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Disc 2: Mojo Hand/Lightnin‘
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)Highlights von Rolling-Stone.de„The Last Waltz“: So viel Harmonie war nie wieder
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)Versteht sich von selbst, dass er akustischer und weniger rowdy als gewöhnlich auch beherrscht.
zuletzt geändert von zoji--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)zojiHabe mir natürlich Reconsider Baby und noch zwei oder drei weitere Klassiker aus dem Blues-Album angehört. Das geht für mich alles voll in Ordnung, aber es bleibt letztlich eine Baustelle, die mich nicht so sehr anzieht. Ohnehin sind die wirklich großen Namen der Musikgeschichte, die mich eher ein wenig schulterzuckend zurück lassen, Legion. Sollte es mich doch einmal irgendwann nach Vertiefung dürsten – will ich gar nicht ausschließen – wären die frühen und insbesondere die Sun-Sachen sicher der erste Anlaufpunkt.
War von mir nur laut nachgedacht. Rosetta Tharpe, Elvis, Gospel, Blues, da kann man schöne Verbindungen herstellen. Muss man aber nicht und überhaupt ist hier alles freiwillig.
zoji
Versteht sich von selbst, dass er akustischer und weniger rowdy als gewöhnlich auch beherrscht.Die ist super! Eigentlich das genaue Gegenteil von Hard Again. Hier akustisch und filigran, dort elektrisch und mit Wumms. Aber beides völlig authentisch Muddy Waters. Folk Singer wurde meines Wissens allerdings durchaus mit wirtschaftlichen Kalkül produziert. Akustischer Folk stand Anfang der 60er hoch im Kurs.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Falscher Thread
zuletzt geändert von stardog--
Aber nein, das hier ist der richtige Thread.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)friedrich
zoji Versteht sich von selbst, dass er akustischer und weniger rowdy als gewöhnlich auch beherrscht.
Die ist super! Eigentlich das genaue Gegenteil von Hard Again. Hier akustisch und filigran, dort elektrisch und mit Wumms. Aber beides völlig authentisch Muddy Waters. Folk Singer wurde meines Wissens allerdings durchaus mit wirtschaftlichen Kalkül produziert. Akustischer Folk stand Anfang der 60er hoch im Kurs.
Das berührt einen Punkt, der mir früher sehr wichtig war. In den ersten Jahren meiner Bluesliebhaberei habe ich mir immer selber mächtig stolz auf die Schulter geklopft, weil ich so unkommerzielle Musik hören würde. Distinktionsgewinn durch Blues, muss ich heute selber drüber lachen. Zumindest sorgte die Antwort „Blues“ auf die Frage „was hörst du für Musik?“ Mitte der 80er unter Gleichaltrigen für ratlose Gesichter.
Ist schon ein paar Jahrzehnte her, dass ich mich damit beschäftigt habe, aber so aus der Erinnerung (bitte ggf. um Korrektur): Waters selbst hat einen ähnlichen Move ja Ende der 60er noch einmal wiederholt, mit Psychedelic-Blues-Rock-Alben, ich meine, da gab es sogar eines zusammen mit seinem alten Rivalen Howlin‘ Wolf. Quellen finde ich jetzt nicht mehr, aber ich erinnere mich mehrmals gelesen zu haben, dass die Chess-Brüder keineswegs Bluesliebhaber waren, sondern da mehr reingestolpert sind, als sie entdeckten, damit Business machen zu können. Die Rückbesinnung auf Folk Blues hatte vor Waters schon Big Bill Broonzy hingelegt, als er, der eigentlich längst Teil der Chicago-Szene war, entdeckte, dass er damit die weißen College Kids zieht. In den 20ern und 30ern gab es einen kleinen Trend von Antwort-Songs, ein erfolgreicher Titel wurde im wesentlichen in annähernd identischem Arrangement gecovert, aber mit neuem Text versehen. Überhaupt war, meine ich, die Blues-Produktion überwiegend in den Händen großer Firmen, deren Bosse sich vermutlich nicht sehr um die Musik scherten. Mag sein, dass es auch damals schon kleinere Liebhaber-Label gab, aber so richtig ging das wohl erst in den 60ern los. Die bedeutendsten nichtkommerziellen Aufnahmen bis dahin waren vermutlich die für die Library Of Congress. Was ich sagen will: ich denke, mit der ersten kommerziell erfolgreichen Aufnahme war Blues ein paar Jahrzehnte Popmusik, wenn auch für ein vorwiegend afroamerikanisches Ziel-Publikum, und finanzielles Kalkül dahinter war der Standard, und nicht die Ausnahme. Ich finde das auch gar nicht verwerflich, erst recht nicht aus Künstlersicht. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre Teil einer rassistisch diskriminierten Minderheit, deren Lebensperspektive bei Geburt 12-, 14-, 16-Stunden-Tage mit harter körperlicher Arbeit ist, ohne damit jemals aus prekären Verhältnissen herauskrabbeln zu können, aber mit einem Talent gesegnet, das es mir ermöglicht, diesen Bedingungen wenigstens teilweise zu entkommen, wenn ich mich ein wenig anpasse und Erwartungen bediene, da hätte ich alles gemacht. Jesus, ich habe viel bessere Startbedingungen gehabt, aber trotzdem hätte ich mich skrupellos, wenn ich damit ein reguläres Arbeitsleben hätte vermeiden und richtig eincashen können, nur noch fettes Zeug gegessen, mich den Wildecker Herzbuben an den Hals geworfen und sie zum Trio komplettiert.
Ich weiß gar nicht, inwiefern sich Bluesmusiker der Frühzweit selbst als Künstler begriffen haben. Hätte man denen aus den 20ern und 30ern gesagt, dass ihre Musik noch in hundert Jahren, zwar nicht mehr von vielen Menschen, dafür aber rund um die Welt und von vielen Weißen gehört wird, hätten die meisten wahrscheinlich entweder „Bullshit“ oder „mir egal, ich brauche jetzt Geld“ gesagt.
Hier, ein wenig passend dazu:
War, glaube ich, dass erste Label von afroamerikanischen Eignern.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)„H“:
JOHN LEE HOOKER – Live At Sugar Hill Volumes 1 & 2 (1962)
Just the man and his guitar…
zuletzt geändert von asdfjkloe--
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)zoji
friedrich
zoji Versteht sich von selbst, dass er akustischer und weniger rowdy als gewöhnlich auch beherrscht.
Die ist super! Eigentlich das genaue Gegenteil von Hard Again. Hier akustisch und filigran, dort elektrisch und mit Wumms. Aber beides völlig authentisch Muddy Waters. Folk Singer wurde meines Wissens allerdings durchaus mit wirtschaftlichen Kalkül produziert. Akustischer Folk stand Anfang der 60er hoch im Kurs.
Das berührt einen Punkt, der mir früher sehr wichtig war. In den ersten Jahren meiner Bluesliebhaberei habe ich mir immer selber mächtig stolz auf die Schulter geklopft, weil ich so unkommerzielle Musik hören würde. Distinktionsgewinn durch Blues, muss ich heute selber drüber lachen. Zumindest sorgte die Antwort „Blues“ auf die Frage „was hörst du für Musik?“ Mitte der 80er unter Gleichaltrigen für ratlose Gesichter.
Ist schon ein paar Jahrzehnte her, dass ich mich damit beschäftigt habe, aber so aus der Erinnerung (bitte ggf. um Korrektur): Waters selbst hat einen ähnlichen Move ja Ende der 60er noch einmal wiederholt, mit Psychedelic-Blues-Rock-Alben, ich meine, da gab es sogar eines zusammen mit seinem alten Rivalen Howlin‘ Wolf. Quellen finde ich jetzt nicht mehr, aber ich erinnere mich mehrmals gelesen zu haben, dass die Chess-Brüder keineswegs Bluesliebhaber waren, sondern da mehr reingestolpert sind, als sie entdeckten, damit Business machen zu können. Die Rückbesinnung auf Folk Blues hatte vor Waters schon Big Bill Broonzy hingelegt, als er, der eigentlich längst Teil der Chicago-Szene war, entdeckte, dass er damit die weißen College Kids zieht. In den 20ern und 30ern gab es einen kleinen Trend von Antwort-Songs, ein erfolgreicher Titel wurde im wesentlichen in annähernd identischem Arrangement gecovert, aber mit neuem Text versehen. Überhaupt war, meine ich, die Blues-Produktion überwiegend in den Händen großer Firmen, deren Bosse sich vermutlich nicht sehr um die Musik scherten. Mag sein, dass es auch damals schon kleinere Liebhaber-Label gab, aber so richtig ging das wohl erst in den 60ern los. Die bedeutendsten nichtkommerziellen Aufnahmen bis dahin waren vermutlich die für die Library Of Congress. Was ich sagen will: ich denke, mit der ersten kommerziell erfolgreichen Aufnahme war Blues ein paar Jahrzehnte Popmusik, wenn auch für ein vorwiegend afroamerikanisches Ziel-Publikum, und finanzielles Kalkül dahinter war der Standard, und nicht die Ausnahme.Ich finde das auch gar nicht verwerflich, erst recht nicht aus Künstlersicht. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre Teil einer rassistisch diskriminierten Minderheit, deren Lebensperspektive bei Geburt 12-, 14-, 16-Stunden-Tage mit harter körperlicher Arbeit ist, ohne damit jemals aus prekären Verhältnissen herauskrabbeln zu können, aber mit einem Talent gesegnet, das es mir ermöglicht, diesen Bedingungen wenigstens teilweise zu entkommen, wenn ich mich ein wenig anpasse und Erwartungen bediene, da hätte ich alles gemacht. Jesus, ich habe viel bessere Startbedingungen gehabt, aber trotzdem hätte ich mich skrupellos, wenn ich damit ein reguläres Arbeitsleben hätte vermeiden und richtig eincashen können, nur noch fettes Zeug gegessen, mich den Wildecker Herzbuben an den Hals geworfen und sie zum Trio komplettiert.
Ich weiß gar nicht, inwiefern sich Bluesmusiker der Frühzweit selbst als Künstler begriffen haben. Hätte man denen aus den 20ern und 30ern gesagt, dass ihre Musik noch in hundert Jahren, zwar nicht mehr von vielen Menschen, dafür aber rund um die Welt und von vielen Weißen gehört wird, hätten die meisten wahrscheinlich entweder „Bullshit“ oder „mir egal, ich brauche jetzt Geld“ gesagt.
(…)Über die Chess Bros. hatten wir hier ja schon mal gesprochen. Die kamen aus dem Schnapshandel über den Betrieb von Nachtclubs ins Musikgeschäft. Sie hatten das Kapital, die Geschäfttüchtigkeit und die Verbindungen, Willie Dixon, Muddy Waters, Howlin‘ Wolf, später sogar Chuck Berry hatten die Musik und das Publikum sorgte für die Nachfrage. Sam Philips (Sun Records) war Musikliebhaber und Geschäftsmann („If I could find a white man who had the Negro sound and the Negro feel, I could make a billion dollars.“), Syd Nathan (King Records, das u.a. James Brown veröffentlichte), verkaufte alles an alle, wenn es sich nur rechnete: („We saw a need. Why should we go into all those towns and only sell to the hillbilly accounts? Why can’t we sell a few more while we’re there? So we got in the race business. „ (Wikipedia). Und der Afro-Amerikaner Berry Gordy (Motown) hat auf Soul ein ganzes Großunternehmen aufgebaut. Ich denke, in den 50er/60er Jahren boomte der Markt für Popmusik in den USA dermaßen, dass das alles nur eine logische Entwicklung war. Ist ja auch nicht verkehrt.
Es gibt dieses Electric Mud-Album aus den späten 60ern von Muddy Waters, wo er produziert von Marshall Chess (also Chess Jr.) einen auf Jimi Hendrix, Rolling Stones, Cream usw. macht. Verkaufte sich damals gut und hat auch seine Reize – je nach Perspektive. Muddy Waters konnte mit der Musik zwar nicht viel anfangen, hat sich aber über die Einnahmen gefreut. Und es ist natürlich schon wieder paradox, dass mit The Folk Singer eine eigentlich als nicht-kommerziell gelabelte Musik aus kommerziellen Gründen produziert wurde. Aber hat sowohl künstlerisch als auch geschäftlich funktioniert.
Popmusik und Geschäft gehören zusammen. Man kann sich da nicht auf Staatsknete oder wohltätige Spender verlassen. Heute ist Blues wohl ein Nischenprogramm und wer mit Musik zuvorderst Geld verdienen will, orientiert sich besser in eine andere Richtung. Wobei umgekehrt in den verschiedensten musikalischen Nischen ja oft die interessanteste Musik erblüht.
Ob sich frühe Blues-Musiker als „Künstler“ verstanden haben? Bob Dylan hat sich etwas augenzwinkernd mal als „song and dance man“ bezeichnet.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Darf ich mich im Kern bestätigt fühlen ? Mir ging es darum, zu erläutern, wie sich mir das heute darstellt und auf Grund welcher Infos oder Beobachtungen ich zu meinen Schlüssen kam, daher wirtschaftliches Kalkül auch nicht verwerflich (oder gar als Tod der Kunst) ansehe (hattest Du natürlich auch nicht behauptet) und da finde ich mich in Deinen Ausführungen auch wieder. Darüber hinaus berühren sie einen weiteren Punkt, der sich in meiner Wahrnehmung verändert hat. Hehre Kunst vs. schnödes Kunsthandwerk oder gar Schund existiert für mich so nicht mehr, bzw. nicht in dieser ausschließlichen Dualität, halt mit unendlichen stufenlosen Grautönen dazwischen. Und ich sehe außerstande, die Motivation eines Künstlers zweifelsfrei und auch noch anteilig korrekt zu beurteilen. Ich erinnere mich an Äußerungen der Fat-Possum-Inhaber, die in einem Label-Sampler mal sinngemäß schrieben, sie wollten der tourist trap side of the Blues etwas entgegensetzen. Fand ich interessant, weiß aber bis heute nicht genau, was sie konkret meinten. Vielleicht bin ich dafür auch einfach zu weit weg von der Quelle.
Electric Mud und weitere aus der Kategorie kenne ich selbst tatsächlich nur durch mehrmaliges reinhören (liegt aber auch schon länger zurück), aber nicht komplett, habe ich also auch nie besessen. Die Hörproben stellten für mich persönlich keinen Kaufanreiz dar. Erinnere mich aber dran, dass Howlin‘ Wolf sich mal extrem abwertend über sein eigenes Album dieser Art geäußert hat.
Hier:
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck) -
Schlagwörter: Blues, Bluesrock, Ich höre gerade...
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