George Lucas

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  • #8051095  | PERMALINK

    Anonym
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    Nick und Napo, ihr seid stets feine Beobachter und hochsensible Burschen in Sachen Film, hier allerdings auf dem Richard-Brody-Holzweg. ATTACK taugt wenig bis gar nicht, funktioniert weder filmisch noch auf irgendwelchen Metaebenen. Es ist ein reines Serialmittelstück, der Seifenoper-Charme ist nachgerade furchtbar penetrant und Lucas selbst hat mit diesem Film seinen Sturz in die völlige Infantilität schließlich komplett vollzogen. War STAR WARS noch eine kindliche und charmante Verarbeitung verschiedener Kino-Momente (von Flash Gordon bis Kurosawa), so sind Episode I-III leidglich formtote CGI-Epen, in denen sich die Darsteller mühsam durch das Drehbuch-Material bewegen.
    Ich weiss nicht, was mit George Lucas passiert ist, aber irgendwas Ungesundes mag ihn geritten haben, dass er so eine alberne und naive Sache rausgehauen hat. Jüngst hat er die Methoden vom Disney-Konzern öffentlich als „White Slavery“ bezeichnet, was richtig und mutig war, kurz darauf ruderte er wieder zurück, entschuldigte sich für seinen Wortlaut und fand deren Praktiken dann plötzlich doch ganz gut. Diese seltsame Angepasstheit und Ängstlichkeit finde ich auch in seinen letzten drei STAR WARS-Filmen. Mich nervt das.

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    #8051097  | PERMALINK

    krautathaus

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    Man kann auch mal verkürzt anmerken, daß man am Unterschied der ersten Trilogie zur zweiten (Ep. 1 – 3) sehen kann, was passiert, wenn die Technik den Schöpfer übermannt und die Fantasie leidet. „Star Wars – A New Hope“ mag zwar auch nicht die perfekten Dialoge haben, aber im Gegensatz zu der unrühmlichen Folgetrilogie, funktioniert er (und natürlich auch Empire/Jedi) mit seinen erinnrungswerten (!) Figuren und Einfallsreichtum (den die zweite Trilogie nur kopiert) auch heute noch hervorragend.

    Wer war nochmal Qui Gon oder Mace Windu? Was waren ihre Eigenschaften? Ihre besonderen Momente? Genau, so geht’s mir mit fast allen Hauptakteuren. Selbst Darth Maul wurde flugs im 1. Teil verbraten.

    Liam Neeson und Samuel L. Jackson sind sicherlich gute Schauspieler, aber ihre Figuren haben null Charakterzeichnung.

    Gerade unter den Umständen, unter denen Star Wars Mitte der 70s gedreht wurde, ist er für mich immer noch ein meisterlicher Film und wird auch meine ewige Nr.1 bleiben.

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #8051099  | PERMALINK

    Anonym
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    Beiträge: 0

    KrautathausMan kann auch mal verkürzt anmerken, daß man am Unterschied der ersten Trilogie zur zweiten (Ep. 1 – 3) sehen kann, was passiert, wenn die Technik den Schöpfer übermannt und die Fantasie leidet. „Star Wars – A New Hope“ mag zwar in auch nicht die perfekten Dialoge haben, aber im Gegensatz zu den unrühmlichen Folgefilmen, funktioniert er (und natürlich auch Empire/Jedi) mit seinen erinnrungswerten (!) Figuren und Einfallsreichtum (den die zweite Trilogie nur kopiert) auch heute noch hervorragend.

    So ist es. Wobei ich beim dritten Teil (RETURN OF THE JEDI) ein paar kleine Punktabzüge machen würde. Diese Teddybären-Ewoks, die fand ich als Kind schon doof. Und THE EMPIRE STRIKES BACK hat (wohl nicht zuletzt auch Dank der Howard Hawks Autorin Leigh Brackett) eine Tiefe und Emotionalität, von der die Episoden I-III meilenweit entfernt sind. Für mich ein klarer Rückschritt seitens G.L.
    Und die Dialoge in STAR WARS finde ich so mies nun auch nicht.

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    #8051101  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

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    KrautathausGerade unter den Umständen, unter denen Star Wars Mitte der 70s gedreht wurde, ist er für mich immer noch ein meisterlicher Film

    Wirklich? Neun Jahre nach „2001“ und zwei vor „Alien“ sieht doch „Star Wars“ eher wie ein Relikt aus der Zeit von „The Towering Inferno“ oder „Earthquake“ aus. Vergleich das mal mit Lucas‘ Debütfilm (von 1971!), den kann man heute mühelos zwischen „Under The Skin“ und „Ex Machina“ screenen:

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    #8051103  | PERMALINK

    Anonym
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    Mit STAR WARS hat sich Lucas aber doch ganz bewusst am klassischen Hollywood-Kino seiner Kindheit orientiert (John Ford, diverse B-Pictures aus den 50s, Sci-Fi-Serials der 30er Jahre etc.). Natürlich ist das ästhetisch etwas ganz anderes als THX-1138, aber das war von vornherein auch so angelegt, das kann man ihm nicht zum Vorwurf machen.

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    #8051105  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    Das hat Spielberg aber auch, und dessen Filme sehen wie frisch aus dem Ei geschlüpft aus.

    (Aber enough mit dem „Star Wars“-Bashing. Eigentlich mache ich lieber einen Punkt für Episode II als gegen IV.)

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    #8051107  | PERMALINK

    krautathaus

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    Beiträge: 25,834

    Napoleon DynamiteWirklich? Neun Jahre nach „2001“ und zwei vor „Alien“ sieht doch „Star Wars“ eher wie ein Relikt aus der Zeit von „The Towering Inferno“ oder „Earthquake“ aus.

    Filme mit wenig Schaupielern und wenig Drehorten tun sich da eher leicht, verhältnismäßig frisch auszusehen. „Star Wars“ gemessen an der Viefalt von Darstellern und Schauplätzen aber immer noch einen relativ zeitlosen Look.

    „Alien“ hab‘ ich vor ein paar Jahren mal wieder auf Bluray angeschaut, und der hat schon einen unglaublich modernen Look aufzuweisen. Das Setdesign finde ich heute immer noch umwerfend. Gerade die ersten Szenen, in denen die Nostromo aus dem Tiefschlaf hochfährt und die Lichter das Interieur in Szene setzen, sind fantastisch. „Alien“ wäre mit „Star Wars“ auch in meiner ewigen Top10. „2001“ eher nicht..

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #8051109  | PERMALINK

    irrlicht
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    Napoleon DynamiteDie Szenerie, die Ausstattung, die Farbgebung, Natalie Portmans Glühen: Bist du für all das wirklich umempfänglich?

    Man kann es auch einfach so sagen: Ohne Portman wären die ersten drei Episoden im Schnitt einen Stern schwächer.

    Ja, artifiziell trifft es schon – aber nicht im Guten. All das, was Star Wars an Atmosphäre, Flow, Verspieltheit und Subtilität verband – wie Krautathaus schreibt, ist die Charakterzeichnung durchaus wichtig – ist hier enormer Künstlichkeit gewichen. Man kann den Grundstoff als „läppische Mythologie“ abtun, das wird m.E. den Filmen aber nicht gerecht. Ich finde es hinreißend, wie Lucas kindliche Anflüge mit ja, durchaus bedeutsamen Botschaften kombiniert und das alles gleichsam witzig und charmant gestaltet. Ich mag vermutlich schon das ganze Ambiente dahinter: Die Lichtschwertkämpfe, die einprägsamen Bilderwelten, die komplexe Darstellung von Licht und Dunkelheit (Vader!), auch den familären, privaten Einschlag (die Geschwistergeschichte, Themen wie Freundschaft, Ehrfurcht, Selbstfindung, dazu das strukturierte Vater-Thema, das sich durch alle Episoden zieht).

    Ich finde kurios, wie hier klare Schwächen der ersten drei Episodon positiv ausgelegt werden – „Alle Figuren[…]sagen diese unfassbaren Dialoge ohne wirkliche Hingabe auf“ – ja, denn die Dialoge sind über weite Strecken einfach nicht gut und man hört das Papier rascheln.

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #8051111  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

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    Irrlicht
    Ich finde kurios, wie hier klare Schwächen der ersten drei Episodon positiv ausgelegt werden – „Alle Figuren[…]sagen diese unfassbaren Dialoge ohne wirkliche Hingabe auf“ – ja, denn die Dialoge sind über weite Strecken einfach nicht gut und man hört das Papier rascheln.

    Aber Schwächen von schönen Filmen zu Stärken umdeuteln ist doch meine Lieblingsbeschäftigung!
    Nein, im Ernst, diese stets auf die ganz großen Emotionen und Bedeutungen hingeschriebenen Dialoge sind doch so überlebensgroß, dass die Figuren ihnen schlicht nicht gewachsen sind und genau so verhält es sich auch mit den Rollen als Weltenrettern, die sie ausfüllen müssen, ohne dass sie jemals darum gebeten hätten.
    „Clones“ spielt nicht nur, wie Napo bereits sagte, nach anderen Spielregeln als die ursprüngliche Trilogie, für mich steht er auch in einer ganz anderen filmischen Tradition:
    In seiner Übersteigerung steht er dem hintergründigen „What you see is not what you get“-Kino von Douglas Sirk oder Nicholas Ray sehr viel näher als dem klassischen Erzählkino. Er erzählt auch von Helden, Schurken, Freundschaften etc., bricht das aber alles. „Star Wars“ ist hingegen ganz klassisches Erzählkino (und vielleicht steht er deshalb auch einigen hier deutlich näher), aber für mich kam er einfach nie wirklich gegen die Filme der ähnlich erzählenden Lucas-Kollegen Spielberg und (vor allem) John Milius an; er ist zu lang (bei diesen endlosen Luftschlachten ging ich schon als Kind gerne zur Toilette), zu öberflächlich und zu sehr für Fans (denn das was, wie nail75 es formuliert hat, „Star Wars“ groß gemacht hat, ist schlicht nicht an mich adressiert).
    Bis ich das alles für mich so eingeordnet hatte, hat es aber eben auch einige Zeit gedauert – man werfe einen Blick auf meine älteren Wertungen.

    --

    We are all failures, at least the best of us are.
    #8051113  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

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    Wieso schießt ihr euch ausgerechnet auf „Clones“ so ein? „Revenge“ wäre da doch das viel dankbarere Objekt der Verteidigung. Oder ist es deshalb, weil „Clones“ so ein bisschen in der Luft hängt (Mittelteil der 2. Trilogie) und gerade aus diesem Umstand dann gewisse Freiheiten (gut oder schlecht, das sei jetzt dahingestellt) entfalten kann? Ich raff grad nix. Mit Sirk und Ray würde ich das alles auch überhaupt nicht in Verbindung bringen.

    --

    #8051115  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

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    pinchNick und Napo, ihr seid stets feine Beobachter und hochsensible Burschen in Sachen Film, hier allerdings auf dem Richard-Brody-Holzweg. ATTACK taugt wenig bis gar nicht, funktioniert weder filmisch noch auf irgendwelchen Metaebenen. Es ist ein reines Serialmittelstück, der Seifenoper-Charme ist nachgerade furchtbar penetrant und Lucas selbst hat mit diesem Film seinen Sturz in die völlige Infantilität schließlich komplett vollzogen. War STAR WARS noch eine kindliche und charmante Verarbeitung verschiedener Kino-Momente (von Flash Gordon bis Kurosawa), so sind Episode I-III leidglich formtote CGI-Epen, in denen sich die Darsteller mühsam durch das Drehbuch-Material bewegen.
    Ich weiss nicht, was mit George Lucas passiert ist, aber irgendwas Ungesundes mag ihn geritten haben, dass er so eine alberne und naive Sache rausgehauen hat. Jüngst hat er die Methoden vom Disney-Konzern öffentlich als „White Slavery“ bezeichnet, was richtig und mutig war, kurz darauf ruderte er wieder zurück, entschuldigte sich für seinen Wortlaut und fand deren Praktiken dann plötzlich doch ganz gut. Diese seltsame Angepasstheit und Ängstlichkeit finde ich auch in seinen letzten drei STAR WARS-Filmen. Mich nervt das.

    Dann wird dich dieser Teil der Red Letter Media-Kritik besonders interessieren, falls du sie noch nicht gesehen hat. Lucas versucht immer wieder klassische Szenen aus den alten Star Wars einzubauen, greift aber auch Dinge aus anderen bekannten, teilweise auch aus damals aktuellen Filmen auf.

    Ich fand die Kritik an Disney nicht sonderlich geglückt, vor allem wenn sie von jemandem kommt, der Milliarden mit dem Verkauf verdient hat. Sein inhaltliche Kritik an den neuen Star Wars war völlig daneben, denn nach den seelenlosen CGI-Epen der Episoden I-III musste ganz dringend wieder etwas Emotionalität her, große Star Wars Momente. Ich weiß nicht, wie lange der neue Film vorhalten wird, aber er hat einige solcher Momente, die sagen: „Die letzten drei Filme waren nur ein böser Alptraum“.

    Nick Longhetti
    In seiner Übersteigerung steht er dem hintergründigen „What you see is not what you get“-Kino von Douglas Sirk oder Nicholas Ray sehr viel näher als dem klassischen Erzählkino. Er erzählt auch von Helden, Schurken, Freundschaften etc., bricht das aber alles.

    Aber nicht absichtlich, sondern weil der Film einfach schlecht gemacht ist. Ich glaube auch nicht, dass Lucas mit dermaßen viel Hintersinn gearbeitet hat

    „Star Wars“ ist hingegen ganz klassisches Erzählkino (und vielleicht steht er deshalb auch einigen hier deutlich näher), aber für mich kam er einfach nie wirklich gegen die Filme der ähnlich erzählenden Lucas-Kollegen Spielberg und (vor allem) John Milius an; er ist zu lang (bei diesen endlosen Luftschlachten ging ich schon als Kind gerne zur Toilette), zu öberflächlich und zu sehr für Fans (denn das was, wie nail75 es formuliert hat, „Star Wars“ groß gemacht hat, ist schlicht nicht an mich adressiert).

    Als der Film herauskam, gab es aber keine Star Wars-Fans, insofern läuft dieser Teil deiner Aussage in Leere. Und den Rest der Kritik finde ich auch seltsam. Gerade Episode I-III bieten doch eine riesige Zahl von endlosen Kämpfen, die sich unglaublich ziehen. Da ist das Original sehr viel ökonomischer.

    IrrlichtJa, artifiziell trifft es schon – aber nicht im Guten. All das, was Star Wars an Atmosphäre, Flow, Verspieltheit und Subtilität verband – wie Krautathaus schreibt, ist die Charakterzeichnung durchaus wichtig – ist hier enormer Künstlichkeit gewichen. Man kann den Grundstoff als „läppische Mythologie“ abtun, das wird m.E. den Filmen aber nicht gerecht.

    Eben! Ich finde kurios, wie viele Leute, einschließlich George Lucas, Star Wars missverstehen. Es ist ein klassischer Underdog-Abenteuerfilm mit ein gewissen Maß an Weltraumexotik. Die Kunst ist die Ausgewogenheit. Es gibt den nerdigen Weltraumteil, aber es gibt kein Science-Babble. Es gibt die Liebesgeschichte, aber sie ist nicht aufdringlich. Es gibt die Guten und die Bösen, aber es ist kein banaler Gegensatz.

    Ich finde kurios, wie hier klare Schwächen der ersten drei Episodon positiv ausgelegt werden – „Alle Figuren[…]sagen diese unfassbaren Dialoge ohne wirkliche Hingabe auf“ – ja, denn die Dialoge sind über weite Strecken einfach nicht gut und man hört das Papier rascheln.

    Angeblich haben sich die Schauspieler ja auch wirklich nicht verstanden, besonders Portman und Christensen. Aber auch die ganzen Schauspielstars können dem Film keine Tiefe verleihen, weil da nichts ist. Letztlich ist Episode II kein Film für Menschen. Menschen mögen nämlich Geschichten mit anderen Menschen, aber in dieser Hinsicht bietet Episode II nichts.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #8051117  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

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    @pinch
    Ich schieße mich auf „Clones“ ein, weil ich ihn mit Abstand am liebsten mag; „Revenge“ hat ebenfalls viele schöne Ideen, aber bei der letzten Sichtung empfand ich ihn auch als wieder deutlich gewöhnlicheren „Versöhnungsfilm“ für alle, die mit der zweiten Episode nichts anfangen konnten.

    --

    We are all failures, at least the best of us are.
    #8051119  | PERMALINK

    Anonym
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    nail75Ich fand die Kritik an Disney nicht sonderlich geglückt, vor allem wenn sie von jemandem kommt, der Milliarden mit dem Verkauf verdient hat.

    Ob geglückt oder nicht, so wie ich das verstanden habe war Lucas wohl auch froh über den Deal mit Disney, weil er dadurch dann von der Last seines Franchises erlöst wurde. Wer kann es ihm verdenken? Und im Nachhinein haben Disney, Abrams & Co. vermutlich auch alles richtig gemacht, indem sie dem neuen Film den notwendigen postmodernen Background verpasst (anders funktioniert so ein Reboot ja sicherlich auch nicht) und schon allein dadurch Lucas‘ drei Nachzügler übertrumpft haben.
    Lucas‘ Disney-Bashing fand in der ersten Startwoche statt, da war ein Erfolg zwar schon vorauszusehen, dass das Teil dann aber immens durch die Decke gehen würde, wussten zu diesem Zeitpunkt wohl weder er noch sonst jemand. Danach dann zurückzurudern und den angepassten Heinz zu markieren, das ist eben typisch George Lucas. Als reiner Künstler hat er nichts mehr zu sagen, als Geschäftsmann versucht er trotzdem noch oben mitzuschwimmen.

    Um der eigentlichen Threadidee aber wieder näher zu kommen:

    THX-1138 ****1/2 (2)
    AMERICAN GRAFFITI ***** (1)
    STAR WARS **** (3)
    EPISODE I – THE PHANTOM MENACE **
    EPISODE II – ATTACK OF THE CLONES *1/2
    EPISODE III – REVENGE OF THE SITH **1/2

    --

    #8051121  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

    Beiträge: 655

    nail75
    Aber nicht absichtlich, sondern weil der Film einfach schlecht gemacht ist. Ich glaube auch nicht, dass Lucas mit dermaßen viel Hintersinn gearbeitet hat

    Wieso nicht? Mit „THX 1138“ hatte sich Lucas doch quasi vom Start weg mehr als echter „Künstler“ empfohlen als Spielberg oder Milius mit ihren „gewöhnlichen Unterhaltungs-/Genrefilmen“ damals taten.

    nail75Als der Film herauskam, gab es aber keine Star Wars-Fans, insofern läuft dieser Teil deiner Aussage in Leere. Und den Rest der Kritik finde ich auch seltsam. Gerade Episode I-III bieten doch eine riesige Zahl von endlosen Kämpfen, die sich unglaublich ziehen. Da ist das Original sehr viel ökonomischer.

    Für mich wirkt das immer alles, als wäre es schon direkt auf diesen Figurenkult hingestrickt worden, Underdog-Abenteuerfilme finde ich ja auch töfte, aber „Star Wars“ fühlt sich bei jeder Sichtung kalkulierter und leerer an.
    Was endlose Schlachten angeht:
    Da war ich noch nie scharf drauf (deshalb auch eine einigermaßen stark ausgeprägte Abneigung gegen Kriegsfilme), aber besonders in „Clones“ gibt es für mich eben auch viel anderes zu entdecken. Die verpönte Romanze ist mein Highlight, die Schlachten sind mir ziemlich gleichgültig.

    --

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    #8051123  | PERMALINK

    Anonym
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    Nick LonghettiFür mich wirkt das immer alles, als wäre es schon direkt auf diesen Figurenkult hingestrickt worden(…)

    Auch wenn es sich so anfühlen mag, so war es das doch nicht. STAR WARS war ein Überraschungserfolg (so wie JAWS) an den zunächst niemand wirklich geglaubt hat. Lucas hat da quasi sein Kinderzimmer verfilmt, obwohl Sci-Fi-Genrefilme Ende der 70er Jahre nur noch müde belächelt wurden.

    George Lucas lies übrigens mal verlauten, dass er Kurosawas SIEBEN SAMURAI weitaus mehr mag als dessen VERBORGENE FESTUNG.

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