ROLLING STONE im Juni 2022

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  • #11812017  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 33,665

    plattensammlerMal so nebenbei: Waren in den 60ern nicht eher die Beatles die wilden? Das waren Jungs aus der Arbeitklasse, die auf der Reepenbahn in Hamburg gespielt und gelebt haben; und die Stones waren doch eher die Bürgersöhnchen. Der einzige wilde Stone war doch Brian Jones. Oder nicht?

    Ja schon, es war eben hauptsächlich Image. Aber trotzdem: Nein!
    Die Beatles hätten niemals an Garagenwände pinkeln müssen und es gab auch keine spektakulären Gerichtsverfahren wegen Drogenbesitzes, Redlands etc pp. Und allein schon äußerlich, Fotos aus den Jahren 1965/66 zeigen ein völlig unterschiedliches Bild mit klarer Rollenverteilung. Es sind seit Jahrzehnten massenweise dicke Bücher darüber geschrieben worden…

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    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #11812067  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Beiträge: 0

    pheebee

    plattensammlerMal so nebenbei: Waren in den 60ern nicht eher die Beatles die wilden? Das waren Jungs aus der Arbeitklasse, die auf der Reepenbahn in Hamburg gespielt und gelebt haben; und die Stones waren doch eher die Bürgersöhnchen. Der einzige wilde Stone war doch Brian Jones. Oder nicht?

    Ja schon, es war eben hauptsächlich Image. Aber trotzdem: Nein! Die Beatles hätten niemals an Garagenwände pinkeln müssen und es gab auch keine spektakulären Gerichtsverfahren wegen Drogenbesitzes, Redlands etc pp. Und allein schon äußerlich, Fotos aus den Jahren 1965/66 zeigen ein völlig unterschiedliches Bild mit klarer Rollenverteilung. Es sind seit Jahrzehnten massenweise dicke Bücher darüber geschrieben worden…

     

    Diese Bücher käuen halt immer wieder diesen falschen Mythos wieder. Auf Fotos aus der ersten Hälfte der 60er z. B. sehen die Stones alles andere als wild aus. Ist ja auch gar nicht schlimm. Dieser falsche Mythos ist halt von diesen seltsamen Leuten konstruiert und aufrecht erhalten worden, die diese Beatles-Stones-Unvereinbarkeit erfunden haben. Das ist dann zum Klischee erstarrt und wird immer wieder reproduziert. Mit der Wirklichkeit hat das aber wenig zu tun. (Wie man es auch in den seriösen Büchern zum Thema nachlesen kann.)

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    #11812081  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,921

    bullschuetz@mosse Das sind heftige Vorwürfe, die ich nicht gerecht finde. Aber ich entnehme Deinem Beitrag, dass es Dir ernst ist mit dieser Sorge und Wahrnehmung. Vielleicht las sich mein Beitrag auch tatsächlich gehässiger, als mir beim Schreiben bewusst war. Als Deeskalationsmassnahme werde ich den aktuellen Heftthread künftig nur noch lesend begleiten.

    Bitte nicht @bullschuetz. Das soll überhaupt nicht arschkriechend wirken, aber du bist Einer derjenigen, deren Texte ich hier immer komplett und mit Gewinn lese, egal ob ich im jeweiligen Punkt mit deiner Meinung übereinstimme oder nicht. Mir wären jetzt auch durchaus diverse Leute eingefallen, auf die der Vorwurf (der mir in sich schon deutlich over the top erscheint, vor allem, wenn man die Bandagen des Gegenübers in Betracht zieht. Und nebenbei als würde hier noch irgendjemand Relevantes vom Verlag mitlesen…) eher zugetroffen hätte. Aber vielleicht habe ich auch zu wenig Buch geführt und meine schwindende Erinnerung trügt mich mehr und mehr…

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #11812125  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,823

    Tatsächlich war es in den 60er Jahren anfangs so, dass ein so krasser Gegensatz zwischen Beatles und Rolling Stones gar nicht existierte. Wir Jugendliche haben immer beide Bands gern gehört. Es waren die PR-Abteilungen der Plattenfirmen, die ziemlich scnell begannen, eine Rivalität zu konstruieren, um die Fans an die eine oder andere Band zu binden. Die Presse hat das gern aufgegriffen und ein Riesending daraus gemacht. Und die Bands haben ihr Image dann auch bespielt. Ob freiwillig oder unwillig sei mal dahingestellt.

    Apropos Image: Es gibt eine nette Anekdote, die Grace Slick in ihrer Biographie erzählt: Sie und Paul Kantner waren nach London in Mick Jaggers Haus eingeladen, um beider Auftritt in Altamont zu besprechen. Sie dachte, sie kommt in eine Drogen-Hölle und dann hat ihnen Mick auf die feine englische Art im Business-Outfit Tee und Kekse serviert. :)

     

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    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #11812189  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 18,951

    mistadobalinaTatsächlich war es in den 60er Jahren anfangs so, dass ein so krasser Gegensatz zwischen Beatles und Rolling Stones gar nicht existierte. Wir Jugendliche haben immer beide Bands gern gehört. Es waren die PR-Abteilungen der Plattenfirmen, die ziemlich scnell begannen, eine Rivalität zu konstruieren, um die Fans an die eine oder andere Band zu binden. Die Presse hat das gern aufgegriffen und ein Riesending daraus gemacht. Und die Bands haben ihr Image dann auch bespielt. Ob freiwillig oder unwillig sei mal dahingestellt.
    Apropos Image: Es gibt eine nette Anekdote, die Grace Slick in ihrer Biographie erzählt: Sie und Paul Kantner waren nach London in Mick Jaggers Haus eingeladen, um beider Auftritt in Altamont zu besprechen. Sie dachte, sie kommt in eine Drogen-Hölle und dann hat ihnen Mick auf die feine englische Art im Business-Outfit Tee und Kekse serviert. :)

    Man sieht ja auch in den „Get Back“-Promo-Filmbildern immer wieder mal Mick Jagger mit John Lennon. Im All You Need is Love-Video sind mehrere Stones zu sehen, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Ich glaube, unter sich als Musiker haben die Bands ganz friedlich koexistiert.

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    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #11812325  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

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    plattensammler
    Diese Bücher käuen halt immer wieder diesen falschen Mythos wieder. Auf Fotos aus der ersten Hälfte der 60er z. B. sehen die Stones alles andere als wild aus.
    […]

     
    Das wird daher kommen, dass du dich nicht auskennst. Für die 60er sind die Haare schon deutlich zu lang. Und um Herkunft ging es bei Stones und Beatles nicht. Sondern zunächst mal um die Musik, da waren doch ganz unterschiedliche Grundlagen gelegt. Die Stones spielten schwarze Musik, fast ausschließlich, allein das machte sie schon unbeliebt. Ganz gute Zusammenfassung hier.

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #11812339  | PERMALINK

    hurley

    Registriert seit: 20.04.2019

    Beiträge: 1,755

    plattensammlerMal so nebenbei: Waren in den 60ern nicht eher die Beatles die wilden? Das waren Jungs aus der Arbeitklasse, die auf der Reepenbahn in Hamburg gespielt und gelebt haben; und die Stones waren doch eher die Bürgersöhnchen. Der einzige wilde Stone war doch Brian Jones. Oder nicht?

    Die Sixties waren generell wild. Die Beatles wurden aber auch von Großmütterchen gemocht. Die Stones eher nicht. Damals.

    --

    Sir Obi-Wan Gandalf
    #11812373  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Beiträge: 0

    hurley

    plattensammlerMal so nebenbei: Waren in den 60ern nicht eher die Beatles die wilden? Das waren Jungs aus der Arbeitklasse, die auf der Reepenbahn in Hamburg gespielt und gelebt haben; und die Stones waren doch eher die Bürgersöhnchen. Der einzige wilde Stone war doch Brian Jones. Oder nicht?

    Die Sixties waren generell wild. Die Beatles wurden aber auch von Großmütterchen gemocht. Die Stones eher nicht. Damals.

    Meine Oma mochte die. Sie sah sogar ein wenig sehr aus wie der Mick Jagger heute aussieht.

     

    Die Beatles wurden ja schon wegen ihre „Pilz“-Frisuren! Was damals halt so alles als wild galt. Töchter sollten jedenfalls eingesperrt werden, wenn die Beatles in der Nähe waren. Hieß es damals. Angeblich. Die Beatlemania halt. Kreisch!

    Was denen heute alles zugeschrieben wird ist halt größtenteils Unsinn. Oder PR, wie oben bereits richtig erwähnt.

     


    (The Rolling Stones – Fotoband mit Bildern aus den 60er Jahren)

     

    Diese adretten jungen Herren durften dagegen jederzeit bei Oma zum Tee erscheinen. Bzw. wurde er vom BWL-Student Jagger direkt selber serviert.

    --

    #11812405  | PERMALINK

    gipetto
    Funk 'n' Punk

    Registriert seit: 04.02.2015

    Beiträge: 12,700

    hurley

    plattensammler
    Mal so nebenbei: Waren in den 60ern nicht eher die Beatles die wilden? Das waren Jungs aus der Arbeitklasse, die auf der Reepenbahn in Hamburg gespielt und gelebt haben; und die Stones waren doch eher die Bürgersöhnchen. Der einzige wilde Stone war doch Brian Jones. Oder nicht?

    Die Sixties waren generell wild. Die Beatles wurden aber auch von Großmütterchen gemocht. Die Stones eher nicht. Damals.

    “The Beatles were hard men. Brian Epstein cleaned them up for mass consumption, but they were anything but sissies. They were from Liverpool, which is like Hamburg or Norfolk, Virginia – a hard, sea-farin‘ town, all these dockers and sailors around all the time who would beat the piss out of you if you so much as winked at them. Ringo’s from the Dingle, which is like the fucking Bronx.

    The Rolling Stones were the mummy’s boys – they were all college students from the outskirts of London. They went to starve in London, but it was by choice, to give themselves some sort of aura of disrespectability. I did like the Stones, but they were never anywhere near the Beatles – not for humor, not for originality, not for songs, not for presentation. All they had was Mick Jagger dancing about. Fair enough, the Stones made great records, but they were always shit on stage, whereas the Beatles were the gear.”

    (Lemmy Kilmister)

    --

    "Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
    #11812413  | PERMALINK

    wolfgang

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    gipetto

    hurley

    plattensammler
    Mal so nebenbei: Waren in den 60ern nicht eher die Beatles die wilden? Das waren Jungs aus der Arbeitklasse, die auf der Reepenbahn in Hamburg gespielt und gelebt haben; und die Stones waren doch eher die Bürgersöhnchen. Der einzige wilde Stone war doch Brian Jones. Oder nicht?

    Die Sixties waren generell wild. Die Beatles wurden aber auch von Großmütterchen gemocht. Die Stones eher nicht. Damals.

    “The Beatles were hard men. Brian Epstein cleaned them up for mass consumption, but they were anything but sissies. They were from Liverpool, which is like Hamburg or Norfolk, Virginia – a hard, sea-farin‘ town, all these dockers and sailors around all the time who would beat the piss out of you if you so much as winked at them. Ringo’s from the Dingle, which is like the fucking Bronx.

    The Rolling Stones were the mummy’s boys – they were all college students from the outskirts of London. They went to starve in London, but it was by choice, to give themselves some sort of aura of disrespectability. I did like the Stones, but they were never anywhere near the Beatles – not for humor, not for originality, not for songs, not for presentation. All they had was Mick Jagger dancing about. Fair enough, the Stones made great records, but they were always shit on stage, whereas the Beatles were the gear.”
    (Lemmy Kilmister)

    Lemmy hat ja viele unglaubliche Geschichten erzählt, (seine Biografie steckt voll davon) aber da hatte er wohl recht.

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    Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry
    #11812427  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 28,017

    Ich hätte mich nicht getraut, das zu schreiben. Aber wer würde schon Lemmy widersprechen.

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    #11812431  | PERMALINK

    gipetto
    Funk 'n' Punk

    Registriert seit: 04.02.2015

    Beiträge: 12,700

    Dieses Lemmy-Zitat kam mir nur gerade wieder in den Sinn. Darüber hinaus halte ich diese angebliche Beatles/Stones-Rivalität für ausgemachten Medienquatsch. Zumal die Jungs sich untereinander ja gut verstanden haben…

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    "Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
    #11812441  | PERMALINK

    wolfgang

    Registriert seit: 19.07.2007

    Beiträge: 24,762

    close-to-the-edgeIch hätte mich nicht getraut, das zu schreiben. Aber wer würde schon Lemmy widersprechen.

    Lemmy hatte zu Lebzeiten ja überall Narrenfreiheit. (außer als er bei Hawkwind gefeuert wurde, als man ihn mit Drogen an der kanadischen Grenze verhaftet hatte) Den gleichen Status besitzt heute nur noch Ozzy.

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    Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry
    #11813861  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Beiträge: 0

    gipettoDieses Lemmy-Zitat kam mir nur gerade wieder in den Sinn. Darüber hinaus halte ich diese angebliche Beatles/Stones-Rivalität für ausgemachten Medienquatsch. Zumal die Jungs sich untereinander ja gut verstanden haben…

    Ja, reine PR-Strategie und ein paar Rockisten, die sich selbst für härtesten hielten, haben das sicher auch gerne aufgegriffen.

     

     

    Hier einer der wilden Skandal Fernsehauftritte der Stones.

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    #11813873  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

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    Stones vs. Beatles, von einem, der es wissen musste ;)

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    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett
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