Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Morrissey – Low In High School (17.11.2017)
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Die Lyrics haben nicht mehrere Ebenen, das sehe ich auch so. Aber direkt bedeutet nicht zwangsläufig schlecht. Ihm gelingt es in den Lyrics, etwas auf den Punkt zu bringen. „Her lovely boyfriend says“ – Plattitüden gezielt eingesetzt; im Text wird die Oberflächlichkeit und Berechnung des Freundes geschickt einbezogen.
„Crammin‘, jammin‘, pack-em-in rammin‘
Chock-a-block box, power study, polish up
And if it breaks your legs then don’t come running to me“Die letzte Zeile kann so nur von Morrissey kommen. Dass er für das Mädchen Partei ergreift ist klar, würde ich auch machen.
Bemerkenswert bzw. faszinierend finde ich auch, wie die Kombination von Musik und Arrangement (!) und Lyrics funktioniert bzw. wirkt. Fröhliche clap & sing along music und dann dieser Text.
„I’m Not A Man“ mag ich auch sehr.
zuletzt geändert von mozza--
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."firecracker@alberto Gibt es „den typischen Sound von der Insel“?
Ich weiß schon, was du meinst, glaube ich. Höre ich aber nicht. (Deshalb meine Frage.)
Britisch ist für mich die Gemeinsamkeit aller Künstler innerhalb des Britrocks und Britpops, von den Beatles über Kate Bush, Paul Weller, Morrissey, Edwyn Collins bis hin zu den Britpoppern der 90er, die sich in einer übertrieben kontrollierten, bewusst unpathetischen und irgendeiner selbstbeschränkenden, das Downgraden befehlenden Norm gehorchen wollendenen Soundfarbe äußert.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Hast du Gras geraucht?
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Alberto’s only happy when he’s up on the stage.
zuletzt geändert von dennis-blandford--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."„bewusst unpathetisch“? Morrissey? Das war genau der Grund, weshalb ich sechs lange Jahre lang die Tanzfläche der Indie-Disco verlassen habe, wenn die ersten Takte von Songs der Smiths oder Morrissey ertönten – weil ich damals meinte, er trage zu dick auf. (Den Sarkasmus/Zynismus/die Ironie verstand ich offenbar nicht.)
„My love, I’d do anything for you“ meint er im Sinne von „To get back my youth I would do anything in the world, except take exercise, get up early, or be respectable“, oder?
„We all go our own ways / Separately in the same direction“ ist schön.
@mozza „And if it breaks your legs then don’t come running to me“ ist klasse, ja. Die Zeile hatte Declan bestimmt im Kopf, als er „If you can’t walk, then run“ schrieb.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)firecracker „My love, I’d do anything for you“ meint er im Sinne von „To get back my youth I would do anything in the world, except take exercise, get up early, or be respectable“, oder?
Hm… möglich. Darauf wäre ich nicht gekommen.
Die Lyrics sind straightforward:
„You need me just like I need you“
Das stellt er fest.
Dann jedoch dies, es fehlt die Verbindung, aber immerhin geht man in dieselbe Richtung:
„We all go our own ways
Separately in the same direction“Mit dem Zustand ist er offensichtlich nicht glücklich:
„And here am I every night of my life always missing someone“
Und die Schlusszeilen sind dann die emotionalsten des Songs:
„I’d like to be rotted out just before I become aware of the pain
The more I wish in my heart for someone less likely they come“--
Going down in Kackbratzentownalberto
firecracker@alberto Gibt es „den typischen Sound von der Insel“?
Ich weiß schon, was du meinst, glaube ich. Höre ich aber nicht. (Deshalb meine Frage.)
Britisch ist für mich die Gemeinsamkeit aller Künstler innerhalb des Britrocks und Britpops, von den Beatles über Kate Bush, Paul Weller, Morrissey, Edwyn Collins bis hin zu den Britpoppern der 90er, die sich in einer übertrieben kontrollierten, bewusst unpathetischen und irgendeiner selbstbeschränkenden, das Downgraden befehlenden Norm gehorchen wollendenen Soundfarbe äußert.
Wot?
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How does it feel to be one of the beautiful people?Das Spiegelinterview „ads fuel to the fire“ und das nicht zu knapp.
Post #12
Ich bin mir fast sicher, dass ihm dieses Interview mehr schadet als viele andere. Er legt seine Meinung zu Migration, Nationalität und Identität sehr sehr offen dar.
zuletzt geändert von dennis-blandford--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."dennis-blandfordAlberto’s only happy when he’s up on the stage.
firecracker„bewusst unpathetisch“? Morrissey?
clau Wot?
Für mich sind Britpop und -rock voll von unterdrückten Gefühlen, das Ton gewordene In-Sich-Rein-Fressen von allem. Dieses notorisch Introspektive verhindet jedes Pathos im Ansatz. Morrisseys Narzissmus ändert nichts daran, dass die Musik sehr bodenständig ist (mit Ausnahme vielleicht von „Ringleader…“).
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Vielleicht doch noch mal ein Wort zur Musik. Wer bei den ersten 4 Stücken keine Freude verspürt, braucht gar nicht weiterhören. „My love“ ist ein Stomper par excellence, der beim Break vor lauter Kraft fast über seine eigenen Füße stolpert, mit aufgepfropften James Bond Vibes und T-Rex Attitude, dass normal jeder Your Arsenal Fan ein feuchtes Höschen bekommen müsste. Leute, was gibt es daran zu meckern? Zu solcher Musik schwinge ich auch mit 46 noch heftig die Hüften. Das ist richtig geil. Morrissey ist fast schon ausgelassen beim „Hey, Hey, Heyyyyyy“. Cum on, seid ihr so abgestumpf geworden hierbei nicht wenigstens ein bisschen mitzugehen? Wie die Süddeutsche selbst bei diesem Stück, vor allem die Schlachtrufe und Kampf-Attitude kritisiert ist fast schon böswillig. Überhaupt kein Zugang zur Musik, einfach immer nur drauf auf die krasse und verquerte Medienperson Morrissey.
zuletzt geändert von dennis-blandford--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."„I wish you lonely“ ist ein richtig guter Singles-Kandidat. Catchy, treibend und nach vorne marschierend. Der Gesang eindringlich, bildgewaltig und atemlos. Manzur hat gute Keyboards, mich erinnert es an die Zickigkeit von Bowie 79/80. Auch hier kapiere ich nicht, die totale Ablehnung einiger. Habt ihr kein Ohr für Popmusik?
Mir quatschen hier einige echt zu viel entrückt über irgendwelche Textzeilen und nicht über die Musik, die 2017 besser ist als 2006-2014. Und natürlich braucht man einige Läufe, die brauchte ich auch 1997 für „Maladjusted“.
zuletzt geändert von dennis-blandford--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."dennis-blandford Das Spiegelinterview „ads fuel to the fire“ und das nicht zu knapp. https://www.morrissey-solo.com/threads/morrissey-interview-polaroid-photo-in-german-spiegel-magazine.141269/ Post #12 Ich bin mir fast sicher, dass ihm dieses Interview mehr schadet als viele andere. Er legt seine Meinung zu Migration, Nationalität und Identität sehr sehr offen dar.
Das liest sich nicht gut, nein. Trotzdem würde ich (besonders) alles Geschriebene mit a grain of salt lesen, besonders wenn Übersetzungen im Spiel waren. Schade, dass es keine Video-Aufzeichnung gibt. (Das merkt man dem Text ja schon an, dass er übersetzt wurde, auch wenn ich nur Passagen überflogen habe; ziemlich ungelenke Formulierungen z.T.) Das ist gut:
„Morrissey: Was ist Provokation? Stimulation?“
@alberto Interessant. Ich sehe das etwas anders, glaube ich. Begreife Morrissey auch nicht als Narzissten, zumindest nicht im Sinne eines Dorian Grays.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Mir gefällt der Einstieg in das Album auch. Die ersten fünf Tracks sind sehr gut.
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Going down in KackbratzentownDas Spiegel-Interview ist sehr aufschlussreich. Würde die AFD sich jetzt für die Abschaffung der Schlachthäuser einsetzen, wäre sie wohl zu 100% seine Partei. Jemand Interesse an meiner doch mittlerweile beachtlichen Smiths/Morrissey-Sammlung? Obwohl – die Smiths behalte ich.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue -
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