Forums-Anthologie (Lyrisches)

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  • #1360449  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    Mir wird hier viel zu viel widersprochen. :D

    wann kommt denn endlich dein fellini aufsatz?

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
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    #1360451  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Mir wird hier viel zu viel widersprochen. :D

    wann kommt denn endlich dein fellini aufsatz?

    Dieses Jahr noch. :D
    Bin in einer Schaffenskrise oder so.

    --

    #1360453  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Mir wird hier viel zu viel widersprochen. :D

    Bin in einer Schaffenskrise oder so.

    bleibt nicht aus, bei so viel widerspruch!
    :D

    --

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    #1360455  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    macht ja nichts.sowas hatte fellini auch.
    öhm…..jaaaa!

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #1360457  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    macht ja nichts.sowas hatte fellini auch.
    öhm…..jaaaa!

    Lasst uns an die Hand nehmen und im Kreis herumhüpfen.

    --

    #1360459  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    genau.tanzen wir bunuels „final dance“!

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #1360461  | PERMALINK

    joerg-koenig

    Registriert seit: 09.08.2002

    Beiträge: 4,078

    Ja, aber das isses doch beim Hoddis: Er schüttelt achselzuckend ein paar Worte über das Wohl und Wehe der Menschheit ausm Handgelenk. Ich finde das besser als umgekehrt funxionierende Lyrik, die aus jedem Lachen einer Biene beim Anflug auf eine Blüte vier Strophen macht.

    --

    Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.
    #1360463  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Ganz amüsant finde ich das folgende Gedicht (kann es zeitlich nicht genau einordnen, aber es wird wohl zur Epoche der „Neuen Sachlichkeit“ gezählt und insofern um 1930, würde ich sagen):

    Vierzig Stiere
    von Lion Feuchtwanger

    Auf dem kaledonischen Markt in London versetzten
    die roten Autobusse vierzig Hochland-Stiere derart in Wut,
    dass sie, ausbrechend, viele Leute verletzten,
    weithin verbreitend Panik, Knochenbrüche und Blut.

    Sie rannten wild über Straßen und Plätze.
    Man sah vor ihrem Ansturm Feuerwehr, selbst Polizisten versagen.
    Sie rannten in sich übersteigender Hitze
    in einen Gewerkschaftssekretär, eine Stenotypistin, einen Kinderwagen.

    Endlich, vor einem sehr farbigen Plakat, hielten sie still,
    auf dem zu lesen war, dass BOVRIL FLEISCHEXTRAKT am meisten tauge.
    Da standen sie, vierzig Hochland-Stiere vor einem Plakat Bovril
    und blickten schweigend ihrer Bestimmung entgegen.

    --

    #1360465  | PERMALINK

    deadflowers

    Registriert seit: 04.09.2003

    Beiträge: 3,032

    Finde ich klasse.

    „Neue Sachlichkeit“ kenne ich im Zusammenhang mit Fritz Lang. So um 1921.

    --

    dead finks don't talk
    #1360467  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Finde ich klasse.

    „Neue Sachlichkeit“ kenne ich im Zusammenhang mit Fritz Lang. So um 1921.

    Frag mich nichts genaueres darüber, kenne mich mit dieser Epoche nicht wirklich gut aus. Soviel ich weiß, war die „Neue Sachlichkeit“ vor allem eine Antwort auf den späten Expressionismus und seinen Pathos und eben seine maßlose Unsachlichkeit.

    --

    #1360469  | PERMALINK

    deadflowers

    Registriert seit: 04.09.2003

    Beiträge: 3,032

    Finde ich klasse.

    „Neue Sachlichkeit“ kenne ich im Zusammenhang mit Fritz Lang. So um 1921.

    Frag mich nichts genaueres darüber, kenne mich mit dieser Epoche nicht wirklich gut aus. Soviel ich weiß, war die „Neue Sachlichkeit“ vor allem eine Antwort auf den späten Expressionismus und seinen Pathos und eben seine maßlose Unsachlichkeit.

    Also hatte Robert Wiene 1917 den Citizen Kane des Expressionismus gedreht. Und dann kam Lang, den ich überhaupt sehr sachlich finde. Aber ob’s das is?

    --

    dead finks don't talk
    #1360471  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Finde ich klasse.

    „Neue Sachlichkeit“ kenne ich im Zusammenhang mit Fritz Lang. So um 1921.

    Frag mich nichts genaueres darüber, kenne mich mit dieser Epoche nicht wirklich gut aus. Soviel ich weiß, war die „Neue Sachlichkeit“ vor allem eine Antwort auf den späten Expressionismus und seinen Pathos und eben seine maßlose Unsachlichkeit.

    Also hatte Robert Wiene 1917 den Citizen Kane des Expressionismus gedreht. Und dann kam Lang, den ich überhaupt sehr sachlich finde. Aber ob’s das is?

    Da kann ich dir leider nicht weiter helfen.

    --

    #1360473  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Habe zu Weihnachten „Dr. Erich Kästners Lyrische Hausapotheke“ geschenkt bekommen. Und da ich die Gedichte dieses Bandes von Erich Kästner sehr gern mag (habe natürlich noch nicht alle gelesen), werde ich hier nach und nach einige der 56 Gedichte reinsetzen.
    Es sind unglaublich einfache Gedichte. Clever, aber nicht intelligent und schon gar nicht intellektuell. Witzig, doch nie böse. Gelegentlich leicht moralisch, aber so klein (meine damit nicht unbedingt den äußeren Umfang, wobei dies auch auf diesen zutrifft, betrachtet man das sicherlich bekannteste Gedicht des Bandes) und liebevoll, dass die Moral nie weh tut.

    Ich beginne mal mit einem Vierzeiler:

    Moderne Kunstausstellung
    von Erich Kästner

    Die Leute stehen in Sälen herum.
    Sie finden das ungewöhnlich?
    Das ist ja gar kein Publikum!
    Das sind die Maler persönlich.

    --

    #1360475  | PERMALINK

    joerg-koenig

    Registriert seit: 09.08.2002

    Beiträge: 4,078

    Hermann Hesse: „Antwort an Freunde, die mir ein sehr schwieriges Gedicht im neuen Stil geschickt und gefragt hatten, ob ich es etwa verstehe“ (1960):

    Manchem mag
    Doch jedem nicht
    Gott gegeben
    Verstehen gelblicher
    Verse dunkles Violett.

    Zwölf sind der Töne,
    Mancher versteht
    Zwölfergesang
    Mit oder ohne Adorno,
    Nicht aber
    Unterzeichneter,
    Dessen Augen
    Erstaunen blendet.

    --

    Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.
    #1360477  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Mir fällt jetzt spontan nichts besonderes ein, deshalb noch mal was von Goethe.
    Vielleicht DAS Gedicht (1774) des Sturm und Drangs. Für mich weniger Entsagung der Götter, sondern vor allem eine (wort-)gewaltige, schwere Hymne auf das selbständige Ich (die Hervorhebung in der letzten Zeile!), auf den schöpferischen Menschen.

    Prometheus
    von Johann Wolfgang von Goethe

    Bedecke deinen Himmel, Zeus,
    Mit Wolkendunst
    Und übe, dem Knaben gleich,
    Der Disteln köpft,
    An Eichen dich und Bergeshöhn!
    Musst mir meine Erde
    Doch lassen stehn
    Und meine Hütten, die du nicht gebaut,
    Und meinen Herd,
    Um dessen Glut
    Du mich beneidest.

    Ich kenne nichts Ärmeres
    Unter der Sonn als euch, Götter!
    Ihr nähret kümmerlich
    Von Opfersteuern
    Und Gebetshauch
    Eure Majestät
    Und darbtet, wären
    Nicht Kinder und Bettler
    Hoffnungsvolle Toren.

    Da ich ein Kind war,
    Nicht wusste, wo aus noch ein,
    Kehrt ich mein verirrtes Auge
    Zur Sonne, als wenn drüber wär
    Ein Ohr, zu hören meine Klage,
    Ein Herz wie meins,
    Sich des Bedrängten zu erbarmen.

    Wer half mir
    Wider der Titanen Übermut?
    Wer rettete vom Tode mich,
    Von Sklaverei?
    Hast du nicht alles selbst vollendet,
    Heilig glühend Herz?
    Und glühtest jung und gut,
    Betrogen, Rettungsdank
    Dem Schlafenden da droben?

    Ich dich ehren? Wofür?
    Hast du die Schmerzen gelindert
    Je des Beladenen?
    Hast du die Tränen gestillet
    Je des Geängsteten?
    Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
    Die allmächtige Zeit
    Und das ewige Schicksal,
    Meine Herrn und deine?

    Wähntest du etwa,
    Ich sollte das Leben hassen,
    In Wüsten fliehen,
    Weil nicht alle
    Blütenträume reiften?

    Hier sitz ich, forme Menschen
    Nach meinem Bilde,
    Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
    Zu leiden, zu weinen,
    Zu genießen und zu freuen sich,
    Und dein nicht zu achten,
    Wie ich!

    --

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