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Hab mir grad die tracklist der deutschen „Stop the Clocks“ angeschaut und bei amazon listen sie als cd2 lied5 „walk on gilded splinters“ auf!!! blöder fehler oder wirklich ein weller cover auf ner oasis best of? kann jemand helfen…?
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluenicht nur strenggenommen!
leider nur ein clip, aber so gut klingt „Lord Don’t Slow Me Down“:
http://www.the-oasis.de/forum/rlink/rlink.php?url=http://rapidshare.de/files/34956869/01_-_asdfasdfasdf_-_.mp3.htmlDie selbstkritik der letzten zeit geht weiter …
Noel“Morning Glory, I don’t think it’s the best-sounding record we have ever done, some of the songs are not as great as people think they are.“
„I don’t much like ‚Wonderwall,‘ but the effect that song has on people, I can’t deny it. Great music is in the ear of the beholder.“
„All those lyrics, like ‚Champagne Supernova‘ and that, they were just nonsense … you can think about those lyrics for the next 500 years and they still won’t mean anything.“
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Look out kid You're gonna get hitWurden die schon verlinkt?
Wenn nicht:
Nette Mitschnitte aus Paris mit Noel und Gem--
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.es wurden aber wohl die gleichen songs wie bei den anderen shows gespielt.
bei mir läuft die msn seite nicht. die clips gibts jetzt aber auch (ohne werbung) bei youtube
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Look out kid You're gonna get hitMetzgerWurden die schon verlinkt?
Wenn nicht:
Nette Mitschnitte aus Paris mit Noel und Gemcool, von ner akustik-tour wusste ich gar nix.
es gibt auch schon ne FM-Aufnahme aus Toronto.ach ja, interview in der berliner zeitung:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/feuilleton/608126.html
„Ich genoss es, Fans vor dem Haus sitzen zu haben; das gab mir das Gefühl, ein Rockstar zu sein. Ich fühlte mich wie Marc Bolan.“sebsemiliadie clips gibts jetzt aber auch (ohne werbung) bei youtube
Wirklich ein paar interessante Clips. Noel sang sogar Strawberry Fields Forever, und das gar nicht mal so schlecht.
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jap, bin ohnehin begeistert von den acoustic sets. Toronto läuft bei mir rauf und runter.
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Look out kid You're gonna get hitEben zufällig bei Revolution entdeckt:
OASIS Complete Single Collection (15 Nov 2006)
Japan Only Strictly Limited Edition Box Set Including 25 CD Singles In Original Replica Card Picture Sleeves & Booklet
COMPACT DISC
EICP-700
Japan (£299.99)Wer also noch ein passendes und recht nutzloses Weihnachtsgeschenk für den kleinen Geldbeutel sucht…
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nutzlos weil du sie ohnehin schon alle im regal stehen hast ??
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Look out kid You're gonna get hitExakt. Noch. Aber nicht mehr lange (voraussichtlich…).
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sebsemiliajap, bin ohnehin begeistert von den acoustic sets. Toronto läuft bei mir rauf und runter.
die ersten beiden songs klingen schonmal gut, wenngleich etwas einförmig. aber das sind ja nicht nur Noel & Gem. ist das Zak am Schlagzeug? und keyboards gibts ja scheinbar auch. also nur pseudo-akustisch. aber immerhin ohne Liam.
gibts denn noch weitere SBDs?habe noch keine weiteren gesehen. es wurden aber wohl überall die gleichen songs gespielt, bis auf london. da stand noch paul weller mit auf der bühne.
von paris gibts aber noch einen videomitschnitt.--
Look out kid You're gonna get hitWas für eine schöne Überraschung: In der neuen Weltwoche hat’s ein längeres Interview mit Noel (sogar mit einem richtig coolen Foto). Zumindest in Teilen ist es allerdings dasselbe wie im ME.
Bleibt nur die Frage: Wann erwacht endlich der Rolling Stone aus seinem Oasis-Dornröschenschlaf?
Weltwoche
Ausgabe 49/06
Das Weltwoche-Gespräch
«Meine Alben definieren die Zeit»
Hanspeter KünzlerIn den Neunzigern war Oasis die beste Band der Welt. Sagt Noel Gallagher. Der Lead-Gitarrist der Britpop-Band spricht gerne Klartext: über englische Politik, jammernde Soldaten und seinen Bruder Liam, mit dem ihn mehr Hass als Liebe verbindet.
Herr Gallagher, ich staune. Noch letztes Jahr haben Sie gesagt, es werde erst eine «Best of Oasis» geben, wenn die Band am Ende sei. Jetzt ist trotzdem eine erschienen. Was ist geschehen?
Ich sag Ihnen, was geschehen ist! Unser Vertrag mit Sony war am Auslaufen, und wir hatten der Firma bereits mitgeteilt, dass wir ihn nicht verlängern würden. Von jetzt an wollen wir unsere CDs nämlich selbständig herausgeben. Wir steckten mitten in einer Südamerika-Tournee, da bekam ich einen Anruf von meinem Manager. Durch ein paar Leute, die wir bei Sony noch kannten, hatte er Wind davon bekommen, dass man eine «Best of» plante. «Können die denn so was einfach machen?», fragte ich. «Ja», sagte er. «Die Aufnahmen gehören ihnen, darüber können sie frei verfügen.» Shit! Wir hatten die Wahl: Entweder hielten wir uns raus, blieben bei unsern Prinzipien und machten den Fans klar, dass dieses Produkt nicht unserem Standard entsprach und dass sie es nicht kaufen sollten. Oder wir tätigten die Auswahl selber. Das war natürlich nicht wirklich eine Wahl. Die CD würde erscheinen, ob wir es wollten oder nicht. Das bewog uns, die Prinzipien kurz zurückzustecken. Fuck it. Ist ja eh egal.
Für die Auswahl haben Sie dann etwa fünf Minuten gebraucht, oder?
Etwas länger als fünf Minuten hat’s schon gedauert. So etwa zwei Tage. Ich machte eine Liste, die umfasste 33 Songs. Die wurde auf 20 runtergestutzt, dann auf 18. Die CD sollte auf keinen Fall zu lang werden. Sie ist ja nicht eigentlich für die Oasis-Generation gedacht. Die meisten Fans werden die Songs sowieso schon haben. Und ich habe nicht das Gefühl, dass es viele Leute gibt, die halt zufällig auch mal eine Oasis-CD kaufen. Die Leute hassen uns, oder sie lieben uns, wissen Sie, was ich meine? Vielleicht ist die CD im restlichen Europa oder in Amerika, wo unser Gefolge nicht so fanatisch ist, wichtiger. Meiner Meinung nach aber ist sie eh nicht für heute gedacht. Sie ist für die kommenden Generationen, die in fünfzig Jahren oder so. Ich erinnere mich daran, wie ich damals zum ersten Mal von einer Band namens The Beatles hörte. Ich ging in den Plattenladen, schaute unter B – und wurde mit einem fucking Ozean von Musik konfrontiert! Pfffft! Und auf jedem Umschlag schauten sie anders drein. Hier waren sie Kids. Und dort waren sie Männer mit Schnäuzen und Zaubererhüten. Wie sollte ich mich entscheiden können? So kaufte ich mir die «Best of». Die Rote und die Blaue. Nun sehe ich ein Kind wie mich vor mir, in fünfzig Jahren. Der Grossvater hat ihm von Oasis erzählt, jetzt geht es in den Shop – für so ein Kind ist «Stop The Clocks» gedacht, eine gute Einführung in die Band.
Für alles, was diesmal keinen Platz hatte, gibt’s in drei Jahren eh «Volume 2».
Ehrlich gesagt, habe ich das Gefühl, dass Sony bald ein Album mit all den Singles herausgibt. Die haben ja sonst nicht viel richtige Rock-Musik im Programm und müssen doch irgendwie noch Präsenz markieren. Mit dem Singles-Album werden wir nichts zu tun haben. Das ist bloss ein chronologisches Aneinanderreihen.
Haben Sie die Liederauswahl mit der Band diskutiert, oder ist es Ihre autokratisch erstellte Liste?
Liam und ich sind die Einzigen, die von Anfang an dabei waren. Gem und Andy sind später dazugekommen, es betrifft sie nicht. Liam wollte «Songbird» drauf haben, und ich willigte ein. Etwas anderes interessierte ihn nicht. Überhaupt – es sind ja meine Lieder. Gem wird mir nicht sagen können, was ausgewählt werden soll und was nicht. Ich weiss es besser, würde ich mal sagen, oder? Autokratisch ist einfacher.
Wie wichtig war Britpop für die englische Popgeschichte?
Jede Bewegung – ob Glamrock, Punkrock oder Baggy – ist toll für alle, die dazugehören. Und jede Bewegung ist in ihrer Zeit verwurzelt. Niemand behauptete, Britpop würde ewig dauern. Historisch gesehen, bleiben von allen Bewegungen ein, zwei grosse Alben zurück. Es freut mich, dass die zwei Alben, die von Britpop geblieben sind, von uns stammen (lacht verschmitzt).
Für alle anderen Platten aus der Zeit haben Sie nichts übrig?
Pulp haben ein paar fucking tolle Songs geschrieben. Blur auch. Aber bleiben wir bei den Alben, Alben, welche die Prüfung der Zeit überstanden haben. Meine beiden Alben aus der Ära werden immer in den Listen der besten zehn Alben genannt. Immer! Mit dem Mann auf der Strasse lässt sich’s nicht streiten. Punkrock hat uns «Never Mind The Bollocks» und das erste Album von The Clash gebracht. Von Glam ist «Ziggy Stardust» und fucking «Electric Warrior» geblieben. Und von Britpop ist es «Definitely Maybe» und «Morning Glory». Der Rest ist unter «ferner liefen» klassiert. Meine beiden Alben definieren die Zeit.
Es war schon eine erstaunliche Zeit! Auf einmal blühte nicht nur die Musikszene auf. Literatur, Film, Kunst, Fussball, Gastronomie – alles zog nach.
Und die Politik! Vergiss die Politik nicht. 1996 war ein fantastisches fucking Jahr. Die Fussball-WM fand in England statt, und jeder wusste, dass Labour mit den nächsten Wahlen an die Macht kommen würde. Kate Moss war das wilde junge Ding auf dem Catwalk, alle Modehäuser waren britisch, die besten Designer waren alle britisch, und die besten Bands waren ebenfalls britisch. London war der Ort.
Es war atemberaubend. Man konnte die Aufregung richtiggehend riechen, wenn man durch Soho bummelte. Es war ja auch die Zeit, wo die Cafés zum ersten Mal Tische aufs Trottoir stellten und italienische Kaffeemaschinen kauften.
Unglaublich! Jede Nacht im Ausgang war eine tolle Nacht. Und jede Nacht, die man daheim verbrachte, war eine monumentale Nacht daheim. Es hat einfach alles gestimmt. Andererseits war es auch eine sehr frivole Zeit. Deswegen hat man die Szene wohl auch so oft mit den Sixties verglichen. Vieles war oberflächlich und throwaway. Zum Beispiel hat es dann doch keine grossen politischen Veränderungen gegeben. Nichts hat sich wirklich geändert. Ein neuer Typ zog in die Downing Street 10 ein. Es ging allerdings weiter wie bei den Tories. Bloss das Gesicht war neu.Was geht dir heute durch den Kopf, wenn du Tony Blair am Fernsehen siehst? Du hast den frischgebackenen Premier damals ja sogar in seinem Haus besucht.
Hmm, ja. Das kam so. Alan McGee, der Entdecker unserer Band, unterstützte die Labour-Partei finanziell und wurde an eine Menge Think-Tanks eingeladen. Im Manifest der Labour-Partei wurde denn auch versprochen, dass darbende Musiker ihre Arbeitslosenunterstützung nicht versteuern müssten, oder sonst so was Stupides in der Richtung. Ich habe mein ganzes Leben lang Labour gestimmt. Als Labour reinkam, fand ich das natürlich toll. Wir schauten uns die Wahlen bei mir daheim am Fernsehen an, und es gab eine Riesenparty. Bis dahin hatte ich ja nur immer unter einer fucking Tory-Regierung gelebt – und ich hasste Margaret Thatcher. Hasse die Tory-Partei noch heute! Also, dann zwei Wochen später ist Alan McGee am Draht: «Er will dich treffen.» Ich dachte mir: «Er will mich treffen? Fucking bring it on!» Ich war noch jung damals, immer noch in meinen Zwanzigern. Ich kann mich nicht mehr genau an meine Gemütslage erinnern. Aber ich nehme doch an, dass ich die Aussicht auf einen Besuch beim Premier hoch spannend gefunden habe. Und nachher habe ich deswegen irrsinnig viel Schelte von der Presse eingesteckt. Sie kennen ja dieses Land. Die Presse ist ganz in den Händen des Mittelstandes. Und die Mittelklasse hasst die Arbeiterklasse. Denn wir sind cooler als sie. Jedes Mal, wenn ein working-class-hero auftaucht, versuchen sie, ihn abzuschiessen. Also, ich schäme mich auch heute noch nicht dafür, die Einladung Tony Blairs angenommen zu haben. Nur das Foto ist ein bisschen Scheisse, denn ich halte ein Glass Champagner in der Hand. Ausserdem trage ich einen billigen fucking Anzug, und das ist überhaupt nicht üblich für mich.
Ich meinte eher, Sie wären vielleicht enttäuscht über die Entwicklung, die Tony Blair als Regierungsoberhaupt durchgemacht hat.
Nun hören Sie mir mal zu – es ist ein schweres Leben zuoberst in der Politik. Stimmt’s? Und mit dem Krieg im Irak ist ihm ein gewaltiger Lapsus passiert. Nur tönen viele Leute, wenn sie sich darüber auslassen, als meinten sie, jemand anders an seiner Stelle hätte anders gehandelt. Wäre nicht mit den Amerikanern mitgegangen. Dabei haben wir uns seit dem Zweiten Weltkrieg immer auf die Seite der Amerikaner geschlagen. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz geworden! So stehen die Dinge eben. Man soll nicht einen Moment lang glauben, David Cameron hätte die Truppen nicht hingeschickt. Oder gar der andere Typ, der von den Liberalen, wie immer der heissen mag. So ist es eben, Leute. Get over it! Eins geht mir besonders auf den Geist. Eine Million Menschen wandern durch den Hyde Park und schreien: «Don’t send the troops! Arme Soldaten!» Dabei wollen die Truppen doch nichts anderes. Die wollen kämpfen! Sie sind Soldaten! Fucking Wahnsinnige! Gehen freiwillig zur Armee! Lieben jeden Moment, bis sie angeschossen werden, und dann wollen sie Kompensation! Liebe Soldaten, ich will euch ein Geheimnis verraten: Wenn’s euch nicht passt, dass man auf euch schiessen könnte, dann geht nicht in die Armee! Es macht keinen Sinn, freiwillig beizutreten und dann zu heulen, weil man in den Irak geschickt wird. Sitzen sonst ja nur den ganzen Tag in der Kaserne und saufen Bier. Ihr seid freiwillig Soldaten geworden, ihr seid zum Kämpfen da – vorwärts damit. Da, die Typen mit dem Turban, mit denen sollt ihr kämpfen. Und lasst den Rest von uns gefälligst in Ruhe.
Werden Sie auch dann noch für Labour stimmen, wenn Gordon Brown am Ruder ist?
Ich werde bis ans Ende meines Lebens für Labour stimmen.
Was halten Sie von den Grünen?
Fucking Hippies! Für die hat’s keinen Platz auf der Welt. Seit fünfzig Jahren heisst es: «Braucht keine Sprays, sonst fällt uns der Himmel auf den Kopf.» Das müssten wir nun eigentlich alle wissen. Also, liebe Wissenschaftler, unternehmt endlich was, um das Steuer herumzureissen! Findet zum Beispiel einen Weg, wie man 1,3 Milliarden Chinesen davon überzeugen kann, dass sie keinen Kühlschrank brauchen. Oder einen Weg, wie man dreihundert Millionen fucking Amerikaner dazu bringt, ihre stupiden Strassenschiffe abzuschaffen. Eben! Das Einzige, was eine Veränderung bringen kann, ist, wenn uns der Himmel tatsächlich auf den Kopf fällt. Bis es so weit ist, vertrödeln wir lediglich unsere Zeit. Also: Soll sich jemand bitte schleunigst einen Weg ausdenken.
Sie sind seit ein paar Jahren Vater. Machen Sie sich seitdem eher Gedanken über solche Themen? Schliesslich wird Ihr Nachwuchs wahrscheinlich mehr unter den Folgen der globalen Erwärmung zu leiden haben als Sie.
In fünfzig Jahren bin ich tot. Das stimmt mich froh.
Aber Ihre Kinder werden hoffentlich noch leben.
Stimmt. Aber denen wird’s egal sein. Die werden nicht dasitzen und sagen: «Fucking hell, Papa, du hättest mich nicht auf diese Welt bringen sollen.» Kinder passen sich der Situation an. Unsere Eltern sind ja total bestürzt ob der Gesellschaft, die wir, ihre Kinder, für uns geschaffen haben. Drogen und Sex und Drinks und Rock ’n’ Roll und Fernsehen. Das finden die schrecklich. Wir nicht. Für uns ist das alles ganz normal. Uns wird’s dereinst genau gleich gehen. Wenn ich auf dem Sterbebett liege, wird meine Tochter ein wilder axtschwingender Psycho-Cyberpunk sein, und ich werde verdammt froh sein, wegzukommen von diesem grauenvollen Ort! Rundum heisst es, wir seien verantwortlich dafür, unseren Kindern eine sicherere Welt zu hinterlassen. Well – ich selber habe immer noch kein Auto. Das ist mein Beitrag an den Umweltschutz. Ich gehe überall zu Fuss hin. Oder ich nehme die öffentlichen Verkehrsmittel. Immerhin verstopfe ich die Strassen nicht auch noch mit Abgasen. Das ist doch schon mal etwas, oder?
Werden Sie nicht ständig belästigt in den öffentlichen Verkehrsmitteln?
Überhaupt nicht. Wenn mir die Milch ausgeht, gehe ich persönlich die Strasse hinunter in den Laden und kauf mir welche, stelle mich wie alle anderen vor der Kasse hintenan. Kannst du dir vorstellen, dass Elton John in den Laden geht und Milch kauft? Diese Rockstars, Typen wie Robbie Williams und fucking Elton John –, haben die wirklich Angst davor, dass tatsächlich einer daherkommen und ihnen einen guten Tag wünschen könnte? Dass einer zu ihnen sagt: «Ich finde Ihr letztes Album toll, würde es Ihnen etwas ausmachen, diesen Zettel zu signieren?» Haben die wirklich Angst vor so was? Dann – hello! Wacht auf! – es gibt sie doch gar nicht, diese Axtmörder da draussen, die es auf Popstars abgesehen haben! Es geht mir echt auf den Keks, wenn so Superstars sich von der restlichen Menschheit wegschliessen. Und dann sieht man sie am Fernsehen und wundert sich, wie sie solche Arschlöcher werden konnten. Unsereiner, wir stellen uns in die Schlange am Taxistand wie alle anderen auch!
Wie ist es mit der Musik? Setzt das Liederschreiben oder ein Konzertauftritt heute andere Gefühle frei als 1994 beim Erscheinen der ersten Oasis-Single?
Der Hauptunterschied ist wohl, dass ich heute weniger aggressiv hinter dem kreativen Prozess herjage. Der Prozess faszinierte mich. Plus, es galt eine Menge von Zielen zu erreichen. Schliesslich waren wir 1994 noch nicht die grösste Band auf der Welt.
Sie sind jeden Tag um neun Uhr hingesessen und haben sich einen Song abgerungen?
Ich habe unablässig meiner Muse nachgestellt. Wenn ich nicht am Songschreiben war, stand ich im Studio und habe Songs aufgenommen. Und wenn ich nicht im Studio war, war ich am Üben. Ich wollte etwas erreichen. Man wird nie die beste Band der Welt, wenn man den ganzen Tag auf dem Arsch sitzt und TV guckt. Sobald wir dann tatsächlich die grösste Band der Welt waren, 1996, 1997, hab ich den Fuss vom Gaspedal genommen. Was hätte es denn noch zu tun gegeben? Ich hatte bewiesen, was es zu beweisen gab. O.k., wenn man U2 ist, kann man sich alle paar Jahre neu erfinden. Aber schau dir mal die Kleider an, in denen die heute daherkommen. Nicht besonders würdevoll, oder? Die Muse wird mich schon finden, wenn sie mich finden will. Wenn sie mich findet, ist es ein magisches Gefühl. Wenn nicht, ist’s auch recht.
Wie ist’s mit den Konzerten? Sind die heute anders für Sie?
Ich mag das eigentliche Konzert. Diese eineinhalb Stunden. Die Zeit von dem Moment an, wo man vors Mikrofon hintritt, bis zu dem Moment, wo man die Bühne verlässt. Der Rest geht mir ehrlich gesagt verdammt auf die Nerven.
Das Reisen?
Gegen das Reisen habe ich nichts. Ich bin gern weg von zu Hause. Je weiter weg, desto besser. Ich liebe es, auf der anderen Seite der Erde zu sein. Brillant! Meilenweit weg, Frieden vom Telefon! Aber – Zoll, Passkontrolle, Schlangestehen. Ein Wahnsinn, was man auf sich nehmen muss, wenn man heutzutage so einen Flieger besteigen will. Die Interviews. Die endlosen «Komm doch mal kurz her, damit ich dich Herrn Sowieso vorstellen kann.» Immer gibt’s was zu tun. Das geht mir gehörig auf den Keks. Aber alles in allem, der Job macht Spass. Jedenfalls ist er besser als Ihrer!
Also, mir macht mein Job eigentlich Spass. Er hat seine Vorteile. Zum Beispiel der, dass einem der Pöstler täglich fantastische neue CDs bringt, die man im Shop nie gefunden oder gar angeschaut hätte.
Ich verstehe. Haben Sie schon mal von M. Ward gehört? Post-War? Die neue? Unglaublich. Auf ihn bin ich letzthin bei einem Fotoshooting in New York gestossen. Der Fotograf knipst so drauflos, und je länger er knipst, desto besser gefällt mir die Musik, die da läuft. Nach vier, fünf Songs frage ich ihn, wer das ist. Brillant. Zurück in England, eruiere ich als Erstes, ob er in Europa schon einen Vertrieb hat. Wie es sich herausstellte, stand er leider schon unter Vertrag. Sonst hätte ich die CD sofort auf meinem eigenen Label herausgegeben.
Gehen Sie oft nach Manchester zurück?
Nicht oft, nein. Zwei-, dreimal im Jahr schaffe ich es an einen Fussballmatch.
Die Innenstadt ist praktisch neugeschaffen worden nach der IRA-Bombe vor zehn Jahren.
Amazing! Die IRA-Bombe war das Beste, was der Stadt passieren konnte. Früher war es auch schon eine tolle Stadt – aber nur, wenn man zur Musikszene gehörte. Heute sieht Manchester endlich auch aus wie eine tolle Stadt. Für uns war es halt damals bloss der Ort, wo wir aufgewachsen waren. Wir konnten es kaum erwarten rauszukommen. Sobald ich es mir leisten konnte, ging in nach London. Es fasziniert mich übrigens, wie viele Leute aus der Ferne von Manchester fasziniert sind. Sie staunen dich an und sagen: «Du bist von Man-ches-ter! Sag mal, wie ist die Stadt?» Was soll ich dazu sagen? Die Stadt ist alright. Da komme ich eben her.
Wie kommen Sie heute mit Ihrem Bruder aus? Ich habe immer noch die Single «Wibbling Rivalry», wo ein Journalist ein Interview, bei dem es zu einem handfesten Streit zwischen Ihnen und Liam kam, auf Vinyl presste und damit in den Popcharts Rang 52 erreichte.
Unsere Beziehung ist nicht die beste. Das Problem mit unserer Beziehung ist das – er mag mich nicht. Ich weiss das. Ich kann es akzeptieren. Es macht mir nichts aus. Der Typ ist mir egal. Es ist mir scheissegal, was er tut. Scheissegal, was er sagt. Seine Musik ist mir egal, seine Frisur auch, und es ist mir wurst, wo er wohnt. Und darum mag er mich nicht.
Sein Ego hält es nicht aus, dass Sie sich von ihm nicht mehr provozieren lassen?
Ich lege es nicht aktiv darauf an, ihn gegen mich aufzubringen. Er aber legt sich ziemlich ins Zeug, um mich zu provozieren. Ich habe manchmal das Gefühl, dass er mich deswegen nicht mag. Das kann manchmal recht vergnügliche Folgen haben. Wenn ich wollte, könnte ich ihm in einem einzigen Nachmittag bleibenden psychologischen Schaden zufügen. Aber ich gehe ihm einfach aus dem Weg. Es stinkt mir, mich mit ihm herumzuschlagen. Er geht mir echt auf die Eier.
Unter den Umständen wird die Aussicht auf ein Band-Meeting, um das nächste Album zu besprechen, nicht gerade Vergnügen bereiten.
Nein, das tut sie nicht. Liam hat eine gespaltene Persönlichkeit. Entweder hat er einen Messias-Komplex – er schaut in den Spiegel und sieht den Messias. Oder er hat einen Caesar-Komplex – er schaut in den Spiegel und sieht lauter Feinde. Es ist äusserst schwierig, sich mit einem Menschen zu befassen, der im einen Moment meint, er sei das Zentrum des Universums, und im nächsten, die ganze Welt wolle ihm an die Gurgel springen.
Haben ihn die Drogen verändert?
Drogen helfen bestimmt nicht, wenn einer so drauf ist wie er. Alkohol ist aber schlimmer. Wir trinken alle gern. Wenn ich einen kippe, geht’s mir grossartig! Brilliant! Fucking hell – bring it on! Aber Liam trinkt ein einziges kleines Gläschen, und schon sieht er nur noch Feinde. Feinde, Feinde, überall Feinde! Wenn ich guter Laune bin, kann ich das ganz lustig finden. «Hey Liam, weisst du eigentlich, dass dich alle hassen?»
Sie wohnen ja ganz in der Nähe von hier (wir befinden uns im Büro seines Managers in Marylebone). Frequentieren Sie die Lokalpubs?
Liam geht in den Pub gleich um die Ecke hier. Hie und da. Ich gehe üblicherweise nach Camden. «The Sir Richard Steele», in der Nähe der U-Bahn-Station Chalk Farm. Zudem habe ich das Glück, dass am Ende der Mews, wo mein Londoner Haus drinsteht, ein Pub ist. Kein gutes Pub allerdings. So ein Gastro-Pub. Man kann dort gehoben essen. In Pubs sollte man nicht gehoben essen können.
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Schlagwörter: Benson & Hedges, Bonehead, Britpop, bros before hoes, Kiffgras, Kokain, Liam Gallagher, Noel Gallagher, Oasis, Proletariat
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