-
Beiträge
-
Nass, aber glücklich: Eindrücke vom Festival Rock for Nature in Wolpertshausen
So viel Woodstock war lange nicht
Im Vorfeld des Rock for Nature hat es einige Spötter gegeben: „Woodstock-Revival in Schwäbisch Hall“ titulierte die Festivalzeitung. Rudolf Bühler, Gründer und Vorsitzender der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, hatte sich mit seinem Projekt weit aus dem Fenster gelehnt.
Gleichzeitig „eine Bewegung zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen auf der Erde anschieben“, das 20-jährige Bestehen der Bauerngemeinschaft feiern und Woodstock beerben – kann das gutgehen?
Es kann! Der ökologische Spirit des Drei-Tage-Festivals war überall zu spüren, zu hören – und zu schmecken. In ein mit Grünkernküchle belegtes Brötchen zu beißen, das mit Öko-Weizen von dem Feld gebacken wurde, auf dem man gerade steht, das hat schon was. Trotz oder gerade wegen der Regengüsse an den beiden ersten Festivaltagen haben sich die 30 000 Musikfans zu einer eingeschworenen Gemeinde verbunden – nass, aber glücklich.
Als Lokalheld Josip Krolo alias Gonzo am frühen Freitagabend „So Lonely“ von The Police intoniert, kann man seinen Refrain gut nachvollziehen, da gerade mal 50 Leute vor der Bühne stehen. Bei Wir sind Helden sind es 15 000 mehr. Sängerin Judith Holofernes teilt die Masse in zwei Lager und lässt per Akklamation darüber entscheiden, welche Seite „die besseren Hasen gestreichelt oder erschossen“ hat. Bassist Mark Tavassol kontert mit „unsere Seite ist aber mehr Woodstock“ und reicht an Drummer Pola Roy, den er als „the man of rhythm of love“ tituliert, einen riesigen Pseudo-Joint weiter. Die eigenwilligen Tanzeinlagen der Sängerin bei „Gekommen, um zu bleiben“ und die wunderschöne Coverversion von The Cures „Why Can’t I be You“ inklusive „Careless Whisper“-Ausklang sind zwei Höhepunkte des gut gelaunt präsentierten Programms.
Eher uninspiriert, teils gar zickig anmutend präsentiert Nena ihr Programm. Energiegeladene Versionen von „Haus der drei Sonnen“ und „Nur geträumt“ kommen gut an wie auch die harten Gitarren-Riffs, die bei „Dumm gelaufen“ die Gute-Laune-Pfiffe des Originals ersetzen. Als aber ihre Version von David Bewies „Heroes“ und ihr persönlicher Favorit „Lass mich dein Pirat sein“ nicht so enthusiastisch beklatscht werden, grummelt die zwischen kleinem Mädchen und Diva changierende Künstlerin: „Okay, ihr macht, was ihr wollt, und ich mache, was ich will.“ Bei der Zugabe „Liebe ist“ ist Nenas Welt dann aber wieder in Ordnung.
Wohltuend ungekünstelt gibt sich am zweiten Festivaltag Ema Liebenow alias Joy Fleming. Und der frühere Supertramp-Frontmann Roger Hodgson erinnert in beiger Beamtenhose und weißem Hemd optisch eher an einen Lehrer. Lediglich unterstützt von Saxofonist Aaron MacDonald liefert er an Keyboard, Klavier und Gitarre ein entspanntes Set, das in seinen besten Momenten die intime Atmosphäre eines Club-Konzerts herbeizaubert. 30.000 Besucher schwingen bei „It’s Raining Again“ und passendem Regenschauer gut gelaunt ihre Schirme – das müssen andere Festivals erstmal nachmachen. Neben den Hits wie „Dreamer“ und „Give A Little Bit“ sind es die weniger bekannten Songs wie „Along Came Mary“, die für Gänsehaut sorgen.Das meiste Woodstock-Feeling aber verströmt Joe Cocker, der 1969 selbst dabei war. In der für ihn charakteristischen Manier, irgendwo zwischen Dirigieren, Herumfuchteln, Tanzen und Luftgitarrespielen, unterstreicht der inzwischen 64-Jährige die Intensität seiner Songs. Joe Cocker singt nicht einfach, er durchlebt die Liedzeilen von „You Are So Beautifui“ oder „Up Where We Belong“ auf der Bühne. (In der für ihn typischen Manier präsentierte Joe Cocker(64) am Samstagabend seine Hits beim Rock-for-Nature-Festival. Die Veranstalter hatten den Geist von Woodstock beschworen, und der damalige Teilnehmer Cocker wie auch das (Regen-)Wetter gaben ihnen recht.)
Soviel gelebte Inbrunst machte es dem Ich+Ich-Repräsentanten Adel Tawil und den Heavy-Metal-Urgesteinen Scorpions am Sonntagabend nicht leicht, noch einen draufzusetzen.
Auch wenn sich niemand die Kleider vom Leib gerissen und sich im Schlamm gesuhlt hat, Tausende von verdreckten Hosen und begeisterten Gesichtern zeigen: So viel Woodstock gab es lange nicht! Und das ganz ohne LSD.Stuttgarter Nachrichten von MARKO SCHACHER 25. August 2008
--
Highlights von Rolling-Stone.deIndiana Jones: Warum „Das Königreich des Kristallschädels“ nicht der schlechteste Indy ist
Ranking: Die besten Alben von Aztec Camera und Roddy Frame
Die Alben von The The und Matt Johnson im Ranking
Kate Bush: Alle Alben im Ranking
Alle Alben von A-ha im Ranking
„Der schlimmste Nachgeschmack“ – Ozzy Osbourne beißt Fledermaus den Kopf ab
WerbungNun … ich war nicht dabei, habe aber auch in der Südwestpresse eine sehr positive Kritik gelesen. Das Line-Up fand ich aber eher krude durchmischt.
Wir Sind Helden hätten mich auch gelockt. Joe Cocker hat sicherlich seine treue Zielgruppe. Wie man aber auf die Idee kommt, dass sowohl Helden- als auch Cocker-Fans sich für die Zombies Nena und Scorpions erwärmen könnten … bleibt mir schleierhaft.
Es scheint aber einigermaßen funktioniert zu haben. Den leckeren Schwäbisch-Hällischen Schweinen wünsche auch fürderhin alles Gute.--
I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.ROCK FOR NATURE Programm
21.08.2008, Donnerstag
17.00 Uhr Reggae Minister • Biergarten ‚
18.30 Uhr Hautnah • Biergarten
20.00 Uhr ABBA Explosion • Biergarten
22.30 Uhr Mordom • Biergarten22.08.2008, Freitag
11.00 Uhr The Poem Is You • Kleine Bühne
12.00 Uhr Basement • Biergarten
13.00 Uhr Float • Kleine Bühne
14.30 Uhr Nena Süpporter • Kleine Bühne
15.15 Uhr PUSH • Biergarten
16.15 Uhr Tune Circus • Kleine Bühne
17.00 Uhr BK Allstars • Biergarten
17.45 Uhr Gonzo ’n’Friends‘ • Hauptbühne
18.45 Uhr Submarien • Kleine Bühne
20.15 Uhr Wir Sind Helden • Hauptbühne
22.30 Uhr Nena • Hauptbühne23.08.2008, Samstag
11.OO Uhr Peaches In Wonderland • Biergarten
11.45 Uhr True Calling • Kleine Bühne
13.00 Uhr Die Dicken Kinder • Biergarten
14.30 Uhr Wendrsonn • Biergarten
15.15 Uhr Friends Live • Kleine Bühne
16.15 Uhr Double Gun • Biergarten
16:30 Uhr Hautnah • Hauptbühne
17.30 Uhr ABBA Explosion ‚ • Kleine Bühne
18:15 Uhr Stone The Crow • Hauptbühne
19.15 Uhr Joy Fleming • Kleine Bühne
20.00 Uhr Roger Hodgson • Hauptbühne
22.15 Uhr Joe Cocker • Hauptbühne24.08.2008, Sonntag
10.00 Uhr Gottesdienst mit Dekan • Hauptbühne
Dalfert und Gospel Alive
11:00 Uhr Magie Accoustic Guitars •Biergarten
11.45 Uhr Lightwood • Kleine Bühne
12.30 Uhr Alley Cats • Biergarten
13.30 Uhr Human Zoo • Kleine Bühne
14.30 Uhr EDSP • Biergarten
15.30 Uhr Donny Vox & Band • Hauptbühne
16.30 Uhr Good News • Kleine Bühne
17.30 Uhr Radiopilot • Hauptbühne
18.15 Uhr Scheinfrei • Kleine Bühne
19.00 Uhr Ich + Ich • Hauptbühne
21.30 Uhr Scorpions • HauptbühneAlle Auftrittszeiten ohne Gewähr – Änderungen noch möglich!
--
Das Programm war gegenüber den vielen „anderen“ Festivals anders oder auch nicht so prickelnd.
Aber bei ROCK FOR NATURE ging es ja nicht nur um die Musik, sondern um die Machenschaften von Mosanto und um Aufklärung über Gentechnik.
So konnte man während der Regenzeiten in die Zelte gehen und interessanten Diskussionen lauschen.
--
ok bei Woodstock warn andere Dinge auch wichtiger als die Musik, die dort gespielt wurde
--
Guitar fightin' the TV! ain't singin' for politicians, ain't singin' for spuds: This Note's For You! http://www.neilyoung.com/lwwtoday/index.htmlJoe COCKER bei ROCK FOR NATURE
Schwäbisch Hall Wolpertshausen
Samstag 23. August 2008Beginn 22:14 Uhr Ende 23:38 Uhr
Setlist
1. Hitchcock railway
2. Feeling alright
3. The letter
4. When the night comes
5. Up where we belong
6. You are so beautiful to me
7. Summer in the city
8. Come together
9. Hymn for my soul
10. You can leave your hat on
11. Unchain my heart
12. With a little help from my friends
13. Delta lady
14. She came in ttrough the bathroom window
15. Cry me a riverZugaben
16. Long as I can see the light… nun welche songs hat Joe schon in Woodstock geträllert?
--
Roger HODGSON bei ROCK FOR NATURE
Wolpertshausen bei Schwäbisch Hall
Samstag 23. August 2008Beginn 20:14 Uhr Ende 21:40 Uhr
Setlist
1. The long way home
2. Give a little bit
3. It’s raining again
4. Hide in the shell
5. Easy does it
6. Sister moonshine
7. Breakfast in America
8. Along came Mary
9. The logical song
10. The more I look
11. Child of vision
12. Even in the quitest moments
13. Don’t leave me now
14. DreamerZugaben
15. School
16. Give a little bit--
War Hodgson eigentlich solo oder mit Band?
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BluemasureneagleAls Lokalheld Josip Krolo alias Gonzo am frühen Freitagabend „So Lonely“ von The Police intoniert, kann man seinen Refrain gut nachvollziehen, da gerade mal 50 Leute vor der Bühne stehen.
masureneagle 17.45 Uhr Gonzo ’n’Friends‘ • Hauptbühne
Das war sein Fanclub, den hatte er in Fichtenberg auch dabei.
Habe selten so viel lachen müssen, wie bei seinem Auftritt. Vor allem als er versuchte, Angus Young nachzumachen und wie jener rumsprang, hätte es mich fast zerrissen.
Aber Selbstvertrauen hat er, das muss man ihm lassen, der ist nämlich überzeugt, dass er gut ist…;-)--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102j.w.War Hodgson eigentlich solo oder mit Band?
Nur noch mit dem Saxofonspieler Aaron MacDonald.
War ein gutes Konzert und Roger Hodgson macht beimn Gespräch einen sympathischen Eindruck.--
Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.Zappa1Das war sein Fanclub, den hatte er in Fichtenberg auch dabei.
Habe selten so viel lachen müssen, wie bei seinem Auftritt. Vor allem als er versuchte, Angus Young nachzumachen und wie jener rumsprang, hätte es mich fast zerrissen.
Aber Selbstvertrauen hat er, das muss man ihm lassen, der ist nämlich überzeugt, dass er gut ist…;-)Sicherlich war es sein Fanclub, aber der Schreiberling der STN hat nur bis 50 zählen können … denn es waren schon einiges mehr Leute auf dem weiten Gelände … denn als wir auf den Acker ankamen, hörten wir noch einige Cover-Titel von GONZO und da war auch der Police-song dabei …
--
AnonymRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Was haben denn die Rocker aus Hannover gespielt?
--
O`MalleyWas haben denn die Rocker aus Hannover gespielt?
An dem Sonntag, als die Hannoveraner auf dem Ökofeld spielten, waren wir beim grillen mit der Krabbelgruppe und das dauerte bis 20 Uhr, dann war es schon für die Reise nach Wolpertshausen zu spät, ansonsten hätte ich es aufgelistet …
--
Wolpertshausen – Wird es eine Neuauflage von Rock for Nature geben?
Rudolf Bühler, Chef der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, hält sich bedeckt. Offiziell ist noch nichts entschieden, doch gegenüber derlässt er durchblicken: „Es soll noch viele Rock for Natures geben – nicht nur in Wolpertshausen.“ Der Trend geht also wohl dahin, eine starke, ortsunabhängige Festival-Marke zu etablieren, die eine klare politische Botschaft hat: Gentechnik, nein Danke! In den kommenden Tagen soll es dazu mehr Informationen geben. „Wir müssen das jetzt erst mal ein bisschen sacken lassen.“
Noch am Freitag war unklar, ob die Rechnung aufgegangen ist. Die Besucher tröpfelten nur spärlich aufs abgeerntete Öko-Weizenfeld an der A6. Mittlerweile steht nach Bühlers Worten fest: „Wir haben unser finanzielles Ziel erreicht, dass sich das Festival selbst trägt.“ Und weiter: „Es gibt noch keine Endabrechnung, aber durch den großen Ansturm an die Tageskassen gehe ich davon aus, dass wir einen leichten Überschuss erzielt haben.“ Falls dem so wäre, würde dieses Geld verwendet, um den weiteren Einsatz gegen die Gentechnik und für eine globale Ökolandwirtschaft zu finanzieren, wie Pressesprecher Gerald A. Herrmann berichtet.
74 000 Besucher: „Das sind doppelt so viele Gäste wie wir erwartet haben“, sagt Bühler. „Am wichtigsten ist, dass der politische Inhalt ’rübergekommen ist. Ich hatte ein bisschen Sorge, ob sich die Musiker wirklich mit unserer Sache solidarisieren. Sie haben es getan – und deutliche Worte gefunden.“ Bühler hat bereits einen neuen Trend erkannt, den sich die Bands zunutze machen könnten: Öko-Rock.
Trotz aller positiven Bilanz gab es auch Kritik. Organisatorische Mängel waren unübersehbar. „Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft ist kein Event-Veranstalter. Sie hat das zum ersten Mal gemacht, deshalb hat es an manchen Stellen gehakt“, bittet Gerald A. Herrmann um Verständnis. „Es hat ganz klar Schwächen gegeben, aber wir haben versucht, diese Dinge schnellstmöglich zu beheben.“ Dass die Organisation nicht so schlecht gewesen sein kann, macht der Pressesprecher daran fest, dass es ein „super-friedliches Festival“ war. Polizei und DRK hätten kaum eingreifen müssen.
http://www.stimme.de/hohenlohe/kultur/;art16460,1331637
--
THE POEM IS YOU
eröffneten am Freitag den 22. August 2008 das ROCK for NATURE auf dem abgeernteten Öko-Feld.
In der Lokalpresse war als Festivalbeginn 11:45 Uhr zu lesen ….
und am Eingang wurde die Armbändchen erst gegen 11:00 Uhr ausgegeben …
Nun, so hatten TPIY das ganze Feld zur Beschallung frei.
Es war klasse die Band auf einer professionellen Bühne über das Stoppelfeld von außen zu hören.
Als sich dann die Versprengten vor der Bühne eingefunden hatten kam die nächste Überraschung – gegen 11:30 Uhr begann der Soundcheck von Nena.
Aber die Leute am Mischpult waren machtlos.
Frau Kerner meinte wirklich sie ist ein Star und übte sich an „Heroes“.
--
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.