james 'blood' ulmer

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  • #11722193  | PERMALINK

    wahr

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    vorgartendas debüt (1977)  james ‚blood‘ ulmer, revealing, in + out 1990, aufgenommen 1977 (nyc) ulmer (g), george adams (ts, bcl), cecil mcbee (b), doug hammond (dm) eins meiner absoluten lieblingsalben, erschien noch vor TALES OF CAPTAIN BLOOD, ist also das eigentliche debüt, überraschenderweise in einem relativ klassischen postbop-jazz-setting. als drummer taucht plötzlich wieder doug hammond auf, der natürlich völlig anders spielt als rashied ali (was für eine auswahl an drummern…): ein gebundener, reduzierter swing mit kurzen stops, pointierter, traditioneller. george adams ist absolut fantatsisch hier, er spiel ein klischeefrei hymnisches sax voller ideen, das melancholisch über dem flow liegt, ganz anders als wrights dominante expressivität. die aufnahme ist eingedunkelt, auch ein wenig verzerrt, aber ungemein stimmungsvoll, jedes detail ist zu hören. die kompositionen von ulmer verlassen hier das coleman-spektrum, ich kann sie nicht recht beschreiben, ihre harmonien sind offen, aber trotzdem strukturierend, die themen gehen sofort ins ohr. sein spiel ist in erster linie rhythmisch, funktionieren aber hier auch im kontext der harmonien. „love nest“, der closer, vibriert auf einem ton wie ein gravitätischer marsch, man denkt ans arkestra dabei, auch in den ekstatischen bassklarinetten-schluchzern von adams. kein schwacher moment hier, nichts ist forciert, alles schwebt.

    steht noch auf meiner einkaufsliste. ist jetzt ziemlich weit nach oben gerückt durch deine beschreibung. :)

    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #11722209  | PERMALINK

    vorgarten

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    @wahr
    ist sicherlich geschmackssache, aber mir sind die jazz-aufnahmen (im eigentlichen sinn) von ulmer besonders nah, also quasi das, was hier anfängt, sich in den beiden phalanx-alben aus den 1980ern (ORIGINAL PHALANX und IN TOUCH, beide mit adams/sirone/ali) fortsetzt und auf MUSIC SPEAKS LOUDER THAN WORDS (auch mit ali, 1997) nochmal aktualisiert wird.

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    #11722231  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,806

    vorgarten@wahr ist sicherlich geschmackssache, aber mir sind die jazz-aufnahmen (im eigentlichen sinn) von ulmer besonders nah, also quasi das, was hier anfängt, sich in den beiden phalanx-alben aus den 1980ern (ORIGINAL PHALANX und IN TOUCH, beide mit adams/sirone/ali) fortsetzt und auf MUSIC SPEAKS LOUDER THAN WORDS (auch mit ali, 1997) nochmal aktualisiert wird.

    ich finde die jazz-aufnahmen, die ich von ihm kenne, auch sehr gut, mag aber auch seinen abstrakten funk-krach. diese blues-sachen dagegen … ich weiß nicht, die hebe ich mir für später auf.

    #11722243  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,006

    wahr

    vorgarten@wahr ist sicherlich geschmackssache, aber mir sind die jazz-aufnahmen (im eigentlichen sinn) von ulmer besonders nah, also quasi das, was hier anfängt, sich in den beiden phalanx-alben aus den 1980ern (ORIGINAL PHALANX und IN TOUCH, beide mit adams/sirone/ali) fortsetzt und auf MUSIC SPEAKS LOUDER THAN WORDS (auch mit ali, 1997) nochmal aktualisiert wird.

    ich finde die jazz-aufnahmen, die ich von ihm kenne, auch sehr gut, mag aber auch seinen abstrakten funk-krach. diese blues-sachen dagegen … ich weiß nicht, die hebe ich mir für später auf.

    geht mir sehr ähnlich, obwohl ich BIRTHRIGHT schon sehr mag. ich verspreche mir vom chronologischen durchhören nochmal neue perspektiven.

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    #11723117  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    james blood, tales of captain black, artist house 1979, rec. 5.12.1978
    ulmer (g), ornette coleman (as), jamaaladeen tacuma (eb), denardo coleman (dm).

    das erste album, das unter ulmers (bzw. „bloods“) namen erschien, wurde von coleman produziert und war eine ziemliche sensation. es gibt punk-elemente darin, denardos be- und entschleunigte grooves, die kein takthalten versprechen, ulmers neue gitarrenstimmung (auf dem stück „woman coming“), der scheinbar autark vor sich hinspielende bass, colemans ignoranz gegenüber dem setting in seinen soli. aber man braucht nicht lange um festzustellen, wie definiert die einzelnen rollen sind, wie denardo immer wieder auf dem richtigen punkt landet, wie mühelos tacuma das ganze zusammenhält. ein bizarrer tanz, hyperaktiv auf engem raum, virtuoser dreck, tanzbares chaos. eine gefährliche, weil unberechenbare maschine aus lauter kleinen spitzen und scheren.

    das artwork, liebevoll und selbstbestimmt gestaltet, enthält comic-zeichnungen (captain black, der eine schwarze frau aus dem time-square-rotlicht befreit, während die weißen gitarrist dumm aus der wäsche schauen), notationen von zwei ulmer-kompositionen, zeichnungen, ein porträt, und, das wichtigste und rätselhafteste, ulmers harmolodischen gitarrenschlüssel:

    hier öffnet sich ein neues kapitel für ulmer und den jazz an sich, hier verbinden sich virtuoser funk und ornettes gebundene freiheit, ulmer muss kurz darauf nur noch die rhythm section fester zusammzurren und lauter drehen, vielleicht noch die bläser etwas mehr einbinden, dann kann das ganze als schwarzer counterpart (black rock) zu beefhart, pil usw. nach downtown.

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    #11723133  | PERMALINK

    vorgarten

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    arthur blythe, lenox avenue breakdown, columbia 1979, rec. 1979
    blythe (as), james newton (fl), ulmer (g), bob stewart (tu), cecil mcbee (b), jack dejohnette (dm), guilherme franco (per).

    noch so ein meisterwerk, ganz anders konzipiert natürlich, hybride arrangements über harlem’s heartbeat, wie langston hughes die lenox avenue genannt hat, mit einer für blythe typischen eigenartigen besetzung (tuba und bass zusammen). einige spielen hier noch besser als sonst, newton ist fantastisch, und dejohnette dreht im dialog mit bob stewarts knarzender tuba deutlich auf. ulmer prägt vor allem das titelstück mit seinen verschattet-dreckigen akkorden und den closer „odessa“, der als freies rubato-stück in viele verschiedene richtungen auf einmal ausbricht. hier spielt er auch sein einziges (freies) solo – er klingt übrigens so gut wie nie hier, die ganze aufnahme ist frisch und lebendig. ich kenne sie erst seit kurzem, sie war bis 1998 eine zeitlang nur schwer erhältlich.

    mit blythe kommt die new yorker loftszene kurz zu cbs, bob thiele produziert, blythe kann auf 9 alben in fast 10 jahren einen gegenentwurf zum traditionsbegriff der junglöwen vorstellen, hier schreibt stanley crouch noch liner notes für ihn, bezeichnet ulmer als „provokativsten gitarristen seit wes montgomery“, da musste ich kurz schmunzeln. jedenfalls wird auch ulmer bald 3 alben für cbs aufnehmen können.

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    #11723141  | PERMALINK

    thelonica

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    „Provokativster Gitarrist seit Wes Montgomery“, was ging Crouch da durch den Kopf? Das kann man ja nur als Anspielung auf die Begegnung verstehen, als Ulmer von Wes ignoriert wurde, aber das wäre wohl stark verkürzt.

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    #11723167  | PERMALINK

    vorgarten

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    oder auf die vergleichbare spieltechnik? ich hab echt keine ahnung…

    james ‚blood‘ ulmer, are you glad to be in america?, rough trade & artist house, rec. 17.1.1980 (nyc), mixed in london
    ulmer (g & voc), amin ali (eb), grant calvin weston & ronald shannon jackson (dm), oliver lake (as), david murray (ts), olu dara (tp), william patterson (rhythm g auf 1 stück).

    jazz is the teacher, funk is the preacher. ulmers dreckigstes album, der londoner mix ist ein schlag ins gesicht, trotzdem voller leben (joe ferla hat das sehr viel später für diw nochmal aufegräumt, man braucht aber eigentlich beide). auf 2 stücken hören wir endlich den singenden james blood (großes raues vibrato), lake/murray/dara werden als riffender r&b-bläsersatz á la maceo parker funktionalisiert, der manchmal ausbrechen darf, das polyrhythmische funk-konzept ist sehr leicht auf CAPTAIN BLACK zu beziehen, aber durch weston (anfang 20, kommt auch von coleman) und ali (den ältesten sohn von rashied), die auch mal in einen blues shuffle übergehen können, sehr viel härter im effekt.

    das ist jetzt echt was neues, passt in keine schublade, stößt vor den kopf und bleibt auf surreale weise tanzbar. interessant sich vorzustellen, dass bei rough trade im gleichen jahr COLOSSAL YOUTH herauskam…

    die artist-house-ausgabe kam 1 jahr später und sah so aus:

    kurz danach klopfen atlantic, warner und cbs an. ulmer entscheidet sich für cbs und unterschreibt einen vertrag über 3 alben.

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    #11723509  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    vorgarten james blood, tales of captain black, artist house 1979, rec. 5.12.1978 ulmer (g), ornette coleman (as), jamaaladeen tacuma (eb), denardo coleman (dm) …. hier verbinden sich virtuoser funk und ornettes gebundene freiheit ….

    Kann man so sagen …. und in Verbindung mit der beschriebenen Cover Art ein Gesamtkunstwerk ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11723513  | PERMALINK

    wahr

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    vorgartenoder auf die vergleichbare spieltechnik? ich hab echt keine ahnung…  james ‚blood‘ ulmer, are you glad to be in america?, rough trade & artist house, rec. 17.1.1980 (nyc), mixed in london ulmer (g & voc), amin ali (eb), grant calvin weston & ronald shannon jackson (dm), oliver lake (as), david murray (ts), olu dara (tp), william patterson (rhythm g auf 1 stück). jazz is the teacher, funk is the preacher. ulmers dreckigstes album, der londoner mix ist ein schlag ins gesicht, trotzdem voller leben (joe ferla hat das sehr viel später für diw nochmal aufegräumt, man braucht aber eigentlich beide). auf 2 stücken hören wir endlich den singenden james blood (großes raues vibrato), lake/murray/dara werden als riffender r&b-bläsersatz á la maceo parker funktionalisiert, der manchmal ausbrechen darf, das polyrhythmische funk-konzept ist sehr leicht auf CAPTAIN BLACK zu beziehen, aber durch weston (anfang 20, kommt auch von coleman) und ali (den ältesten sohn von rashied), die auch mal in einen blues shuffle übergehen können, sehr viel härter im effekt. das ist jetzt echt was neues, passt in keine schublade, stößt vor den kopf und bleibt auf surreale weise tanzbar. interessant sich vorzustellen, dass bei rough trade im gleichen jahr COLOSSAL YOUTH herauskam… die artist-house-ausgabe kam 1 jahr später und sah so aus:  kurz danach klopfen atlantic, warner und cbs an. ulmer entscheidet sich für cbs und unterschreibt einen vertrag über 3 alben.

    eigentlich gar nicht so verschieden im sound, die beiden. ulmer überbordend, young marble giants reduziert, aber beide mit diesem knöchernd-trockenen sound. große platten sind sie beide. vor zwei jahren hatte sich co-produzent mayo thompson in der wire nochmal zu „are you glad to be in america?“ geäußert:

    I listened to Are You Glad To Be In America? the other day, and that mix is a goddamn mess, dude. This is tidy and clean compared to what we had going in that thing, we were fighting the elements and the circumstance in the studio, trying to get that guitar as big as it was, and the voice as big as the man. Tough, tough, tough with the outboard gear you had in those days. There was [Ursa Major] Space Station [effects processor], you could make lots of images of a guitar, and that was as close as we could come to getting that big. (…) I admire Blood deeply. Blood had the power of truth behind him, every time he touched the instrument, it was sorta like, you better listen to this. He came and visited us in the studio when we were recording Kangaroo? and my guitar was leaning against my amp and he was on his way out and picked it up and put it back down. I was playing Ernie Ball Slinkys [guitar strings], and he was playing telephone wires [laughter]. But I was pleased to get to know Blood, he was a very dignified fellow. I hope he’s doing well.

    #11723517  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    vorgarten arthur blythe, lenox avenue breakdown, columbia 1979, rec. 1979 blythe (as), james newton (fl), ulmer (g), bob stewart (tu), cecil mcbee (b), jack dejohnette (dm), guilherme franco (per). noch so ein meisterwerk, ganz anders konzipiert natürlich, hybride arrangements über harlem’s heartbeat, wie langston hughes die lenox avenue genannt hat, mit einer für blythe typischen eigenartigen besetzung (tuba und bass zusammen). einige spielen hier noch besser als sonst, newton ist fantastisch, und dejohnette dreht im dialog mit bob stewarts knarzender tuba deutlich auf. ulmer prägt vor allem das titelstück mit seinen verschattet-dreckigen akkorden und den closer „odessa“, der als freies rubato-stück in viele verschiedene richtungen auf einmal ausbricht ….

    Meisterwerk trifft hier den Punkt …. alle beteiligten Musiker performen am obersten Rand ihrer Möglichkeiten und auch dadurch eine ungemeine Geschlossenheit …. ich habe damals die Scheibe als Neuerscheinung gekauft und war ziemlich von den Socken …. dieses Epos wurde jedoch auch ein Art Knackpunkt im Fortkommen von Arthur Blythe, denn keine seiner (allen) Folgescheiben kam hier heran (am nächsten „Illusions“ und mit weiteren Abstrichen „Light Blue“) …. und zum Thema : hier war Ulmer bei mir schlussendlich „angekommen“ ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11723525  | PERMALINK

    vorgarten

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    soulpope

    vorgarten arthur blythe, lenox avenue breakdown, columbia 1979, rec. 1979 blythe (as), james newton (fl), ulmer (g), bob stewart (tu), cecil mcbee (b), jack dejohnette (dm), guilherme franco (per). noch so ein meisterwerk, ganz anders konzipiert natürlich, hybride arrangements über harlem’s heartbeat, wie langston hughes die lenox avenue genannt hat, mit einer für blythe typischen eigenartigen besetzung (tuba und bass zusammen). einige spielen hier noch besser als sonst, newton ist fantastisch, und dejohnette dreht im dialog mit bob stewarts knarzender tuba deutlich auf. ulmer prägt vor allem das titelstück mit seinen verschattet-dreckigen akkorden und den closer „odessa“, der als freies rubato-stück in viele verschiedene richtungen auf einmal ausbricht ….

    Meisterwerk trifft hier den Punkt …. alle beteiligten Musiker performen am obersten Rand ihrer Möglichkeiten und auch dadurch eine ungemeine Geschlossenheit …. ich habe damals die Scheibe als Neuerscheinung gemacht und war ziemlich von den Socken …. dieses Epos wurde jedoch auch ein Art Knackpunkt im Fortkommen von Arthur Blythe, denn keine seiner (allen) Folgescheiben kam hier heran (am nächsten „Illusions“ und mit weiteren Abstrichen „Light Blue“) …. und zum Thema : hier war Ulmer bei mir schlussendlich „angekommen“ ….

    ja, das ist so ein glücksfall. die rahmenbedingungen sind ja gar nicht so avanciert, die kompositionen solider postbop, die musiker vielbeschäftigt – und doch passiert hier was außergewöhnliches. müsste ich mich festlegen, würde ich es an bob stewart festmachen, nicht nur an der tuba als impulsgeber und soundverschärfer. so richtig schlechte alben kenne ich von blythe gar nicht, ich habe z.b. eine schwäche für das letzte columbia-album, BASIC BLYTHE, aber vielleicht auch nur, weil sie mir frühzeitig zugeflogen ist.

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    #11723531  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    wahr

    vorgarten interessant sich vorzustellen, dass bei rough trade im gleichen jahr COLOSSAL YOUTH herauskam… die artist-house-ausgabe kam 1 jahr später und sah so aus: kurz danach klopfen atlantic, warner und cbs an. ulmer entscheidet sich für cbs und unterschreibt einen vertrag über 3 alben.

    eigentlich gar nicht so verschieden im sound, die beiden. ulmer überbordend, young marble giants reduziert, aber beide mit diesem knöchernd-trockenen sound. große platten sind sie beide. vor zwei jahren hatte sich co-produzent mayo thompson in der wire nochmal zu „are you glad to be in america?“ geäußert:
    I listened to Are You Glad To Be In America? the other day, and that mix is a goddamn mess, dude. This is tidy and clean compared to what we had going in that thing, we were fighting the elements and the circumstance in the studio, trying to get that guitar as big as it was, and the voice as big as the man. Tough, tough, tough with the outboard gear you had in those days. There was [Ursa Major] Space Station [effects processor], you could make lots of images of a guitar, and that was as close as we could come to getting that big. (…) I admire Blood deeply. Blood had the power of truth behind him, every time he touched the instrument, it was sorta like, you better listen to this. He came and visited us in the studio when we were recording Kangaroo? and my guitar was leaning against my amp and he was on his way out and picked it up and put it back down. I was playing Ernie Ball Slinkys [guitar strings], and he was playing telephone wires [laughter]. But I was pleased to get to know Blood, he was a very dignified fellow. I hope he’s doing well.

    vielen dank, und das mit der vergleichbarkeit mit COLOSSAL YOUTH über den trockenen sound stimmt natürlich. interessant, wie sehr der live-eindruck von ulmers spiel die leute damals herausgefordert hat, da kamen ja dann immer die hilflosen hendrix-vergleiche, auf die ulmer ja sehr allergisch reagiert (überhaupt nicht seine ecke). ich finde sein spiel auch sehr viel integrativer, immer vom band-sound her gedacht, nicht von seiner gitarre aus. was die mixes angeht, erklärt er sich selbst nicht für zuständig (und bringt ein interessantes ry-cooder-zitat mit, was ja auch wieder zeigt, wer damals dieses album wahrgenommen hat):

    PSF: Are You Glad to Be In America came out on different labels (Rough Trade and Artists House) with different mixes. Are you satisfied with either of the released versions?

    JBU: To me, it’s all the same music. I can hear through all of it. I don’t hear the mix, I hear the music. The mix is very personal, like you see a woman and somebody might like her shoes or her dresses but you still see the woman. (laughs) I don’t hear the different versions. I don’t hear that. I mixed both of those records so it sounds like the same shit to me. I know they must have something there because we were trying to definitely get a different mix. I heard Ry Cooder say ‚that first mix was the baddest thing. Nothing’ll ever touch that.‘ He’s slick, man! There might be something there but I can’t hear that yet. I know it’s something different. When I’m going in to make a record, I’m always trying to figure out how to make a certain mix. Once it gets to a certain point, I’m just agreeing with everybody. I’ll be waiting for the co-producer to jump in there! I’d be trying to get the music straight and getting everything to line up and make sure anyone isn’t playing what they’re not supposed to be playing and get that out of the way. Then I’m ready for someone else to step in.

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    #11723533  | PERMALINK

    soulpope
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    vorgarten

    soulpope

    vorgarten arthur blythe, lenox avenue breakdown, columbia 1979, rec. 1979 blythe (as), james newton (fl), ulmer (g), bob stewart (tu), cecil mcbee (b), jack dejohnette (dm), guilherme franco (per). noch so ein meisterwerk, ganz anders konzipiert natürlich, hybride arrangements über harlem’s heartbeat, wie langston hughes die lenox avenue genannt hat, mit einer für blythe typischen eigenartigen besetzung (tuba und bass zusammen). einige spielen hier noch besser als sonst, newton ist fantastisch, und dejohnette dreht im dialog mit bob stewarts knarzender tuba deutlich auf. ulmer prägt vor allem das titelstück mit seinen verschattet-dreckigen akkorden und den closer „odessa“, der als freies rubato-stück in viele verschiedene richtungen auf einmal ausbricht ….

    Meisterwerk trifft hier den Punkt …. alle beteiligten Musiker performen am obersten Rand ihrer Möglichkeiten und auch dadurch eine ungemeine Geschlossenheit …. ich habe damals die Scheibe als Neuerscheinung gemacht und war ziemlich von den Socken …. dieses Epos wurde jedoch auch ein Art Knackpunkt im Fortkommen von Arthur Blythe, denn keine seiner (allen) Folgescheiben kam hier heran (am nächsten „Illusions“ und mit weiteren Abstrichen „Light Blue“) …. und zum Thema : hier war Ulmer bei mir schlussendlich „angekommen“ ….

    ja, das ist so ein glücksfall. die rahmenbedingungen sind ja gar nicht so avanciert, die kompositionen solider postbop, die musiker vielbeschäftigt – und doch passiert hier was außergewöhnliches. müsste ich mich festlegen, würde ich es an bob stewart festmachen, nicht nur an der tuba als impulsgeber und soundverschärfer. so richtig schlechte alben kenne ich von blythe gar nicht, ich habe z.b. eine schwäche für das letzte columbia-album, BASIC BLYTHE, aber vielleicht auch nur, weil sie mir frühzeitig zugeflogen ist.

    Ja, Bob Stewart hier furios ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11723535  | PERMALINK

    soulpope
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    vorgarten ….und bringt ein interessantes ry-cooder-zitat mit, was ja auch wieder zeigt, wer damals dieses album wahrgenommen hat):

    PSF: Are You Glad to Be In America came out on different labels (Rough Trade and Artists House) with different mixes. Are you satisfied with either of the released versions? JBU: To me, it’s all the same music. I can hear through all of it. I don’t hear the mix, I hear the music. The mix is very personal, like you see a woman and somebody might like her shoes or her dresses but you still see the woman. (laughs) I don’t hear the different versions. I don’t hear that. I mixed both of those records so it sounds like the same shit to me. I know they must have something there because we were trying to definitely get a different mix. I heard Ry Cooder say ‚that first mix was the baddest thing. Nothing’ll ever touch that.‘ He’s slick, man! There might be something there but I can’t hear that yet. I know it’s something different. When I’m going in to make a record, I’m always trying to figure out how to make a certain mix. Once it gets to a certain point, I’m just agreeing with everybody. I’ll be waiting for the co-producer to jump in there! I’d be trying to get the music straight and getting everything to line up and make sure anyone isn’t playing what they’re not supposed to be playing and get that out of the way. Then I’m ready for someone else to step in.

    Interessant, thnx ….

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