„Fear Factor“ und „Beautiful Mind“ statt Bush
Am Montagabend wurde auch deutlich, wie stark der Präsident nicht nur in der Gunst der Wähler, sondern auch in der Gunst der Medien zurückgefallen ist. Als Bush im Mai 2003 das Ende der Kampfhandlungen im Irak verkündet hatte, warfen alle großen Fernsehsender ihre Programmplanung über den Haufen, um die Rede des Präsidenten in voller Länge übertragen zu können.
Diesmal war Bush lediglich im Kabelfernsehen zu sehen. Die als Big Four bekannten, per Antenne zu empfangenen Sender ABC, CBS, Fox und NBC strahlten zur besten Sendezeit lieber leichte Unterhaltung aus. Selbst der ultrapatriotische Sender Fox ließ seinen Präsidenten hängen. Während Bush sich mühte, das Chaos im Irak schönzureden, übertrug der TV-Kanal das Finale der Serie „The Swan“. In der Spielshow versuchen plastische Chirurgen, den durchweg unattraktiven Kandidaten per Skalpell Sexappeal und Charisma zu verleihen.
Angesichts katastrophaler Umfragewerte hat US-Präsident George W. Bush in einer Fernsehansprache seine Irak-Politik verteidigt. Details zur geplanten Machtübergabe im Irak waren Mangelware – stattdessen rechtfertigte Bush den Krieg erneut als Schlag gegen den internationalen Terrorismus.
--
"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra