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In den letzten drei Jahren macht Laufey Lín Jónsdóttir, Jg. 1999, größtenteils in Kalifornien aufgewachsene Tochter einer Chinesin und eines Isländers, von sich reden. Sie ist quasi die Vocal Jazz-Version des Bedroom Pop-Phänomens, bei dem sich junge Leute von zuhause aus per Youtube, TikTok und Instagram ein weltweites Publikum erspielen. Ein Karriereweg, der während der Pandemie natürlich noch einen zusätzlichen Schub erhalten hat.
Nachdem wieder Konzerte möglich sind, überzeugt die Berklee-Absolventin Laufey, die Gitarre, Klavier und Cello spielt, auch auf Jazz-Festivals und bei einem Auftritt mit dem London Philharmonia Orchestra. Ihre Fanbase trifft man allerdings bei ihrer Club-Tour – junge Leute, divers, überwiegend weiblich, gerne auch dem Modestil ihres Idols nacheifernd, die alle Songs mitsingen und vermutlich größtenteils Noviz:innen in Sachen Jazz sind.
Ihr Debüt-Album „Everything I Know About Love“ ist vor wenigen Monaten erschienen, mein Lieblingssong daraus: „Just Like Chet“. Über ihre Vorbilder und Inspirationen gibt sie in dem Amoeba-Clip Auskunft.
Laufey – Just Like Chet
Laufey – Everything I Know About Love
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WerbungLaufey – Live at House of Blues San Diego – Full Set (Everything I Know About Love Tour)
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Laufey, die in den letzten zwei, drei Jahren Vocal Jazz wieder für ein junges Publikum attraktiv gemacht hat, veröffentlicht am 8.9. ihr zweites Album „Bewitched“. Die Vorabtracks:
From the Start (Live From The Ford, LA)
Promises (official audio)
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vielen dank für den hinweis, hatte noch nie von ihr gehört. von der stimme her nicht so mein geschmack, aber ich höre da auch mehr die theater/musical-tradition raus als jazzvorbilder. auf dem debüt singt sie einen lieblingsstandard von mir, „i’ve never been in love before“, da fällt das sehr auf (wenn man z.b. die version von chet baker daneben hört, die offenbar ihr vorbild ist).
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@vorgarten: Chet Baker ist eines ihrer erklärten Idole, wobei sie über Gershwin zum Jazz kam, das erklärt sicher die Musical-Einflüsse. Darüber spricht sie u.a. hier:
Amoeba Records: Laufey – What’s In My Bag?
… und hier:
Creator Sessions: Laufey performs and breaks down her music
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Laufey – Bewitched (8.9.2023, Awal Recordings America)
A1 Dreamer
A2 Second Best
A3 Haunted
A4 Must Be Love
A5 While You Were Sleeping
A6 Lovesick
A7 California And MeB1 Nocturne (Interlude)
B2 Promise
B3 From The Start
B4 Misty
B5 Serendipity
B6 Letter To My 13 Year Old Self
B7 BewitchedDas am Freitag veröffentlichte Album brach bereits am ersten Wochenende einen Rekord: Mit 5,7 Mio. Streams ist es der erfolgreichste Start eines Jazz-Albums in der Geschichte von Spotify.
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From The Start
Lovesick
While You Were Sleeping
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Adam Neely: Is Laufey jazz?
in meinen Ohren ja eher nicht, wobei es da natürlich erkennbar viel Schnittmenge gibt und sie das auch alles drauf hat, ich höre das trotzdem immer noch als Pop, wie ja allgemein auch Bossa Nova in der Songform (obwohl es da von Jazz Akkorden oft auch nur so wimmelt)
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out of the bluethe-imposterAdam Neely: Is Laufey jazz?
in meinen Ohren ja eher nicht, wobei es da natürlich erkennbar viel Schnittmenge gibt und sie das auch alles drauf hat, ich höre das trotzdem immer noch als Pop, wie ja allgemein auch Bossa Nova in der Songform (obwohl es da von Jazz Akkorden oft auch nur so wimmelt)
Also es lohnt sich – wie eigentlich immer bei Neeley – das Video-Essay auch zu schauen.:) Kurzgefasst ist seine Auffassung Deiner ähnlich – für ihn es „Mid 20th Century Pop“ (man muss wohl ergänzen: „American …“), und der war natürlich stark Jazz-beeinflusst. Aber ich wollte noch im „Musik im Wandel“-Thread etwas mehr dazu schreiben, denn seine Analyse erschöpft sich ja nicht in der Frage der Genre-Zuordnung, sondern er berührt auch andere Fragen, die über den „Fall Laufey“ hinaus wichtig sind. Adam outet sich übrigens als Fan, es ist kein „Takedown“.
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herr-rossi
Also es lohnt sich – wie eigentlich immer bei Neeley – das Video-Essay auch zu schauen.:) ..Ja, klar. 34 Minuten sind aber auch ein ganz schöner Brocken, da fehlt dann manchmal auch einfach die Zeit oder die Geduld. Tab war noch offen und ich hab’s inzwischen zu Ende gesehen.
Hatte erst ‚in meinen Ohren ja auch eher nicht‘ da stehen (also kein Jazz), war mir aber nicht sicher ob er das auch explizit so sieht und hab das ‚auch‘ rausgenommen.
Die Zusammenhänge so akademisch erklären könnte ich sowieso nicht, da fehlt es dann doch an allen Ecken und Enden an musiktheoretischem Grundwissen und der Fähigkeit das alles kontextuell einzuordnen. Dafür haben wir ja solche Fachleute wie Neely, der das richtig gut kann und macht.
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out of the blue -
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