Gisbert zu Knyphausen, 20.01.2018, Basel (Kaserne)

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    penguincafeorchestra

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    Voract: Wolfgang Müller
    Es passiert selten, dass man ein Konzert besucht, bei dem sowohl vom Hauptact, wie auch dem Voract, alle Alben besitzt. Wolfgang Müller hat zur Unterstützung noch einen weiteren Gitarristen dabei und eröffnet entspannt den Abend. Gespielt werden ausschließlich Songs vom kommenden Album DIE SICHERSTE ART ZU REISEN. Das ist natürlich ein waghalsiges Konzept, da sich die Songs noch nicht im Ohr verankert haben. Auf den ersten beiden Alben IN DER ZWISCHENZEIT und GEGEN DEN SINN wären genügend wunderbare Songs gewesen, mit denen man das Publikum fangen hätte können, aber das war nicht ganz seine Absicht. Die neuen Songs erinnern vom Vibe her an das letzte Album AUF DIE WELT, das mir nicht ganz so gefiel, weil die Songs zu beliebig klangen. Wie die Songs später auf der Platte arrangiert werden, bleibt offen, aber viel ist nicht hängen geblieben. Ich hatte mir mehr erhofft.

    Und dann kam Gisbert mit Band, zu der mit Martin Wenk (Allzweckwaffe an der Trompete) und Jean Michel Tourette (Wir sind Helden) zwei bekannte Gesichter zählten. Der Abend wurde mit „Niemand“ vom neuen Album eröffnet. Man konnte sofort sehen, wie gut die Band im sich Zurücknehmen ist. Zentral ist immer die Gitarre und die Stimme von Gisbert und er nahm mich von der ersten Sekunde an gefangen. Gesprächig war er nicht, was ich als gutes Zeichen wertete, da die Stimmung des neuen Albums eher nachdenklich ist. Das neue Album wurde fast komplett bis auf das Instrumental „Carla Bruno“ dargeboten. Für mich war es ja die Platte des Jahres, weshalb ich darüber froh war. Songs von den beiden Vorgängeralben und der Kid Kopphausen-Platte wurden immer wieder eingestreut. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit der Setlist.
    Der Sound war auch nicht schlecht, auch wenn an den lauten Stellen hin und wieder die Transparenz verloren ging. Wenn man ihm so zuhört, merkt man, dass er die Band eigentlich nicht bräuchte. Seine Präsenz ist groß, gerade weil er sich nicht großartig verrenkt. Manchmal denke ich, ob das Publikum (Mehrheitlich Frauen) überhaupt etwas mit diesem Schwermut anfangen kann, der sich in den verzweifelten Texten widerspiegelt. Ich höre immer wieder Leute reden an manchen Stellen, an denen man nicht reden sollte. Die tiefe Melancholie dieses Mannes wird immer wieder fühlbar. Schon nach wenigen Sekunden wird mir klar, dass dies genau aus diesem Grund das beste Konzert seit langem wird. Er ist einfach wahrhaftig und ich meine genau zu wissen, von was er da singt: Die Vergänglichkeit, die Suche nach Glück, die Liebe,…Das ist Musik für die geschundene Seele.
    Höhepunkte gab es viele: „So seltsam durch die Nacht“, „Kommen und Gehen“, „Das Licht dieser Welt“, „Kräne“, „Neues Jahr“, ….Unbedingt hingehen!

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    I used to be darker, then I got lighter, then I got dark again
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