Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Morrissey, L.A. Hollywood Palladium 1.10.2007
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Das erste Konzert des 10-Tage Marathons im Hollywood Palladium oder wie Morrissey selbst sagt: „The first night of my lifelong stay at the Hollywood Palladium.“
Das Palladium ist ein sehr schöner, mittelgrosser Saal mit langer Tradition. Das Konzert war etwa zu 2/3 ausverkauft. Beim Einlass wurde sehr auf Disziplin geachtet: Eintritt immer nur in Gruppen von 20-30 Leuten, kein Rennen, Alkoholausschank nur gegen ID (ab 21).
Eine sehr angenehme Athmosphäre aber spürbar spannungsgeladen.
Punkt 8:oo Auftritt der Vorgruppe vor der mit einem weißen Tuch verhangenen Bühne: 1 Sängerin mit Keyboard und ein Schlagzeuger (White Stripes reversed). Leider extrem nervtötende Elektrobeats mit kreisschigem „Gesang“ einer exaltierten Schreckschraube, die wenn das Tourplakat nicht lügt Kristeen Young heißt.
Nach 40 Minuten ist der Spuk vorbei und sofort werden diverse Film- und Videoauschnitte auf die Leinwand projeziert. Teilweise sehr schräges Zeug: Ein französischsprachiger Song, offensichtlich aus den 60-gern mit lustigen Kostümeinlagen aus allen möglichen Ländern, Ein Brigitte Bardot Chanson, leider nicht „Initials BB“, Dress Rehearsal-Szenen aus „East of Eden“ und ein Auftritt der New York Dolls aus dem Musikladen mit Ansage von Manfred Sexauer, der die Leute in einer langen Vorrede davor warnt, dass es jetzt seltsam und laut wird, wunderbar!
Leider wurde der mögliche theatralische Effekt verspielt, Morrissey direkt nach dem Filmausschnitt, in dem nach einem Morrissey gefahndet wurde, auftreten zu lassen, stattdessen folgten weitere Clips, dann fiel das weisse Tuch und gab den Blick auf die leere Bühne frei.
Nach einigen Minuten Spannung kam die Band in einheitlichen grünen T-Shirts mit einem Aufdruck in Form der klassischen US Highway Schilder: Morrissey 101″. Er selbst in schwarzer Hose und gelbem Seidenhemd, das später 2 mal durch ein fliederfarbenes ersetzt wurde, eins davon wurde dem Publikum geopfert.
Für mich war es das erste Morrissey Konzert überhaupt. Als Performer hat er Charisma und enorme Bühnenpräsenz. Er wirkt unerwartet locker aber immer ernsthaft und den Songs „committed“. Zwischendurch hält er mehrfach das Mikrofon ins Publikum, bittet um Fragen und Beiträge, die er schlagfertig kommentiert. Während des dritten Stücks kämpft sich eine Blondine auf die Bühne die ihn umarmt und küsst aber sofort von der Security weggeschleppt wird. Später im Konzert wird Morrissey selbst eine weitere Zuschauerin auf die Bühne heben, die allerdings das gleiche Schicksal ereilt.
Die Band spielt ungeheuer druckvoll, allerdings für meinen Geschmack zu undifferenziert – vor allem die Drums knüppeln häufig alles nieder. Natürlich kommt keiner der beiden Gitarristen an die genialen Pickings eines Johnny Marr heran, das hatte ich allerdings auch nicht erwartet.
Entgegen der Meinung des Bloggers, bei dem ich die folgende Setlist geklaut habe, die m.E. nicht ganz vollständig/richtig ist, bin ich allerdings der Meinung, dass der Sound nicht gut ausgesteuert war. Für mich viel zu laut und höhenlastig – leider eine weit verbreitete Unsitte.
Insgesamt ein tolles Konzert ****, bisher zweitbestes in diesem Jahr, nach den Stones in Hamburg.Morrissey Setlist for the Hollywood Palladium Night #1 (10/1/07)
„Stop Me If You Think You’ve Heard This One Before“
„Tomorrow“
„All You Need is Me“
„Sister, I’m A Poet“
„That’s How People Grow Up“
„London“
„Billy Budd“
„The Loop“
„Why Don’t You Find Out For Yourself?“
„Stretch Out And Wait“
„First Of The Gang To Die“
„Let Me Kiss You“
„Death Of A Disco Dancer“
„Disappointed“
„You Have Killed Me“
„In The Future When All’s Well“
„I Like You“
„One Day Goodbye Will Be Farewell“
„Dear God, Please Help Me“
„How Soon Is Now?“
„Irish Blood, English Heart“--
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WerbungDanke für den Bericht, gerry. Wirst Du noch weitere Abende mitnehmen?
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@weilstein
leider wohl eher nicht – passt nicht so recht in die weitere Wochenplanung--
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Schlagwörter: Morrissey
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