Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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  • #11618207  | PERMALINK

    pelo_ponnes

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    Zu ELO 50:

    Zuletzt gab es über Twitter Links für von Jeff Lynne persönlich zusammengestellte playlists zu den Themen Vocoder- Songs und Balladen. Dazu eine Aktion zum Buch Wembley Or Bust. Auf irgendwas scheint das ja hinauszulaufen, vielleicht ist das Jahr ja jetzt 2022. So genau mit anniversaries hat man es bei Team Jeff ja nie genommen. Falls Jeff tatsächlich nochmals an einem grösseren Projekt gearbeitet hat, kann es auch sein, dass er einfach noch nicht “ quite ready“ war, eigentlich das übliche Szenario. Ich erwarte nix, lasse mich aber gerne überraschen.

    Zum Soloalbum 1997: Die olle Kamele😊 Jeff Lynne hat in den frühen Neunzigern an einem zweiten Album für WB gearbeitet, dann kamen die Beatles dazwischen. Danach hat er wohl damit weitergemacht, aber wie so oft wohl wieder seine Meinung geändert. Deshalb hatte er dann statt 7 plötzlich schon 5 Songs für das Album😉 Trotzdem ging man 1997 davon aus, dass es bald vö wird. Manche vermuten, es sei dann in “ Zoom“ aufgegangen, was aus meiner Sicht maximal auf ein paar Songs zutrifft, wenn man sich die song credits und Namen durchliest. Ich denke schon eher, dass da noch Einiges im Archiv lagert, nur Jeff es halt so nicht mehr vö wollte. Rob Caiger hat irgendwann gesagt, es sei nie fertig gewesen, man solle es als work in progress betrachten. Vielleicht wollte Jeff es sich damals auch einfach nochmal vornehmen und ein bisschen daran rumschreiben. Freud und Leid von Perfektionismus liegen eben nah beisammen.

    Zu Part II:

    Der Vergleich mit Abba hinkt, weil ELO lange die „faceless band“ waren. Viele casual fans können doch bis heute die Namen der Beteiligten nicht nennen. An sich hätte das Konzept von Part Two aufgehen können, unter Yes formierten ja z.B. auch die unterschiedlichsten Bands, und ELO hatte ja eben eine konzeptionelle Seite. Für Joe Public war es vor allem verknüpft mit OOTB und der symphonischen Komponente. ( Die elektronische Seite, die mich persönlich auch fasziniert, wurde nie so in den Vordergrund gestellt, obwohl ELO damals durchaus so weit waren wie Jarre mit den Experimenten) Insofern ist der Ansatz von Part Two total ELO, denn die Streucherarrangements von Louis Clark spielen eine grosse Rolle. Es ist halt nur nicht der Jeff- Lynne- Sound. Insofern haben die Ardens und Bev wohl unterschätzt, wie sehr die meisten Fans ELO mittlerweile mit dem Lynne- Sound gleichsetzten – was dann sogar wichtiger für die Identität von ELO wurde als die Streicher. Damit kann man mittlerweile festhalten, dass Roy Woods Ansicht, dass die Namen der musikalischen Köpfe weniger entscheidend sind als das Konzept mit den Streichern, nur für die Frühphase zutreffend war.

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    #11621969  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,797

    cycleandaleWembley or bust – Buch jetzt 2. November. Da verliert man allmählich die Lust….. (obwohl es natürlich gekauft wird)

    Na, hat doch geklappt diesmal!🤗

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    #11622149  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

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    Jepp. Sollte ich morgen in den Händen halten. Bestimmt ein *****

    --

    l'enfer c'est les autres...
    #11623035  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    Ich habe mich nicht getäuscht  B-)

    --

    l'enfer c'est les autres...
    #11623299  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,797

    Jeff Lynne’s ELO – From Out Of Nowhere (2019)

    Ende November kommt das ELO-Buch von Barry Delve heraus. Zum Bsp bei https://www.lehmanns.de/shop/kunst-musik-theater/56945917-9781789521528-electric-light-orchestra-on-track vorbestellbar.

    Persönlich hoffe ich ausserdem, den zweiten Teil meines eigenen Buchs nächstes Jahr als Printversion herauszubringen (vielleicht ja passend zu ein paar ELo50-VÖ?)

    Hier schon mal das Kapitel zu FOON.

    1. <u> Come On Baby Time To Rock’n’Roll – Zurück im Studio mit Stadionrock-Attitüde</u>

    Es ist herrlich, auf der Gibson-Gitarre drauf loszudonnern. Es passt auch sehr gut zur Atmosphäre von diesem Album. Ich finde, es ist eine sehr optimistische Platte. Vielleicht sogar die fröhlichste, die ich je gemacht habe.

    Jeff Lynne, November 2019. (1)

     

    Es scheint, als ob es in Kalifornien niemals regnet. Auf der ganzen Welt genießt der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat den Ruf einer Region voller Sonne, Gemütlichkeit, atemberaubender Landschaften und florierender Metropolen. Doch in Wahrheit ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt: Besonders schlimm entwickelten sich die Dinge in den Jahren 2017 und 2018, als die Region von den bis dato verheerendsten Waldbränden ihrer Geschichte heimgesucht wurde (wobei der Endpunkt dieser erschreckenden Entwicklung noch keineswegs erreicht war, wie die Folgezeit deutlich machen sollte). Eine beträchtliche Zahl von Kaliforniern starrte in jenen Tagen plötzlich eher verzweifelt in den sonst so faszinierenden Sonnenuntergang.

     

    Dabei zuzusehen, wie Menschen, die zuvor noch große, luxuriöse Häuser in Los Angeles und Umgebung besessen hatten, von einer Sekunde auf die andere alles verloren, habe ihn ziemlich betroffen gemacht, so der Wahlkalifornier Jeff Lynne. (2) Eigentlich fügte sich die Stimmungslage in Kalifornien aber nur ein in eine allgemeine Atmosphäre von Zukunftspessimismus, die in Amerika vor allem seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump und in Europa insbesondere mit Beginn des Brexit-Chaos wieder um sich griff. Der typische Reflex vieler Musikschaffender war es in der Folge, ein von Angst geprägtes Weltklima entsprechend düster in der eigenen Kunst zu spiegeln. Zum meistverkauften und meistgespielten Album 2019 avancierte „When We Fall Asleep, Where Do We Go?“, ein Werk voller dunkler Themen von der jungen Neo-Slackerin und L.A.-Einwohnerin Billie Eilish.

     

    Angesichts seines in jüngster Vergangenheit mehr denn je ausgelebten Hangs zum wehmütigen Melodrama hätte man nun also meinen können, dass Jeff Lynne geradezu prädestiniert dafür gewesen wäre, jene düstere Grundstimmung in Richtung seiner musikalischen Schöpfungen zu kanalisieren (ohne dabei zu politisch zu werden). Doch als der Melodienschmied im Herbst 2019 das brandneue fünfzehnte Studiowerk seines Electric Light Orchestras (das zweite als Jeff Lynne’s ELO) präsentierte, überraschte er mit einem deutlich positiver ausgerichteten Ansatz, der in lyrischer Hinsicht wie eine bewusste Reaktion auf die von so manchem als zu deprimierend empfundene, konzeptionell verordnete Traurigkeit und Nostalgie des Vorgängers „Alone In The Universe“ wirkte. Die Konzerte mit seiner Band in den letzten Jahren hätten ihm so viel Lebensfreude beschert, dass er es fast schon als seine Pflicht ansehe, ein bisschen von dieser Energie und Fröhlichkeit in die Welt hinauszutragen. Obwohl ihm prinzipiell traurige Lieder leichter von der Hand gingen und auch nicht alle seiner neuen Kompositionen durch die Bank heiter seien, hätte er einfach das Gefühl gehabt, dass er „den Leuten optimistische Lieder schulde. Das heutige Leben ist ja nicht ganz leicht.“ (3) Deshalb ziehe sich durch das gesamte Album ein Leitthema von Hoffnung und Erlösung. (4)

     

    Allerdings bedurfte es schon einer längeren Anlaufphase, bis der Tüftler auf den Trichter kam im Hinblick auf dieses Ansinnen. Bereits im Frühjahr 2016 hatte es erste Meldungen gegeben, dass nach dem Erfolg von „Alone In The Universe“ ein Nachfolger in der Mache sei, (5) doch anscheinend kam das Projekt etwas ins Stocken, auch vielleicht, weil der Wunsch nach neuem Material in dieser Phase eher noch von der Plattenfirma ausging. (6) Die Initialzündung kam erst, als der ELO-Chef mit From Out Of Nowhere, welcher konsequenterweise dem Album seinen Namen gab, endlich den Prototyp für die Art von Songs entwickelte, die stilbildend für die neue Liedersammlung werden sollte: „Das Titelstück“, hieß es aus dem Munde des Songschreibers, kam „im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Nichts. Es war der erste Song, […] und fast all die Akkorde darin fielen mir in der ersten Session ein. Und so war das dann eigentlich beim ganzen Rest des Albums.“ (7) Neben dieser besonders hohen Wertschätzung spontaner Einfälle – eine Rückbesinnung wohl auf die Philosophie der frühen Beatles oder der Traveling Wilburys, bzw. im ELO-Kontext die Vorgehensweise bei Evil Woman – kann man als weitere leitende Prinzipien die durch die vielen Liveauftritte wiederentfachte überaus starke Begeisterung für die Rock-Gitarre als tragender Säule der Klanggebilde und eine fast schon obsessive Reduktion der Songstrukturen auf die unverzichtbaren Kernelemente des Strophenschemas ausmachen: Es ist erstaunlich, wie es gelingt, einem im Grunde repetitiven 8-Takt-Melodieschema genügend Spannungselemente hinzuzufügen, etwa durch Instrumentalpassagen, die entweder die wuchtige E-Gitarre oder eine schöne Klavierbegleitung in den Vordergrund stellen. Alles gipfelt schließlich in einem süchtig machenden Refrain mit Call-And-Response-Gesang, der sich seinen Weg bahnt durch den mysteriösen Soundnebel aus kompakt (8) miteinander verzahnten Keyboards, Gitarren, Stimmen und Effekten, um schließlich zielsicher hinüberzugleiten zu einem besseren Ort, den man einfach lieben muss.

     

    Da die Ausgestaltung jener gewohnt vielschichtigen Arrangements erwartungsgemäß aber weitaus weniger dem Prinzip des ersten Gedankens folgte als der simple Kern der jeweiligen Tracks, war die Arbeit am neuen ELO-Tonträger letztlich nicht weniger zeitaufwendig als beim Comeback-Album vier Jahre zuvor. (9) Das Gros der Aufnahmen vollzog sich in zwei langen intensiven Arbeitsphasen vor den jeweiligen Tournee-Aktivitäten in 2018 bzw. 2019 (mit einigen Last-Minute-Hinzufügungen im Sommer 2019). Ursprünglich bestand zwar ein Plan, das Album für die Tour 2018 fertigzustellen, doch Jeff bat seine Plattenfirma um Aufschub aufgrund seines Anspruchs, die bestmögliche Arbeit abliefern zu wollen: „Es hat so viel Spaß gemacht, nach der Tour [2018] nach Hause zu kommen und die Songs fertigzustellen, weil ich viele neue Ideen zum Hinzufügen hatte; kleine Harmonieteile oder Instrumentierungen und dergleichen.“ (10)

     

    Obwohl der Tonfetischist sich in Interviews nur selten zur technischen Seite des Aufnahmeprozesses äußern wollte, kann man prinzipiell davon ausgehen, dass dabei ziemlich sicher keine Revolution, aber bis zu einem gewissen Grade doch wohl wieder eine Evolution stattgefunden hatte. Ob ein Teilabriss seines Bungalow Palace, von dem Ende 2017 berichtet wurde, auch zu einer Modifikation der Studioeinrichtung genutzt wurde, muss spekulativ bleiben. (11) Vielleicht deuten Aussagen, dass dieses Mal etwa fünf der zahlreichen Räume des Hausstudios zum Einspielen des Materials genutzt wurden, das Meiste sich aber tatsächlich im Kontrollraum abspielte, weil viele Instrumente direkt ans Mischpult angeschlossen wurden, (12) darauf hin, dass die Raumklangidee dieses Mal zumindest nicht die oberste Priorität besaß. Gleichzeitig pries der Meister mehr als zuvor die Möglichkeiten der „wundervollen digitalen Keyboards“ und verriet, dass er in Kombination mit dem analogen 80-Kanal-Mischpult das volle Potential seines 300-Spuren-Pro-Tools-Systems  ausgeschöpft habe (13) und es „einfach wunderbar“ sei, „all diese elektronischen Gerätschaften zur Verfügung zu haben. Die meisten von ihnen sind fantastisch, und ich liebe es wirklich, diese ganze moderne Technologie zu nutzen.“ (14)

     

    Das herausstechende Merkmal des fertigen Albums ist wohl, dass es den strukturellen Minimalismus der Einzeltracks offensiver als je zuvor auf den Gesamtaufbau überträgt, nicht nur, weil es trotz lediglich knapp 33 Minuten Spielzeit (15) konsequent auf Bonusstücke verzichtet, sondern auch, indem es, statt des wie zuletzt bloßen Verzichts auf die bei ELO lange Zeit üblichen Prinzipien der Verlinkung, immer wieder sogar das Stilmittel des radikalen Bruchs spielerisch in den Fokus rückt: Kaum ist der Titelsong nach einem quasi nur angedeuteten Pseudo-Fade-Out entschwunden, folgt ohne Atempause Help Yourself, eine Mid-Tempo-Nummer, bei der mit vordergründigem Gesang, dreistufigen Harmonien im Refrain und der gospelartigen Attitüde die Fühler nach klassischem Soul und R&B ausgestreckt werden. Nach einem gediegenen Beginn mit einer Rhythmusspur, bei der eine Stand-Tom auf interessante Weise in Szene gesetzt wird, baut sich der Song immer mehr auf, wird in üppige Arrangements gebadet, fügt clevere Slide-Gitarren-Teile ein, über die wiederum effektvolle blubbernde Keyboards gelegt werden, nur um dann regelrecht abgewürgt zu werden, als es gerade am schönsten ist. Schon findet man sich mitten im Rhythmus des auf einem Synthie-Teppich daherkommenden, von einem synkopierten Telecaster-Gitarren-Loop (16) angetriebenen All My Love wieder. Mit seiner Hinwendung zu Latin-Perkussion und dem Verzicht auf eine Snare-Drum gibt es hier eine Absage an den sonst üblichen ELO-Schlagzeugsound (der allerdings auch bei den Stücken, wo er Anwendung findet, durchaus eine leichte Modifikation in Richtung einer etwas schmissigeren, fast schon elektronisch klingenden Variante erfährt). Ebenso bemerkenswert sind die üppigen Vokalharmonien im Stile der Beach Boys, die mit dem einstimmigen Hauptgesang kontrastieren, der im Refrain mit einer Art Auto-Tune-Effekt garniert wird.

     

    An vierter Stelle folgt mit Down Came The Rain ein weiterer Song, dessen Grundgerüst von einer sich wiederholenden Gitarrenfigur getragen wird, die hier von einer 12-Saitigen zu stammen scheint, in Wahrheit aber auf zwei sechssaitigen Gitarren basiert, von denen eine zwei Oktaven über der anderen spielt. (17) Textlich ist es der obligatorische Regensong, wobei der Clou allerdings ist, dass das kühle Nass hier im Sinne des optimistischen Leitthemas eine positive Kontextualisierung erfährt und im Abzählreim-artigen Schlussteil regelrecht gefeiert wird: And nevermore will there be misery. Einen vergleichbaren Kniff scheint es beim anschließenden Losing You nicht zu geben, welches doch stark dem Typus der traurigen Ballade verhaftet scheint. Trotzdem widerlegt die gefühlvolle Nummer nicht notwendigerweise die Aussage des Songschreibers, dass er bei seinem aktuellen Projekt auf Melodrama verzichte, (18) da einige Textzeilen dahingehend interpretiert werden können, dass trotz des Verlusts die Erinnerung an die großartige gemeinsame Zeit immer bleiben wird. Neben All My Love ist es eine der wenigen Kompositionen, die auf ältere Demos zurückgehen, aber für das aktuelle Projekt neu aufgenommen wurden. (19) Der in üppigen elektronischen Streicherklängen badende Song wartet mit interessanten Details im Arrangement wie harfenähnlichen Klängen und gefühlvollstem Gesang inklusive einer kleinen Jodeleinlage sowie strukturell mit einem spannenden Tempowechsel etwa in der Mitte des Stückes auf, der zum großartigen dramatischen Finalteil überleitet.

     

    Sirenengeheul kündigt One More Time an, einen explosiven Hochgeschwindigkeits-Rock ’n’ Roller, der davon handelt, ein letztes Mal auf große Tour zu gehen und alles aus sich herauszuholen. Mit Shaker-Rhythmus, treibenden Rock-Gitarren, einem faszinierenden, an das Hauptthema vom Phantom der Oper angelehnten Synthesizer-Solo, einer superschnellen Piano-Einlage sowie zahlreichen Sound-Effekten und interessanten E-Gitarrenbits werden Assoziationen an die überkandidelsten ELO-Produktionsnummern der Achtzigerjahre geweckt. Im Schlussteil fühlt sich der Hörer zunächst frappierend an Help Yourself erinnert, als plötzlich alles radikal beendet wird, und ist danach umso verblüffter, weil sich das scheinbare Ende als kurzer Zwischenstopp entpuppt und die Wuchtbrumme von Song stattdessen in einem Finale voller bombastischer Gesänge gipfelt. Ebenso strukturell sehr bemerkenswert ist anschließend Sci-Fi Woman, ein im Kern traditioneller Blues, der aber von einem beschwingten Synthesizer-Riff durchzogen wird und im Refrain einige spacige Effekte hinzumischt. Hier besteht die Raffinesse vor allem darin, wie anstelle dieses eher unspektakulären Refrains die Songklimax quasi auf den Brückenteil (einer der wenigen ausgefeilten auf diesem Album) verlagert wird.

     

    Eine willkommene Abwechslung vom dominierenden Viervierteltakt-Schema bietet der 6/8-Shuffle Goin Out On Me, vielleicht der direkteste Verweis auf das „Long Wave“-Projekt als weiterhin zentralen Orientierungsmaßstab. Mit einem bewusst altmodisch aufgenommenen Klavier in Kombination mit Streichern, Chorgesang und geerdetem Schlagwerk werden Aromen vergangener Jahrzehnte freigesetzt, die Ballade wird aber vor allem durch einen klug inszenierten Zwischenteil mit angeschmutzter Bluesgitarre und das erneute unerwartete Einbauen eines kurzen Stopps vor dem Finale auf ein anderes Level gehoben. Das Herzstück der Song-Kollektion ist allerdings im Anschluss daran das flotte Time Of Our Life, welches mit viel Hall auf der Stimme, arpeggierten Keyboardklängen, lauten E-Gitarren-Riffs, Publikumslärm-Soundeffekten sowie einem zum Mitsingen geeigneten Zwischenteil mit schlagender Snare-Drum nicht nur musikalisch Stadionrock in Reinform verkörpert, sondern auch inhaltlich ein „feierlicher Song über den Tag, als wir im Wembley-Stadion spielten“, ist. Er sei sich durchaus darüber im Klaren gewesen, so der Komponist weiter, dass die ziemlich direkten Worte auf den einen oder anderen Hörer etwas platt wirken könnten, aber man bekäme eben gerade auf diese Art einen unverfälschten Eindruck davon, „wieviel Spaß das alles gemacht hat.“ (20) Mit einem musikalischen Kurzzitat aus Telephone Line und einer textlichen Anspielung auf die Fangesänge der 60000 beim Vortrag dieses Klassikers, die zusätzlich in cleverer Weise als Sample eingebaut wurden, gerät Time Of Our Life zur ultimativen musikalischen Danksagung an die Anhänger der Band und alte Weggefährten, freilich ohne Zugabe mit einem erneut beinahe überfallsartigen Stopp. (21)

     

    Songbird schließlich ist prinzipiell zwar ein Blues mit Hammond-Orgel-Untermalung in den Strophen, zugleich aber auch eine weitere Fingerübung darin, ein klischeebehaftetes Genre in einen neuen Kontext zu stellen: „Oft haben diese Songs ein trauriges Ende,“ erklärte Lynne, „aber ich wollte ein gutes Ende, und glücklicherweise konnte ich es bewerkstelligen“. (22) Denn er hätte diese wahre Geschichte von den Tauben, die sich über dem Fenster seines Hauses ein Nest gemacht hätten, im Kopf gehabt. Er habe die Küken beobachtet, wie sie flügge wurden, und eines Tages seien dann alle davon geflogen. „Aber man sagt, dass Singvögel normalerweise zum gleichen Platz zurückkehren, um ihre Eier zu legen.“ (23) My songbird came home, mein Darling ist nach Hause zurückgekehrt. Es ist bemerkenswert, wie die rührende Geschichte beinahe lautmalerisch zum Leben erweckt wird durch E-Gitarren-Schnörkel, die sich wie Gezwitscher anhören. Zum Finale dann erklingen aufsteigende Gitarrentöne, es folgt Stille, und alle Sorgen sind verflogen.

     

    Nüchtern betrachtet erscheint „From Out Of Nowhere“ zunächst einmal als eine schlüssige Weiterentwicklung der bei „Alone In The Universe“ vorzufindenden Arbeitsweisen und Prinzipien, die nun eben ganz im Sinne der ELO-typischen Philosophie des behutsamen Wandels Anwendung finden bei einem etwas erdigeren und rocklastigeren Soundkonzept. Bemerkenswerterweise wurde aber der beim Vorgänger nur vereinzelt vorzufindende Ansatz, die traditionelle Streicherkomponente des Projekts elektronisch umzudeuten, konsequenter als je zuvor verfolgt, wenngleich es sich nur selten um ausladende Orchesterparts handelt, sondern in der Regel eher um dezente Klang-Texturen oder spezielle Details wie beispielsweise akzentuierende elektronische Cello-Spuren.

     

    Zugleich zeigte aber die Rezeption des jüngsten Werkes ein bisschen das Dilemma auf, in das sich Jeff Lynne durch die Wiederbelebung ELOs als Liveband quasi selbst hineinmanövriert hatte: „Ich hatte einfach Lust auf schöne, kleine Songs“, verteidigte sich der Musiker etwas lapidar gegenüber der Presse, (24) die nicht ganz zu Unrecht hinwies auf eine gewisse Diskrepanz zwischen der in mancherlei Hinsicht immer noch ein wenig auf Understatement bedachten aktuellen Platte und den von ungezügelter Grandezza und deutlicherer Anlehnung an die Siebzigerjahre-Großtaten der Rockinstitution geprägten zahlreichen Liveshows der vergangenen Jahre. Hinzu kam, dass sowohl der Albumtitel als auch das für das Streaming-Zeitalter zweifellos angemessene Cover-Artwork, welches mit einem riesigen Raumschiff vor schwarzem Hintergrund weniger den aktuellen Sound im Blick hatte, sondern wie schon bei „Zoom“ eher die Corporate Identity betonte, (25) natürlich leicht falsche Erwartungshaltungen schüren konnten.

     

    Der Tenor der kritischen Äußerungen lautete, dass die allzu geringe Spielzeit der Platte, der Verzicht auf eine Einbindung der grandiosen Liveband und die im Vergleich zu den kanonisierten Referenzwerken auffällige Reduzierung der Komplexität der Kompositionsmuster auf eine reine Routinearbeit hindeuteten, bei der der musikalische Anspruch anscheinend deutlich zurückgeschraubt worden war. Sicher lässt sich nicht abstreiten, dass der Altmeister sich hinsichtlich der verschiedenen Optionen, die einem Bandprojekt mit Legendenstatus bei einem Spätwerk zur Verfügung stehen, letztlich für diejenige entschieden hat, die ihm am meisten Spaß bereitete und bei der er am wenigsten aus seiner Komfort-Zone heraustreten musste. Andererseits sollte aber nicht übersehen werden, dass die Entscheidung des britischen Multi-Instrumentalisten, weiterhin völlig unbeeindruckt vom allgegenwärtigen Feature-Trend fast im Alleingang zurückgezogen aus seinem Heimstudio zu agieren, (26) nicht zuletzt erneut durch die Ambition, seine Fähigkeiten auf möglichst allen Instrumenten noch ein gutes Stück weiterentwickeln zu wollen, befeuert wurde. Zweitens muss an dieser Stelle nochmals betont werden, dass die Kürze des Ton-Dokuments natürlich keineswegs eine Verlegenheitslösung, sondern eine ganz bewusste Entscheidung darstellte für die Fortführung der Erkundung der Vorzüge eines kompakten ELOs ohne „Exzesse“, die spätestens mit „Balance Of Power“ ihren Anfang genommen und hier nun möglicherweise ihren natürlichen Endpunkt erreicht hatte. (27) Jeff Lynne, der bei seinem Hauptprojekt längst zur Genüge demonstriert hatte, wie man Popstücke mit spektakulären Zwischenteilen, langen Intros und überbordenden Effekten aufhübscht, (28) sah als bekennender Liebhaber kleiner, konzentrierter Songs in der maximalen Verdichtung seiner Kunst sicher keinen Rückschritt, sondern in der momentanen Phase seiner Karriere wohl die ultimative Herausforderung. (29)

     

    Obgleich die aktuelle Begeisterung für extrem kurze und klanglich kompakte Formate natürlich immer noch auf das „Long Wave“-Projekt zurückzuführen war, passte sie gar nicht mal so schlecht in ein zusehends die Albumfixierung auflösendes modernes Zeitalter, in dem vielen jungen Musikfreunden die Geduld fehlt, länger als eine halbe Stunde konzentriert zuzuhören und sich auch die meisten Plattenfirmen zumindest über kurze Lieder freuen dürften, da ihnen die Statistiken, wonach ausschweifende Popsongs auf Internet-Plattformen von den Kunden immer als erstes weggedrückt werden, nur allzu gut bekannt sind. So oder so erbringt „From Out Of Nowhere“ alles in allem den Beweis, dass auch ein, was die Spielzeit anbelangt, kleines Album Größe besitzen kann. Wenn man sich darauf einlässt, dann wirkt die Sammlung von Pop-Miniaturen zwar nicht wirklich bahnbrechend, aber doch wie ein Büchlein voller spannender Kurzgeschichten, das man unbedingt in einem Rutsch durchlesen muss.

     

    Trotz der geschilderten leichten Irritationen der Fangemeinde und tendenziell zwar guten, aber nicht ganz so euphorischen Kritiken wie zuletzt bescherte die Veröffentlichung am 1. November 2019 Jeff Lynne seine erste Nummer Eins mit einem originalen Studioalbum in Großbritannien seit „Time“. Für die entsprechende Schubwirkung hatte ab Ende September eine Werbekampagne gesorgt, die – im Vergleich zu 2015 ein wenig abgespeckt – wieder auf das vielseitige Wechselspiel von Radio-Ankündigungen bei der BBC, Interview-Marathon in London (insbesondere am 23. Oktober im Claridge-Hotel), gelungene TV-Beiträge und Werbespots sowie flankierende Videobotschaften und Raumschiff-Animationen auf den offiziellen Internetseiten setzte. Als erste Single wurde der Titelsong erkoren und am 26. September bei BBC Radio 2 vorgestellt. Einen Monat später folgte Time Of Our Life samt passendem Video mit Fanszenen vom Wembley-Auftritt. (Eine dritte Single, All My Love, wurde nach der Albumveröffentlichung Mitte Januar 2020 ausgekoppelt.) Höhepunkt der Aktivitäten in England war aber zweifellos der Liveauftritt am 7. November im BBC Radio Theatre für die BBC Radio 2 In Concert-Reihe, bei dem neben den Klassikern auch drei Stücke aus dem neuen Album aufgeführt wurden. (30)

     

    Nach der Rückkehr aus England im November wurde dann zwar auch in Amerika mit speziellen Radio-Shows, Podcasts, TV-Beiträgen und Listening-Sessions für die Fans einigermaßen gut die Werbetrommel gerührt, insgesamt ließ sich dadurch aber wohl nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie vier Jahre zuvor erzeugen, weshalb „From Out Of Nowhere“  dort nicht über Platz 47 in den maßgebenden Billboard Charts hinauskam und auch relativ schnell wieder in der Versenkung verschwand. Besser lief es da schon in Australien (Platz 12) und vor allem Europa mit mehreren Top-Ten- (Spanien, Österreich) und Top-15-Notierungen (Deutschland und Schweiz jeweils Platz 14) in den wichtigen Hitparaden, sodass man auch international generell von einer Fortsetzung der Erfolgsserie des ELO sprechen kann.

     

    „Wir freuen uns sehr, in diesem Herbst eine neue Show und einige musikalische Überraschungen zu präsentieren“, (31) verkündete noch Anfang 2020 ein geradezu enthusiastischer Jeff Lynne, zumal er zum ersten Mal seit Ewigkeiten seine aktuellen Kompositionen auch speziell auf ihre Bühnentauglichkeit hin abgeklopft hatte. Es entbehrt deshalb nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet dieses Mal die geplante große Europa- und Englandtournee (mit Dhani Harrison als Support-Act) wie aus dem Nichts komplett abgeblasen werden musste, weil das Jahr 2020 bekanntermaßen einen Virus hatte und man es nicht so einfach neuinstallieren konnte wie das etwa bei Computerprogrammen der Fall ist. Doch der Künstler ließ sich nicht unterkriegen, zeigte u.a. mit seiner Beteiligung an der Inner Light Challenge für die von George Harrison gegründete Material World Foundation (32) soziales Engagement und zog sich ansonsten in seinen Bungalow Palace zurück, um das Beste aus der Situation zu machen. Was im Falle eines Vollblutmusikers zweifellos Musik, Musik und nochmals Musik hieß. So kam es, dass – während das aktuelle Album in einer nun sogar noch bedrückenderen Zeit sicher zum perfekten Balsam für viele Anhänger wurde – ziemlich unverhofft schon bald einige neue musikalische Köstlichkeiten aus dem Hause Lynne am Horizont lauerten. Angesichts eines bald anstehenden besonderen Jubiläums war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie der musikalischen Öffentlichkeit zugänglich gemacht würden …

     

    <u>Anmerkungen:</u>

    (1) Jean-Paul Heck.  „Ik Wilde Nooit Een Popster Worden.“  Feature und Interview mit Jeff Lynne.  <u>Soundz (NL) 5/2019</u>, 2019.

    (2) Vgl. Jaan Uhelszki.  „Mr Blue Sky.“  Feature und Interview mit Jeff Lynne.  <u>Uncut</u>, Dezember 2019.

    (3) „Electric Light Orchestra. Die Rückkehr der Söhne der Beatles.“  Interview mit Jeff Lynne.  <u>Die Presse: http://www.diepresse.com</u>, 29. Oktober 2019. (November 2019)

    (4) Offizielle Pressemitteilung, 26. September 2019.

    (5) Rob Hughes.  „Jeff Lynne.“  Feature und Interview mit Jeff Lynne.  <u>Classic Rock (Dtld)</u>, Januar/Februar 2020.

    (6) Vgl. Keith Cameron.  „Music’s The Most Fun You Can Have.“  Interview mit Jeff Lynne.  <u>Mojo</u>, Dezember 2019.

    (7) Hughes.  Classic Rock.  [wie Anm. 5]

    (8) Das Album markierte zweifellos einen neuen Höhepunkt bzgl. Lynnes Vorliebe für Kompression als Stilmittel bei den Overdubs. Die extreme Ausreizung dieser Methode wurde von Liebhabern eines dynamischeren Klangbildes zum Teil heftig kritisiert.

    (9) Die sonst übliche parallele Produzententätigkeit kam jedenfalls fast komplett zum Erliegen. Veröffentlichungen mit Beteiligung von Jeff Lynne beschränkten sich in dieser Phase auf die Bryan-Adams-Nummer Ultimate Love (vgl. Kapitel 21) und eine neue Version von Ringo Starrs Klassiker Back Off Boogaloo auf dessen Album „Give More Love“ (2017), bei der Lynne Credits für einige Gitarren-Overdubs erhielt.

    (10) Uhelszki.  Uncut. [wie Anm. 2]

    (11) Vgl. David Roy. „Jeff Lynne On Upcoming Irish Gigs …“.  <u>Irish News: http://www.irishnews.com</u>, 08. Dezember 2017. (01.12.2019)

    (12) Vgl. Pat Carty.  „ELO’s Jeff Lynne On His New Album And Working With The Beatles.“  Interview.  <u>Hotpress: http://www.hotpress.com</u>, 12. Dezember 2019. (Dezember 2019)

    (13) Bob Boilen.  „All Songs Considered. A Conversation With Jeff Lynne Of ELO.”  Radio-Show-Podcast. <u>National Public Radio (US): https://www.npr.org</u&gt;, 03. Dezember 2019. (24. Dezember 2019). Vgl. zudem Simon Barber und Brian O’Connor.  „Episode 150. Jeff Lynne.“  Interview-Podcast.  <u>Sodajerker: http://www.sodajerker.com</u>, 2019. (01.12.2019)

    (14) Melinda Newman.  „Jeff Lynne On ELO’s Joyous New Album …“.  Interview Oktober 2019.  <u>Billboard:www.billboard.com</u>, 01. November 2019. (Dezember 2019)

    (15) Im Unterschied zum Vorgängeralbum erschienen auch die Deluxe-Versionen – insbesondere die Deluxe Softpac CD und die Deluxe Metallic Gold Vinyl-LP-Ausgabe – alle ohne Bonustracks, obwohl in manchen Rezensionen noch von elf Songs die Rede ist und ein zwölfter Songtitel von frühen, internen CD-Rs von Sony bekannt ist.

    (16) Vgl. Steve Wright.  „Steve Wright In The Afternoon.”  Interview mit Jeff Lynne.  <u>BBC Radio 2</u>, 04. November 2019.

    (17) Vgl. Fraser Lewry.  „Jeff Lynne’s Track-By-track Guide To ELO’s From Out Of Nowhere.“  <u>Louder: http://www.loudersound.com</u>, 10. November 2019. (01.05.2020)

    (18) Vgl. Lewry.  Louder. [wie Anm. 17]

    (19) Vgl. Lewry.  Louder. [wie Anm. 17]

    (20) „A Message From Jeff.“  Video-Kommentar von Jeff Lynne.  <u>Instagram: http://www.instagram.com/JeffLynnesELO/</u>, 25. Oktober 2019.

    (21) Dass mit „meinem Freund Phil“ der „enge Freund“ Phil Bates gemeint sein könnte, wie Part-Two-Fans mit einer gehörigen Portion Humor spekulierten, ist ganz klar zu verneinen. ;-) Der Texter selbst stellte klar, dass er damit seinen langjährigen persönlichen Berater Phil Hatton meinte. Vgl. Robert Haagsma.  „Het Is Amusant OM Te Zien Hoe Tijden Veranderen.“  Interview mit Jeff Lynne.  <u>Lust For Life (NL)</u>, Dezember 2019.

    (22) Lewry.  Louder. [wie Anm. 17]

    (23) Simon Cosyns.  „Mr Blue Sky. ELO’s Jeff Lynne Talks About Mr Blue Sky, How Tom Petty Was The ‘Coolest Guy Ever’ And Writing With George Harrison.”  Interview mit Jeff Lynne.  <u>The Sun: http://www.thesun.co.uk</u>, 01. November 2019. (November 2019)

    (24) Cosyns.  The Sun. [wie Anm. 23]

    (25) Richtig zur Geltung kommt das – wie schon seit 2012 üblich –  von Ryan Corey (Smog Design) entworfene Front-Cover bei der Deluxe Metallic Gold Vinyl – Ausgabe, die ein großes Linsenrasterbild enthält. Interessant sind auch die kleinen Anspielungen, z. B. die auf ELOs ersten Song verweisende Nummer 10538, der Schriftzug „Jeff Lynne“ und die Skyline von Birmingham auf dem rechten oberen Panel des Raumschiffs.

    (26) Jeff Lynne merkte allerdings an, dass er schon gerne noch mehr mit seinem gesundheitlich immer noch angeschlagenen Kumpel Richard Tandy gemacht hätte, der das Klavier bei One More Time spielt. Vgl. Walter Sehrer.  „Jeff Lynne’s ELO. Rückkehr is All.“  Interview mit Jeff Lynne.  <u>Eclipsed</u>, Dezember 2019.

    (27) In Interviews jedenfalls gewann man den Eindruck, dass der Künstler sich bzgl. dieser „Forschungsreihe“ am Ziel wähnte und eine gewisse Lust auf Veränderung spürte. So könne er sich auch mal wieder längere Stücke vorstellen oder gar was ganz Anderes außerhalb der ELO-Koordinaten wie ein pures Rock’n’Roll-Album oder gar ein Klassik-Werk. Vgl. vor allem John Earls.  „Everybody Knows This Is Nowhere.“  Interview mit Jeff Lynne.  <u>Long Live Vinyl</u>, Dezember 2019.

    (28) Gegenüber TV-Moderator David Pogue erklärte Lynne, im Bandjargon hätte man diese Zwischenteile gerne als whizzits bezeichnet. Vgl. David Pogue.  „Reporter’s Notebook. David Pogue On Interviewing A Musical Idol.”  <u>CBS News: </u>http://www.cbsnews.com, 03. November 2019. (03.11.2019)

    (29) Vgl. z. B. Jeff Lynnes Kommentar zum Beatles-Album „Please Please Me” als typischem Vertreter des kurzen Formats: „Some of the hardest stuff to do is the simple stuff, to make it effective and make it real and make it worthwhile.” Julian Marszalek.  „Baker’s Dozen.  Roll Over Beethoven. Jeff Lynne’s Favourite Albums.”  <u>The Quietus: http://www.thequietus.com</u>, 09. Oktober 2012. (August 2020)

    (30) Die Setlist: Evil Woman/ All Over The World/ Do Ya/ Handle With Care/ Livin’ Thing/ From Out Of Nowhere/ Don’t Bring Me Down/ All My Love/ Eldorado Overture/ Can’t Get It Out Of My Head/ Time Of Our Life /Rockaria!/ Turn To Stone/ Mr. Blue Sky. Das Live-Arrangement der drei neuen Stücke orientierte sich wie üblich prinzipiell an den Studio-Versionen, wobei Milton McDonald zu From Out Of Nowhere ein paar schöne Ausschmückungen beisteuerte und All My Love mit etwas mehr Pfiff beendet wurde.

    (31) Z. B. Rhian Daly.  „Jeff Lynne’s ELO Announce 2020 Tour Dates.“  <u>New Musical Express: </u>http://www.nme.com, 24. Januar 2020. (August 2020)

    (32) Vgl. zum Beispiel RTTNews Staff Writer.  „Jeff Lynne, Mick Fleetwood And More Take ‚The Inner Light Challenge‘ ’’.  <u>RTT Ne</u><u>ws:  </u>http://www.rttnews.com, 20. April 2020. (01.08.2020)

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    #11633609  | PERMALINK

    summersurfer

    Registriert seit: 09.02.2015

    Beiträge: 17

    Moin aus Schleswig-Holstein!

    Ich wollt mal der Gemeinde einen Podcast Tipp geben:

    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4976.html

    Urban Pop von Peter Urban und Ocke Bandixen ist einer

    der genialsten Musik Podcasts, die ich je gehört habe!

    Bis jetzt gibt es 22 Folgen (je eine knappe Stunde lang)

    und man erhält so coole background Infos zu Bands und

    Solo-Künstlern wie selten woanders gehört.

    Reinhören lohnt sich! Ich habe dem NDR schon ne Mail

    geschickt, dass ich mich auch über einen Beitrag zum Genius

    freuen würde.

    Liebe Grüße

    Andreas

     

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    #11634341  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    Heute mal wieder eine Mail bekommen. 50 Jahre ELO. Jeffs Playlist part II. Echt jetzt?

    --

    l'enfer c'est les autres...
    #11634369  | PERMALINK

    wolfgang

    Registriert seit: 19.07.2007

    Beiträge: 24,783

    cycleandaleHeute mal wieder eine Mail bekommen. 50 Jahre ELO. Jeffs Playlist part II. Echt jetzt?

    Off topic, was sagst du denn dazu das Süle von den dir so verhassten Bayern beim Scheich Klub Newcastle im Gespräch ist? Guter Mann…

    --

    Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry
    #11634395  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    wolfgang

    cycleandaleHeute mal wieder eine Mail bekommen. 50 Jahre ELO. Jeffs Playlist part II. Echt jetzt?

    Off topic, was sagst du denn dazu das Süle von den dir so verhassten Bayern beim Scheich Klub Newcastle im Gespräch ist? Guter Mann…

    Naja. Ich mag die Bayern natürlich nicht, aber Süle darf gerne dieses Sieger-Gen mitbringen. ….

    --

    l'enfer c'est les autres...
    #11634435  | PERMALINK

    wolfgang

    Registriert seit: 19.07.2007

    Beiträge: 24,783

    cycleandale

    wolfgang

    cycleandaleHeute mal wieder eine Mail bekommen. 50 Jahre ELO. Jeffs Playlist part II. Echt jetzt?

    Off topic, was sagst du denn dazu das Süle von den dir so verhassten Bayern beim Scheich Klub Newcastle im Gespräch ist? Guter Mann…

    Naja. Ich mag die Bayern natürlich nicht, aber Süle darf gerne dieses Sieger-Gen mitbringen. ….

    Heute habe ich gelesen, das Newcastle durch die Übernahme der reichste Klub der Welt geworden ist, mal sehen, was sie daraus machen, ich wünsche mir, das sie grandios scheitern.

    --

    Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry
    #11635817  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,797

    Fussball Corner

    Wenn schon Fussball hier, dann Birmingham City Football Club ( The Blues)!

    Kennt ihr eigentlich die Mitte der Neunziger von Jeff Lynne überarbeitete Stadionhymne? Sie wurde wohl nur einmal gespielt, weil Fussballfans Traditionalisten sind.

    --

    #11636033  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    Hui!!

    --

    l'enfer c'est les autres...
    #11637197  | PERMALINK

    elo4evermatt

    Registriert seit: 12.11.2007

    Beiträge: 1,811

    Dafür wird im St. Andrews aber immer Mr. Blue Sky gespielt. Selbst schon erlebt. Gänsehaut.

    --

    "I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
    #11641827  | PERMALINK

    evident

    Registriert seit: 18.05.2005

    Beiträge: 262

    Presseschau

    Wie Queen zu ihren Produzenten Mack gekommen sind, kann man im aktuellen Rolling Stone (DE, 12/21, Seite 39) nachlesen: Brain May erinnert sich: „… Wir haben uns nicht nach Orten, sondern nach Leuten umgesehen. So kamen wir auf Reinhold Mack, der damals einige unserer Lieblingsplatten produziert oder als Toningenieur betreut hatte, insbesondere ,Out Of The Blue´ von ELO. Ein wunderbar klassisches Beispiel einer brillanten Produktion! …“

    --

    #11642953  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,797

    Gut, mal einen direkten Kommentar von Brian May dazu zu lesen. Dass er ein Bewunderer von Jeff Lynnes Gitarrenspiel zu Idle-Race-Zeiten war, hatten wir ja schon mal diskutiert.

    Ich hab den Artikel noch nicht gelesen, aber ich befürchte, dass sie wieder mal “ vergessen“ haben, Mack persönlich zu fragen. (Ich erinnere nur daran, dass ein Sohn von ihm nicht umsonst Freddie heisst, so eng war das Verhältnis)

    Vermutlich hat Brian May da einiges geglättet, denn Mack erzählt es immer so, dass er eigentlich in LA war und Giorgio Moroder ihn anrief. Eigentlich gab es keine Pläne, Queen suchten nach Tour nur Studio, um ihr Equipment zu lagern, bis es zurück nach England ging. Mack selbst hat das Ding dann zum Laufen gebracht, und Brian May hatte anfangs wohl auch Bedenken.

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