Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Patrick Wolf – 24.04.07, Hamburg, Mandarin Kasino
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Helle Aufregung gab es in den letzten Tagen um Mr. Wolf, denn er gab im Forum einer seiner Fan-Pages so etwas wie den wütend klingenden Rücktritt zumindest von den Konzert-Bühnen dieser Welt bekannt.
Burn-Out-Syndrom oder PR-Gag?
Egal, im letztendlich gut bis stramm gefüllten Mandarin Kasino war gestern von Resignation nichts zu verspüren:
Patrick Wolf überzeugte sein Publikum in Hamburg nach einer schüchternen One-Man-Show (2004) und einem fulminanten Liederabend mit Drummer (2005) diesmal mit einer (wenn auch leider etwas zu kurzen) lupenreinen Glam-Rock-Performance aus dem Dance-Folk-Universum; begleitet von Violinistin (ganz toll), einem Kontrabassisten, neuem (;-)) Schlagwerker und einem Laptop-Spezialisten.
Das wirklich nette Kasino-Ambiente entpuppte sich hierbei mitsamt Disco-Kugel, roten Girlanden und Light Wall hinter der Bühne als äußerst angemessene Location für die „Magic Position“-Tour.
Wolf selbst begeisterte mit Party-Laune, Entertainer-Qualitäten in Form von Post-Bowie-Manierismen (es gab sogar eine Umzugspause) und natürlich wieder herrlich voluminöser Stimme.
Er verabschiedete sich showreif und selbstbewusst von der Indie-Befindlichkeit, indem er seine blonde Perücke vom schwarzen, rasierten Haupte riss.
Kommt zum Satanismus (wie vor kurzem angekündigt) demnächst der Punk zurück?
Reeperbahnkompatibel gab er auch noch die selten gespielte Missbrauchs-Ode „The Childcatcher“ zum Besten und versprach eindrücklich, noch in diesem Jahr livehaftig zurückzukehren.
Ein gutes Jahr!--
"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)Highlights von Rolling-Stone.deGeorge Michael: 5 traurige Songs über den Tod
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WerbungKann dir nur zustimmen. Ein durch & durch verzauberter Abend, der, obwohl zu kurz geraten, mich absolut begeistert zurückließ. Da es mein erstes Patrick-Wolf-Konzert war, hoffe ich wirklich, dass er in Bälde wiederkommt, ich zähle jetzt schon die Tage. Der Vor-Act hat mir auch sehr gefallen, werde mich demnächst mal nach deren Album umschauen. Hat sehr gut auf das Konzert eingestimmt. War nur mittendrin etwas irritiert, war der eine Song ein Cover? Ich war mir relativ sicher, dass es nichts von Wolf war, kam aber nicht drauf, von wem dann.
Wenn das nächste Mal die Leute noch etwas mehr tanzen (denn das, was er gespielt hat, war ja teils wirklich tanzbar! Auch wenn mich dieser veränderte Rhythmus bei To the Lighthouse verrückt gemacht hat..) & nicht irgendwelche Mädchen wieder fordern, wenn man denn tanzen will, solle man gefälligst nach hinten gehen (tz!), wär’s unerreichbar. So war’s halt nur weltenlaufändernd, jedenfalls für mich ;)--
The trick about life is to make it look easy..Ich kann mich der allgemeinen Patrick Wolf-Euphorie leider nicht anschließen, auch wenn ich keinesfalls behaupten kann, dass es ein schlechtes Konzert gewesen wäre. Ich fand die Wahl der Location sehr passend, mir gefiel die Band, wie auch die extrovertierte, glam-inspirierte Auftrittsweise von Wolf. Trotzdem hat mich das Konzert nicht erreicht. Der gleiche Effekt, den ich bei seinen Alben habe: es bleibt trotz sehr interessanter Ansätze alles auf Distanz und berührt mich nicht so richtig, obwohl es mir eigentlich gefallen müsste. Ich würde es gern etwas konkreter begründen, kann es aber nicht. Vielleicht ist es der leise Verdacht, dass seine Ambitioniertheit letzten Endes größer ist als die Qualität seiner Songs.
Am besten gefiel mir noch das letzte Drittel des Konzerts, in dem er konsequent seine neue Dance Pop-Affinität auslebte (Magic Position, Accident & Emergency).
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Wake up! It`s t-shirt weather.observerder leise Verdacht, dass seine Ambitioniertheit letzten Endes größer ist als die Qualität seiner Songs.
Das kannst Du nicht ernst meinen, aber, so viel ich weiß, sagen Dir Scott Walkers letzte Sachen ja auch nicht wirklich zu: also steht der Ambitionsanspruch erklärtermaßen im Wege.
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)NachtmahrDas kannst Du nicht ernst meinen, aber, so viel ich weiß, sagen Dir Scott Walkers letzte Sachen ja auch nicht wirklich zu: also steht der Ambitionsanspruch erklärtermaßen im Wege.
Deine Erinnerung trügt dich nicht, insb. „the Drift“ hat mir überhaupt nichts gesagt, sehe da aber auch keinen weiteren Zusammenhang zwischen Walker und Wolf. Ich suche für mich nur eine Erklärung, warum mich das Konzert so wenig berührt hat. Ein Song wie „Childcatcher“ steht für mich in direkter Linie zu den expressiven XiuXiu, bei denen mir viele Passagen durch Mark und Bein fahren. Bei Patrick Wolf hat mich das nicht sonderlich berührt.
Ich halte das neue Patrick Wolf Album übrigens für das bisher stimmigste. Vielleicht, weil er dort viele Manierismen zurückschraubt und eher auf die Kraft von Pop setzt.
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Wake up! It`s t-shirt weather. -
Schlagwörter: Patrick Wolf
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