Early Obsessions and Personal Musical Milestones: musikalische Sozialisation

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  • #10335347  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Auch geil:

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #10335389  | PERMALINK

    Anonym
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    harry-ragWenn einen zum Beispiel jemand überzeugen will, dass Gang Starr nicht Langeweile in Vinyl ist, und man sich aus Sympathie breitschlagen lässt. (Ggf. Gang Starr durch Slum Village, ATCQ, DITC, Mos Def oder ähnliche mediokre Mucke, die nicht weh tut, ersetzen. Ist ja nicht so, als würde ich mir Jay-Z schönhören. Oder Guns n Roses.)

    ach so, du meinst sowas wie die beiden Male, in denen ich ein Beatles Album gehört habe. Das fällt in der Tat unter „verplemperte Zeit“, ist aber im Gegensatz zur Gesamtzeit vernachlässigbar…

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    #10335409  | PERMALINK

    Anonym
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    Poseur. ;-)

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    #10335415  | PERMALINK

    blossom-toe
    Vena Lausam Oris, Pax, Drux, Goris.

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    Der Räuber Hotzenplotz, Teil 2.

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    I was born with a plastic spoon in my mouth
    #10335613  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,974

    harry-rag@jan-lustiger: Niemand entzieht sich den Marktmechanismen. Mein Manager erledigt das für mich. Beziehungsweise die Plattenfirma. Wenn man Glück hat, kommt man mit einem Teil seiner künstlerischen Visionen durch, wenn man keine hat und trotzdem den Ruhm will, endet man vergewaltigt als Soap-Heini im S Club 7.

    Das ist mir a) zu einfach gedacht und b) hängt es so einer romantisierten „echte Musik kommt vom Künstler“-Denke nach. Nehmen wir „Be My Baby“. Wessen „künstlerischer Vision“ entspricht der Track wohl mehr, der der Ronettes oder der von Phil Spector? Sicher letzteres. Und Spector war kein idealistischer Künstler, der einfach nur „sein Ding“ machen wollte, ohne auf den Markt zu achten. Er wollte Hits produzieren. Gute Pop-Produkte. Das Ergebnis: Ein(ig)e der besten Singles der Pop-Geschichte.

    Natürlich kommt bei dieser Arbeitsweise auch viel Schrott raus, der deine Argumentationsweise nachvollziehbar macht. Das macht sie, gerade wenn man sie verallgemeinert, aber nicht richtiger.

    S Club 7 könnten mir übrigens egaler nicht sein. Ob sie kreative Kontrolle hatten ebenfalls.

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    #10335707  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    harry-ragIm Alter zwischen zehn und zwölf habe ich hauptsächlich die Beatles, Kinks und die Rolling Stones gehört…

    Was ist danach so katastrophal schief bei Dir gelaufen?

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    #10335731  | PERMALINK

    Anonym
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    @jan-lustiger: Ich würde es gerne komplizierter denken, leider läuft es eben so ab. Die Menschen tendieren dazu Graustufen sehen zu wollen, wo lupenreines Schwarz-Weiß existiert. Wahrscheinlich um sich selbst interessanter zu machen, als sie sind. Kompliziert ist da wenig und nur die berühmte Ausnahme von der Regel.
    Paul McCartney bestätigte in einem Interview mal, dass John Lennon und er sich hinsetzten und (literally) sagten: „So, jetzt schreiben wir uns einen Swimmingpool.“ Korrekte Sache, wenn man sieht, was dabei rauskommt.
    (Im Übrigen ist Phil Spector doch ein Künstler. Er balanciert sogar überzeugend auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Mit dem leidenschaftslosen Konfektionspop des S Club 7 hat das doch überhaupt nichts zu tun.)
    Leider verkaufen weniger talentierte Möchtegerns ihren Scheißdreck überteuert und sehen das auch noch als ihr gutes Recht an.

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    #10335733  | PERMALINK

    Anonym
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    @mick67: Wie? Schief gelaufen? Bei den Beatles und den Kinks bin ich komplett, bei den Stones so gut wie.

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    #10335755  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,974

    harry-ragIm Übrigen ist Phil Spector doch ein Künstler. Er balanciert sogar überzeugend auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Mit dem leidenschaftslosen Konfektionspop des S Club 7 hat das doch überhaupt nichts zu tun.

    Natürlich ist er das, genau darauf will ich ja hinaus: In Popkultur liegen Kunst und Populäres so dicht beieinander, dass die Grenzen zwischen Künstlern und Industrie leicht verwischt werden. Spector ist eben auch der Produzent und Manager, der es als Versagen versteht, wenn sein Produkt kein Hit wird. Und genau das hat das mit „Dreck“ wie S Club 7 (ich habe wenig Zweifel, dass deine Einschätzung dahingehend einigermaßen zutreffend ist, aber nicht die Muße, das gerade für mich zu überprüfen) zu tun, da operiert man genauso. Qualitativ liegen da natürlich Welten dazwischen. Warum das eine dann großartig ist und das andere nicht, steht dann aber eben auf einem anderen Blatt. Wohl auch auf dem, was für eine Nachfrage bedient werden soll (1963 vs 2000), aber mit den operierenden Mechanismen an sich (!) hat das wenig zu tun.

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    #10335773  | PERMALINK

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    Spector weiß wahrscheinlich auch, dass es nichts mit seiner künstlerischen Arbeit zu tun hat, ob und wann ein Track ein Hit wird. Da versagt nicht die Kunst, sondern der Markt – und vor allem die Konsumenten.
    Wenn man Glück hat (siehe wieder die Beatles), läuft beides.

    --

    #10335789  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,974

    Na, so langsam kommen wir uns doch näher. Dass es gerade früher die weitverbreitete Ansicht von (nicht nur) Musikproduzenten war, Erfolg und Qualität gleichzusetzen hab ich aber schon öfters gelesen, denn zunächst war es ja genau das Wesensmerkmal des Populären, das die Popkultur von der Hochkultur trennte. Man denke auch an die Tin Pan Alley, in der Songs geradezu am Fließband geschrieben wurden. Und in der Tradition stehen das Brill Building (in dem Spector auch tätig war, bevor er wieder nach LA ging) und Motown auch.

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    #10335799  | PERMALINK

    Anonym
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    Wenn man innerhalb kapitalistischer Zwänge produzieren muss, ist (monetärer) Erfolg natürlich die Bedingung, um weiterhin produzieren zu können. Das sieht heute vielleicht etwas anders aus, wo die Produktionsmittel für Popmusik in jedem Smartphone enthalten sind, die in jedem Haushalt vorkommen; zu Spectors Hochzeiten war man als Künstler sehr viel abhängiger von den etablierten Strukturen des Kapitals, alleine um Musik produzieren – und vielleicht wichtiger – vertreiben zu können. (Denn jemand wie Hasil Adkins konnte ja durchaus seine Songs aufnehmen, aber nur lokal begrenzt unter die Leute bringen.)
    Wenn man ein genügsames Genie ist, reicht es einem möglicherweise seine Musik für sich zu spielen. Die meisten anderen wollen sie mit den Menschen teilen. Und S Club 7 ist so entkoppelt davon, weil es dort um nichts mehr davon geht: Weder um Musik, noch um die Leute, die sie vielleicht hören möchten. Hier wollen unkreative Menschen, die Wissen, wie sie die Maschine bedienen, ihre Taschen füllen. Auf Kosten aller anderen.

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    #10335827  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,974

    harry-ragUnd S Club 7 ist so entkoppelt davon, weil es dort um nichts mehr davon geht: Weder um Musik, noch um die Leute, die sie vielleicht hören möchten. Hier wollen unkreative Menschen, die Wissen, wie sie die Maschine bedienen, ihre Taschen füllen.

    Um das tun zu können, müssen sie aber eben doch für die Menschen produzieren, die die Musik hören möchten. Und das sollen eben besonders viele sein. Ob das nun kreative oder unkreative Leute sind, die so arbeiten, ist wiederum etwas Spezifisches, Fallabhängiges, das nicht einfach zur Voraussetzung für diese Arbeitsweise erklärt werden kann. Das Prinzip dahinter ist nicht davon abhängig, wieviel Talent die „Strippenzieher“ haben (und auch nicht davon, ob sie in der Band spielen oder hinter dem Mischpult sitzen), im Gegenteil: Es ist davon unabhängig und darum kann sich der Erfolg in beiden Fällen einstellen. Und diese Unabhängigkeit von der Talentfrage ist es doch auch, die die bemängelten supererfolgreichen Wegwerfprodukte überhaupt erst möglich macht. Aber eben weil es die Unabhängigkeit vom Talent ist, die den Ausschlag gibt, sind beide Varianten möglich. Ob mit Talent oder ohne: Hauptsache, der Markt reagiert. Darum halte ich es für falsch, die Produktionsweise von Pop als Argument gegen (oder – was seltener passieren dürfte – auch für) die Qualität der Musik ins Feld zu führen. Die qualitativen Faktoren liegen woanders.

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    #10335833  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Der Denkfehler: Es gibt keine Menschen, die diese Musik hören möchten. Deshalb entwirft man begleitend noch eine Soap und eine Werbekampagne, die den Menschen suggeriert, es gäbe keine Alternative zu dieser Art von Musik, dies sei die aktuelle Ausformung von Musik. Man bestückt das Radio, das Fernsehen, die Magazine und das Kino mit ihr.
    Menschen, die diese Musik hören, kennen meistens nichts oder kaum etwas anderes. Daher auch die Vorliebe bei Kindern an der Schwelle zur Pubertät.
    Glaubst du nicht, ähnlich leicht beeinflussbares Publikum würde anders geartete Musik hören, wenn man sie ihm genauso aufzwingen würde? Oder gar, dass die Leute aufhören würden Fernsehen zu gucken, weil weder ein Krimi noch Fußball läuft, sondern mal was Interessantes?
    Es stellt sich also noch viel schlimmer dar, als du es schilderst: Man enthält den Leuten Musik vor, weil man sie so leichter plündern kann. Asoziale Wegelagerei.

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    #10335847  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,974

    Willst du damit wirklich behaupten, zur Jahrtausendwende hätte es eine geringere Musikauswahl als in den 1960ern gegeben, lange bevor die großen Genreabspaltungen stattgefunden, sich Musikmedien etabliert und vervielfältigt haben? 2000 waren die Alternativen viel greifbarer als 1963, heutzutage sowieso. Nach der Logik hätte die Lage zur Zeit Spectors viel schlimmer sein müssen, denn da gab es verhältnismäßig tatsächlich weniger Alternativen.

    Ich bin Jahrgang 1988, hätte damit perfekt in das von dir beschriebene Beuteschema passen müssen. Trotzdem fand ich  S Club 7 so uninteressant, dass ich mich nicht einmal an deren „Hits“ erinnern kann. Und das lag sicher nicht daran, dass ich so geschmackssicher gewesen wäre (in meinem Besitz befindet sich ein Album von Limp Bizkit…)

    Natürlich wurde dieses Produkt heftig beworben und natürlich ist der Erfolg schlechter Musik bedauernswert, weil er geschmacksbildend wirkt. Aber das ist letzten Endes auch keine Frage der Qualität der Musik (auch „Be My Baby“ war geschmacksbildend, Popstars hatten ihre eigenen Fernsehshows, um präsent zu bleiben), sondern des Marketings.

    Mein Akku macht es leider nicht mehr lange, aber ich möchte eben noch meinen Hut ziehen für eine angenehme und interessante Diskussion – so richtig mit Argumenten und so ;)

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