Peter Gabriel Oberhausen, den 30.04.2003

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    atahualpa

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 1,224

    Nun, am 30. war es endlich soweit, nachdem man sich quälend und fluchend durch den Feierabendverkehr in Richtung Oberhausen aufgemacht hatte und gerade noch einmal so rechtzeitig zur Vorgruppe anwesend war, da erwartete man voller Vorfreude das Konzert des Meisters.

    Im Vorfeld ist glaube ich schon beinahe alles erzählt worden, was es so an visuellen Umsetzungen gab, ob es sich um einen kopfüber an der „Decke“ hängenden mit seiner Tochter spazierenden Gabriel bei „Downside Up“ handelte, ob er sich bei „Growing Up“ in einem durchsichtigen Plastikball einschloss um verspielt über die Bühne zu hüpfen oder ob er bei der ersten UP Single „The Barry Williams Show“ mit der Kamera sich, seine Musiker oder das Publikum filmte und und und….. Der ein oder andere mag zwar ob der theatralischen Einschübe meckern und etwas über „Verlust des Wesentlichen und Musik auf der Strecke bleiben“ murmeln, aber Zweifler gibt es immer und allen kann man einfach nicht zufrieden stellen. Wobei man ihm das mit der „Musik auf der Strecke bleiben“ wirklich nicht vorwerfen konnte. Und zudem: PG war schon immer jemand, der beides Musik und visuelle Show gut miteinander verknüpfen konnte und dies auch immer ausgiebig zelebriert hat.

    Und da über die visuellen Dinge eh schon genug berichtet wurde, will ich mal einfach auf die Musik eingehen:
    Gegenüber der US Tour hat sich nämlich da doch äusserst viel getan. War diese nämlich doch stark von ethnischen Elementen geprägt, so kam das UP Konzert doch wesentlich entschlackter und „rockiger“ (Kann man das Wort bei Gabriel anbringen?) rüber. Dass nicht Manu Katché an den Drums sass sondern Ged Lynch prägte die Unterschiede in dem Sound genau so wie die Tatsache, dass David Rhodes diesmal viel mehr Spielraum verpasst bekam, um an der Gitarre zu brillieren. Zusammen mit Tony Levin am Bass und Richard Evans, der über Flöte bis Gitarre diverse Instrumente betätigte bildete die Rhythmussektion herrlich druckvolle geradlinigere Grooves, die zu Begeistern wussten. Auch Keyborderin Rachel Z. wusste durchaus eigene Akzente in die Musik zu bringen.
    Dabei waren die Unterschiede zu den Plattenversionen bei einigen Songs gravierend, ob ein komplett anderes rockigeres Ende bei The Barry Williams Show oder wunderschöne Gitarrenmalereien zum Ende bei Sky Blue, die da anfingen, wo es auf dem Studioalbum leider schon aufhörte.
    Überhaupt, gerade die etwas älteren Songs hatten durchaus schöne Aspekte zu bieten im neuen Gewand. Man hatte nicht das Gefühl, es hier mit Versionen zu tun zu haben, die perfekt nachgespielt eigentlich nur lauter waren als die, die man von LP oder CD zu Hause auf der Anlage hört. (Und das ist leider bei vielen Grosskonzerten wirklich der Fall!) Wunderschön die dezente Umsetzung von „Mercy Street“, in der Richard Evans mit Flöte für schöne Klangmalereien sorgte, einen Part, den sonst eigentlich immer das Keyboard zu erfüllen hatte.
    Lediglich das komplette Fehlen von Songs aus den Alben III und IV waren schade, nicht nur weil sie mit das beste Material beinhalten („Family Snapshot“, „San Jaquinto“ „Lay Your Hands on Me“ oder „Not one of Us“, um nur einige zu nennen.), welches PG jemals eingespielt hatte, sondern auch weil gerade diese doch interessant geklungen hätten in einem neuen Gewand. Stattdessen gab es halt einen Schwerpunkt auf SO-US-UP (Letzteres natürlich klar) mit zwei Exkursen in Richtung OVO, einen neuen Song „Animal Nation“, der nun wirklich nicht auf UP gepasst hätte und den Klassikern „Solsbury Hill“ und „Here comes the Flood“, letzteres auf Deutsch als Opener gesungen, die vom ersten Soloalbum stammen.

    Klar, alles war bis ins kleinste Detail geplant und Improviastionsteile im eigentlichen Sinne gab es nicht, trotzdem merkte man den Akteuren auf der Bühne den Spass an der Sache an.

    Alles in allem also ein ausgesprochen schönes Konzert, an das ich noch lange zurückdenken werde. Und Köln ist ja auch schon in weniger als einem Monat. Darauf kann ich mich dann wieder freuen.

    --

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    #979037  | PERMALINK

    alltagspoet

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 1,187

    Dem ist ja eigentlich nicht viel zuzufügen. Vielleicht noch, dass PG im Gegensatz zur Secret-World-Tour sehr zugänglich wirkte, fast jeden Song in Deutsch einleitete unhd so dem Zuhörer zeitweilig das Gefühl vermittelte in einem Publuikum von 100 denn von 10000 zu stehen. Perfektes Rocktheater und Human Touch schließen sich also nicht aus.

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    ...WO finde ich WO? [/COLOR]
    #979039  | PERMALINK

    jimknopf

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 730

    nur ein kleiner tip. war man früher das ärmste schwein, wenn man bei gabriel auf nen sitzplatz mußte (stichwort: party) so ist er diesmal zu empfehlen. die sehr interessanten deutschen kommentare geben dem gig schon fast eine leonard cohen note, nehmen aber tempo aus dem konzert. also richtig abgetanzt wurde diesmal nicht.

    --

    Viva la (R)evolucion
    #979041  | PERMALINK

    mitchryder

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 25,961

    Anfügen möchte ich noch, daß in München noch „In your Eyes“, „Sledgehammer“ und die neue Ballade „Father and son“ (Er zusammen mit Tony Levin) gespielt wurden. „Here comes the flood“ spielte er auf deutsch, wie bereits schon vor Jahren bei seinen Konzerten.

    Alles in allem war es ein wunderbares rockiges, einfühlsames (bedingt auch durch die deutschen Einleitungen) und visuell spektakuläres Konzert.

    Gruß

    Mitch

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    Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.de
    #979043  | PERMALINK

    atahualpa

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 1,224

    Bisher war sie auf der Europa 2003 Konzerttournee immer gleich, lediglich in Brüssel kam noch als Zugabe „Come Talk To Me“ dazu:

    Here Comes The Flood (Deutsch)
    Darkness
    Red Rain
    Secret World
    Sky Blue
    Downside-Up
    The Barry Williams Show
    More Than This
    Mercy Street
    Digging In The Dirt
    Growing Up
    Animal Nation
    Solsbury Hill
    Sledgehammer
    Signal To Noise

    Encore:
    In Your Eyes
    Father, Son

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