Ed Csupkay – Das Tier in mir

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    klienicum

    Registriert seit: 14.03.2005

    Beiträge: 7,451

    cover.jpg

    release: 26. Januar 2007
    label: Labels (EMI)

    1. Hinten Geht’s Bergan
    2. Loch In Der Brust
    3. Einfach
    4. Kopf
    5. Kalter Wind
    6. Garagenliebe
    7. Das Tier In Mir
    8. Wenn Wir Endlich Weitergehen
    9. Worte Im Zorn
    10. Holstein

    wenn du bei ed csupkay in die lehre gingest, beibringen würde er dir alles mögliche, wahrscheinlich jedoch keine note oder gar den umgang mit der fidel, dem klavier oder der gitarre. vielleicht würde er dir erklären, wie man sich um jene typen kümmert, die vor der discothekentür ärger machen wollen oder wie man einen tourneeplan mit ´ner cateringfirma so abstimmt, dass man am ende mit dem leben davonkommt. csupkay ist in bremen aufgewachen, blockdiek, vorstadt, wer hier keine himmel sieht, zieht niemals davon.

    „In der Stadt, aus der wir kommen
    Kennt uns heute keiner mehr.
    Die haben alle gute Gründe.
    Ich weine keinem hinterher.“

    aus: Wenn wir endlich weitergehen

    packer, barkeeper, clubmanager sind weitere stationen, die ed mitnimmt, um letztlich immer auch musiker zu sein zu können, wie es sich sein vater, der ungar, wohl vorgestellt hatte. neben den berufen die berufung, um sich mit seinem können denen anzudienen, die auf den ersten blick einen schritt voraus sind: castorf, meret becker, sophie rois. station für station, letztlich offeriert ein lebensweg zieltreue und endet im ersten album, das auf den namen csupkay hört.

    „Tritt nicht auf die Bremse, wir sind noch lang nicht da.
    Solang wir unterwegs sind, ist alles wunderbar.
    Treibstoff wird mit Luft gemischt, ein Funke zündets an.“

    aus: Garagenliebe

    live20.jpg

    um sich hat csupkay eine illustre truppe versammelt, die nicht nur für den richtigen ton sorgt, sondern die sich auch lebendig zeigt, ganz im sinne des verwegenen vorstands.
    zuvorderst steht malcolm arison, dessen mundharmonika immer wieder heraussticht. er stammt aus manchester und ist auch an der gitarre mehr als geübt. am schlagwerk arbeitet richard pappik (element of crime) und an der slide tex morton. produziert wurde das album von sven regener und in nashville von roger moutenot abgemischt.

    studio15.jpg

    mit ed csupkay tritt ein kerl an, der eine brille so groß wie ein doppeldecker auf der nase trägt. der ungeschliffen aussieht und wahrscheinlich saufen kann, dass man unwillkürlich an das dresdner hochwasser von 200_ denken muss. der sympathisch aussieht. wie jemand, mit dem man mal gut eine schaufel pilze verdrücken kann.

    „Das Tier in mir versteckt sich tief in meinem Hirn.
    Es kratzt und scharrt an meiner Stirn.
    Macht mich glauben, es mag mich gern.
    Himmel, oh hilf dem Tier in mir.“

    aus: Das Tier in mir

    und: er ist nicht ironisch, im gegenteil geradezu ehrlich, sowohl mit sich als auch mit dem gegenüber. seiner sprache mangelt es zwar an virtuosität, aber die geballte ladung offenheit macht dies leicht wett. so entsteht deutscher folk, der all jenen das fürchten lehren sollte, die sich spaßeshalber daran versuchen wollen.
    ein platte mithin, die ihren zauber aus der mischung aus professionellem handwerk und lebendiger, fleischiger lyrik, in der sich sowohl lebenserfahrung als auch lebensfreude wiederspiegeln, gewinnt.
    meine bisherige wertung: ****

    homepage
    myspace

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    #5620921  | PERMALINK

    klienicum

    Registriert seit: 14.03.2005

    Beiträge: 7,451

    ergänzung:

    sven regener über ed csupkay bei 1LIVE ein bißchen runterscrollen.

    tourtermine:

    24.Apr.2007 20:00 Duisburg – Pianissimo
    25.Apr.2007 20:00 Frankfurt – Das Bett
    26.Apr.2007 20:00 Köln – Stereo Wonderland
    27.Apr.2007 20:00 Kamp (+ Phil Vetter (Staatsakt) ) Bielefeld
    28.Apr.2007 21:00 Hamburg – Nachtasyl
    05.Mai.2007 21:00 Düsseldorf – Zakk
    19.Mai.2007 8:00 Oberhausen – K 14
    05.Jun.2007 8:00 A-Innsbruck – Weekender

    #5620923  | PERMALINK

    fruchtfliege

    Registriert seit: 20.11.2006

    Beiträge: 1,389

    Hab mir die Lieder auf MySpace angehört.
    Klingt nach Western. Orientiert sich stark an Element of Crime. Zu stark für meinen Geschmack. Und die Texte: „Ich bin wie ein Funke, du bist wie Benzin“; „So lange du redest, schweigst du nicht“. Weiß nicht was ich davon halten soll. Der erste Eindruck ist eher negativ. Zumindest deine Einführung klienicum, gefällt mir sehr gut.

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    Seit ich Bio-Obst kaufe, haben die Fruchtfliegen gesunde rote Bäckchen.
    #5620925  | PERMALINK

    klienicum

    Registriert seit: 14.03.2005

    Beiträge: 7,451

    FruchtfliegeHab mir die Lieder auf MySpace angehört.
    Klingt nach Western. Orientiert sich stark an Element of Crime. Zu stark für meinen Geschmack. Und die Texte: „Ich bin wie ein Funke, du bist wie Benzin“; „So lange du redest, schweigst du nicht“. Weiß nicht was ich davon halten soll. Der erste Eindruck ist eher negativ. Zumindest deine Einführung klienicum, gefällt mir sehr gut.

    bezüglich der texte: die ausgewählten stichworte klingen aus dem zusammenhang gerissen natürlich banal, machen aber im kontext durchaus sinn, mehr noch im musikalischen gewand. einiges hatte ich ja dazu auch schon geschrieben (letzter absatz).
    die nähe zu eoc bejahe ich, aber das hier hat doch mehr eigenständigkeit als öde abguckerei. und fusst vor allem auf einfacheren arrangements mit betonung einiger weniger elemente und unter verwendung weniger zierats. womit ich weder das eine noch das andere diskreditieren mag, es paßt jeweils.
    und western würde ich gegen folk eintauschen, zumal mit lokalkolorit eingefärbt, siehe „holstein“.

    #5620927  | PERMALINK

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    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,922

    Hatte letzten Freitag in Lübeck das Vergnügen, ihn live zu sehen. Er teilte sich großzügigerweise seinen Konzerttermin mit Keimzeit, die ihren eigentlichen Termin zuvor hatten verschieben müssen und wegen denen ich überhaupt dar war. Großen Eindruck machte er nicht auf mich. Muss allerdings gestehen, dass ich gleich zu Anfang seines Auftritts zufällig einen alten Schulkollegen nach über 10 Jahren wiedertraf und wir so viel zu besappeln hatten, dass ich nur mit einem Viertelohr zur Bühne hörte, die er sich mit einem französischen Mundharmonikaspieler teilte. Immerhin, die hier von Klienicum aufgeführte Textzeile aus „Wenn wir endlich weitergehen“ hab ich eben beim lesen sofort wiedererkannt. Ach ja, er trug bemerkenswerte Koteletten.

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    Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.
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