PeterLicht / Lieder vom Ende des Kapitalismus

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  • #33941  | PERMALINK

    mehry

    Registriert seit: 23.07.2002

    Beiträge: 5,402

    Das hier schreibt Andreas Borcholte

    SpiegelOnline wrote:
    PeterLicht – „Lieder vom Ende des Kapitalismus“
    (Motor Music/Edel, bereits erschienen)

    Man hört ja wahre Wunderdinge über diese Platte und diesen Peter Licht, oder besser durchgeschrieben und -gesprochen: PeterLicht. Früher soll er sich mal Meinrad Jungblut genannt haben, Werbetexter sei er auch mal gewesen. Weiß man alles nicht so genau. Will man es wissen? Was man weiß, ist dass er vor einigen Jahren im Video als Bürostuhl auftrat und mit der zugehörigen Single „Sonnendeck“ einen Untergrund-Erfolg feiern konnte. Seitdem hat es nicht so geklappt mit der öffentlichen Aufmerksamkeit. Aber jetzt ist er zurück mit diesem Album, das bereits als bestes deutschsprachiges seit ganz langer Zeit bejubelt wird, das Beste seit „Monarchie und Alltag“ und „Ich-Maschine“ gar. Fest steht, ein Revolutionär ist PeterLicht nicht, auch wenn er mal eben so das Ende des Kapitalismus ausruft, wo wir uns doch alle gerade daran gewöhnt hatten, dass es zu ihm keine Alternative mehr zu geben scheint. In seinen lustig-lakonischen Liedern lässt PeterLicht die „alte Tante Wohlfahrtsstaat“ zur Hölle fahren und verabschiedet sich vom Wachstumsgesetz.

    Aber er sagt das alles ohne Zorn und Nachdruck – launige Behauptung statt strammer Agitprop. Im Hintergrund puckern elektronische Geräte aus dem Zeitalter des Hedonismus, alles ist so nett und sauber, so en passant und eintönig frohgemut, als wäre dem Kölner Kauz selbst der Weltuntergang egal. „Das ist das Ende/ Und ab jetzt ist es so wie immer“, singt er in „Das ist unsre Zeit“, an anderer Stelle mokiert er sich über den zeitgeistigen Drang, immer ganz entspannt zu sein. Keine Frage, hier ist ein begabter Aphoristiker am Werk, der seine ätzende Zeitkritik in Pusteblumen-Pop verpackt. Vielleicht ist „Lieder vom Ende des Kapitalismus“ also wirklich so ein Ausnahme-Album, denn an Konkurrenz in der deutschen Poplandschaft mangelt es sehr. Während sich die einen auf die Natur besinnen, die anderen brav ihren Stiefel durchziehen und wieder andere auf softe Befindlichkeitslyrik setzen, erhebt sich mit PeterLicht eine Stimme der Verantwortung. Immerhin hat hier einer erkannt, dass sich die Zeiten geändert haben. Ganz entspannt, versteht sich. Oder besser: Beipflichten Supersagen Okayfinden. (9) Andreas Borcholte

    und nicht zuletzt durch diese Lobpreisung gefällt mir dieses elektronisch angehauchte Pop-Album immer besser.

    Hier kann man sich den Titelsong runterladen
    Lied vom Ende des Kapitalismus

    --

    [indent] Life is Art. Art is Life. But have you met my wife? (Robert Forster) [/indent][/color]
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #5118353  | PERMALINK

    matis

    Registriert seit: 11.07.2002

    Beiträge: 2,754

    …vorbei vorbei vorbei, is auch lang genug gewesen.

    klingt vielversprechend. danke für den link erstmal!

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    five to seven
    #5118355  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Klingt grauenhaft. Aber noch gut im Vergleich zu dem SPEX-Heft-CD-Track „Wettentspannen“: Ein neuer Tiefpunkt des nervigen, langweiligen, angeödeten, wichtigtuerischen, angestrengt distanzierten, entgegen aller Intention auch noch völlig unlustigen Gesellschaftsbeobachter-Gefasels.

    Äh, aber dennoch danke für den Link und so! ;-)

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    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #5118357  | PERMALINK

    matis

    Registriert seit: 11.07.2002

    Beiträge: 2,754

    Naja, ich meinte auch erstmal eher die Tatsache, daß das Thema wieder aufgegriffen wird und die evtl. Vorstellung, daß sowas (v.a. den Refrain!) ganze Straßenchöre oder Ostkurven in Fussballstadien singen täten.

    btw. Unpassend wärs bei dem Titel auch ihn nur verkäuflich zur Verfügung zu stellen.

    --

    five to seven
    #5118359  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    Nicht vom Titel abschrecken lassen!!! Selbst wenn auf dieser Platte Kritik am System, der Gesellschaft oder sonstigen Dingen, die ich in der Musik nicht hören will versteckt sein sollte, ist diese in so poppige, eingängige Songs verpackt, dass man diese gerne schluckt. Warum kommt mir jetzt nur diese Assoziation von bitterer Medizin auf einem Löffel mit Zucker in den Sinn? Peter Licht ist so schwer zu fassen wie gut und scheint, je mehr er sich seit seinem „Sonnendeck“-Hit aus der Öffentlichkeit zurückzieht, besser und besser zu werden. So war schon „Stratosphärenlieder“ nach „14 Lieder“ ein Schritt nach oben in der Entwicklung, die nun mit dem neuen Album (das strikt dieses Liederkonzept im Titel weiterverfolgt) ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Und Achtung fünf Euro in die Floskelkasse: In einer besseren Welt wären „Das absolute Glück“ und „Es bleibt uns der Wind“ längst Hits.

    @ Sonic Quatsch! ;-)

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #5118361  | PERMALINK

    mehry

    Registriert seit: 23.07.2002

    Beiträge: 5,402

    Sonic JuiceKlingt grauenhaft. Aber noch gut im Vergleich zu dem SPEX-Heft-CD-Track „Wettentspannen“: Ein neuer Tiefpunkt des nervigen, langweiligen, angeödeten, wichtigtuerischen, angestrengt distanzierten, entgegen aller Intention auch noch völlig unlustigen Gesellschaftsbeobachter-Gefasels.

    Äh, aber dennoch danke für den Link und so! ;-)

    Bitte, bitte!

    Also ich finds weder nervig, da ja schon ne kleine Hymne, daher auch nicht langweilig, noch wichtigtuerisch, weil eher nihilistisch und distanziert ja, aber völlig locker und über allem sehr sehr komisch.

    Hier noch ein paar Songs zum Reinhören. Ja ja, nichts zu danken!

    http://myspace.com/peterlichtmusic

    --

    [indent] Life is Art. Art is Life. But have you met my wife? (Robert Forster) [/indent][/color]
    #5118363  | PERMALINK

    mehry

    Registriert seit: 23.07.2002

    Beiträge: 5,402

    TheMagneticField Und Achtung fünf Euro in die Floskelkasse: In einer besseren Welt wären „Das absolute Glück“ und „Es bleibt uns der Wind“ längst Hits.

    Oh ja die Floskel nehm ich auch gern her. Wobei versteh immer noch nicht, warum „Sonnendeck“ damals zum Hit wurde…

    --

    [indent] Life is Art. Art is Life. But have you met my wife? (Robert Forster) [/indent][/color]
    #5118365  | PERMALINK

    travis
    a campaign of hate

    Registriert seit: 10.02.2004

    Beiträge: 4,453

    diese woche war Licht bei Schmidt und hat Lied vom Ende des Kapitalismus gespielt, und habe eben nur die wiederholung gesehen, und immer wenn Licht im bild war, dann war er nur bis zum hals zu sehen, und ganz zum schluß als Schmidt neben im stand, dann waren beide nur zum hals zu sehen. cool, hat auch irgendwas von anarchy.

    MehryAlso ich finds weder nervig, da ja schon ne kleine Hymne[…]

    stimmt, hört man ja auch.

    --

    Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas Cage
    #5118367  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    An der Uni damals war er nicht so schüchtern.

    --

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