Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Laura Marling – Semper Femina (10.03.17)
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AutorBeiträge
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Einen Melodienrausch, als würden Ulvaeus/Andersson auf Goffin/King treffen, darf man natürlich immer noch nicht bei Laura erwarten.;-) Für den Moment höre ich das Album sehr gerne, welches Langzeitpotential es hat, bleibt abzuwarten.
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Werbungfirecracker What? Gezügelter, bedachter: ja. Das überrascht mich ein bisschen. Ich hatte mehr Druck, mehr Drang, mehr Entschlossenheit erwartet. Aber dieser Schein von Besonnenheit, der das gesamte Album durchzieht, hat auch seinen Reiz. Und wieder klingt das alles sehr mühelos; und so, als würde sie sich überhaupt nicht darum scheren, ob ihr Album von 3 oder 3000 Leuten gehört wird. Fürs Radio komplett ungeeignet.
Das Letzte, was ich mir von Marling wünsche, ist ein Album, dass fürs „Radio geeignet ist“. Ich finde dennoch, dass Ihr Songwriting vor ein paar Jahren noch kompakter und erkennbarer war – Lauri hat sich nicht zur spröden Avantgardistin entwickelt, aber irgendetwas hält mich aktuell auf Distanz. Ich vermute, es ist wirklich die Dynamik – früher war ihr Gesang zwar oft auch spartanisch („Night after night“, „What he wrote“, „Rest in the bed“), aber mittlerweile habe ich eher das Gefühl, dass sich die Stimme der Instrumentierung anschmiegt. Kaum Brüche, teils fast stehende Vocals, von ein paar dezenten Streichern angefärbt. Dass das einen immensen Reiz haben kann, glaube ich sofort, aktuell komme ich einfach nicht ganz rein.
Auf die Lyrics habe ich, um ehrlich zu sein, bislang nur ein wenig geachtet, mir schien aber, dass sie den Weg, der ehemals mit Tracks wie „Sophia“ und „Salinas“ begonnen hat, hier weiterführt – und das ist eben einer, der mir Marling zwar durchaus etwas zu tun hat, aber eben anders formuliert ist (früher hat sie jedenfalls bedeutend häufiger „my“ geschrieben, das ist einem „she“ gewichen, sie schlüpft also bedeutend häufiger in die Vogelperspektive). Wenn ich jetzt an Tracks wie „Hope in the air“ denke – dieses Feuer vermisse ich irgendwie in den letzten Jahren. „Devil’s resting place“ war noch eine kurze Stichflamme, aber ansonsten wird die Dynamik immer dezenter und entschleunigter, selbst bei Tracks wie „Short movie“.
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Hold on Magnolia to that great highway moonStimmt, dynamisch wäre wahrscheinlich das letzte Wort, das ich verwenden würde, um Semper Femina zu beschreiben. Eher hypnotisch (dank Gesang und Instrumentierung; vielleicht sogar dank des Songwritings), was ihre vorigen Songs und Alben eher nicht waren.
Die Lyrics dürften aber so direkt und persönlich sein, wie nie zuvor. Was ein bisschen auf Kosten des Mystischen geht; was ich immer spannend fand an ihren Lyrics. Diesmal weiß man ziemlich schnell, worauf sie hinaus will. Sie springen einen ja geradezu an. Das macht sie vielleicht ein wenig beliebig. Oder es würde sie beliebig machen, spräche sie von „he“; aber da sie von „she“ spricht, sind sie eben doch nicht austauschbar. (Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das wirklich einen Unterschied machen würde. Erst wollte sie die Lyrics ja offenbar universeller/gesellschaftskonformer gestalten, und hat sich dann doch für die jetzige Form entschieden.) Vielleicht habe ich aber auch einfach zu viele Interviews gehört.
Nachtrag: Ich will keine Gender-Diskussion lostreten, aber vielleicht wird das Album von Männern ja auch etwas anders gehört als von Frauen. Ich könnte mir vorstellen, dass Frauen mehr damit anfangen können. Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)firecracker Nachtrag: Ich will keine Gender-Diskussion lostreten, aber vielleicht wird das Album von Männern ja auch etwas anders gehört als von Frauen. Ich könnte mir vorstellen, dass Frauen mehr damit anfangen können. Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch.
Vielleicht ist das wirklich so, ich kenne nur leider kaum Marling Fans, die ich dazu befragen könnte. Ansonsten Danke für den ausführlichen Beitrag, ich klopfe das demnächst mal weiter ab.
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Hold on Magnolia to that great highway moonJa, das Album spricht das ewig Weibliche in mir an.:) Ich kann die Beschreibung von @firecracker gut nachvollziehen.
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Die Formulierung war natürlich wenig feinfühlig. Aber ‚Menschen mit weiblichen Eigenschaften, bzw. Eigenschaften, die eher Frauen zugeschrieben werden ( – von „der Gesellschaft“?)‘ trifft’s auch nicht ganz, was ich ausdrücken wollte.
Sie hat stets viel kaschiert durch Figuren der Mythologie; aber früher standen wohl eher innere Konflikte im Mittelpunkt, während echte Personen, die früher schemenhaft geblieben waren (wie sie’s ja bei Morrissey auch immer irgendwie sind, oder?), diesmal richtige Konturen annehmen. So empfinde ich’s zumindest gerade. Mir gefallen beide Herangehensweisen.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Neulich entdeckt: Marika & Laura.
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Das ist schön und ich mag die beiden zusammen, aber mein liebstes Laura-Marling-Duett ist und bleibt wohl „The Water“ mit Johnny Flynn; was natürlich wieder „klassisch Laura Marling“ ist.
http://www.youtube.com/watch?v=a4QQ7HYYdWw
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
ewaldsghost …etwas fehlt um wirklich groß zu sein. Ich weiß nicht ob ich das in zwei Jahren noch höre.
Ich weiß nicht mal, ob ich das in zwei Monaten noch höre.
Der erste Eindruck hinterlässt zunächst einen fahlen Beigeschmack bei mir, ich empfand Marling auf früheren Alben schon deutlich inspirierter als auf Semper Femina. Eine Sammlung netter, fein produzierter Liedchen, keine Frage… so richtig zupacken will nach dem ersten Hördurchgang aber nichts.
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Das Live-Album (gleiche Tracklist, als UK-Bonus erhältlich) hat mehr Feuer. Der Sound ist direkter. Nicht so entrückt. Wenn der (dezente) Applaus am Ende der Tracks nicht wäre, würd’s auch glatt als Studio-Produktion durchgehen.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Für mich erreicht das Album unter dem Strich nicht ganz die Qualität der letzten Alben. Ein paar schöne Tracks sind sicherlich zu finden („Wild fire“, „Always this way“, „Nothing not nearly“), aber auf kompletter Strecke haben mir ihre anderen Werke wohl besser gefallen. ***1/2
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killIch hab noch nicht reingehört, Short Movie ist aber mein meistgehörtes Album von ihr.
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and now we rise and we are everywherepipe-bowlEin paar schöne Tracks sind sicherlich zu finden („Wild fire“, „Always this way“, „Nothing not nearly“)
Interessant. Meine liebsten sind momentan „Next Time“ und „Nouel“, glaube ich.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Hat uns ganz gut gefallen: http://neon-ghosts.de/laura-marling-semper-femina/
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Musik, Filme, Literatur und Popkultur: www.neon-ghosts.deIch schätze sie immer mehr als Sängerin. Semper Femina ist wie mal fantastös, schöner homogener Sound. Nach hinten raus werden die Lieder immer fesselnder. Nouel und Next Time sind wohl auch meine Favoriten bisher.
zuletzt geändert von nikodemus--
and now we rise and we are everywhere -
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