Polen-Jazz: Piotr Figiel

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    thomas-worthmann

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    Das Hamburger Label Bureau B hat eine Vinyl-Wiederveröffentlichung des 1971er Albums ORGANY HAMMONDA (häufig auch einfach nur PIOTR genannt) von PIOTR FIGIEL herausgebracht (http://www.bureau-b.com). Feinster JazzBreakbeatRock mit schwerem Hammondsound. Hier der Pressetext:

    ***
    Es hat sich ja inzwischen herumgesprochen, dass in Polen exzellenter Jazz zu Hause ist. Und zwar schon lange! Da gibt es noch etliche Schätze zu heben. Das freut uns als Reissue-Label, und das sollte alle Menschen mit erlesenem Musikgeschmack freuen. Unseren ersten Exkurs in den polnischen Jazz haben wir Mitte 2008 mit der Vinyl-Neupressung von Henryk Debichs String Beat (BB 11) unternommen. Nun folgt unser zweiter Streich: Piotr Figiels Organy Hammonda (oft auch unter dem Titel Piotr geführt) aus dem Jahr 1971, natürlich nur auf Vinyl und gemastert von den Originalbändern der polnischen Plattenfirma Pronit (Original-Katalognummer SXL 0801).

    Der hoch talentierte Pianist, (Film-)Komponist und Arrangeur Piotr Figiel ist einer der bekanntesten Musiker Polens. Zahlreiche Hits gehen auf sein Konto, die allerdings eher in den seichteren Gefilden der Unterhaltungsmusik angesiedelt sind. Bevor er sich dem Mainstream andiente, war er einer der gefragtesten Jazzpianisten des Landes und war an zahlreichen Plattenaufnahmen beteiligt. Organy Hammonda war seine erste Soloplatte, deren Aufnahmen er selbstredend auch als Arrangeur betreute. Als Soloinstrumentalisten kommen unter anderem Tomasz Hanko (Trompete), Janusz Muniak (Flöte, Tenorsaxofon) und Janusz Stafanski (Schlagzeug) zum Einsatz.

    Auch wenn man kein Polnisch kann, lässt der Titel der Platte bereits ahnen, welches Instrument auf Organy Hammonda den Ton angibt. Piotr Figiel war gerade drei Jahre in Skandinavien gewesen (wo ihn die Presse »den polnischen Bacharach« taufte) und hatte dort die Hammondorgel für sich entdeckt. Wieder zu Hause in Polen, machte er sich gleich daran, sein neues Lieblingsinstrument in plattentaugliche Arrangements einzubinden. Das Ergebnis war ein Volltreffer: Nie seine Jazzwurzeln versteckend, unternimmt Piotr Figiel auf Organy Hammonda Streifzüge durch diverse Musik-gattungen: vom Latin über Funk, Rock, Fusion und Easy Listening – immer mit schleppendem Breakbeat und schwerem Hammondsound. Sporadisch auftauchende Scat-Gesänge geben hie und da noch zusätzliche Würze. Ansonsten ist die LP rein instrumental.

    Sogar einen Ausflug in die Klassik wagt Piotr gegen Ende der zweiten Seite – sollte man denken, aber wer jemals den Song Jane B. vom ersten Album von Jane Birkin und Serge Gainsbourg gehört hat, ahnt, dass die Inspiration für dieses Stück Musik wohl weniger von Chopin kam als vielmehr vom britisch-französischen Sexsymbol und deren Liebhaber. Anderereits sind das ja auch nicht die schlechtesten Referenzen…

    Kurz gesagt: Organy Hammonda ist allerfeinster Stoff aus den Glanzzeiten des polnischen Jazz mit fetten Breaks und sattem Hammondsound. Und nicht vergessen: Nur auf Vinyl!
    ***

    Gruß
    Thomas

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