Ich höre gerade … Jazz!

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  • #10863519  | PERMALINK

    imernst

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    Ein wenig googeln und nun kann ich doch Bilder posten.

    Die obige CD hat mittlerweile meinen CD Spieler verlassen und wurde durch folgende CD ersetzt:

     

     

     

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #10863605  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Herzlich willkommen!

    Koglmann ist eine gute Anregung für die Nacht, darum nachher:

    --

    #10863875  | PERMALINK

    imernst

    Registriert seit: 16.08.2019

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    Danke clasjazz für die herzliche Begrüssung.  Koglmanns „L’heure bleu“ habe ich schon lange nicht mehr gehört. Das letzte mal so Ende der 90er Jahre. Aber Deine Anregung zu einer passenden Musik der Nacht haben mich dazu gebracht die CD heute zum Frühstück zu hören (passt auch ganz gut).

    Meine Edition hat noch ein anderes Cover:

     

    Und bevor ich ein wenig Gemüse zum Wochenende kaufe höre noch die Titel 1, 4 und 9 von:

    Diese CD ist sozusagen zweigeteilt. Zum einen gibt es Saxophon / Piano Duette der beiden „Exlilierten“. Gut anzuhören, aber die wären kein Grund im „Exil zu stranden“. Aber einige andere Werke der beiden haben mich, vor gut zwei Monaten, wirklich überrascht. Die Musiker nutzen da vor allem Kalimbas aber auch das Piano (z.T. präpariert) und ein paar andere Instrumente. Der Klangeindruck ist wesentlich von den Daumenklavieren geprägt. Das ganze dann auch noch um eine oder mehrere Tonspuren ergänzt. Der Gesamteindruck hat wenig von z.B. afrikanischer Musk, sondern klingt eher wie die imaginäre Musik einer unbekannten Kultur. Das ganze hat aber auch eine starke zeitgenössische Anmutung (im Sinne von zeitg. Klassik). Dicht und komplex, nicht zuletzt im rythmischen – das gefällt mir ausgezeichnet.

    Die CD war ein unerwartetes Geschenk von einem der beiden Musiker als ich eigentlich eine Aufnahme des Human Arts Ensembles bestellt hatte. Diese wiederum enthält unveröffentlichte Aufnahmen von Mitte der Siebziger Jahre. Mit dabei auch Luther Thomas, ehemaliges Mitglied der BAG aus St.Louis. Die Musik wohl „klassischer“ Free Jazz der milderen Sorte:

    zuletzt geändert von imernst

    --

    #10864999  | PERMALINK

    imernst

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    --

    #10865027  | PERMALINK

    dietmar_

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    gypsy-tail-wind  Sitze im Bummlerzugnach Düsseldorf, es läuft Lester Young, Small Group Sessions chronologisch und nahezu komplett, aktuell die Keynote-Session vom 22. März 1944.

    Es gibt auch schnelle Züge nach D’dorf – ICEs … aber auch die bummeln mitunter. ;)

    Ein bisschen Antwerpen-Nachlese und Historie:

    und von 2011:

    --

    #10865111  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Energieschübe ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10865113  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    dietmar_

    gypsy-tail-wind Sitze im Bummlerzugnach Düsseldorf, es läuft Lester Young, Small Group Sessions chronologisch und nahezu komplett, aktuell die Keynote-Session vom 22. März 1944.

    Es gibt auch schnelle Züge nach D’dorf – ICEs … aber auch die bummeln mitunter. ;)

    Genau … und machen dann wegen einer Stunde Verspätung unplanmässig schon in Basel kehrt, weil die Bahn ja weiss, dass es dort Züge nach Fahrplan bis Zürich gibt (eine Errungenschaft, die vielleicht mit Flixbus in DE künftig noch möglich ist? ;-) ) … die Fahrt hoch ging ja nach Tiburg, und um wahlweise so vier bis acht meist sehr knappen Umstiegen zu entgehen (wo ich beim Verpassen entsprechend auch vier bis achtmal je eine ganze oder eine halbe Stunde verloren hätte) nahm ich halt den langsameren aber zuverlässigen schweizer Zug (Zürich – Hamburg) mit nur zwei Umstiegen. Dafür fuhr ich wieder mal bei der Loreley vorbei – ist doch auch schön. Deutschland hat sich die Bahn halt erfolgreich kaputtgespaart/-privatisiert … ein Paradebeispiel dafür, wie mit der Infrastruktur nicht umgesprungen werden sollte.

    Aber egal, mit einer Stunde Verspätung (Unwetter gestern bei Mannheim irgendwo? Waldpflege an Bahntrassen rechnet sich halt nicht, denkt der Consultant) komme ich demnächst daheim an :-)

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10865121  | PERMALINK

    soulpope
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    Erweiterte Energiezufuhr ….

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    #10865129  | PERMALINK

    soulpope
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    Und zum Tagesausklang drei Magier beim Zaubern …. :

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    #10865199  | PERMALINK

    dietmar_

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    gypsy-tail-wind

    dietmar_

    gypsy-tail-wind Sitze im Bummlerzugnach Düsseldorf, es läuft Lester Young, Small Group Sessions chronologisch und nahezu komplett, aktuell die Keynote-Session vom 22. März 1944.

    Es gibt auch schnelle Züge nach D’dorf – ICEs … aber auch die bummeln mitunter. ;)

    Genau … und machen dann wegen einer Stunde Verspätung unplanmässig schon in Basel kehrt, weil die Bahn ja weiss, dass es dort Züge nach Fahrplan bis Zürich gibt (eine Errungenschaft, die vielleicht mit Flixbus in DE künftig noch möglich ist? ) … die Fahrt hoch ging ja nach Tiburg, und um wahlweise so vier bis acht meist sehr knappen Umstiegen zu entgehen (wo ich beim Verpassen entsprechend auch vier bis achtmal je eine ganze oder eine halbe Stunde verloren hätte) nahm ich halt den langsameren aber zuverlässigen schweizer Zug (Zürich – Hamburg) mit nur zwei Umstiegen. Dafür fuhr ich wieder mal bei der Loreley vorbei – ist doch auch schön. Deutschland hat sich die Bahn halt erfolgreich kaputtgespaart/-privatisiert … ein Paradebeispiel dafür, wie mit der Infrastruktur nicht umgesprungen werden sollte.
    Aber egal, mit einer Stunde Verspätung (Unwetter gestern bei Mannheim irgendwo? Waldpflege an Bahntrassen rechnet sich halt nicht, denkt der Consultant) komme ich demnächst daheim an

    Der Mittelrhein ist sehr schön. Die Bahnen fahren eine aufregende Strecke, Anwohner direkt an der Schiene möchte ich dennoch nicht sein (dort fährt vor allem extrem viel Güterverkehr durch und das Flusstal ist eng).
    Die Schweiz gibt pro Einwohner im Vergleich zu Deutschland das 6fache (!) für den öffentlichen Nahverkehr aus.
    Das sagt eigentlich alles.

    Wir waren froh, dass wir mit dem Auto innerhalb von 2 Stunden zuhause ankamen – was dringend nötig war.

    Unter Einfluss von „Jazz Middelheim“ höre ich mein letztes angeschafftes Charles Lloyd Album Rabo De Nube, wie am Freitag gehört mit den beeindruckend spielenden Reuben Rogers und Eric Harland an Bass und Schlagzeug.
    Ich entdeckte CL in Antwerpen neu.

    Nachgeordert wurde erst einmal Passin‘ Thru in der gleichen Besetzung, mit Jason Moran, wie 2008.

    (das Bild spare ich mir, weil das vom Phone garantiert unersprießlich ist)

    zuletzt geändert von dietmar_

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    #10865253  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    „Rabo de nube“ und „Passin‘ thru“ sind wohl meine liebesten Lloyd-Alben der letzten 25 Jahre! Auch empfehlen möchte ich „Jumping the Creek“, da ist noch Rob Hurst am Bass zu hören (ab dem folenden Album war es dann wohl Rogers) und Geri Allen sitzt am Klavier. Lloyd spielt dort, wenn mir mein Gedächtnis nicht gerade einen Streich spielt, vor allem Altsaxophon – und der Brel-Opener hätte die rührigen Belgier wohl zu Begeisterungsstürmen angestachelt, wenn er in Middelheim aufgetaucht wäre …

    Kurz schon mal ein paar Worte zum Schlussabend: Das Set von Akinmusire mit dem Hochschul-Quintett (wie ich’s verstand sind die auch sonst in der Formation tätig) war nett, etwas ECMig, die Gitarre (Besetzung: t, ts, p, g, b, d) manchmal etwas unpassend/rockig (Terje Rypdal liess wohl grüssen?), aber alles in allem sehr solide mit guten Soli. Akinmusire hat sich dabei überhaupt nicht in den Vordergrund gespielt.

    Danach das Trio von Lovano – den Einstieg fand ich etwas schwierig, 75 Minuten waren auch da insgesamt wieder zu lang (eine grundsätzliche Kritik am Festival, denke ich), andererseits war es für mein Empfinden auch so, dass die zweite Hälfte dann aber recht gut wurde (und wenn Werner/Liebman nicht 75 Minuten gespielt hätten, wäre die gute Viertelstunde am Ende ja gar nicht mehr gekommen … aber die Frage ist da schon auch: gehen sie anders ran, wenn sie wissen, dass sie nur 55 Minuten haben? Ich denke die weissen Greise nicht, denen ist das doch eh alles ziemlich egal, aber ich weiss es nicht). Marilyn Crispell war super, ihre Duo-Passagen mit dem Drummer Carmen Castaldi (der einzige, der sein eigenes – oder ein anderes? – Drum-Kit mithatte, das auch wunderbar klang) waren super, mit der Zeit schien schon alles recht gut zu passen, aber eine gewisse Detachiertheit ist bei Lovano ja immer da.

    Dann kamen die Belgier (bzw. ein Ami und ein Schweizer, Kenny Werner und Grégoire Maret an Klavier und Mundharmonika). Werner bediente so schamlos seinen Synthesizer, als wären die Achtziger nie vorbeigegangen (Resultat: dünnste Streicher-Wölkchen), Maret war zwar virtuos (vermutlich, aber das soll man in Belgien eher nicht sagen, besser als es der Widmungsträger des Sets, Toots Thielemans es je war), aber halt schon auch recht eindimensional. Nach „Days of Wine and Roses“ und „Autumn Leaves“ gab es ein Stüdk von Luis Eça im Quartett mit Nicholas Thys (b) und Dré Pallemaerts (d), dann schlurfte auch Philip Catherine noch auf die Bühne und das Quintett spielte „Dance for Victor“ (von Catherine), „The Shadow of Your Smile“ und „Waltz for Sonny“ (Thielemans‘ Hommage an Sonny Rollins), wobei das Zusammenspiel nur so halbweg klappte, aber alles furchtbar nett war und das (ja überwiegend lokale) Publikum von den Bänken gerissen wurde. Im Duo gab es dann noch Sinatra („All the Way“), Jobim („Wave“), Brel („Ne me quitte pas“) und als Closer Toots/Satchmo („What a Wonberful World“), dann – wir waren da schon draussen als Zugabe noch das obligate „Bluesette“ (wieder im Quintett). Masslose Begeisterung, aber eben, eher mittelprächtig.

    Das Akinmusire Quartett drüben im kleinen Zelt rettete den Abend aber wie erhofft. Da wurde auch der Gegensatz nochmal überdeutlich: die vier waren von der ersten Sekunde an voll präsent, es ging mit einem lauten Knall los, wie ja auch das Akinmusire-Set vom ersten Abend oder das Murray- oder das Lloyd-Set (wobei das bei letzterem eher der Band zu verdanken ist, vermute ich). Ganz anders halt als etwa Werner oder Lovano, wo es eher tastend begann. Jedenfalls gehört dieses letzte Set zusammen mit den Sets von Murray und Akinmusire vom ersten und Lloyd vom zweiten Abend zu den vier Highlights, gefolgt von Rava und Legnini.

    Jedenfalls insgesamt ein sehr lohnenswerter Festival-Besuch … ich will die nächsten Tage (am Wochenende wohl) mal noch einen längeren Bericht schreiben :-)

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10865263  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Nachtmusik gestern, einer der Einkäufe des Urlaubs (ein halbes Dutzend LPs, eineinhalb Dutzend CDs – es gibt noch ein paar gute Läden dort). ein feines Album und CD-technisch auch die korrekte Ausgabe:

    In die Fresh Sound Reunion von J.R. Monterose und Eddie Bert (rec. live 1991 im Birdland) hörte ich danach auch noch kurz rein.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10865317  | PERMALINK

    thesidewinder

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    #10865351  | PERMALINK

    dietmar_

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    gypsy-tail-wind„Rabo de nube“ und „Passin‘ thru“ sind wohl meine liebesten Lloyd-Alben der letzten 25 Jahre! Auch empfehlen möchte ich „Jumping the Creek“, da ist noch Rob Hurst am Bass zu hören (ab dem folenden Album war es dann wohl Rogers) und Geri Allen sitzt am Klavier. Lloyd spielt dort, wenn mir mein Gedächtnis nicht gerade einen Streich spielt, vor allem Altsaxophon – und der Brel-Opener hätte die rührigen Belgier wohl zu Begeisterungsstürmen angestachelt, wenn er in Middelheim aufgetaucht wäre …
    Kurz schon mal ein paar Worte zum Schlussabend: Das Set von Akinmusire mit dem Hochschul-Quintett (wie ich’s verstand sind die auch sonst in der Formation tätig) war nett, etwas ECMig, die Gitarre (Besetzung: t, ts, p, g, b, d) manchmal etwas unpassend/rockig (Terje Rypdal liess wohl grüssen?), aber alles in allem sehr solide mit guten Soli. Akinmusire hat sich dabei überhaupt nicht in den Vordergrund gespielt.
    Danach das Trio von Lovano – den Einstieg fand ich etwas schwierig, 75 Minuten waren auch da insgesamt wieder zu lang (eine grundsätzliche Kritik am Festival, denke ich), andererseits war es für mein Empfinden auch so, dass die zweite Hälfte dann aber recht gut wurde (und wenn Werner/Liebman nicht 75 Minuten gespielt hätten, wäre die gute Viertelstunde am Ende ja gar nicht mehr gekommen … aber die Frage ist da schon auch: gehen sie anders ran, wenn sie wissen, dass sie nur 55 Minuten haben? Ich denke die weissen Greise nicht, denen ist das doch eh alles ziemlich egal, aber ich weiss es nicht). Marilyn Crispell war super, ihre Duo-Passagen mit dem Drummer Carmen Castaldi (der einzige, der sein eigenes – oder ein anderes? – Drum-Kit mithatte, das auch wunderbar klang) waren super, mit der Zeit schien schon alles recht gut zu passen, aber eine gewisse Detachiertheit ist bei Lovano ja immer da.
    Dann kamen die Belgier (bzw. ein Ami und ein Schweizer, Kenny Werner und Grégoire Maret an Klavier und Mundharmonika). Werner bediente so schamlos seinen Synthesizer, als wären die Achtziger nie vorbeigegangen (Resultat: dünnste Streicher-Wölkchen), Maret war zwar virtuos (vermutlich, aber das soll man in Belgien eher nicht sagen, besser als es der Widmungsträger des Sets, Toots Thielemans es je war), aber halt schon auch recht eindimensional. Nach „Days of Wine and Roses“ und „Autumn Leaves“ gab es ein Stüdk von Luis Eça im Quartett mit Nicholas Thys (b) und Dré Pallemaerts (d), dann schlurfte auch Philip Catherine noch auf die Bühne und das Quintett spielte „Dance for Victor“ (von Catherine), „The Shadow of Your Smile“ und „Waltz for Sonny“ (Thielemans‘ Hommage an Sonny Rollins), wobei das Zusammenspiel nur so halbweg klappte, aber alles furchtbar nett war und das (ja überwiegend lokale) Publikum von den Bänken gerissen wurde. Im Duo gab es dann noch Sinatra („All the Way“), Jobim („Wave“), Brel („Ne me quitte pas“) und als Closer Toots/Satchmo („What a Wonberful World“), dann – wir waren da schon draussen als Zugabe noch das obligate „Bluesette“ (wieder im Quintett). Masslose Begeisterung, aber eben, eher mittelprächtig.
    Das Akinmusire Quartett drüben im kleinen Zelt rettete den Abend aber wie erhofft. Da wurde auch der Gegensatz nochmal überdeutlich: die vier waren von der ersten Sekunde an voll präsent, es ging mit einem lauten Knall los, wie ja auch das Akinmusire-Set vom ersten Abend oder das Murray- oder das Lloyd-Set (wobei das bei letzterem eher der Band zu verdanken ist, vermute ich). Ganz anders halt als etwa Werner oder Lovano, wo es eher tastend begann. Jedenfalls gehört dieses letzte Set zusammen mit den Sets von Murray und Akinmusire vom ersten und Lloyd vom zweiten Abend zu den vier Highlights, gefolgt von Rava und Legnini.
    Jedenfalls insgesamt ein sehr lohnenswerter Festival-Besuch … ich will die nächsten Tage (am Wochenende wohl) mal noch einen längeren Bericht schreiben

    Danke für deine Eindrücke vom letzten Tag aus Middelheim, Flurin.
    Ich hatte „befürchtet“, dass das Akinmusire Quartett toll sein würde. :| Für mich von Anfang an ein Kandidat für den würdigen Abschluss, weil ich „A Rift In Decorum – Live At The Village Vanguard“ kenne, obwohl nur die halbe Besetzung im Vanguard vertreten war.

    Mit den dort üblichen 75 Minuten hatte ich grundsätzlich keine Probleme, bin eher Konzerte nicht im Festivalmodus gewöhnt, da sind dann auch mal zwei Stunden drin, so empfand ich die 1 1/4 Stunde als passend, auch wenn es nicht bei jedem Beitrag passte. Eigentlich war es mir nur bei Idris Ackamoor/Pyramids ein wenig zu lang. Ja, ich sehe das auch so Werner/Liebman… brauchte etwas Anlauf, aber die letzte Viertelstunde (?) möchte ich nicht missen.

    An den Toots-Tribute hatte ich nicht so ganz große Erwartungen. Das mag am „Haupt“instrument liegen oder dass ich bei Thielemans noch auf das „Aha“ warte. Ich bin auch kein Belgier, also fällt er für mich als Identikationsfigur auch aus. Ein bisschen hätte ich mich auf Philip Catherine gefreut, aber dein Bericht sagt für mich, dass es auch kein allzu großer Verlust war ihn nicht gesehen zu haben .. vielleicht auch, weil er nur kurz beteiligt war.

    Unsere Favoriten sind wohl die Gleichen, Murray und Lloyd, Akinmusire, von dem ich leider nur 2 Sets mitbekommen konnte, ja, Rava … und Pharoah Sanders, nach dem ich mich vom ersten Schock wegen seiner Gebrechlichkeit erholt hatte, spielte halt trotzdem toll, mit etwas weniger Dampf als man ihn vielleicht kennt und Dave Liebman hat wie erwartet geroßartig seine Saxophone gespielt.

    --

    #10865927  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    imernst
    Hallo / Guten Tag
    Habe mich eben im Forum angemeldet um obige Frage zu beantworten.
    Danas Mikailionis, der Produzent von No Business Records hat die Aufnahme vom mir bekommen. Ca. ein Jahr bevor die 2xCD bzw. 2xLP veröffentlicht wurden hatte ich ihm die Musik als mp3 zugesendet. Nachdem die Rechte geklärt waren (hatte ein wenig gedauert) konnte die Musik dann 2011 veröffentlicht werden.
    Ich selbst habe die Aufnahme von einem Bekannten aus Köln, welcher eine wahrlich umfangreiche Sammlung an unveröffentlichtem Jazz sein eigen nennt.

    Ja, sowas habe ich mir gedacht … bloss hat wohl niemand sich bemüht, denjenigen zu fragen, von dem die Aufnahme stammt (was mühelos möglich gewesen wäre, man kennt sich in den Kreisen) und diese Semi-Intransparenz finde ich etwas befremdlich (allenfalls wäre ja auch noch eine originale Quelle vorgelegen statt einer Kopie, wobei ich jetzt nicht weiss, ob die Quelle des Releases eine digitale Neuüberspielung dieser Originalquelle ist und der Schritt der Kopie weniger erheblich, aber im Bandzeitalter, das in den Siebzigern noch herrschte, machte sowas ja schon einen manchmal erheblichen Unterschied).

    Die neue Koglmann habe ich noch nicht, bin auch nicht sicher, ob ich sie brauche (es liegen ein paar selten gespielte hatOLOGY-CDs von Koglmann herum) … hervorragend ist natürlich das in den gerade erwähnten Kreisen seit vielen Jahren zirkulierende Konzert der Giuffre 3 aus Graz, das Uehlinger auch auf seinem neuen Chaoslabel herausbrachte (nicht mal die Profis begreifen, dass die Hat-Website jetzt nicht mehr Hat-CDs sondern ezz-Dingsdas veröffentlicht, wie ich neulich mitkriegte, als ich beim hiesigen Vertrieb zu Besuch war und der Herr dort das am Telefon zu erklären versuchte, am anderen Ende der Strippe war jemand von einem Laden hier in der Stadt … eine neue Website mit neuer URL wäre wohl klüger gewesen, ginge ja auch alles mit automatischer Weiterleitung und so, aber Uehlinger hat wohl seine Ideen und setzt die dann auch genau so um … der Mann verdient Respekt und kriegt ihn von mir auch, aber seine Entscheidungen sind trotzdem nicht unfehlbar).

    Mein gestriges Spätprogramm (nach einem grossartigen Abend in Luzern mit Franz Schubert, Gustav Mahler, dem Chamber Orchestra of Europe und Bernard Haitink), frisch aus Japan eingetroffen:

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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