-
AutorBeiträge
-
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
waDiese Bandbreite erhältst Du aber nur, wenn Du Talking Heads, Blondie, Ramones, Patti Smith, Contortions, Richard Hell und Television unter Punk subsumierst. Contortions kenne ich nicht, aber von den genannten würde ich allenfalls Ramones und mit Abstrichen Richard Hell als Punkrock durchgehen lassen.
Womit wir wieder bei den höchst unterschiedlichen Definitionen von Punk wären. Ich würde ganz sicher alle genannten Bands unter Punk subsumieren. Punk nur mit schneller, simpler Musik in Verbindung zu bringen, halte ich für vollkommen falsch. Hell ist übrigens so sehr Punk, wie Charlie Parker Jazzmusiker…
waAnsonsten müsstest Du auf UK-Seite auch Elvis Costello, The Undertones oder Joe Jackson zum Punkrock zählen.
Würde ich ganz klar.
--
Highlights von Rolling-Stone.de11 coole Zitate aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“
So klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
WerbungDa wird es in der Tat schwierig. Punk und Punkrock sind ja wieder zwei Paar Stiefel, das Eine eine gesellschaftliche Bewegung, das Andere ein musikalisches Genre. Aber Talking Heads und Joe Jackson, um nur einmal zwei zu nennen, gehören weder zum Einen noch zum Anderen.
--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
waDa wird es in der Tat schwierig. Punk und Punkrock sind ja wieder zwei Paar Stiefel, das Eine eine gesellschaftliche Bewegung, das Andere ein musikalisches Genre. Aber Talking Heads und Joe Jackson, um nur einmal zwei zu nennen, gehören weder zum Einen noch zum Anderen.
Ich würde behaupten, dass man die musikalischen und gesellschaftlichen Aspekte nicht so sauber voneinander trennen kann und von Punkrock würde ich ohnehin nicht sprechen. Ich verstehe Punk ohnehin nicht als Genre, sondern als eine lose Bewegung Gleichgesinnter mit dennoch oft unterschiedlichen Wurzeln, Zielen und Vorstellungen. Als Gemeinsamkeiten würde ich wohl am ehesten eine reduzierte oder auf das Wesentliche konzentrierte musikalische Sprache/Ästhetik ausmachen. Die Talking Heads gehörten ganz sicher zum Punk, Joe Jackson nicht.
--
Replik folgt morgen!
--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Was Punk ist und was eher nicht, muss dann wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Aber genau aus diesem Grund hört man ja die Musik !--
life is a dream[/SIZE]
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
kramerDie Talking Heads gehörten ganz sicher zum Punk,
Ja. Ich würde alles rund um den harten Kern des Bowery-Umfelds zum Punk zählen. Zumal an dieser Location der Begriff auch entstand, wenn auch ursprünglich für ein Magazin, nicht für eine Musikrichtung.
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
ferryWas Punk ist und was eher nicht, muss dann wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Aber genau aus diesem Grund hört man ja die Musik !„When someone asks you „what’s punk?“ my reply is „If you have to ask, you’re never going to know.“ Apparently someone asked Louie Armstrong or Lightening Hopkins what jazz or the blues were respectively, and apparently that’s the answer they gave them, so I don’t know who said what to whom when, but a lot of times if you have to ask…“ (Henry Rollins)
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
pinchJa. Ich würde alles rund um den harten Kern des Bowery-Umfelds zum Punk zählen. Zumal an dieser Location der Begriff auch entstand, wenn auch ursprünglich für ein Magazin, nicht für eine Musikrichtung.
Richtig, so sehe ich das auch. Übrigens habe ich eine Ausgabe des Magazins, in dem die „Bay City Rollers“ ein großes Thema sind…
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
kramerRichtig, so sehe ich das auch. Übrigens habe ich eine Ausgabe des Magazins, in dem die „Bay City Rollers“ ein großes Thema sind…
War nicht sogar auf einer der ersten Nummern ein karikierter Lou Reed auf dem Cover?
Der Begriff „Punk“ wurde wohl letztlich fast ausschließlich im UK zum Namen einer bestimmten Bewegung innerhalb der Musik (und der Mode), sozusagen geborgt aus zweiter Hand. Und zweiter Hand waren auch die meisten Acts. Die ganze englische Punkbewegung Anno 1977 war musikalisch eigentlich komplett uninteressant (bis auf wenige Ausnahmen), das wirklich Interessante daran war die kreative Energie, die sie freigesetzt hat und die somit spätere Dinge möglich gemacht hat. Und das war dann Postpunk.
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
pinchWar nicht sogar auf einer der ersten Nummern ein karikierter Lou Reed auf dem Cover?
Ja, inklusive Interview im Comic-Stil! Es gibt übrigens einen wunderbaren Sammelband, der einen sehr guten Einblick in des Selbstverständnis der damaligen New Yorker Szene liefert und zudem hochgradig unterhaltsam ist.
pinchDer Begriff „Punk“ wurde wohl letztlich fast ausschließlich im UK zum Namen einer bestimmten Bewegung innerhalb der Musik (und der Mode), sozusagen aus zweiter Hand geborgt. Und zweiter Hand waren auch die meisten Acts. Die ganze englische Punkbewegung Anno 1977 war eigentlich komplett uninteressant (bis auf wenige Ausnahmen), das wirklich Interessante daran war die kreative Energie, die sie freigesetzt hat und somit spätere Dinge möglich gemacht hat. Und das war dann Postpunk.
Erneut: Zustimmung.
--
Jonathan Richman hat ihnen ja auch ein musikalisches Denkmal gesetzt.
--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Ich meinte natürlich Nick Lowe, nicht Jonathan Richman. Es ist spät…
--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102pinchDie ganze englische Punkbewegung Anno 1977 war musikalisch eigentlich komplett uninteressant (bis auf wenige Ausnahmen),
Gerade 1977 ist doch die Vielzahl an großartigen UK-Punk-Singles deutlich größer und mannigfaltiger, als die Ausbeute aus New York: Pistols, The Clash, Penetration, Buzzcocks, The Depressions, The Rezillos, X-Ray Spex, The Lurkers, The Boys, The Only Ones, The Adverts, Wire, The Vibrators, Alternative TV, Snatch… sicherlich nichts, was man auf einen einfachen Nenner bringen kann. 2nd Hand Punk? Nah.
--
A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich behaupte mal, dass das daran liegt, dass diese Kreativität im UK erst in diesem Jahr 1977 (bzw. im Spätjahr ’76) freigelegt wurde. Somit kam es zu einem regelrechten Boom an Bands und VÖs, die als „Punk“ gelabelt wurden. Wenn du es für 1977 aufrechnen willst, ist das UK quantitativ sicher vorne. Das liegt aber lediglich daran, dass 1977 in den USA keine Explosion stattfand, sondern dass das, was man landläufig unter „Punk“ subsumiert, dort schon seit den 60ern existierte und es sich somit anders verteilte.
--
Wenn ich die letzten beiden Posts zusammenziehe, dann ist Punk also für dich ein aus einer langen amerikanischen Tradition entliehenes UK-Phänomen, das musikalisch komplett uninteressant war und lediglich seine Bedeutung als Durchlauferhitzer für Post-Punk bekommt.
Trotzdem hat die Bewegung eine Vielzahl an stilbildenden und dennoch sehr unterschiedlichen Singles abgeworfen, oder? Du musst zwar keine einzige davon schätzen, aber deren Vielfalt und musikalischer Einfluss sprechen dann doch wohl stark gegen das Label „geborgt & uninteressant“. Britischer Post-Punk entstand, weil der Boden dafür einfach sehr fruchtbar war.
--
A Kiss in the Dreamhouse -
Schlagwörter: Punk
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.