Frank Zappa / The Mothers Of Invention – Cruising with Ruben & the Jets

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    gruenschnabel

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    Frank Zappa / The Mothers Of Invention – Cruising with Ruben & the Jets

    1. Cheap thrills **1/2+
    2. Love of my life ***+
    3. How could I be such a fool ***
    4. Deseri ***-
    5. I’m not satisfied **+
    6. Jelly roll gum drop ***-
    7. Anything ***-
    8. Later that night ***
    9. You didn’t try to call me ***1/2
    10. Fountain of love ***-
    11. No. No. No. **
    12. Anyway the wind blows **1/2+
    13. Stuff up the cracks ***
    —————————————–

    Gesamtwertung: ***-

    Zappas Ruf als Workaholic zementierte sich schon recht früh. Nicht einmal anderthalb Jahre nach Beginn der Aufnahmen zum „Freak out“-Debüt arbeitete er bereits ab July 1967 an Album Nummer fünf: „Cruising with Ruben & the Jets“. Dieser Prozess wiederum lief dann auch noch parallel zu den Aufnahmen von „We’re only in it for the money“ und dem wenig später veröffentlichten „Uncle meat“. Kein Zweifel, Zappa arbeitete gern, möglichst sogar ununterbrochen, verschiedene Projekte wurden gleichzeitig vorangetrieben, und wenn er nicht im Studio war, wurde getourt.
    Und: Zappa folgte in bemerkenswerter Souveränität dem Prinzip des Ich-mach-das-wonach-mir-persönlich-der-Sinn-steht. „Crusing with Ruben and the Jets“ war eine Hommage an den Doo Wop der 50er und damit auch an Zappas Jugend. Dessen Veröffentlichung Ende 1968 war ungefähr so angesagt wie Beach Party in der Arktis. Aber der Maestro war völlig unbeirrt und hauchte ein tiefes „Bop-bah-doo-aah“ und ein Textklischee nach dem nächsten raus. Er badete in den fünfstimmigen Harmoniegesängen und bezeichnete Doo Wop als „most adventurous diatonic music that has ever been written“. Der Kontrast zu experimentellen Vorgängeralben wie „Lumpy gravy“ oder dem „Uncle meat“-Nachfolger könnte kaum größer sein. Dennoch handelt es sich bei „Ruben“ um kein artfremdes Wesen, denn: Doo Wop-Elemente waren schon von Anfang an feste Bestandteile in Zappas Stilmix und sind demnach z.B. auch auf „Freak out“ zu hören. Zappa inszenierte den Doo Wop auf dem neuen Album nun aber auf „puristische“ Weise.
    Leider, leider: Zwar ist es auch hier wieder ein ironisiertes und damit distanziertes Spiel mit tradierter Popkultur, aber für meine Begriffe bleibt Zappa dabei auf halbem Wege stehen. Die stilistische Anverwandlung führt musikalisch zu keinen wirklich „unerhörten“ Ergebnissen – auch nicht hintergründig oder im Detail. Es gibt außer den Textklischees kaum Widerhaken. Zudem ist der Sound nicht besonders frisch und sexy. „Ganz nett“ ist der Begriff, der mir zu diesem Album einfällt. Und das empfinde ich hinsichtlich Zappa dann wirklich als wesensfremd.

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