Eure Gedanken zum Tod geschätzter Musiker und Musikerinnen

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  • #10288031  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Durch den Tod Tom Pettys und die zahlreichen Beileids- Trauerbekundungen wollte ich einen Thread erstellen, der all eure Geschichten bündelt, wie ihr von dem Ableben geschätzter oder gar geliebter Musiker und Musikerinnen erfahren habt. Eure Reaktionen und eure Gefühlslage. Der Thread ist auch dafür gedacht, noch einmal das Glas für all die Heroen und Heroinen zu heben, die uns unvergessene (musikalische) Momente bescherten.

    Mein bisher traurigster musikalischer Moment war der 27. Oktober 2013. Ich war gerade auf Facebook unterwegs, als eine Bekannte auf ihrer Pinnwand etwas zum Tod Lou Reeds schrieb. Ich konnte es erst gar nicht glauben und fragte sie sofort und googelte. Leider bestätigte sich diese Meldung. Der ehemalige Velvet-Underground-Sänger erlag an diesem Tag den Folgen seiner Lebertransplantation aus dem Frühjahr desselben Jahres. Wer meine Forumsgeschichte kennt, dürfte wissen, dass Lou Reed nach Bob Dylan mein Idol war und ist. Meine erste intensive und bewusste Berührung mit dem Musiker aus New York hatte ich im Sommer 2006, als ich Wolle besuchte. Wir saßen eines Abends in seinem Wohnzimmer und ich hatte das Verlangen, das Debüt der Band The Velvet Underground zu hören, nachdem ich auch u.a. hier im Forum sehr rege Diskussionen darüber las und mir der Status der Platte imponierte. Ich hatte wohl noch nie ein vergleichbares Hörerlebnis. Ich wusste das Album nach dem ersten Hören überhaupt nicht einzuschätzen. Aber irgendetwas hatte es mit mir angestellt. Ich hatte auch noch nie vergleichbare Töne zuvor gehört. All die Songstrukturen, die ich zuvor schätzte, hörte und mit Harmonie verband, hat diese Platte in Frage gestellt. Sie war mein Türöffner für das Entdecken alternativer Musik ab den 1980ern. Das Bananen-Album routierte zu meiner Zivi-Zeit nonstop. Und phasenweise zählte ich das dritte VU-Album als mein All-Time-Fave. Im Sommer 2007 fuhr ich mit Wolle nach Berlin, um Lou Reed live im Tempodrom bei seiner Berlin-Tour zu sehen. Ich hatte zuvor noch nie das Berlin-Album gehört, ich hatte keinen Vergleichswert. Das Konzerterlebnis bleibt unvergessen. Es war ein perfekter Abend. Ein perfektes Konzert. Und ich hätte kein Problem damit, das Konzert als mein liebstes Konzert zu benennen. Als Reed im Zugabeblock u.a. „Sweet Jane“ spielte, kamen mir vor Freude die Tränen. Dieses Gefühl, wenn ein Song, den du daheim gefühlt hundertausende Male gehört und lieben gelernt hast, dann auf der Bühne vorgetragen wird, ist unbeschreiblich. Vorhin lief die LP „Rock And Roll Heart“ und jetzt „Transformer“. Ich rauche gerade eine Zigarette und genieß ein Bier dazu. Und in wenigen Wochen jährt sich Reeds Todestag zum vierten Mal.

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    #10288047  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,627

    Anfang April 1994 saß ich abends vor dem Fernseher und schaute Viva. Dort lief gerade der Clip „Wild World“ von Mr. Big, als unten am Bildrand ein News-Ticker durchlief mit der Meldung, dass sich womöglich Kurt Cobain von Nirvana erschossen habe. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich die Band nur vage vom Namen her, hatte mal einen Bericht in der Bravo über sie gelesen mit Fotos von Cobain und Co. an einem Swimmingpool. Außerdem wusste ich, dass die irgendeinen Videoclip auf MTV laufen haben, in dem die Band in einer Schulturnhalle rockt. Für mich war das der Anlass, wenige Tage später in den Drogerie-Markt zu gehen und mir das Album „Nevermind“ zu kaufen. Ich war sofort in den Bann gezogen, fortan lief diese CD ein, zwei Jahre ununterbrochen in meiner Stereo-Anlage. Außerdem ärgerte ich damit den ganzen Sommer 1994 über meine Erziehungsberechtigten im Kassetten-Deck unseres damaligen Vans. Ein ähnliches Bedauern beschlich mich wohl bloß jüngst beim Ableben von Chris Cornell. Auch der allzu frühe Tod 2010 von Peter Steele ging mir nahe, und zwar Type O Negative nie live gesehen zu haben.

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #10288135  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Meine erste Single von David Bowie war The Jean Genie, danach legte ich mir alle anderen Platten bis hin zur letzten zu. Ich habe keine einzige versäumt wie noch bei einigen anderen. Ich bewunderte seine Wandlungsfähigkeit bis hin zur Unberechenbarkeit, seinen musikalischen Mut und überbordende Fantasie. Als Mensch muss er nicht ganz unproblematisch gewesen sein wie ich einmal kurz erfahren durfte. 1997 weilte er in Münster anlässlich seiner Teilnahme bei Wetten Dass. Während ein Freund und ich uns mit den vollkommen unproblematischen und gesprächigen Bee Gees und deren Mutter(!) die Zeit mit Kaffee und Kuchen vertrieben, lief Bowie durch den Hotelraum. Ich bat höflich um ein Autogramm auf meinen Stapel LPs und CDs. Er würdigte mich keines Blickes und ging weiter. Bevor er den Raum verließ, kam er ganz plötzlich zurück zu mir, deutete auf meinen Stapel und signierte in höchster Geschwindigkeit alles, was ich dabei hatte. Sein Gesicht hellte sich ein wenig auf, er lächelte und schaute mich kurz an. Die unterschiedlichen Augen schienen zumindest etwas Sympathie zu zeigen, auf jeden Fall Verständnis für mein Anliegen. Er wirkte nervös und sehr gestresst, aber auch faszinierend und rätselhaft. Ich mochte ihn sehr, weil er für einen kurzen Augenblick Verletzlichkeit zeigte wie mir schien. Als er im vergangenen Jahr starb, erwischte mich die Nachricht bei meiner Praxistätigkeit. Ich ging in mein Büro, schloss es ab und blieb  für ein paar Minuten allein. Doc f ging es genauso, was er hier auch geschrieben hat. Bis heute fällt es mir schwer, seine letzte Platte durchgehend zu hören ohne eine Träne zu verdrücken.

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    #10288375  | PERMALINK

    nes

    Registriert seit: 14.09.2004

    Beiträge: 61,725

    Als Bowie starb konnte ich das erst nicht glauben, ich hörte es im Radio, WDR 2.

    Den ganzen Tag habe ich geheult, das war so unwirklich.

    Und vorher noch Black Star erworben, als Abschiedsgruß irgendwie.

    Ich kann die Scheibe heute noch nicht ganz hören, das tut irgendwie noch weh.

    Schlimm war aber auch der Tag an dem ich erfuhr, das Joe Cocker ging, auch einer meiner Lieblinge, wie der geneigte Leser hier weiss. Cocker hat mich wie Bowie alle Zeit begleitet, war mir Freude und Trost, wenns mal mies war, das waren verlässliche Größen in meinem kleinen Universum.

    Meine erste Begegnung mit dem Tod eines mir geschätzten Musikers hatte ich aber wohl 1980 als John Lennon starb.

    Ich ging noch zum Gym, und auch das hatte ich morgens im Radio gehört.

    Keiner in der Klasse wusste davon, aber unser Deutschlehrer, und wir haben den Unterricht Unterricht sein lassen und haben uns über Musik unterhalten.Er war Pink Floyd Fan, spielte selber Gitarre und als ich ihn angehauen hab: Hey, Herr Engelhardt, John Lennon ist umgebracht worden…können wir das nicht heute mal als Thema nehmen? Hat er eingewilligt.

     

     

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    #10288395  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,971

    Wie der eine oder andere vielleicht mitbekommen hat, übersetze ich Simon Reynolds‘ Glam-Buch für die deutsche Ausgabe. Heute habe ich mich auf die Zielgerade begeben: die letzten zehn Seiten. Die letzten zehn Seiten musste Reynolds quasi noch anfügen, als er so gut wie fertig war, denn die Nachricht von David Bowies Tod erreichte ihn, als er kurz davor war, sein Buch zu vollenden.

    Und Reynolds weiß genau, was für einen Impact diese Nachricht in den Leben vieler hatte. „Where were you when David Bowie died?“, fragt er und tatsächlich hab ich den Tag noch so genau im Gedächtnis wie wenige des vergangenen Jahres. „How did you feel when you heard David Bowie was dead?“

    Es war Montagfrüh. Der einzige Tag der Woche, an dem ich früh in die Uni musste. Ich kam gerade aus dem Bad heraus, da wendet sich meine Freundin an mich: „Ich habe eine schlechte Nachricht aus der Pop-Welt.“ Ich schaue erstaunt. „David Bowie ist tot.“ Meine Reaktion kommt ohne Zögern: „Du verarschst mich doch!“ David Bowie. Tot. Das passt nicht zusammen. Zu groß erscheint der Mann, dessen Werk den modernen Pop geformt hat wie das von nur wenigen anderen, zu allgegenwärtig ist er in der gesamten Populärkultur. Kaum eine Ecke gibt es, in der man ihn nicht erkennen kann, überall ist er da. Bowie. Tot. Wie absurd! Ich zücke das Smartphone, es ist die erste Nachricht im Facebook-Feed. David Bowie ist tot. Ihr verarscht mich doch!

    Wie ein Zombie trotte ich zur Uni. Den Kurs besuche ich trotz der frühen Veranstaltungszeit, weil mich das Thema gereizt hat: politische Inhalte in amerikanischen Songs. Ich schätze den Dozenten und beteilige mich zwar nicht oft (ich habe eine gewisse Tendenz zur Introvertiertheit), aber gerne an den Diskussionen. An diesem Tag sage ich nichts. Welches Thema besprochen wurde, ist eines der wenigen Details dieses Tages, an die ich mich nicht mehr erinnere. Alles wirkte noch so surreal. Bowies Tod wird nicht angesprochen, vielleicht verarschen sie mich ja doch? Aber nein, langsam dämmert es mir. Wahrscheinlich kennen einige meiner Kommilitonen Bowie nur dem Namen nach, doch bald werden sie ihm nicht mehr entkommen, Wochen lang ist er in den Medien überpräsent. Und langsam dämmert es mir. David Bowie ist tot.

    Ich hätte noch einen zweiten Kurs gehabt, aber ich gehe nicht hin. Konzentrieren kann ich mich eh nicht und überhaupt: Warum sollte ich? David Bowie ist tot!  Zu diesem Zeitpunkt habe ich Blackstar noch nicht gehört, ich wollte es mir im Laufe der Woche besorgen. Das wird nun vorgezogen. Ich gehe direkt zum nächsten Saturn, kaufe mir das Album in der viel zu kleinen Bowie-Sektion zusammen mit der Compilation Nothing Has Changed, deren Titel plötzlich klingt, als wolle mir der Mann aus dem Jenseits Trost zusprechen. Sie kostet 6€. Als ich eine Woche später wieder vor Ort bin, hat sich alles verdreifacht: Die Bowie-Sektion. Der Preis der Compilation. Denn David Bowie ist tot.

    Zu Hause höre ich die beiden Neuerwerbungen im Wechsel, meine innere Unruhe geht nicht weg. Es ist eine seltsame Mischung aus Trauer und Verstörung, letzteres wohl weil es immer noch so wenig Sinn macht. Ich beschließe, eine kleine Würdigung zu schreiben und sie auf Blog und Facebook zu posten. Nachdem ich das getan habe, setzt sich die Unruhe etwas, aber die Trauer bleibt. Mit meinem Nachruf habe ich es mir selbst eingestanden: David Bowie ist tot. Und ich frage mich, wie viele meiner Leser beim Lesen meiner Zeilen auch noch versuchen, dieses Gefühl abzuschütteln: Der verarscht mich doch.

    Als ich die erste Zeile der letzten 10 Reynolds-Seiten lese, kehrt das Gefühl ganz kurz zurück. Aber nein, Simon Reynolds verarscht mich nicht. Da steht es also, in einem Buch, das Popgeschichtsforschung betreibt, gute Chancen hat, das Standardwerk zum Thema Glam zu werden. Schwarz auf weiß in einem (Pop-)Geschichtsbuch: David Bowie died. Damit ist es offiziell: Bowie ist tot und sein Tod genauso sehr Teil der Popgeschichte wie alles, was er vorher tat. Mit Blackstar hat er seinen eigenen Beitrag dazu geleistet, aber genau betrachtet auch schon mit The Next Day. „We will never get rid of these stars but I hope they live forever“, singt er in „The Stars (Are Out Tonight)“. Mit einer Träne im Auge nicke ich anerkennend: Er wusste einmal mehr Jahre vorher, wie wir uns einmal fühlen werden. „Look up here, I’m in heaven“, singt er in „Lazarus“, „Everybody knows me now.“

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    #10288437  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 69,691

    Keine Nachricht vom Tod eines Musikers hat mich so getroffen wie jene von John Lennon damals. Ich war bei der Bundeswehr. Grundausbildung. Rund um mich herum fast nur Ignoranten, die dieser Meldung nur wenig Aufmerksamkeit, geschweige denn Ergriffenheit, entgegenbrachten. Und ich saß da und hatte so etwas von Null Bock auf alles, was um mich herum abging. Formaldienst, Waffen reinigen, angeschrien werden, mit Marschgepäck durch die Gegend rennen. Und es war Dienstag morgen und erst am Freitag ging es nach Hause, wo ich auf Menschen traf, denen der Mensch John Lennon und seine Musik etwas bedeuteten. Und auf jemanden, der mich in den Arm nahm.

    Der viel zu frühe Tod von Marc Bolan war allerdings auch kaum fassbar damals. Man war jung, der Glam-Gott und Held meiner Jugend war auch jung. Das ergab alles überhaupt keinen Sinn. Er sollte mich doch noch weiter begleiten.

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    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #10288483  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,627

    jan-lustigerWie der eine oder andere vielleicht mitbekommen hat, übersetze ich Simon Reynolds‘ Glam-Buch für die deutsche Ausgabe. Heute habe ich mich auf die Zielgerade begeben: die letzten zehn Seiten. Die letzten zehn Seiten musste Reynolds quasi noch anfügen, als er so gut wie fertig war, denn die Nachricht von David Bowies Tod erreichte ihn, als er kurz davor war, sein Buch zu vollenden.

    Kommst du damit auf die Frankfurter Buchmesse? Aber wohl zu kurzfristig.

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #10288489  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,971

    ford-prefectKommst du damit auf die Frankfurter Buchmesse? Aber wohl zu kurzfristig.

    Erscheint erst Ende November.

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    #10289079  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Musikern, denen ich echt nachgetrauert habe, als sie verstarben, gibt es nur sehr wenige: Marc Bolan, Malcom Owen, David Byron, Joe Strummer und David Bowie.
    Ihr Tod war schmerzhaft. Ich kann allerdings nicht behaupten, dass ich geflennt hätte oder an diesem Tag besonders gelitten hätte. Sie haben mich mit ihrer Musik begeistert und ich hätte von ihnen vielleicht gerne noch etwas mehr gehört. Aber der Tod kommt eben. Mal früher, mal später.
    Und viele unserer alten Helden befinden sich in einem Alter, wo er ganz natürlich um die Ecke kommt.

    Der Unterschied ist: Von Marc Bolan kann ich mir noch immer seine uralten zerkratzen Singles auflegen und mich des Augenblicks erinnern, als ich sie mir damals vom mühsam ersparten Taschengeld zulegte und total euphorisch vor dem Plattenspieler saß. Dieser Prozess ist endlos wiederholbar.

    Manchmal wäre es mir lieber, ich hätte eine LP mit der Stimme meiner Oma … die mir eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt/vorliest. Oder eine von meinem Großonkel (1898) … der immer so spannende Geschichten erzählt hat.

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    #10289149  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 78,178

    Die für mich größten Einschläge werden noch kommen.

    Bisher haben mich die Tode von George Michael, Tom Petty und Leonard Cohen am meisten bedrückt.

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    young, hot, sophisticated bitches with an attitude
    #10289197  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

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    Beiträge: 20,052

    Schöne Threadidee, berührende Beiträge.

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    Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll grow
    #10289557  | PERMALINK

    blossom-toe
    Vena Lausam Oris, Pax, Drux, Goris.

    Registriert seit: 07.08.2007

    Beiträge: 4,198

    Stimmmt. Lemmy hat mich aber enttäuscht. Ich hab mir seither keine Motörheadplatte mehr angehört. Der spinnt doch.

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    I was born with a plastic spoon in my mouth
    #10289577  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

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    Wie enttäuscht? Falsche Todesursache, keine wirklich ausschlachtbaren Kellertapes, zu rührselige Trauerfeier, zu spassige Trauerfeier, Fans wie mich, die sich da nicht gleich von Brücken stürzten?

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    Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll grow
    #10289679  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

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    Beiträge: 20,052

    Ich muss ja gestehen, kein Tod eines Musikers, Schauspielers oder Künstlers ging mir je so nahe wie Manchem hier in den teils sehr emotionalen und formidablen Beiträgen. Das liegt vielleicht daran, dass mich dieses Sterben schon in meiner frühen musikalischen Sozialisation ständig begleitet hat. Brian, Jimi, Janis, Jim, Lowell, die Liste ist unendlich. Dazu all die frühen Junkies. Der Mord an John Lennon war natürlich ein unerwartet anderes Kaliber, klar, eine neue perfide Variante, unvorstellbar bis dahin. Aber ich habe als 7-jähriger meinen Dad heulen sehen wie einen Schlosshund bei der Nachricht von Kennedys Mord, irgendwie hat mich dann nichts mehr wirklich überrascht. Amy Winehouse? Logische Konsequenz. David Bowie? Überraschend, aber mit Ankündigung. Und Tom Petty jetzt hätte ich noch gerne 15 Jahre gegeben als Sensenmann, aber ist eben „the way of the world“.
    Lemmys Tod, noch mal, war ein Anlass, mir einen reinzukippen und in persönlichen Erinnerungen zu kramen, eben nicht rumzuheulen, sondern seinen recht konsequenten Weg der Selbstzerbröselung zu feiern. Er hatte sich ja selbst noch einen reingelassen zu seinem Geburtstag 2 Tage vorher.
    Es stehen so viele auf der Liste. Mancher Tod wird überraschen, anderes Sterben eher nicht. Wenn Dylan stirbt, ist ein chronologisches Hören seiner Platten jetzt schon klar, eventuell verbunden mit einer kleinen, persönlichen Feier. Das gilt auch für Charlie Watts. Und all die mir wichtigen anderen……So ich das selbst noch erlebe.
    Let’s get to the point, let’s roll another joint……(Petty)

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    #10290045  | PERMALINK

    blossom-toe
    Vena Lausam Oris, Pax, Drux, Goris.

    Registriert seit: 07.08.2007

    Beiträge: 4,198

    stormy-mondayWie enttäuscht? Falsche Todesursache, keine wirklich ausschlachtbaren Kellertapes, zu rührselige Trauerfeier, zu spassige Trauerfeier, Fans wie mich, die sich da nicht gleich von Brücken stürzten?

    Quatsch. Er hat mich enttäuscht weil er abgetreten ist. Der hat seinen Auftrag nicht erfüllt. Er hätte Keith überleben sollen.

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    I was born with a plastic spoon in my mouth
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