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AutorBeiträge
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Eigentlich hatte ich dieses Festival gar nicht auf meinem Plan, aber als dann gestern abend Tomte von der Open-Air Bühne durchs Fenster hereintönte, fand ich es blöd, zu einem solchen Ereignis, das direkt vor der Haustür stattfindet, nicht hinzugehen. Also ein schneller Blick auf den Veranstaltungsplan und eine spontane Routenentscheidung getroffen.
Dan SartainZuerst ging ich in den Keller des Molotow hinunter und erlebte die erste Überraschung des Abends. Dan Sartain, ein kleiner, spacker Amerikaner spielte in Trio-Besetzung garagigen Rockabilly und fesselte mich sofort. Das war Musik, die genau an diesen Ort gehörte und vollkommen aus der Zeit gefallen war.
Danach dann Amusement Parks on Fire aus Nottingham. Die Anzahl der Leute auf der Bühne verdoppelte sich, aber auch die Anzahl des Publikums. Auf einmal war es rappelvoll. Die Band spielt mit sphärischen Keyboard-Flächen unterlegten Gitarrenrock in bester britischer Tradition. Auf Platte braucht so was wohl kein Mensch, aber live funktioniert es ganz gut. „It`s only dark wave, but I like it“.
Dann Ortswechsel zum Grünspan. Eine dreimal so große Location mit empfundener dreifacher Lautstärke. Es spielten Radio 4 aus New York, die ich bereits zu ihrem ersten Album einmal gesehen habe. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass sie sich vielleicht in die mißlungene Richtung ihres zweiten Albums entwickelt haben könnten, es blieb aber bei gitarendominierter, an Gang of Four geschulter Schnittigkeit. Es wurde schon ein wenig getanzt und die schmerzhafte Erinnerung kam hoch, dass man solche Bands mal früher durch den RS kennengelernt hat.
The RaptureAber richtig toll wurde es dann weit nach Mitternacht bei The Rapture. Die waren mir bisher noch nicht bekannt, aber liegen in ihrer Vermengung aus Wave und Electro stilistisch in starker Nähe zu Radio 4. Ihr Sound kommt zwar reduzierter, aber dennoch prägnanter rüber. Talking Heads-Zickigkeit paart sich mit funkigen Electronic-Sound und ist ungemein tanzbar. Ich habe schon lange nicht mehr bei einem Konzert von der ersten bis zur letzten Minute so ausgiebig herumgezappelt. Unverständlich sind mir da immer die Leute, die inmitten einer hüpfenden Menge wie ein Fels in der Brandung stehen. The Rapture spielen teilweise in klassischer Bandbesetzung (dr, git, baß), gehen aber auch mal alle geschlossen hinter ihre Synthies und Sequenzer, ohne dass es wirklich wie ein Bruch wirken würde. Großartiges Konzert!
Die Kunst, bei einem solchen Festival ist es wohl, sich nicht allzusehr unter Druck setzen zu lassen, alles mögliche „mitnehmen“ zu wollen. In ungefähr 20 Clubs gibt es parallel Konzerte, da kann man sich nur einige Highlights rausfischen und sollte schon ein wenig Gelassenheit zeigen. Sonst wird es stressig. Ich hätte gestern auch gern noch Eagle*Seagull, Matthew Herbert oder Arrested Development gesehen, aber so wie es war, war es perfekt.
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WerbungSchöner Bericht, der mich dazu animiert, vielleicht doch noch mal hinzugehen… gerade auch die zu entdeckenden unbekannteren Bands reizen mich ja….
War’s denn voll…?--
krauskopp
War’s denn voll…?Angenehm gefüllt überall.
Im Molotow anfangs nur halbvoll, bei Amusement Parks war dann richtig viel los. Im Grünspan war es ähnlich, bei Radio 4 ungefähr zur Hälfte gefüllt und bei Rapture war der Laden dann voll, aber ohne Gedränge und genug Platz zum Tanzen.--
Wake up! It`s t-shirt weather.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Habe mir gestern Paolo Nutini angesehen. Er war grossartig und hat das Grünspan ordentlich voll gemacht. Vermute, der Junge wird eine ganz grosse Nummer.
Mehr habe ich mir gestern vom Festival nicht gegeben. Schön war, dass überall auf dem Kiez bekannte Musiker beim Trinken zu sehen waren. Ich muss wohl öfters ind en Silbersack gehen.--
Kannst Du noch mehr zu Nutini sagen?
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How does it feel to be one of the beautiful people?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
ClauKannst Du noch mehr zu Nutini sagen?
Als Mädchen würde ich mich sofort in ihn verlieben und auch so bin ich durchaus gefährdet. Quasi der Roque Santa Cruz der aktuellen Musik.
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War gestern im St.Pauli-Klubheim um mir von Giveamanakick den Hintern versohlen zu lassen. Zwei Mann Gitarre/Schlagzeug, die den für diese Konstellation größtmöglichen Lärm fabriziert haben.!!
Danach ins Molotow zu den drei netten Herren von The On-Offs, die gutgelaunt ihre Plattensammlung vorgestellt haben: Kinks, Jam, Who, Beatles.. was auf der Insel so Rang und Namen hat… Angenehm…!
Vorher noch Poster und Leute geguckt…. gelungener Abend!
http://www.myspace.com/giveamanakick
http://www.myspace.com/theonoffs--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Die OnOffs hätten mich auch interessiert.
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sehr schöne review, danke, observer.
auf hamburg 1 läuft übrigens gerade ein „best of“.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
von Lotzow hat schon mal gesünder ausgesehen.
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Schlagwörter: Reeperbahn Festival
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