Jazz ab 1980

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  • #34291  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    Jazz in den letzten 25 Jahre

    In den meisten Jazzbüchern wird dieser Zeitraum ja wenig beachtet. Trotzdem sind auch in diesen Zeitraum sicher sehr gute Alben entstanden. Also in diesen Thread findet speziell „Jazz ab 1980“ seinen Platz.
    Welche Musiker sollte man kennen?
    Welche Platten brauche ich aus diesen Zeitraum?

    2 Tipps:

    John Hollenbeck & Jazz Bigband Graz – Joys & desires (2005)

    Eine von „Gil Evans – Out of the cool“ beeinflusste Platte. Theo Bleckmann begeistert einmal mehr mit seinen Gesang.

    Pago Libre – Stepping out (2005)

    Avantgarde meets Kammermusik. Mit einen sehr spielfreudigen Arkady Shilkloper (er spielt auf der Platte sogar mit Alphorn…)

    Ich hoffe auf regen Zuspruch und interessante Beiträge

    --

    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #5139649  | PERMALINK

    malibu

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    Beiträge: 3,280

    Hallo!

    Bin absolut kein Jazzkenner, kann deshalb nicht so sehr mit Repräsentativität, Wichtigkeit und so dienen, habe aber zwei Tipps, so aus dem Bauch heraus:

    News for Lulu 1987
    John Zorn: Alt
    Bill Frisell: Guitar
    George Lewis: Trombone

    Die drei covern Blue Note Stücke, völlig ohne Rhytmusgruppe. Nicht zu sehr Avantgarde, immer noch Hardbop, irgendwie. Macht Spaß und Druck.

    Have a Little Faith 1992
    Bill Frisell: Guitar
    Don Byron: Clarinet and Bass Clarinet
    Guy Klucevsek: Accordion
    Kermit Driscoll: Bass
    Joey Baron: Drums

    Kann ich gar nicht mehr richtig beschreiben. Sehr Spielfreudig. Covern Sonny Rollins und Madonna. Breites Stimmungsspektrum aber nicht so expressiv, würde ich sagen.

    OK, das waren jetzt die wischiwaschisten Plattenbeschreibungen aller Zeiten, aber die Platten sind wirklich spannend und sowohl John Zorn als auch Bill Frisell (und auch Don Byron) halte ich für spannende Jazzer ab den 80ern.

    --

    #5139651  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    Ich mag die beiden CDs (von 1995 bzw. 1997) unglaublich gern:

    8-string-guitar-Jazz mit ’nem guten Groove. Aber wohl eher nix für Puristen.

    #5139653  | PERMALINK

    blackjack

    Registriert seit: 09.03.2003

    Beiträge: 2,352

    Kennst du „Friends Seen And Unseen“? Die mag ich von ihnen am liebsten.

    --

    "After four hundread years, we made it!" Coleman said. "You don't think it was too soon?" Duke asked.
    #5139655  | PERMALINK

    oldboy

    Registriert seit: 12.10.2004

    Beiträge: 7,593


    Roy Hargrove – The RH Factor presents: Hard Grove
    Kein reines Jazz-Album, aber toller Stilmix aus Jazz, HipHop, Soul, Electronica…
    sehr hörenswert.
    Wer lieber straight BeBop will, sollte mal in Nothing Serious reinhören, werde ich demnächst auch mal probehören, auf jeden Fall ein talentierter Musiker, der Roy.

    --

    sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGEN
    #5139657  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    @oldboy: „Roy Hargrove – The RH factor“ besitze ich auch und kann deine Einschätzung nur zustimmen. Ein interessanter, perfekter Stilmix der mir sehr zusagt.

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    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #5139659  | PERMALINK

    blackjack

    Registriert seit: 09.03.2003

    Beiträge: 2,352


    Nils Petter Molvaer – Khmer

    Ist es noch Jazz, ist es keiner mehr? Auf jeden Fall ist es seltsame Musik, die doch ihren Reiz hat. Mehr oder minder zufällig bin ich über diese Platte gestolpert, trotzdem ist es in bestimmten Stimmungen ein ganz wunderbares Stück Kunst.


    Enders Room – Human Radio

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob diese Platte vielleicht nicht sogar noch einen Tick komischer ist, als vorige. Herr Enders zaubert hier – unterstützt von einer so nicht erwarteten Rebekka Bakken – einen mystisch klingenden Soundmix der auch nicht jedem gefällt.

    --

    "After four hundread years, we made it!" Coleman said. "You don't think it was too soon?" Duke asked.
    #5139661  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    „Khmer“ ist Molvear´s beste Platte. Ich würde ihr ****1/2 geben. Leider gefallen mir seine anderen Platten dann nicht mehr so gut.
    Von „Enders room – Human radio“ habe ich noch nie was gehört, aber deine Beschreibung klingt interessant!

    --

    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #5139663  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    Medeski, Martin and Wood – Combustication

    Im Prinzip ist das Acid Jazz, allerdings wirklich abgedreht und teilweise ganz schön schräg. Außerdem taugen auf dieser Platte auch die Soli, was meines Ermessens bei vielen Dance-Platten nicht der Fall ist.

    --

    #5139665  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    Ich habe von Medeski, Martin & Wood nur „Tonic“, aber diese Live Platte ist mehr als gelungen.
    Werde mich auf jede Fall wegen „Combustication umsehen… :-)

    --

    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #5139667  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Im Prinzip ist das klassisches 60er-Jahre Orgel-Trio im Zeitalter von Hip-Hop/Trip-Hop/Electronica. Nach Jazz-Maßstäben gibt es eher wenige richtige Soli zu bewundern. Aber der Hipness-Faktor geht gegen unendlich. Ich mag die Platte sehr.

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #5139669  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    Ah UmNach Jazz-Maßstäben gibt es eher wenige richtige Soli zu bewundern.

    Aber die Soli, die da sind, sind gut und zumindest für mich als interessierten Laien auch bemerkenswert. Ansonsten stimme ich dir zu.

    --

    #5139671  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    MalibuAber die Soli, die da sind, sind gut und zumindest für mich als interessierten Laien auch bemerkenswert. Ansonsten stimme ich dir zu.

    Klar, kommt halt immer drauf an, was man als Vergleich heranzieht. Verglichen mit dem, was man mal fast schon irreführend als „Acid Jazz“ bezeichnet hat, ist da schon richtig Fleisch an den Knochen, will sagen nicht bloß Grooves und jazzige Hooks. Combustication geht deutlich über die bloße Andeutung und Zitierung von Jazz als bloßem Stilelement hinaus.

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #5139673  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    z.b.:

    the lounge lizards – s/t
    legendärer erstling der band um john lurie und arto lindsay, die hierauf noch mehr nach lizard denn nach lounge klangen. perfekter stilmix aus NY no wave schule und klassischem jazz. ungeheuer präzise und kickend. beste jazzplatte der 80er. lecker!

    matthew shipp trio – the multiplication table
    klassisches trio (bass, schlagzeug, klavier), absolute traumbesetzung (parker, shipp, ibarra). raffinierte, losgelöste und tretende interpretationen von standarts (take the „a“ train) und magischen eigenkompositionen. beste jazzplatte der 90er.

    the blue humans – clear to higher time
    brachiale gewalt formt süßliche noise-elemente. die kenner rudolph grey, tom surgal und alan licht mischen die zutaten, thurston moore hat’s produziert. infernalischer freejazz. wundervoll!

    peter Brotzmann / toshinori kondo / william parker / hamid drake – die like a dog: fragments of music, life & death of albert ayler
    eine einzige große geste: 4 helden huldigen dem, neben john coltrane, größten jazzmusiker aller zeiten und zaubern das beste tributealbum der 90er!

    --

    #5139675  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Hey pinch, ist dir Kenny G. nicht gut genug, oder was soll das hier? ;-)

    Im Ernst: Bei dir scheint Jazz dort zu beginnen, wo er bei den meisten schon endet (Was ja nichts Schlechtes ist.). Ist damit auch schon die ungewöhnliche These von Albert Ayler als dem – neben Coltrane – größten Jazzmusiker überhaupt begründet?

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    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
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