"Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)

Ansicht von 15 Beiträgen - 916 bis 930 (von insgesamt 948)
  • Autor
    Beiträge
  • #7655089  | PERMALINK

    genosse-schulz

    Registriert seit: 06.01.2009

    Beiträge: 5,321

    Mikko
    Schlager war zunehmend die Musik für die Muttis und Omis (Heintje, Roy Black, Heino u.a.), oder für die eher biederen Teile der Bevölkerung (Friseusen, Tippsen, Schuhverkäuferinnen – das soll keine Diskriminierung bestimmter Berufsgruppen sein…

    Ist es aber nur dann nicht, wenn du die Aussagen auch belegen kannst. Wie ist denn der aktuelle Forschungsstand zum Thema „Tippsen und Schlager“?

    --

    I hunt alone
    Highlights von Rolling-Stone.de
      Werbung
      #7655091  | PERMALINK

      herr-rossi
      Moderator
      -

      Registriert seit: 15.05.2005

      Beiträge: 84,853

      Meine Mutter war Anfang/Mitte der siebziger Jahre im Büro eines Supermarktes tätig und besaß jede Menge Schlager-Singles, das ist aber keine belastbare empirische Basis für Mikkos These.;-) Ansonsten ein guter Überblick, den ich gerne „unterschreibe“.

      --

      #7655093  | PERMALINK

      bonjour

      Registriert seit: 14.09.2011

      Beiträge: 2,269

      Schöner Beitrag, danke, Mikko.

      --

      #7655095  | PERMALINK

      norbert

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 2,169

      Meine Güte, Mikko!
      „Much Ado about Nothing“

      --

      Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755
      #7655097  | PERMALINK

      bullschuetz

      Registriert seit: 16.12.2008

      Beiträge: 2,089

      MikkoHeute lebt der Schlager zum Einen in der Parallelwelt einer Helene Fischer, eines Florian Silbereisen oder einer Andrea Berg.

      Schöner historischer Abriss, Mikko. Ein kritisches Fragezeichen erlaube ich mir allenfalls an der zitierten Stelle: „Parallelwelt“ klingt so nach „seltsames Völkchen in einem unerforschten Teil des Universums ohne Relevanz für unsere Gesellschaft“. Wenn man sich die Verkaufszahlen von Andrea Berg so anschaut, muss man aber ernsthaft fürchten, dass die Frau in der echten, der mehrheitsfähigen Welt lebt und wir RS-Forums-Schrullis in einem ausgesprochen schrägen kleinen Parallelweltlein.

      --

      #7655099  | PERMALINK

      norbert

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 2,169

      bullschuetzSchöner historischer Abriss, Mikko. Ein kritisches Fragezeichen erlaube ich mir allenfalls an der zitierten Stelle: „Parallelwelt“ klingt so nach „seltsames Völkchen in einem unerforschten Teil des Universums ohne Relevanz für unsere Gesellschaft“. Wenn man sich die Verkaufszahlen von Andrea Berg so anschaut, muss man aber ernsthaft fürchten, dass die Frau in der echten, der mehrheitsfähigen Welt lebt und wir RS-Forums-Schrullis in einem ausgesprochen schrägen kleinen Parallelweltlein.

      Ja, leider ist es so. Trotzdem: We’re keeping the issues alive

      --

      Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755
      #7655101  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

      Beiträge: 34,399

      bullschuetzWenn man sich die Verkaufszahlen von Andrea Berg so anschaut, muss man aber ernsthaft fürchten, dass die Frau in der echten, der mehrheitsfähigen Welt lebt und wir RS-Forums-Schrullis in einem ausgesprochen schrägen kleinen Parallelweltlein.

      Dass wir hier nicht mehrheitsfähig sind, bezweifle ich auch nicht.
      Mit Parallelwelt meinte ich mehr die nicht reale Welt des Schlagers, die ja inhaltlich mit dem wirklichen täglichen Alltag ihrer Fans auch wenig bis nichts zu tun hat.

      --

      Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
      #7655103  | PERMALINK

      bonjour

      Registriert seit: 14.09.2011

      Beiträge: 2,269

      Norbert
      „Much Ado about Nothing“

      Anlass hierfür war immerhin die noch ungeklärte Streitfrage im Nachbarthread, ob der Schlager „reaktionäre Weltbilder zementiert“, ob er gefährlich ist oder harmlos. Das ist doch nicht „Nichts“.

      --

      #7655105  | PERMALINK

      bullschuetz

      Registriert seit: 16.12.2008

      Beiträge: 2,089

      MikkoDass wir hier nicht mehrheitsfähig sind, bezweifle ich auch nicht.

      :-)

      MikkoMit Parallelwelt meinte ich mehr die nicht reale Welt des Schlagers, die ja inhaltlich mit dem wirklichen täglichen Alltag ihrer Fans auch wenig bis nichts zu tun hat.

      Okay, kapiert. Zustimmung.

      --

      #7655107  | PERMALINK

      zappa1
      Yellow Shark

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 86,834

      MikkoDass wir hier nicht mehrheitsfähig sind, bezweifle ich auch nicht.
      Mit Parallelwelt meinte ich mehr die nicht reale Welt des Schlagers, die ja inhaltlich mit dem wirklichen täglichen Alltag ihrer Fans auch wenig bis nichts zu tun hat.

      Naja, was heißt wirklicher Alltag?
      Inhaltlich geht’s doch in erster Linie um Liebe, Schmerz, Trennung, Eifersucht usw.
      In den meisten Pop oder Rocksongs geht’s doch auch um nichts anderes.

      --

      „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #99, 31.01.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8782-240201-allerhand-durcheinand-99
      #7655109  | PERMALINK

      norbert

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 2,169

      BonjourAnlass hierfür war immerhin die noch ungeklärte Streitfrage im Nachbarthread, ob der Schlager „reaktionäre Weltbilder zementiert“, ob er gefährlich ist oder harmlos. Das ist doch nicht „Nichts“.

      Und selbst wenn der Schlager sich als gefährlich erweisen sollte, was wirst Du dagegen tun bzw. was muss die Konsequenz sein?

      --

      Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755
      #7655111  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

      Beiträge: 34,399

      Zappa1Naja, was heißt wirklicher Alltag?
      Inhaltlich geht’s doch in erster Linie um Liebe, Schmerz, Trennung, Eifersucht usw.
      In den meisten Pop oder Rocksongs geht’s doch auch um nichts anderes.

      Richtig. Wobei in einem Rock oder Pop Song im besten Fall schon die Realität eingefangen und wiedergespiegelt wird, sogar wenn es um Liebe, Trennung oder damit verbundene Gefühle geht. Das ist eine Frage der verwendeten Sprache und womöglich realer Hintergründe und Vorbilder, die ein Song aufgreift. Die frühen Beatles Songs sind auch überwiegend Liebeslieder, doch in ihrer Schlichtheit, Ehrlichkeit und Volksnähe wirken sie so natürlich.

      Schlager bilden eigentlich nie Realtät ab, auch wenn die besungenen Gefühle im Zweifel durchaus real sein können.
      Oder nimm „Connie Kramer“ von Juliane Werding. Ein Schlager, der sogar ausnahmsweise mal einen realen Hintergrund hat. Trotzdem wirkt der Text klischeehaft und letztlich seltsam unrealistisch.

      --

      Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
      #7655113  | PERMALINK

      herr-rossi
      Moderator
      -

      Registriert seit: 15.05.2005

      Beiträge: 84,853

      „Fotorealismus“ würde ich aber nun von einem Pop-Song ebensowenig erwarten wie von einem Schlager. Der Text von “Computer Nr. 3″ war ja z.B. offenkundig fiktiv, aber er ist einfach charmant, weil er Zukunftsvisionen (die dann wiederum gar nicht so falsch waren) mit 45 Jahre später doch recht altmodischen erscheinenden Formulierungen verbindet („Beruf: Vertreter, Kennzeichen: Geld wie Heu“???).

      --

      #7655115  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      MikkoSchlager bilden eigentlich nie Realtät ab, auch wenn die besungenen Gefühle im Zweifel durchaus real sein können.

      Richtig. Schlager bilden Klischees ab, und zwar in der Regel aus einem sehr begrenzten Fundus an Themen. Dazu zählen: (heterosexuelle) Liebe, Ehe, Familie, Kinder, Sehnsucht, Urlaub, Süden, Sonne. Dann noch das eine oder andere klamaukige Thema und das Spektrum ist komplett.

      Herr Rossi“Fotorealismus“ würde ich aber nun von einem Pop-Song ebensowenig erwarten wie von einem Schlager.

      Ne, aber ein wenig mehr Glaubwürdigkeit als „vollständig künstlich“ wäre wünschenswert.

      --

      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #7655117  | PERMALINK

      herr-rossi
      Moderator
      -

      Registriert seit: 15.05.2005

      Beiträge: 84,853

      nail75Richtig. Schlager bilden Klischees ab, und zwar in der Regel aus einem sehr begrenzten Fundus an Themen. Dazu zählen: (heterosexuelle) Liebe, Ehe, Familie, Kinder, Sehnsucht, Urlaub, Süden, Sonne. Dann noch das eine oder andere klamaukige Thema und das Spektrum ist komplett.

      Na, täusch Dich mal nicht. Manche Schlager hatten ja einen durchaus homoerotischen Subtext bzw. ließen sich so interpretieren. Oder denk an die Todesfantasien in „Der Junge mit der Mundharmonika“. Interessant sind auch Schlager, die Rollenkonventionen in Frage stellten, z. B. „Wenn ich ein Junge wär“ von Rita Pavone. Natürlich, das sind eher die Ausnahmen als die Regel.

      Ne, aber ein wenig mehr Glaubwürdigkeit als „vollständig künstlich“ wäre wünschenswert.

      Authentizismus, ick hör Dir trapsen … Ich will nun wirklich keine Lanze für den Schlager in toto brechen, aber die für mich interessanten Ausnahmen sind entweder comic-haft bunt und witzig, oder sie beschreiben Liebesdinge auf eine nachvollziehbare Art und Weise, wie es eben gute, simple Pop-Songs tun können.

      --

    Ansicht von 15 Beiträgen - 916 bis 930 (von insgesamt 948)

    Schlagwörter: 

    Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.