermo Shooting“, der für mich viele Gemeinsamkeiten mit „Lisbon Story“ aufweist. In Ersterem sucht ein deutscher Fotograph, in Letzterem ein Tontechniker nach der Wahrheit eines Mediums. Natürlich ist der der da sucht, kein anderer als Wim Wenders selbst.
Alte Meister
Die Story (erneut ein Nachruf) hat exakt den Rhythmus und Blues, um den es in ihr auch geht. Klasse geschrieben. Zwei, drei Seiten mehr wären kein Unglück gewesen. Tolles s/w-Foto des alten Mannes Wexler.
Kulturgut
Frank Lähnemanns (von Marina Records?) Text zum neuen Auster-Buch ist natürlich Spitze. Lesen werde ich das Buch dennoch nicht. Austers literarische Umsetzungen des Prinzips ‚Malen nach Zahlen‘ liegen mir nicht. Ablehnung auch beim Beitrag zur neuen Woyzeck-Aufführung. Für einen auf Erbsendiät gesetzten Soldaten, der Stimmen hört und daraufhin seine Freundin ersticht, kann ich nichts empfinden. Vielleicht haben Männer da ja einen anderen Zugang. Oder Theweleit. Den herrlich forschen Text des Autorenduos Heße/Brüggemeyer habe ich allerdings mit großem Genuss gelesen (Sexnesse, Freud, Lacan oder ein Duschgel).
Leinwand
Der Artikel ‚Boulevard der Dämmerung‘ über Hollywoods Finanzkrise war interessant. Hätte gerne mehr gelesen. Bei den Filmtipps konnte der Hinweis auf „Mirrors“ ansprechen (als Kinobesuch vorgemerkt). Auf einem anderen Merkzettel stehen inzwischen auch zwei von Oliver Hüttmanns DVD-Tipps.
Tonträger
Bei den Rezensionen ist für mich Jörg Feyer im November Klassenbester, da er seine Lucinda Williams mit herzlicher Ruppigkeit ans Ohr des Lesers zu drücken versteht. Bei vier der vorgestellten Album-Novitäten erwarte ich, dass der Plattenladen meines Vertrauens diese auch zum baldigen Hineinschnuppern bereit hält.
[Jöps, falls du das hier liest: ich denke an Geraint Watkins, Marianne Faithful, Juana Molina, John Mellencamp]Cover
Hübsches Blau. Pink (die Farbe) war offensichtlich keine Alternative. Schade auch, dass Syd Barrett auf dem Cover fehlt (wo er doch im Heft eine wichtige Rolle spielen wird).
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Jim Beam, Glen Grant, Gordon Ramsey (TV), Nokia, 2x Sounds u.a.
CD-Beilage (Rare Trax)
Die Doppelseite ist prägnant geschrieben und klebt, zum ersten Mal überhaupt, nicht wieder zusammen. Ganz klar ein echter Evolutionssprung für den RS. Die beigelegte CD „ALLEZ POP!“ stellt eine echte Bereicherung dar (für mich, nicht für meinen Freund) und einige der Künstler sind zur näheren Besichtigung vorgemerkt.
Testsieger:
Maik Brüggemeyer ‚Die Filme von Wim Wenders‘
Jörg Feyer (über Tracy Chapman) ‚Hirnforschung‘
Birgit Fuß (über Jackson Browne) ‚Träumer in der Zeit des Missvergnügens‘
Jürgen Ziemer (über Allez) ‚Rare Trax Vol. 60‘--
Die CD wanderte mal wieder ungehört in den Schrank. Das Heft selbst ist aber toll.
Hab ihn mir erst heute geholt und gesehen, dass ich vorne drin stehe. Hat mich sehr gefreut. :sonne:
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Well I'm going where the water tastes like wine We can jump in the water, stay drunk all the time.Hänge mal wieder hinterher.
Aber zur Top 30 der Floyds-Songs möchte ich doch noch einen kleinen Beitrag leisten.
Auf Platz 14 wird Is There Anybody Out There? genannt.
Jim James (MY Morning Jacket) erinnert in seinem Kommentar an den The Wall – Film mit der Szene, in der Bob Geldorf als Pink eine (Zitat) „Skulptur“ aus den Trümmern des vorher von ihm randaliertem Hotelzimmers zusammenbaut (ich dacht immer an einen Altar).
Ziemlich unter die Haut gehende Szene.
Und im Internet auf der Tube zu finden.Schade, daß One Of My Turns nicht vertreten ist (wahrscheinlich Platz 31:-)).
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Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.Die CD interessierte mich überhaupt nicht. Das Heft ist okay.
Am Besten gefiel mir der längere Artikel über AC/DC und die genaue Beschreibung von Bon Scotts Todesumständen.--
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Schlagwörter: 2008, aktuelles Heft, Rolling Stone
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