ROLLING STONE im August 2018

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  • #10543037  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Hättest du Beispiele dafür, welche Musik heute durch das Internet veröffentlicht werden kann, die vor 10 Jahren noch undenkbar gewesen wäre? Welche Merkmale sind hinzugekommen, dass du der Musik eine höhere Vielfalt zugestehst? Die Veröffentlichungen, die ich kenne, sind nach den Merkmalen aufgenommen und gespielt, wie Musik auch vor 10 Jahren aufgenommen und gespielt wurde. Eine klangliche Revultion gab es für mich überhaupt nicht. Die einzige Änderung ist, dass Menschen ihre Musik ungefiltert auf schnelle Art einem größeren Publikum zugänglich machen können. Sozusagen wurde die Straßenmusik und das Musizieren in den eigenen 4 Wänden ins Internet verlagert. Neu klingt es deswegen aber auch nicht.

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    #10543039  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    choosefruit

    sparchAbgesehen davon […] ist die Musikszene heute doch dank Globalisierung und WWW insgesamt ungleich vielfältiger.

    Ist sie das? Ich vernehme vielmehr, dass durch das Internet jede Wurst seine Musik veröffentlichen kann, von Vielfalt merk ich jedoch nichts. Die Suppe hat immer noch dieselben Zutaten wie vor 10 Jahren. Die Köche sind nur mehr geworden. Heute meint doch jeder, der einen eigenen YouTube-Kanal pflegt, jemand zu sein.

    Ja, das ist sie. Weil du seit WWW nämlich deutlich leichter Zugang zu Nischenmusik findest als vor 20 Jahren. Damals hat man Mailorderkataloge gewälzt, war für entsprechende Beiträge in Musikzeitschriften froh und hatte nicht die Möglichkeit einfach mal wo schnell rein zu hören. Das ist ja heute zum Entdecken ein Schlaraffenland.

    Verstehe auch nicht dein Problem mit der Veröffentlichungsqualität auf den entsprechenden Kanälen (u.a. YouTube). Eher ist die Quantität das Problem.

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #10543047  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Wir werden wohl eine unterschiedliche Definition von „Vielfalt“ haben. Vielfalt bedeutet für mich in diesem Kontext nicht, dass sich die Zahl der Veröffentlichungen in den letzten 10 Jahren beispielsweise verfünffacht hat, sondern, dass in den letzten Jahren neue musikalische Wege gegangen wurden, dass neue Muskrichtungen entstanden sind. Nur weil viele Menschen ein und dasselbe tun, wird deswegen nicht von Vielfalt gresprochen. Das Produkt der Musik muss für mich unterschiedlich sein, um es als vielfältig charakterisieren zu können. Und deswegen war meine Frage, welche Musik heute im Gegensatz zu 2008 neu klingt? Denn nur, weil heute 10 statt 5 Personen eine gewisse Richtung spielen und veröffentlichen, hat die Vielfalt nicht zugenommen. Lediglich die Masse.

    --

    #10543055  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 35,365

    choosefruitHättest du Beispiele dafür, welche Musik heute durch das Internet veröffentlicht werden kann, die vor 10 Jahren noch undenkbar gewesen wäre? Welche Merkmale sind hinzugekommen, dass du der Musik eine höhere Vielfalt zugestehst? Die Veröffentlichungen, die ich kenne, sind nach den Merkmalen aufgenommen und gespielt, wie Musik auch vor 10 Jahren aufgenommen und gespielt wurde. Eine klangliche Revultion gab es für mich überhaupt nicht. Die einzige Änderung ist, dass Menschen ihre Musik ungefiltert auf schnelle Art einem größeren Publikum zugänglich machen können. Sozusagen wurde die Straßenmusik und das Musizoeren in den eigenen 4 Wänden ins Internet verlagert. Neu klingt sie deswegen aber auch nicht.

    Gegenfrage: Was klingt denn neu (oder von mir aus revolutionär) von dem, was über althergebrachte Wege wie Majors heutezutage veröffentlicht wird? Was soll denn nach 60 Jahren Pop/Rock Musik noch groß revolutioniert werden? Das ist doch eine müßige Diskussion und hier wurde ja im Verlauf der Diskussion mehrfach eher ergebnislos nachgefragt, was „neue Musik“ denn bedeuten würde. Natürlich ist vieles Retro und bekannt, aber wenn 20-jährige Typen Musik wie in den 60ern spielen ist das in meinen Ohren immer noch neu, weil es eben in der Gegenwart gemacht wird.

    Für mich ist entscheidend, ob ich für mich betrachtet zum Ergebnis komme, dass mir etwas gut gefällt bzw. ob es gut gemacht ist (soweit ich das als blutiger Laie beurteilen kann). Man braucht sich doch neben YT nur mal bei Bandcamp oder Noisetrade nebst div. Streamingportalen umzuschauen und kommt teilweise aus dem Staunen nicht mehr raus. Auch die Finanzierung von Plattenveröffentlichungen via crowdfunding sind doch ebenfalls übers Netz allgewärtig geworden. Ich sehe jedenfalls weit und breit keinen Anlass zu kultureller Schwarzseherei.

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    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.
    #10543071  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 35,365

    choosefruitWir werden wohl eine unterschiedliche Definition von „Vielfalt“ haben. Vielfalt bedeutet für mich in diesem Kontext nicht, dass sich die Zahl der Veröffentlichungen in den letzten 10 Jahren beispielsweise verfünffacht hat, sondern, dass in den letzten Jahren neue musikalische Wege gegangen wurden, dass neue Muskrichtungen entstanden sind. Nur weil viele Menschen ein und dasselbe tun, wird deswegen nicht von Vielfalt gresprochen. Das Produkt der Musik muss für mich unterschiedlich sein, um es als vielfältig charakterisieren zu können. Und deswegen war meine Frage, welche Musik heute im Gegensatz zu 2008 neu klingt? Denn nur, weil heute 10 statt 5 Personen eine gewisse Richtung spielen und veröffentlichen, hat die Vielfalt nicht zugenommen. Lediglich die Masse.

    Doch, hat sie aus meiner Sicht schon. Es ist mitnichten so, dass es nur Masse ohne Qualität gibt. Aber es hat sich insofern nichts verändert, dass man wie seit den 50ern nach wie vor Gutes, Schlechts, Spannendes und Langweiliges angeboten bekommt. Du musst dir als Konsument natürlich ein bisschen mehr Mühe geben, relativ viel stöbern und probehören und dann greifst du natürlich auch schon mal in den Eimer. Als Plattenkonsukonsument nannte man das schon immer „Fehlkauf“.

    Du kannst heute als Einzelkämpfer oder Duo Musik machen und unter die Leute bringen und dabei jeden Stil spielen, der dir in den Kram passt. Du kannst Elektropop, Avantgarde, Akustikfolk oder Jazz spielen, auch wenn diese Musik vielleicht aus Sicht der Masse überhaupt nicht hip oder angesagt ist. Was auch immer. Darin sehe ich die Vielfalt, Leute zu entdecken, die gegen den Strom schwimmen, auch wenn das was sie machen nicht im Wesentlichen „neu“ wäre.

    Ich bezweifle auch, dass in absehbarer Zeit tatsächlich noch mal ein ganz neuer, heißer Musikstil erfunden wird, unabhängig davon wie und auf welchem Wege aktuelle Musiker ihre Musik vermarkten.
    but nobody knows…

    --

    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.
    #10543079  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Aus deiner Sicht kann ich deine Argumente auch vollkommen nachvollziehen, Pheebee. Dann lass uns nicht über die Definition von Vielfalt „streiten“, denn dies ist doch zugegeben ein nichtiges Wörtchen in der ganzen Diskussion. Ich würde jedoch sofort zustimmen, wenn wir von einem Angebot, welches sich vervielfacht hat, sprechen.

    --

    #10543089  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,855

    Natürlich ist auch die Vielfalt als solche heute größer als vor 20+ Jahren. Wer das ernsthaft bestreitet, ist vermutlich auch vom Internet überfordert.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #10543093  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 43,923

    Schönes Totschlagargument.

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    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #10543131  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    Quantitativ mag das sein, qualitativ würde ich stark bestreiten.

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    #10543171  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,855

    onkel-tomSchönes Totschlagargument.

    Totschlagargument? Gegen was? Das Youtube-„Argument“ weiter vorne? Nicht wirklich.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #10543181  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 72,181

    Wenn sich das Angebot vervielfacht hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich auch vermehrt Perlen finden lassen. Man muss nur gründlicher suchen. Die durchschnittliche Qualität mag jedoch durch die schiere Menge nach unten gedrückt werden.

    Innovationen zu liefern, die sich nur bedingt von Erfahrungen leiten lassen und im Wesentlichen nicht auf schon Dagewesenes stützen, dürfte mit der Zeit immer anspruchsvoller werden. Die moderne Musik wird sich sicher nicht so schnell neu erfinden. Eine gewisse Stagnation in der Popmusik nehme ich schon wahr. Wie der Fortschritt der Technik bedeutende Veränderungen für die Zukunft bewirken kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich gehöre aber auch zu denen, die gerne neue Musik, aber nicht zwingend komplett neue Richtungen entdecken wollen. Zudem gibt es bereits so viel gute Musik, dass es mir wohl nicht einmal langweilig würde, wenn ab sofort nichts mehr produziert würde.

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    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #10543189  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    mick67Quantitativ mag das sein, qualitativ würde ich stark bestreiten.

    Du würdest nur bestreiten daß dir die Musik nicht zusagt, die ich als qualitativ vielfälig bezeichnen würde.

    Wer, der qualitativ vielfältige Musik bezweifelt, hat denn Arca, Jon Hopkins, John Southworh, Bent Knee, Maya Jane Coles, St.Vincent, Thundercat, Boards of Canada gehört? Und das sind nur die, die  mir gefallen.

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #10543649  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Solange es keine spannende neue Musik gibt, kann man die Archive aufsuchen (und nicht nur die US-amerikanischen und britischen). Gibt doch genug von dem Zeug. Wenn wirklich etwas Neues kommt und nicht nur irgendein weiteres Crossover-Gewichse, kriegt man’s eh mit.

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    #10543799  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    krautathaus

    mick67Quantitativ mag das sein, qualitativ würde ich stark bestreiten.

    Du würdest nur bestreiten daß dir die Musik nicht zusagt, die ich als qualitativ vielfälig bezeichnen würde.
    Wer, der qualitativ vielfältige Musik bezweifelt, hat denn Arca, Jon Hopkins, John Southworh, Bent Knee, Maya Jane Coles, St.Vincent, Thundercat, Boards of Canada gehört? Und das sind nur die, die mir gefallen.

    Und? Wie sieht‘s bei denen aus? Eine gute Platte und dann waren sie nicht mehr gesehen. Auf diese Künstler habe ich schon lange keinen Bock mehr. Und wie Pipe schon sagt, es gibt so viel Gutes noch zu entdecken auch in der Vergangenheit, so dass ich mich nicht zwingend um jeden neuen Kram kümmern muss. Neu ist per se kein Qualitätsmerkmal. Das haben einige hier noch nie so richtig begriffen.

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    #10543835  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,855

    mick67
    Neu ist per se kein Qualitätsmerkmal. Das haben einige hier noch nie so richtig begriffen.

    Wer hier sieht das denn so?

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
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