Roger Waters – Amused to Death

Ansicht von 13 Beiträgen - 16 bis 28 (von insgesamt 28)
  • Autor
    Beiträge
  • #6516289  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,811

    Ja, ich setze allen Ernstes „On An Island“ ganz weit oben und über „Amused To Death“ an. Wieso belanglos? David Gilmour schafft es, mithilfe der Instrumentation und Arrangements eine einmalige Atmosphäre heraufzubeschwören. Es ist diese Art von kinomäßiger Musik, die im Kopf Bilder entstehen lässt und für die ich eine besondere Vorliebe habe. Castellorizon, On An Island, The Blue, Red Sky At Night – wow. Und das Schlusstück Where We Start ist so ergreifend. Allein diese Zeile „We Walk Ourselves Weary … Still Far To Go“. Das hallt bei mir immer noch eine lange Zeit nach, wenn ich das Stück gehört habe. Touching.

    Waters und Gilmour haben eine unterschiedliche Herangehensweise, was Musikstücke anbelangt. Wobei sie sich immer gut ergänzt haben. Waters hat immer großen Wert auf Konzept/Text gelegt, während Gilmour eben das melodische Gespür mitbrachte. Mir selbst ist eigentlich der Text selten so wichtig, weshalb ich gut mit Gilmours Soloalben leben konnte, die oft Instrumentalnummern oder funktionelle Texte enthielten. Letztlich bin ich schon immer von der Instrumentalmusik her gekommen und sehe die Stimme/Text nur als ein weiteres Element an. Das Filmhafte und die Melodie, das löst bei mir oft die Magie aus. Wenn dann noch ein guter Text hinzukommt (aber was ist ein guter Text? Manchmal mag ich lieber das Abstrakte als konkrete Aussagen oder fragmentarische, funktionelle Texte), rundet das die Sache für mich eher ab, als das dies das Entscheidende wäre. Ich mag auch Konzepte, so lange darunter nicht die Atmosphäre leidet. Insofern hat Waters bei PInk Floyd etwas eingebracht, was auch für mich sehr reizvoll ist. Nur alleine funktioniert es für mich nicht. Umgekehrt, also nur Gilmour, funktioniert für mich hingegen sehr gut.

    Letztlich muss man aber auch sagen, dass Gilmours Lyrics auf dem neuen Album reifer geworden sind. Und schließlich halte ich „Division Bell“ für ein tolles Album.

    Ich denke, je nachdem, ob man Musik eher so aufnimmt wie Waters oder Gilmour, wird man eben da unterschiedlicher Meinung sein. Siehe oben.

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #6516291  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    PELO_PonnesJa, ich setze allen Ernstes „On An Island“ ganz weit oben und über „Amused To Death“ an. Wieso belanglos? David Gilmour schafft es, mithilfe der Instrumentation und Arrangements eine einmalige Atmosphäre heraufzubeschwören. Es ist diese Art von kinomäßiger Musik, die im Kopf Bilder entstehen lässt und für die ich eine besondere Vorliebe habe. Castellorizon, On An Island, The Blue, Red Sky At Night – wow. Und das Schlusstück Where We Start ist so ergreifend. Allein diese Zeile „We Walk Ourselves Weary … Still Far To Go“. Das hallt bei mir immer noch eine lange Zeit nach, wenn ich das Stück gehört habe. Touching.

    Yeahhhhhh….genau so ist es….und dann dazu das schöne(von Gilmour gespielte) Klavier….sehr anrührend.

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #6516293  | PERMALINK

    walzendreck

    Registriert seit: 11.06.2006

    Beiträge: 5,516

    „On An Island“ beinhaltet Musik für Massagesalons, wo man sich den Alltagsstress aus der Haut dremeln lässt. Insofern trifft „belanglos“ schon zu, wohingegen Waters‘ Album mit einem gewissen Anspruch daherkommt. Man kann die beiden Alben einfach nicht miteinander vergleichen. Den Hauptgang eines Menüs vergleicht man ja auch nicht mit dem Dessert.

    --

    #6516295  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    @walze
    On an Island ist nur für oberflächliche Hörer belanglos.

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #6516297  | PERMALINK

    walzendreck

    Registriert seit: 11.06.2006

    Beiträge: 5,516

    pink-nice@walze
    On an Island ist nur für oberflächliche Hörer belanglos.

    Ich muss meinen vorigen Beitrag wohl noch ergänzen: OAI finde ich recht gut. Und gegen belanglose Musik habe ich überhaupt nichts einzuwenden. Dauernd schwere Kost schlägt einem ja auf den Magen.

    --

    #6516299  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    WalzendreckIch muss meinen vorigen Beitrag wohl noch ergänzen: OAI finde ich recht gut. Und gegen belanglose Musik habe ich überhaupt nichts einzuwenden. Dauernd schwere Kost schlägt einem ja auf den Magen.

    Gutes kann nicht belanglos sein.

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #6516301  | PERMALINK

    walzendreck

    Registriert seit: 11.06.2006

    Beiträge: 5,516

    pink-niceGutes kann nicht belanglos sein.

    Natürlich kann es das, wie Gilmour beweist.

    --

    #6516303  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,113

    pink-nice@walze
    On an Island ist nur für oberflächliche Hörer belanglos.

    Den Satz hast Du bei Kramer abgeschrieben, oder ?:-)

    Ich meine „oberflächlich“ im Sinne von, der hat mir nix zu sagen. Er musiziert sehr schön, aber Walzes Massagesalon steht da wirklich im Raum.
    Macht aber wie gesagt nichts, weil glücklicherweise nicht mehr „Pink Floyd“ draufsteht. Dann wäre es wirklich schlimm.

    Ich gebe aber auch zu, dass „On an Island“ live durchaus zu leben beginnt, und angesichts der Band und dem visuellen Erlebnis wächst. Aber eben nicht bis in den Himmel. Gilmour ist mit seinem Output ohne Waters nach oben abgeriegelt. Andersrum ist es nicht so.

    --

    Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
    #6516305  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    Close to the edge

    Ich gebe aber auch zu, dass „On an Island“ live durchaus zu leben beginnt, und angesichts der Band und dem visuellen Erlebnis wächst. Aber eben nicht bis in den Himmel. Gilmour ist mit seinem Output ohne Waters nach oben abgeriegelt. Andersrum ist es nicht so.

    …von Waters kommt ja nichts mehr…bis auf die Oper….nein,nein….auf ATD sind für mich (fast) nur belanglose Melodien….der Rest seines Solo-Outputs ist noch schlimmer(die zweite Gilmour is auch schlimm…I know)

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #6516307  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,113

    Ich mag seine ersten beiden Soloalben, vor allem weil sie sich so radikal von einander und von PF unterscheiden. Aber er scheint seine beiden „frühen“ Soloscheiben selbst nicht so sehr zu mögen.

    --

    Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
    #6516309  | PERMALINK

    jimknopf

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 730

    ich weiss noch, wie es rauskahm sollte die premiere von amused in einem münchner kino (vielleicht auch in anderen) stattfinden.
    wurde aber leider abgesagt

    --

    Viva la (R)evolucion
    #6516311  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,107

    Aus dem Musikalischen Tagebuch:

    Sokrates

    28. Dezember 2010
    Roger Waters – Amused To Death

    Und wie schon besprochen: Roger Waters‘ Album ist aufgeblasen, übertrieben ernst und viel zu lang.

    dr.musicIch höre da eher Bombast (was zu dieser Richtung eh passt und normal ist). Und recht ernst war Roger eigentlich schom immer. Eine Lachkanone war er nie (s. a. „The final cut“)…………

    Sokrates Auf „The Wall“ und „Final Cut” war Waters zwar ernst, aber persönlich – das schafft einen anderen Zugang und berührt, jedenfalls mich. Auf „Amused to Death” fehlt dieses persönliche Erleben, er kritisiert allgemein die westliche Zivilisation – das macht es thematisch uninteressanter, weil beliebiger.

    Der Sprechgesang wirkt einschläfernd, die zerdehnten Tempi auch. Wo hörst Du denn da Bombast, gerade im Vergleich zu „The Wall“? Wenn Lukather oder Beck mal eins der überflüssigen Soli spielen, wirkt das wie ein Abklatsch vergangener Großtaten.

    gollumFür mich beschreibt das The Pros and Cons. Amused to Death ist ein völlig anderes Kaliber – stände inzwischen im Vergleich noch vor The Final Cut, das mich zu oft und durchsichtig mit Soundspielereien beeindrucken will. Perfect Sense, Bravery, Miracle funktionieren auch sehr gut eigenständig als „groß angelegte“ Songs wie die (noch besseren) Liveversionen auf In The Flesh zeigen.

    Jack FrostAlles richtig, schlimmer ist hier nur noch der Gesang. Die angesichts von Waters Sprechgesang nachvollziehbare Entscheidung, für die Platte eine Armada von Backgroundsängerinnen (u.a. Rita Coolidge) zu verpflichten und richtig singen zu lassen, geht hier bei einigen Songs leider gewaltig nach hinten los. In Sternen bekommt „Amused to Death“ von mir **1/2. Warum die Platte bei RYM eine sehr gute und bei über 1000 abgegebenen Stimmen eigtl. auch aussagekräftige Bewertung von 3,62 aufweist, ist mir ein Rätsel.

    Auf „The Final Cut“ fehlen zwar im Gegensatz zu „The Wall“ richtig gute Songs völlig, ansonsten aber stimmt auf der Platte alles – Pathos/Drama/Bombast, Gesang und Produktion, Thematik. Locker ***. Wäre im nachhinein ein idealer Schlußpunkt für Pink Floyd gewesen, wie der weitere Verlauf der Gruppe und der Solo-Karrieren von Waters und Gilmour beweisen.

    dr.musicMir nicht, denn da ist Roger doch eine gute Platte gelungen. Nicht immer haben die anderen „Unrecht“.;-)

    SokratesPros und Cons habe ich lange nicht mehr – die ist in der Erinnerung verschwommen.

    „Groß angelegt” ist „Amused” – und zwar zu groß, wie die Ausführung zeigt. Das Album erstickt für mein Empfinden an seiner bedeutungsschwangeren Schwere und seinem moralisierenden Anspruch, der sich hinter dem Sarkasmus/Zynismus verbirgt.

    Aber vielleicht lassen sich die anderen von den vielen tollen Namen (Beck!, Coolidge!, Lukather! Der Produzent!) blenden.

    Was findest Du denn an „Amused” gelungen?

    dr.music1. Gut, darüber kann man streiten. Diese Kritik könnte man ja auch auf andere Floyd-Werke übertragen. Unterm Strich bleiben von den 72 Minuten viele gute Minuten übrig.
    2. Glaube ich nicht. Schau mal, wie z. B. nur über Lukather hergezogen wird. Und wer kennt noch Coolidge??
    3. Nun, die meisten Songs. Für mich sein bestes Soloding. Knapp ****.

    gollumJawoll, doc. Leider blieb es sein einziges überzeugendes Album.

    1. PaC verschwimmt schon beim Anhören bis zur Unkenntlichkeit
    2. Ein riesiges Aufgebot großer Namen macht mich eher skeptisch (wie im Kino). Tief beleidigt und abstrafend hatte ich AtD nach PaC und Radio KAOS sogar jahrelang ignoriert ;-)

    Seither bei mir keine neuen Erkenntnisse.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #6516313  | PERMALINK

    stylo

    Registriert seit: 31.08.2010

    Beiträge: 5,332

    01. The Ballad of Bill Hubbard ***1/2
    02. What God Wants, Part I ***1/2
    03. Perfect Sense, Part I ****
    04. Perfect Sense, Part II ***
    05. The Bravery of Being Out of Range ****
    06. Late Home Tonight, Part I ***1/2
    07. Late Home Tonight, Part II ***1/2
    08. Too Much Rope ***
    09. What God Wants, Part II ***
    10. What God Wants, Part III ****
    11. Watching TV ***
    12. Three Wishes ***1/2
    13. It’s a Miracle ***1/2
    14. Amused to Death ****1/2

    Insgesamt: ***1/2

    pink-nice….viel zu lang das Ganze.

    Auf die Länge der Final Cut gebracht könnte das Ganze gewinnen.

    --

    Oh, the wind, the wind is blowing, through the graves the wind is blowing, freedom soon will come; then we'll come from the shadows.
Ansicht von 13 Beiträgen - 16 bis 28 (von insgesamt 28)

Schlagwörter: ,

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.