George Lucas

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  • #8051125  | PERMALINK

    pootie-tang

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    #8051127  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,228

    Nick LonghettiEr erzählt auch von Helden, Schurken, Freundschaften etc., bricht das aber alles. „Star Wars“ ist hingegen ganz klassisches Erzählkino (und vielleicht steht er deshalb auch einigen hier deutlich näher),

    Zumindest haben mich eure Beiträge nun bestärkt, alle Teile demnächst nochmal sehen zu wollen. Vielleicht ist mir da irgendwas Essentielles entgangen. Wie gesagt: Ich mag alle Episoden, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Aber ich hätte nicht vermutet, dass es bezüglich dem Rutsch nach unten mit den Neuverfilmungen zwei Meinungen gibt. Vermutlich ist das wirklich ein Spiel mit Erwartungshaltungen: Ich mag die Erzählweise, ich mag die Beschreibungen und Entfaltungen der Darsteller (die du als „Figurenkult“ beschreibst). Die großen Emotionen finden ja speziell in Episode II und III statt und dieses Übergewicht steht den Filmen nicht wirklich gut. Gerade in diesem Punkt wirken die alten Teile heute noch lebhafter, witziger, leichter. Ich mag speziell ja auch, wie viel Freiheit und Zeit sich die Filme nehmen – die ulkigen Barszenen, der Abschnitt in der Müllpresse, die Wüstenabschnitte, die Gladiatorenkämpfe – da sind so viele kleine und liebevolle Details eingebaut, die erst jetzt wieder durch „The force awakens“ aufgegriffen wurden.

    nail75Es gibt den nerdigen Weltraumteil, aber es gibt kein Science-Babble. Es gibt die Liebesgeschichte, aber sie ist nicht aufdringlich. Es gibt die Guten und die Bösen, aber es ist kein banaler Gegensatz.

    Ja. Wie findest Du eigentlich den neuen Film?

    --

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    #8051129  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    nail75Letztlich ist Episode II kein Film für Menschen. Menschen mögen nämlich Geschichten mit anderen Menschen

    Amen. Teilst du morgen das Meer für uns und wir können alle zusammen durch laufen?

    pinchWieso schießt ihr euch ausgerechnet auf „Clones“ so ein? „Revenge“ wäre da doch das viel dankbarere Objekt der Verteidigung.

    „Clones“ ist in diesem Thread einfach verteidigungsbedürftiger. Im direkten Vergleich mag ich „Revenge“ noch etwas lieber.

    --

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    #8051131  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Lucas hat ja in Bezug auf „The Force Awaken“ gesagt, dass das ein Retro-Film sei – etwas, das ihn selbst nie interessiert hätte. Und wenn man sich seine Filme anschaut, dann stimmt das tatsächlich. Das was mich damals im Kino sehr irritiert hat (das sieht ja ganz anders aus, ist kalt, die Figuren sind wiedererkennbar, die Story ist saukompliziert und spiegelt in ihrer Struktur überhaupt nicht den Aufbau der Episoden IV-VI), hat mich jetzt plötzlich für sich eingenommen:
    Episode I ist zwar erzählerisch uneben, oft viel zu albern und in seiner digitalen Optik unreif. Bei Episode II ergibt das alles dann aber plötzlich Sinn. Zwar ist es immer noch vergleichsweise steril gefilmt, aber in sich zumindest schlüssig, die Verblendung digitaler und analoger Welten muss man nicht mögen, sie wirkt aber jedenfalls glaubhaft. Und Lucas hat sich darum bemüht, eine völlige neue Figuren- und Designwelt und Ästhetik zu schaffen.
    Vieles, was man jetzt dem neuen Film anrechnet, hat es auch bei Lucas gegeben: Rey ist eine starke Frauenfigur, aber Amidala doch eigentlich die weitaus spannende – sie hat den politischen Intellekt von Leia, kann (wie man in Episode II verblüfft feststellt) kämpfen wie Han Solo und ist im Vergleich zu Anakin die reifere, dominante Person. Wie trist ist da das Comeback von Leia in Episode VII.
    Mit Samuel L. Jackson gab es auch schon eine starke schwarze Figur – wenn auch nur in einer etwas unterbelichteten Nebenrolle. Auch die Ansicht, Abrams kümmere sich endlich wieder um starke Charakterzeichnung stimmt so eigentlich nicht. Bei „The Force Awakens“ agieren im Grunde Stereotypen, die sich immer so genauso verhalten und entscheiden, wie sie anfangs eingeführt werden und machen allenfalls eine gradlinige vorhersehbare Entwicklung durch. Das, was eigentlich das interessanteste an der neuen Story ist, die Entwicklung von Kylo Ren und der Vater-(Mutter)-Sohn-Konflikt, wird nur behauptet, nicht aufgebaut, daher wirkt das Ende auch kaum nach, der dramatische Moment ist eigentlich komplett verschenkt. Lucas schenkt hingegen der fortschreitenden Verrohung des Anankin S. drei satte Teile, in der seine dunkle Zukunft von Anfang an immer wieder anklingt. Dass Lucas der tragischen Entwicklung einer strahlenden Identifikationsfigur zum Menschenmörder runde 7 1/2 Stunden Blockbuster-Time widmet, ist schon ziemlich abgefahren. Auch Amadila und Obi Wan Kenobi sind spannende, komplexe Figuren, jenseits von schwarz und weiß. Palpatine! Count Dooku! Das zieht sich sogar durch bis zu kleinen Nebenfiguren wie Jango Fett, der im Grunde einfach seinen Job macht, leider halt für die falsche Seite. Und dann diese Szene, als sein Sohn den Helm seines gerade gefallenen Vaters in der Arena aufhebt!
    Und nicht zuletzt: die Kampfinszenierungen! Wie toll choreografiert ist etwa der abschließende Laserschwert-Kampf zwischen Kenobi/Skywaler und Dooku in Episode II. Und was für ein klasse what the fuck-Moment, als der winzige, alte Joda plötzlich wie ein Flummi abgeht und Dooku wegbattelt! Dagegen sind die Laserschwert-Kämpfe in Episode VII echt läppisch.

    --

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    #8051133  | PERMALINK

    shanks

    Registriert seit: 08.02.2009

    Beiträge: 15,865

    Toll choreographiert? Dieses penibel durchgeplante Leistungsturnen vorm Greenscreen ist für mich einer der großen Schwachpunkte, passt aber perfekt zum sterilen Charakter der Prequels. Alles andere als läppisch ist hingegen das finale Duell in „The Force Awakens“. Endlich werden die Kämpfe wieder dazu benutzt, um eine Geschichte zu erzählen, wie es auch schon in der OT der Fall war.

    --

    Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
    #8051135  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Sonic JuiceUnd was für ein klasse what the fuck-Moment, als der winzige, alte Joda plötzlich wie ein Flummi abgeht und Dooku wegbattelt!

    Das war in der Tat ein WTF-Moment, allerdings ein ziemlich beschissener. Ähnlich dumm sind nur rennende Zombies.

    --

    #8051137  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,889

    pinchDas war in der Tat ein WTF-Moment, allerdings ein ziemlich beschissener. Ähnlich dumm sind nur rennende Zombies.

    Ja, da mußte ich auch lachen. Und noch niemand ist auf Jar Jar eingegangen, den abgefahrenen Clown mit den Hasenohren, an dem ein Philosoph verloren gegangen ist. Nee, danke da bleib ich lieber bei meinen simpel gestrickten Figuren aus Ep. 4 – 6.

    --

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    #8051139  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,728

    pinchOb geglückt oder nicht, so wie ich das verstanden habe war Lucas wohl auch froh über den Deal mit Disney, weil er dadurch dann von der Last seines Franchises erlöst wurde. Wer kann es ihm verdenken?

    Niemand. Zustimmung auch zum Rest. :-)

    Nick LonghettiFür mich wirkt das immer alles, als wäre es schon direkt auf diesen Figurenkult hingestrickt worden

    pinchAuch wenn es sich so anfühlen mag, so war es das doch nicht. STAR WARS war ein Überraschungserfolg (so wie JAWS) an den zunächst niemand wirklich geglaubt hat. Lucas hat da quasi sein Kinderzimmer verfilmt, obwohl Sci-Fi-Genrefilme Ende der 70er Jahre nur noch müde belächelt wurden.

    Eben. Gab es Ende der 1970er überhaupt ein Beispiel für „Figurenkult“. Das fing doch mit Star Wars an, oder?

    IrrlichtJa. Wie findest Du eigentlich den neuen Film?

    Gut! Endlich wieder Menschen, endlich wieder Emotionen. Als Han Solo den Millennium Falken wiederentdeckt, das war ein großer Moment, die in Ep 1-3 gar nicht vorkamen. Solche Augenblicke gibt es einige, der Cliffhanger wurde schon angesprochen.

    Einige machen sich ja über Kylo Ren, den Bösewicht lustig, das sei letztlich nur ein verzogener Teenager. Das ist vielleicht gar nicht so falsch, aber es ist ein Charakter und er hat ein Motiv. Welches Motiv hatte Darth Maul in Ep. 1? Welches Motiv hatte Anakin in Ep. 3? Keine Ahnung!

    Natürlich greift der Film ganz stark auf die drei originalen Teile zurück, aber es gibt ja kaum jemanden, der das nicht will. Alles ist viel düsterer, griffiger. Die Rebellenbasis ist ein kleiner, schmuddliger Unterschlupf, das hätte George Lucas‘ Ego niemals zugelassen. Gute Unterhaltung, wird nie langweilig. Mehr wollte Star Wars nie sein!

    Sonic JuiceLucas hat ja in Bezug auf „The Force Awaken“ gesagt, dass das ein Retro-Film sei – etwas, das ihn selbst nie interessiert hätte. Und wenn man sich seine Filme anschaut, dann stimmt das tatsächlich. Das was mich damals im Kino sehr irritiert hat (das sieht ja ganz anders aus, ist kalt, die Figuren sind wiedererkennbar, die Story ist saukompliziert und spiegelt in ihrer Struktur überhaupt nicht den Aufbau der Episoden IV-VI), hat mich jetzt plötzlich für sich eingenommen:
    Episode I ist zwar erzählerisch uneben, oft viel zu albern und in seiner digitalen Optik unreif. Bei Episode II ergibt das alles dann aber plötzlich Sinn. Zwar ist es immer noch vergleichsweise steril gefilmt, aber in sich zumindest schlüssig, die Verblendung digitaler und analoger Welten muss man nicht mögen, sie wirkt aber jedenfalls glaubhaft. Und Lucas hat sich darum bemüht, eine völlige neue Figuren- und Designwelt und Ästhetik zu schaffen.

    Das Problem ist, dass die Story von Ep 1-3 keinen Sinn macht. Überhaupt keinen! Ich empfehle auch dir die RedLetterMedia-Kritiken, die insbesondere die Story auf sehr lustige Weise auseinandernehmen. Diese ganze Invasions/Blockade-Geschichte im ersten Film ist der totale Bullshit. Du kannst ja mal versuchen, die Handlung von Episode 1 in einem Sätzen zusammenzufassen. Das wird dir nicht gelingen, ohne dass Leute Fragen stellen. Bei Episode VII ist die Handlung einfach beschrieben: Imperium baut Mega-Waffe, die das Überleben der Rebellen bedroht und die dadurch zum Handeln gezwungen sind.

    Mit Samuel L. Jackson gab es auch schon eine starke schwarze Figur – wenn auch nur in einer etwas unterbelichteten Nebenrolle.

    Hallo? Die weitaus stärkere „schwarze Figur“ gab es in den Originalen. Du wirst ja wohl wissen, von wem ich spreche. Samuel Jackson spielt in den neuen Teilen nur eine Art labendern Pseudo-Jedi.

    Auch die Ansicht, Abrams kümmere sich endlich wieder um starke Charakterzeichnung stimmt so eigentlich nicht.

    Niemand erwartet von Star Wars „starke Charaktere“, es genügen ja schon mittelstarke Charaktere, wenn ihre Motivation klar ist. Das war in 1-3 überhaupt nicht der Fall. In allen drei Teilen weiß absolut niemand, warum irgendwer irgendetwas gut.

    Lucas schenkt hingegen der fortschreitenden Verrohung des Anankin S. drei satte Teile, in der seine dunkle Zukunft von Anfang an immer wieder anklingt.

    In der aber überhaupt nicht klar wird, warum er sich letztlich der dunklen Seite hingibt. Beispielsweise die Sache mit seiner Mutter. Er hätte seine Mutter jahrelang holen könne, macht das aber nicht, woraufhin sie verkauft und in dem Moment ermordet wird, nachdem er zufällig wieder auftaucht. Dann darf er die Mörder schlachten, woraufhin…sorry, das ist mir zu blöde. Wieso wird Anakin eigentlich nicht durch die enorme Macht korrumpiert, die er inzwischen besitzt?

    Dass Lucas der tragischen Entwicklung einer strahlenden Identifikationsfigur zum Menschenmörder runde 7 1/2 Stunden Blockbuster-Time widmet, ist schon ziemlich abgefahren.

    Ja, aber noch abgefahrener ist, dass nicht klar wird, was eigentlich schiefläuft. Oder kannst du das erklären?

    Auch Amadila und Obi Wan Kenobi sind spannende, komplexe Figuren, jenseits von schwarz und weiß. Palpatine! Count Dooku!
    Das zieht sich sogar durch bis zu kleinen Nebenfiguren wie Jango Fett, der im Grunde einfach seinen Job macht, leider halt für die falsche Seite. Und dann diese Szene, als sein Sohn den Helm seines gerade gefallenen Vaters in der Arena aufhebt!
    Und nicht zuletzt: die Kampfinszenierungen! Wie toll choreografiert ist etwa der abschließende Laserschwert-Kampf zwischen Kenobi/Skywaler und Dooku in Episode II. Und was für ein klasse what the fuck-Moment, als der winzige, alte Joda plötzlich wie ein Flummi abgeht und Dooku wegbattelt! Dagegen sind die Laserschwert-Kämpfe in Episode VII echt läppisch.

    Ich finde in Ep 1-3 überhaupt keine spannenden Figuren, vor allem nicht Obi-Wan. So sehr Alec McGuiness Star Wars gehasst hat, er war ein würdevoller Jedi, während er in den neuen Teilen nur ein genervter Nörgler ist.

    In den neuen Teilen wurde die ganze Idee der Jedi ad absurdum geführt. Jeder hat ein Lichtschwert, jeder darf mal beeindruckend kämpfen. Die Lichtschwerter und die Jedi waren mal etwas besonderes. Bei Ep 1-3 sind sie Props. Kann man wahrscheinlich im galaktischen Wal-Mart kaufen.

    Zur eher dollen als tollen Choreographie haben andere ja schon etwas geschrieben.

    --

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    #8051141  | PERMALINK

    nick-longhetti

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    KrautathausUnd noch niemand ist auf Jar Jar eingegangen, den abgefahrenen Clown mit den Hasenohren, an dem ein Philosoph verloren gegangen ist.

    Mist, eigentlich wollte ich das ja nonchalant unter dem Teppich lassen, aber jetzt hast du es herausgefordert:
    Für den hatte ich schon immer einen, im Grunde vollkommen unbegreiflichen, soft spot in meinem Herzen; der nervige Knirps hingegen…

    --

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    #8051143  | PERMALINK

    nail75

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    Beiträge: 44,728

    KrautathausJa, da mußte ich auch lachen. Und noch niemand ist auf Jar Jar eingegangen, den abgefahrenen Clown mit den Hasenohren, an dem ein Philosoph verloren gegangen ist. Nee, danke da bleib ich lieber bei meinen simpel gestrickten Figuren aus Ep. 4 – 6.

    Ich hatte oben das Video zu Verschwörungstheorie gepostet, dass Jar Jar eigentlich ein Sith-Lord ist. Solltest du dir angesehen, wenn du es nicht kennst.

    --

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    #8051145  | PERMALINK

    nail75

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    Nick Longhettider nervige Knirps hingegen…

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    --

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    #8051147  | PERMALINK

    Anonym
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    nail75Gab es Ende der 1970er überhaupt ein Beispiel für „Figurenkult“. Das fing doch mit Star Wars an, oder?

    Ich denke schon. Zumindest wüsste ich nicht, was in dieser Dimension vorher schon da war. Mit JAWS wurde zwei Jahre zuvor ja erst das Blockbuster-Kino mehr oder weniger eingeläutet (nachdem die Kinobesuche seit den 50s wegen der Verbreitung des Fernsehens eher rückläufig waren). Ein Umstand, der auch dem experimentellen New Hollywood schließlich das Genick brach.

    --

    #8051149  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

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    nail75Das Problem ist, dass die Story von Ep 1-3 keinen Sinn macht. Überhaupt keinen! Ich empfehle auch dir die RedLetterMedia-Kritiken, die insbesondere die Story auf sehr lustige Weise auseinandernehmen. Diese ganze Invasions/Blockade-Geschichte im ersten Film ist der totale Bullshit. Du kannst ja mal versuchen, die Handlung von Episode 1 in einem Sätzen zusammenzufassen. Das wird dir nicht gelingen, ohne dass Leute Fragen stellen. Bei Episode VII ist die Handlung einfach beschrieben: Imperium baut Mega-Waffe, die das Überleben der Rebellen bedroht und die dadurch zum Handeln gezwungen sind.

    Ich sehe das nicht so drastisch, m.E. haben die Episoden I-III schon ihre Momente und sind teilweise durchaus spannend. Schade ist, dass viele an und für sich tolle Charaktere so wenig Raum bekommen – Mac Windu finde ich etwa großartig, ebenso den mystischen Darth Maul im ersten Teil. Aber mir fehlt der Charme. Du hast die Szene mit Han Solo im neuen Teil ja genannt – solche Momente gibt es immer wieder und ich mag diesen zurückerzählenden Flair. Dazu ist es ein Teil, der endlich wieder mit Humor arbeitet (nicht mit flachen Lachern, wie bei Jar Jar), mit Schrulligkeiten, etwa wenn Han Solo Finns Erzählungen durchschaut. Ich mag auch, dass die Charaktere oft noch „die Alten“ geblieben sind – mit all ihren Eigenarten. Kylo Ren ist natürlich ein denkbar schwieriger Charakter, schon weil es zu ihm keine wirkliche Vorgeschichte gibt. Ich denke, das wird mit der schwierigste Punkt der kommenden Teile: Diese Lücke zu schließen. Wie kam er eigentlich zu Dunklen Seite? Und wer ist das riesige Wesen, das ihn lehrt?

    Was Anakin betrifft, ist das vermutlich ein ähnlich komplexes Feld: Die Filme greifen ja zwei Fäden auf. Einerseits die Rückblenden an seine Mutter, das Fehlen seines Vaters und die beständige Verlustangst von Padme. Seltsam ist die enorme Hysterie, die die Figur des Anakin umgibt – vieles wirkt überstrapaziert und in seiner Unkontrolliertheit unglaubwürdig.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #8051151  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    IrrlichtMac Windu

    Lee Nooks ;-)

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    #8051153  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

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    nail75
    Das Problem ist, dass die Story von Ep 1-3 keinen Sinn macht. Überhaupt keinen! Ich empfehle auch dir die RedLetterMedia-Kritiken, die insbesondere die Story auf sehr lustige Weise auseinandernehmen. Diese ganze Invasions/Blockade-Geschichte im ersten Film ist der totale Bullshit. Du kannst ja mal versuchen, die Handlung von Episode 1 in einem Sätzen zusammenzufassen. Das wird dir nicht gelingen, ohne dass Leute Fragen stellen. Bei Episode VII ist die Handlung einfach beschrieben: Imperium baut Mega-Waffe, die das Überleben der Rebellen bedroht und die dadurch zum Handeln gezwungen sind.

    (…)

    In der aber überhaupt nicht klar wird, warum er sich letztlich der dunklen Seite hingibt. Beispielsweise die Sache mit seiner Mutter. Er hätte seine Mutter jahrelang holen könne, macht das aber nicht, woraufhin sie verkauft und in dem Moment ermordet wird, nachdem er zufällig wieder auftaucht. Dann darf er die Mörder schlachten, woraufhin…sorry, das ist mir zu blöde. Wieso wird Anakin eigentlich nicht durch die enorme Macht korrumpiert, die er inzwischen besitzt?

    Diese höhnischen „Kritiken“ von RedLetter Media finde ich nicht lustig, sondern unerträglich armselig. Man möchte dem Typen mit der leiernden Stimme wünschen, dass er noch irgendwo ein echtes Leben findet außerhalb seiner analen Star-Wars-Fixierung.

    Die Story von Episode VII ist zwar deutlich simpler gestrickt als die von I-III, weist aber mindestens genauso große Logiklöcher auf. Ist auch eine Leistung… (mir ist das relativ egal, aber es gibt dazu dutzende Links, wie Dir bekannt sein dürfte). Anakin taucht nicht „zufällig“ auf Tattooine auf, sondern weil er spürt, dass gerade irgendwas schlimmes mit seiner Mutter passiert ist (was sich dann als Entführung durch die Sand People herausstellt). Im Kontext der Star-Wars-Mythologie ist das also sehr schlüssig, wie auch sein schleichender Weg auf die dunkle Seite, die in seinem arroganten, ungeduldigen Charakter angelegt war und durch diverse äußere tragische Ereignisse getriggert wird.

    Meine Auffassung ist nicht, dass die Teile I-III makellos sind oder an die Teile IV-VI heranreichen. Das schaffen sie genauso wenig wie jetzt Teil VII. Es wäre wohl auch ein fruchtloses Unterfangen vor dem Hintergrund der sich über Jahrzehnte verfestigenden nostalgischen Erinnerungen und Erwartungen der Altfans. Der Moment, wenn man das erste Mal mit 10 Jahren Star Wars Ende der 70er/Anfang der 80er sieht, ist – wenn man Glück hatte – einer der ganz großen prägenden, überwältigenden, definierenden Kinomomente gewesen (so war es jedenfalls für mich), sowas lässt sich nicht wiederholen.
    Ich bin aber mittlerweile der Auffassung, dass die Lucas-Teile jedenfalls ästhetisch und narrativ ambitionierter, spannender, wagemutiger und rücksichtsloser waren als der neue Teil. Und insofern einfach gehaltvoller und interessanter. Und das verdient m.E. Respekt, bei allen fraglichen bis falschen Entscheidungen, die so ein Autorenprojekt auch mit sich bringen kann (und die sich hier auch realisiert haben). Sie waren aber zumindest um eine neue innovative Sichtweise im Anschluss an den filmtechnischen Stand der Zeit bemüht, nicht um eine reine konservative Wiederholung als Futter für Fans. Aus Fansicht befriedigender ist natürlich „The Force Awakens“, der mir auch viel Spaß gemacht hat. Aber Abrams ist halt kein Visionär, sondern ein passabler Handwerker, der das große dramatische Potential der Story bei weitem nicht ausreizen konnte, dafür verharrt das ganze immer zu sehr in einer augenzwinkernden, halbironischen Verbeugung, die es allen recht machen will.

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