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Vö am 7.9.12 als 2-CD und Triple-LP+2 CD auf Rakete
Die Stimmen wurden ja in den letzten Jahren lauter, die HRK bescheinigten, auf zu viele Dinge Rücksicht zu nehmen. Die letzten Alben hatten zunehmend einen ungewohnt freundlichen Grundton, wirkten bequemer, glatter poliert, für manchen sogar oberflächlicher. Die Promotion-Aktivitäten taten ihr Übriges: Carmen Nebel, ZDF-Fernsehgarten und WDR 4.
Ganz so einfach sollte man es sich freilich auch nicht machen, zumal die Tourneen zu den Alben die etwas polierteren Songs von einer ganz anderen Seite präsentierten und die zahlreichen Nebentätigkeiten des HRK ein willkommenes Regulativ für Altersmildtätigkeiten und strategische Fehlentwicklungen boten.Für das vorliegende Album allerdings wäre die Bezeichnung „Regulativ“ deutlich zu schwach. Hier hat sich Heinz wohl doch eher einen wirklichen Herzenswunsch erfüllt. HRDR ist so ursprünglich und ungestüm, so versponnen und authentisch, dass es mit Worten kaum zu beschreiben ist. Hier wurde wirklich auf gar nicht nichts Rücksicht genommen. Das ist auf den Punkt das Album, das Heinz machen wollte, und zwar mit den Leuten, mit denen er es machen wollte. Und niemand redete ihm rein. Verleger Phil Friederichs, seines Zeichens selbst HRK-Fan, wollte diese Ausgangslage ohne jegliche Kompromisse bieten. Und die Sony, die diesen Ausflug als Hauptvertragspartner von HRK genehmigen musste, gab auch ihr OK.
Alles auf null also. HRK pur, was auch immer das ergibt. Und ich nehme es vorweg, es wird ein Fest. Es wird so geil.
21 Songs sind drauf, und nur wenige davon kann man sich auf einem Album mit der Verstärkung vorstellen. Dazu noch 13 mehr oder weniger gesprochene Texte mit mehr oder weniger Geräuschunterstützung.Ich stürze mich jetzt mal nicht chronologisch auf die Songs, sondern beginne mit den am wenigsten erwarteten Sachen, die aus dem bisherigen Räuberzivil-Konzept einigermaßen ausbrechen und das Album damit erstaunlich vielseitig werden lassen. Jeder einzelne Titel hat seine unverwechselbare Identität. Und das, obwohl die Aufnahmen nicht einmal zwei Wochen dauerten. Für Heinz eine sehr intensive und schweißtreibende Zeit, weil er im Gegensatz zu Produktionen mit der Verstärkung immer dran war. Gesang, Gitarren, Banjo, Keyboards, Harmonica, Maultrommel, dazu natürlich auch die Beurteilung der anderen Zutaten. Wenn Heinz gerade mal nicht selbst dran war, wollte ja ständig jemand anderes seine Meinung hören.
In so kurzer Zeit so viele Sachen mit diesem Resultat einzuspielen, war deshalb auch nur möglich, weil die Zusammenarbeit hervorragend klappte. Heinz lobt seine Mitstreiter, die er inklusive dem Studioleiter als Traumteam bezeichnet, in den höchsten Tönen und zerstreute seine Skepsis, ob Räuberzivil im Studio überhaupt funktionieren kann, in Rekordzeit. Die vollständige künstlerische Freiheit ging so weit, dass teilweise sogar ganze Spuren der Vorproduktionen, die Heinz mit Peter Pichl gemacht hatte, einfach mal eben für das Album genutzt wurden, was natürlich auch nur möglich war, weil die beiden im Vorfeld schon sehr intensiv tätig waren. Da stört es auch nicht, dass Wolfgang Stute´s riesiger ins Studio geschleppter Instrumentenpark aus zahlreichen afrikanischen und asiatischen Kongas, Bongos, Trommeln, die Cajon nicht zu vergessen, und weiß der Geier was noch teilweise mit Bandmaschinen kombiniert wurden. Im Gegenteil, es trägt zum Facettenreichtum des Albums wichtige Impulse bei. Und es lässt den Songs unerwartete Räume, wenn man sie aus einem RZ-typischen Korsett entlässt.
„Es ist Krieg“ ist eine dieser Nummern, die vom bisher gekannten Spektrum des Räuberzivil deutlich abweichen. Ganz ähnlich ist es bei „Heinemann und die Norweger“, mein liebstes Stück, das sich auf der zweiten Disc zwischen den Sprechtexten regelrecht versteckt. Es erinnert tatsächlich ein bisschen an die englische Band „Wire“, die Heinz bekanntlich sehr schätzt. Scheinbar minimalistisch, aber mit großartigem Gespür für die Wirkung der wohldosierten Zugaben. Wie auch bei „Krieg“ erzeugen vor allem die eigentlich sehr dezenten Keyboards und der stoische Bass diesen düsteren Stimmungsteppich, der enorm Spannung erzeugt.
„Die Waffe“ ist auch so ein Meisterwerk, auch wenn es hier etwas mehr Anlaufzeit bedarf. Skurril getextet und von einer zum Heulen schönen Violine begleitet. Getragen von einem wunderbaren Basslauf und herrlich lebendigem Schlagwerk.
Dann haben wir zwei traumhafte Balladen, die ein bisschen an ganz frühe HRK-Sachen erinnern.Der Opener „Das Dasein und ich“ und auch „Mildernde Umstände“ schauen regelrecht mit den Köpfen aus den Boxen, so spürbar sind sie. Die Gitarren dürfen gern auch mal schnarren, und Heinz singt hier wie ein junger Gott.
Auch „Mildernde Umstände“ wird von einer kaum wahrnehmbaren Orgel getragen, die dem Song den Horizont bis ins All öffnet.Ein Lennon-Cover muss nicht zwingend eine originelle Idee sein, hier wird der „Working Class Hero“ aber wirklich großartig ins Bild gesetzt. Und das mit Geige. Eigentlich eine groteske Idee, zumal ich ja die umwerfende Lesungs-Version mit Jan Drees an der zweiten Gitarre schon kannte. Aber das hier ist noch einmal Einen drauf gesetzt.
„Überall liegen Dinge“ ist der fetteste Rocker auf HRDR, mal ohne tiefer gehende Message. Schönes, wenn auch einfaches Riff, geht durchaus in Richtung Heiner Lürig. Wird auf der Bühne, wie übrigens ein gutes halbes Dutzend der Songs, kaum aufführbar sein.
„Die Gefahr“ rockt auch ganz schön mit E-Gitarre, E-Bass und Effektgerät. Heinz singt in dem Song „Wie wär es denn mal mit Rock gegen Links, nur damit das Denken nicht stirbt“. Nun, die Aufnahmen stammen ja aus dem letzten Dezember, und ich vermute mal, dass diese Zeile inzwischen mehr Selbstironie hat als seinerzeit. Schließlich liegt für Heinz die Aufkündigung des Zweckbündnisses mit dem konservativen Lager zwischen Aufnahme und VÖ. Fairerweise sei aber erwähnt, dass es in dem Song eigentlich um etwas ganz anderes geht.Das „Lied für Berlin“ taugt sicher eher zur Liebeserklärung, aber um das kongeniale „Regen in Berlin“ (Jahrgang 1982 vom zweiten Album) in den Schatten zu stellen, reicht es sicher nicht. Der Song ist einer von ganz wenigen Titeln auf dem Album, bei denen ich den Eindruck habe, irgendwas fehle da noch.
Sicher nichts fehlt im „Kartenleger“, eine urtypische HRK-Nummer, die es auch schon live zu bewundern gab. Es ist eine dieser Charakterisierungen unbegreiflicher Mitmenschen, aus denen auch einer der monumentaleren Verstärkungs-Songs in der Tradition von „Goethes Banjo“ oder „Schutt und Asche“ hätte werden können.Apropos Banjo, „Ein Wirtshaus voller Probleme“ ist einer dieser Songs, die die Spontanität des Albums in ihrem ganzen Ausmaß spiegeln. Heinz begleitet Heiner zum Instrumentenhändler, verliebt sich dort zufällig in ein sechssaitiges, auf Gitarre stimmbares Banjo, nimmt es mit, schreibt abends einen Text, entwickelt quasi im Traum die dazu passende Melodie, nimmt am nächsten Morgen nach hastigem Frühstück ein Demo auf Tape auf, schleppt den Kassettenrecorder mit ins Studio, weil er nicht weiß, ob es dort überhaupt noch so ein Gerät gibt, und überzeugt die anderen von der dringenden Notwendigkeit, das Ding unbedingt auch aufzunehmen. Der Song wird dann mit Begeisterung aller Beteiligten zu etwas ausgebaut, was Experten wohl eine Bluegrassnummer nennen.
In „Ein und Aus“ unterstreicht eine nicht ganz so dezente Orgel den rastlosen Sarkasmus. Ein Song, der sich möglicherweise auf „Ausnahmezustand“ sehr wohlgefühlt hätte.
„Gesichter, Gesichter“ ist über 8 Minuten lang und eine Art „Fetter alter Hippie Part 2“. Die Nummer groovt wie nur irgendwas und ist einfach nur geil. Da hält nun wirklich keiner mehr die Füße still. Heinz singt hier über mehrere Oktaven, flötet, flüstert, ruft, rappt fast sogar.
„Als der Teufel kam“ ist ein Vollblutblues, von Bass und Percussion in gnadenlos
marschierendem Rhythmus getrieben und angereichert mit dreckiger Gitarre und einer entfesselten Geige.Auch „Bleib Schmerz bleib“ bekommt von Hajos Violine einen grandiosen Anstrich verpasst. Erstaunlicherweise wirkt Hajos Beitrag nie inflationär, obwohl die Geige oft zum Einsatz kommt. Die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten ist unfassbar groß und beschränkt sich keinesfalls nur auf Soli. Zudem erleben wir zahlreiche soundtechnisch erzeugte Variationen. Und zur Mandoline greift Hajo natürlich auch. Übrigens hatte Heinz im Vorfeld ein bisschen Angst, weil er irgendwo aufgeschnappt hatte, ein Hajo Hofmann sei im Studio schwer beherrschbar, was sich dann aber als völliger Blödsinn herausstellte. Man hört diesem Album überdeutlich an, dass die Musiker extrem viel Spaß gehabt haben müssen – trotz oder vielleicht sogar wegen des ungeheuren Pensums.
Weiter Blues wird gegeben in „Sie hassen dich“ und „Sisyphus TV“, die klingen auch schön dreckig und gemein. Man könnte sagen, hier wurde das genaue Gegenteil eines Songs wie „Eisfrei“ geschaffen, der sich auf dem letzten Album so porentief rein präsentierte, dass er nicht mal mit auf Tour genommen wurde. Ein wunderschönes Lied, aber leider sterilisiert. Wenn aber Räuberzivil Blues spielen, dann wirbelt Staub auf, den man schmecken kann.
Eine „Räuberzivil“-Hymne gibt es nun auch. Sie ist bereits jetzt und in Zukunft der Schlusssong des regulären Sets, nimmt auf dem Album aber mehr den Platz eines harmloseren Liedchens ein.
Country wird, wie schon erwähnt, auch gespielt. Die „Spielerfrau“, die wir ja von der EP schon kennen, und „Das Pony“ bilden für mich die Schlusslichter, was nun vor allem daran liegt, dass ich Countrymusik eben nicht wirklich mag. Beide Songs haben passenderweise auch die dünnsten Lyrics. Amüsant ist hingegen „Nimm es nicht persönlich“. Witziger Text und ein so unschuldiger Gesang, dass das sich das Countrygewand hier aufdrängt.Die Wortbeiträge zu beschreiben, hieße nun Enten zum Chinesen zu tragen, deshalb erwähne ich nur, dass auch hier eine bemerkenswerte Bandbreite ausgeschöpft wird. „Mit den Musikern im Hotel“ geht eher schon in Richtung Badesalz oder Mundstuhl, „Waschbär“ ist einfach nur unglaublich, „Sitz“ macht etwas ratlos und tiefgründige Sequenzen wie aus älteren Lese-CDs gibt es natürlich auch.
Zusammengefasst steht fest: Wer als langjähriger HRKSympathisant
an diesem Gesamtwerk grundsätzliche Klagen vorzubringen hat, dem wird man nicht mehr helfen können. Problematisch ist allerhöchstens die entstehende Reizüberflutung angesichts der wuchtigen Masse, die es hier zu erleben gilt. Mancher tolle Song wird im Schatten anderer zunächst unscheinbar wirken, weshalb man für die Entdeckungsreise Zeit mitbringen sollte.Noch etwas ist großartig, was mich bei „Ich bin“ noch etwas irritiert hatte: Die Vinylauflage, die aufgrund der umfangreichen Länge als Triple-Set daherkommt. Während ich mich beim Duett-Album noch gefragt hatte, wer außer den Ultras eine Best-Of als Schallplatte kaufen soll, ist das Format bei HRDR perfekt. Der warme Klang der Vinylscheiben wird diese Songs noch lebendiger wirken lassen, als das ohnehin schon der Fall ist. Und herrlich nostalgisch wird die Auseinandersetzung mit HRDR auch. Nicht nur, weil ohnehin viele Songs an die Anfänge von HRK erinnern, sondern auch weil die 180g-Scheiben Anfang der 80er schließlich noch der einzig wahre Tonträger waren. Und wer es sich mit dem 12-Inch-Paket auf dem Sofa gemütlichen machen möchte, über einen Plattenspieler aber gar nicht mehr verfügt, für den liegen die beiden Silberlinge der Vinyl-Auflage auch noch bei – zu einem wirklich günstigen Preis.
Die CD-Auflage ohne Vinyl wird übrigens mit einem sehr fetten Booklet angekündigt. Es ist für den Verleger offensichtlich Ehrensache, die VÖ mit Liebe zum Detail auszustatten, was beim RZ-Livealbum, bei „Kommando Zuversicht“ und bei den DVD-Boxen ja auch schon der Fall war.Es stimmt also wirklich alles. Und das Prädikat Höchstwertung ist in jeder Beziehung gerechtfertigt, auch wenn Arne Willander einen Stern abgezogen hat.
Und auf diesem Album würden sogar die Meister der Vorurteile, die Kunze sonst ungehört verreissen, etwas für sich entdecken können.Wertung *****
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WerbungErster Eindruck: Sehr gelungene unplugged Versionen von „Aller Herren Länder“ , „Rückenwind“, „Blues für die Beste“; hörenswerte neue Stücke („Alaska Avenue“, „Irrland“), ein ärgerliches neues Lied („Noahs Eisenbahn“), unzerstörbare Klassiker („Regen in Berlin“, „Bestandsaufnahme“, „Leg nicht auf“). Die Sprechtexte: Qualitativ durchwachsen, insgesamt plakativer – leider auch flacher – als früher.
Für Fans aber sicherlich empfehlenswert. Und in jedem Fall um Längen besser als das Distelmeyer-Soloalbum!--
Wow, superschön, dass Du das Teil hier einführst. Wollte die Tage auch schon was schreiben, kam aber nicht so richtig dazu.
Bemerkenswert übrigens, dass das Doppel-Album, dass eigentlich vorzugsweise nur zum Verkauf bei den Konzerten vor Ort verkauft werden sollte, auf #86 in die Charts eingestiegen ist. Damit hatte nun wirklich überhaupt niemand gerechnet.„Noahs Eisenbahn“ ist schon vor Monaten aus dem Programm geflogen, und gefällt mir auch nicht. Die Auswahl der in der Tat plakativeren Texte paßt in das (übrigens ständig variierende) Programm für die Masse der Besucher besser, als die ganz schwerverdaulichen Sachen. Die bisher rund 30 Auftritte (weitere 20 sind gebucht, und Weitere kommen dazu), gehen häufig in Kirchen, Schlosshöfen, Theatern und von Kulturringen getragenen Abo-Veranstaltungen über die Bühne, deren Anteil an reinen Kunze-Sympathisanten manchmal geringer ausfällt.
Die schweren Sachen gibts aber nach wie vor. Vorletzte Woche erschien Kunzes neues Buch „Saldo Mortale“ im Links Verlag.
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Close, ich nehme dir deine Begeisterung für das Album echt ab, aber drei Bitten:
1. Bitte schreib den Namen des Künstlers aus, den Thread kann man über die Suche im Forum niemals finden, wenn man nach Kunze sucht.
2. CAPS SEHEN IMMER SCHEISSE AUS!
3. Gliedere einen so langen Text doch bitte mit Leerzeilen. Das kann man ansonsten nicht lesen.
Sorry, dass ich etwas Wasser in den Wein gießen muss, aber ich denke, dass ist in allseitigem Interesse, auch wenn dich das jetzt nervt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Hast ja Recht.
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Ich habe mir den Text jetzt nicht komplett durchgelesen, da ich mich vom Album ohne Erwartungshaltung überraschen lassen möchte aber bestellen werde ich es heute Abend auf jeden Fall noch. Hoffe sehr, dass Kunze wirklich da weitermacht, wo er meines Erachtens bei „Klare Verhältnisse“ zuletzt aufgehört hat.
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If I'd lived my life by what others were thinkin', the heart inside me would've died.[/FONT] [/SIZE][/FONT][/COLOR]So, habe die LPs heute zusammen mit Tempest bekommen. Sieht toll aus. Mein erstes neu gekauftes HRK-Album seit 25 Jahren. Wenn Tempest Platz macht (das wird aber noch dauern), hat es seine Chance!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueMeine kam auch heute an. Auf 1000 Stück limitiert, das Teil. Macht optisch gut was her! Die ersten fünf Lieder lassen den Schluß zu, dass hier mehrere Hördurchgänge nötig sein werden und das ist auch gut so…
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Close to the edgeEin Lennon-Cover muss nicht zwingend eine originelle Idee sein, hier wird der „Working Class Hero“ aber wirklich großartig ins Bild gesetzt. Und das mit Geige. Eigentlich eine groteske Idee, zumal ich ja die umwerfende Lesungs-Version mit Jan Drees an der zweiten Gitarre schon kannte. Aber das hier ist noch einmal Einen drauf gesetzt.
… und genau da bin ich jetzt hängen geblieben und auf Dauerwiederholung gegangen (wahrscheinlich liegt nur für diesen Fall die CD-Ausgabe bei?) Extrem gute deutsche Coverversion, die allein schon den Kauf des ganzen Albums rechtfertigt. Einzig die Zeile „(…) hassen die Blöden (…)“ stößt mich hörästhetisch etwas ab und schreit regelrecht nach einer anderen Eindeutschung.
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Ich war überrascht, wie leicht man durch die Texte kommt. Das Album ist in der Breite nicht so schwer wie manches Frühwerk. Die Mischung der Texte ist Kunze-typisch vielfältig. Sie beinhaltet u.a. ein parodieähnliches Stück („Rede an die Nasen“), Humorvolles („Nimm es nicht persönlich“, „Schleimhaut“, „Waschbär“), Unverständliches („Gesichter Gesichter“, „Das Pony“), Schräges („Heinemann und der Norweger“, „Fenster zu“), Moralisierendes („Tja“, „Bleib Schmerz bleib“) und Dramatisches („Der Kartenleger“, „Als der Teufel kam“).
Ob das Album das Zeug zum Klassiker hat, werden die weiteren Hördurchgänge zeigen.
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Nasenbär for life. Mein Soul-Radio: http://www.laut.fm/soulbetty Mein Radio für all die andere schöne Musik: http://www.laut.fm/newtonIch habe eben reingehört. Besser als das was ich von ihm bisher kannte. Wird bestellt!
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Keep on Rocking!War wirklich überrascht, dass der Herr doch noch mal was halbwegs gutes hinbekommen hat. Wenn er die Hälfte der Songs weggelassen hätte und sich mehr konzentriert hätte, wäre die Platte wirklich richtig gut geworden. Auf der anderen Seite würde dann aber das verspielte fehlen.
:muede:
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Nasenbär for life. Mein Soul-Radio: http://www.laut.fm/soulbetty Mein Radio für all die andere schöne Musik: http://www.laut.fm/newtonHabe die erste LP gestern erstmalig gehört. Angenehm, geschmackvoll gemacht, aber ich hatte mir das doch etwas sperriger vorgestellt.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue -
Schlagwörter: Heinz Rudolf Kunze
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