Giant Sand – proVISIONS

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  • #6724327  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,885

    IrrlichtSehe ich ähnlich. Der Sinn hinter dem Cover hat sich mir zwar noch nicht erschloßen (womöglich liegt dieser irgendwo zwischen den Zeilen), aber der Schwarz/Weiß Kontrast erscheint mir sehr ansprechend. Zumal ich lange unsicher war, ob ich in den Armen Fisch oder Schlange erkennen soll. Oder gar ein Mantel. Hat was.

    Kann da auch nur mutmaßen. Vielleicht spielt das Cover auf die Ichthyomantie an, die Kunst aus den Innereien eines Fisches die Zukunft zu lesen (Visionen).

    Ist das nicht ein Aal?

    Um das Bild herum stehen die Zeilen:

    Provisional…what we need in this days and age…Folks with vision…positive vision instead of the endless cycle of cons & con-visions…
    an end to the spin cycle…the spin cycle…supply demanding…giants among the smaller minded pros & cons . Giants + Pro Visions . Giant Sand *proVisions*

    Coverfront-, und Rückseite wurden von Indiosa Patsy Jean (Howe’s Tochter) fotografiert.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
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    #6724329  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    KrautathausKann da auch nur mutmaßen. Vielleicht spielt das Cover auf die Ichthyomantie an, die Kunst aus den Innereien eines Fisches die Zukunft zu lesen (Visionen).

    Darauf wäre ich gar nicht gekommen, ist aber gar nicht so fernliegend. Mir ist als erste Assoziation der Wiener Aktionismus eingefallen mit seinen aus Leben, Tod, Opferritualen schöpfenden Performances („Orgien-Mysterien-Theater“, Hermann Nitsch), aber das ist natürlich trotz Howe’s Wiener Wurzeln ein ziemlich abwegiger und auch holpriger Gedanke und kommt wohl auch nur daher, dass ich erst neulich einen ausführlicheren Artikel über diese Kunstrichtung gelesen habe. Diese Aktionen waren/sind ohnehin weitaus „ekelerregender“ und provokativer als das Cover, auf dessen vermeintlichen Skandalgehalt ich so ohne weiteres nie gekommen wäre.

    Am naheliegendsten und typischsten für Howe scheint mir allerdings, dass die Familie Gelb beim letzten Angelausflug einen besonderes dicken Fisch an der Leine hatte, den sie dann auch gleich – nach ein paar Fotos mit der Trophäe – in die Pfanne warfen. Und kurz darauf klingelt das Telefon und die Plattenfirma fragt nach Howe’s Wünschen fürs Artwork. Sicherlich ist der Fisch jedenfalls nicht für die Kunst allein gestorben.

    Wenn das schon Ekel hervorruft, dann müsste man ja – Vegetarier oder nicht – jedesmal in Ohnmacht fallen, wenn man in einen normalen Supermarkt geht oder Weihnachten gar zu Hause eine Gans ausgenommen wird. Albumcover, die ich anstößiger oder problematischer finde – sei es nun augrund von gewaltverherrlichenden, sexistischen, politisch bedenklichen, schlicht auf Ekel dressierten Motiven (Splattercover bei Grindcore-Bands z.B.) etc. -, sind schlechthin unzählbar. Den brennenden Mönch auf dem Debüt von Rage Against The Machine finde ich z.B. immer wieder aufs Neue enorm irritierend, effektheischend, plump und letztlich auch geschmacklos.

    Krautathaus
    Coverfront-, und Rückseite wurden von Indiosa Patsy Jean (Howe’s Tochter) fotografiert.

    Ist das nicht seine Tochter auf dem Foto? Sieht ihm jedenfalls sehr ähnlich (natürlich insbesondere auf das Rückseitenfoto bezogen).

    Ach ja, und zurück zum Album selbst: Der Anlauf hat bei mir diesmal sehr lange gebraucht, aber mittlerweile habe ich es sehr lieb gewonnen. Die Qualität der Tracks hast Du ja hier im Thread auch sehr schön und treffend beschrieben. Nur die 4. Seite der LP hätte man m.E. sinniger füllen können als mit dem Pianogeklimper. Waren ja eigentlich genug Outtakes vorhanden.

    --

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    #6724331  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,885

    Sonic Juice

    Ist das nicht seine Tochter auf dem Foto? Sieht ihm jedenfalls sehr ähnlich (natürlich insbesondere auf das Rückseitenfoto bezogen).

    Ach ja, und zurück zum Album selbst: Der Anlauf hat bei mir diesmal sehr lange gebraucht, aber mittlerweile habe ich es sehr lieb gewonnen. Die Qualität der Tracks hast Du ja hier im Thread auch sehr schön und treffend beschrieben. Nur die 4. Seite der LP hätte man m.E. sinniger füllen können als mit dem Pianogeklimper. Waren ja eigentlich genug Outtakes vorhanden.

    Das könnte schon Indiosa sein. Dann wäre es ein Selbstportrait. Irgendwie hab ich aber das Gefühl, daß sie es doch nicht ist.

    Schön, daß Dir das Album zusagt. Hätte auch lieber ein paar Supplement Tracks auf der 4. Seite gesehen.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #6724333  | PERMALINK

    sandhead

    Registriert seit: 25.04.2006

    Beiträge: 2,971

    „proVISIONS“ ist sicher seit „Chore“ das beste Album von Giant Sand (Howe solo, AAAA etc) und somit auch das zweitbeste seit immerhin 14 Jahren. In abgeschwächter Form ereilte mich allerdings auch hier das Problem, dass ich mit den meisten Spätwerken von Howe habe, nämlich dass ich in der Regel keine grosse Lust habe, die Alben durchzuhören, obwohl mir die Musik durchaus gefällt – es gibt halt zumeist Interessanteres/Fesselnderes. „proVISIONS“ habe ich jetzt nach einer längeren Pause mehrmals unter günstigen Umständen (der „passenden Stimmung“, hier vielleicht besonders hilfreich) gehört und kann es jetzt wieder bei sehr guten **** einordnen. Nach der hervorragenden A-Seite fällt es zwar etwas ab, es folgen aber noch einige sehr gute Tracks und das Album insgesamt macht einen geschlossenen, für Howe-Verhältnisse ambitionierten Eindruck. Erfreulich.

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    #6724335  | PERMALINK

    itasca64

    Registriert seit: 07.07.2007

    Beiträge: 2,636

    Ich habe mir „proVISIONS“ vor etwa zwei Monaten gekauft und seither insgesamt vielleicht knapp 10 mal laufen lassen, heute erstmals wieder nach etwas längerer Zeit. Es ist mein erstes GS-Album, und ich habe es mir gekauft, weil es allseits positive Bewertungen zu lesen gab und weil ich als langjähriger Anhänger von Calexico schon immer den Wunsch hatte, diese Band näher Kennen zu lernen. Um die Zeit der Veröffentlichung von „Hot Rail“ herum hatte mir ein Freund mal irgendwas von Ihnen vorgespielt, besonders beeindruckt war ich damals allerdings nicht.

    Zu „proVISIONS“ möchte ich noch nichts abschließendes sagen, eigentlich hat die Musik aber alles, was mir sonst auch gefällt: die Stimmung, Instrumentierung, Produktion, der charismatische Gesang, etc. Vom Gefühl her würde ich es jedenfalls sicher nicht unter ***1/2 sondern eher höher einstufen, obwohl die Qualität der einzelnen Songs trotz des von Sandhead beschriebenen geschlossenen Eindruckes schwankt.
    Bisher ist es so, daß der richtige Funke einfach noch nicht übergesprungen ist und ich mich deshalb auch noch schwer damit tue, das Album ganz durchzuhören.

    Werde es mal mit in den Urlaub nehmen, mal sehen, was sich da noch so tut.

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