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Weil’s hier einige geschrieben haben: Wieso bei Jazz-Veröffentlichungen das Aufnahmedatum und nicht das Erscheinungsdatum berücksichtigen?
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Werbungdenke, das ist in erster Linie eine Frage von unterschiedlichen Konventionen – bei Jazzfans hat sich das Aufnahmedatum/Jahr als relevanter Zeitpunkt durchgesetzt… macht auch Sinn, dass es so ist, diese ganze „lief in den Singlecharts rauf und runter“-Folklore ist im Jazz weniger relevant, da dort das wenigste irgendwo rauf- und runterlief und wenn, dann in der Regel vor vielen Jahren; der Aufnahmeprozess war im Jazz in der Regel schneller, diese „schlossen sich acht Monate im Studio ein“-Geschichten (oder auch „löschte hinterher die Panflöte und spielte alle Gitarren neu ein“-Geschichten) sind im Jazz die große Ausnahme, in aller Regel wurden Alben über einen kurzen Zeitraum in ein bis drei Sessions eingespielt – entsprechend sind Aufnahmedaten vergleichsweise klar definiert (und auf der Platte vermerkt), während Veröffentlichungdaten oft schwer zu kriegen sind… plus, du hast im Jazz die Überhöhung des Augenblicks, versuchst eingespielte Soli irgendwie zwischen frühere und ältere einzusortieren, gleichst die DIskografie mit anderen biografischen Fakten ab, es ist Teil des Hobbies
und dafür sind Aufnahmedaten auch relevanter…
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.Zudem ist vieles erst mit grösserer Verspätung erschienen.
Die Grundsatzfrage ist jedoch: Entstehungsgeschichte vs. Wirkungsgeschichte.
Natürlich lässt sich das eine nie klar vom anderen trennen, aber bei einem Coltrane-Album von 1971 ist mir heute eher egal, wann es erschein („postum“ reicht mir als Information), ich möchte aber gerne wissen, von wann die enthaltenen Aufnahmen stammen, um sie z.B. zwischen den bekannteren, schon damals veröffentlichten Aufnahmen einordnen zu können – so war z.B. die erste Hälfte von 1965 bei Coltrane eine enorm reichhaltige Zeit, die aber auf zu Lebzeiten veröffentlichten LPs viel zu wenig berücksichtigt wurde… „A Love Supreme“ stammt vom Dezember 1964, „Ascension“ von Ende Juni 1965 – das halbe Jahr dazwischen war reich an Sessions, aber nichts erschien unmittelbar nach der Aufnahme, erst recht nicht auf einem ganzen Album.
Wenn ich sage: es lässt sich nicht trennen, dann meine ich damit: verspätet erschienene Aufnahmen können natürlich beim Zusammensetzen der Einzelteile nicht berücksichtigt werden (wenn X im März 1959 im Studio war, Y von X stark beeinfluss im Mai 1959 ins Studio ging, die Aufnahmen von März 1959 aber noch nicht kannte, weil sie noch nicht erschienen waren, dann sind sie wirkungsgeschichtlich zu dem Zeitpunkt noch nicht relevant… die Live-Auftritte sind da natürlich noch eine andere Sache… komplexes Thema).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaViele relevante Alben wurden wegen Geld- bzw. Ressourcenmangels erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Aufnahme veröffentlicht. Wenn man da nach dem Veröffentlichungsjahr gehen würde, müsste man das Aufnahmejahr immer noch extra dazuschreiben.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Viele relevante Alben wurden wegen Geld- bzw. Ressourcenmangels erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Aufnahme veröffentlicht. Wenn man da nach dem Veröffentlichungsjahr gehen würde, müsste man das Aufnahmejahr immer noch extra dazuschreiben.
Und auch, weil es vermarktungstechnisch bei den meisten Künstlern keinen Sinn machte, mehr als zwei Alben pro Jahr auf den Markt zu werfen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
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