Die letzte Serie, die ich gesehen habe….

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  • #10801541  | PERMALINK

    opd2

    Registriert seit: 21.06.2016

    Beiträge: 2,260

    Ich schaue je nach Bequemlichkeit synchronisiert oder englisch mit englischen Untertiteln. Englisch mit deutschen Untertiteln kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.

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    #10801679  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,831

    foka hat aber einen Punkt. Gerade die Synchronisation von asiatischen Filmproduktionen ist oft so grauenhaft, dass sie einen an sich guten Film auf das unterirdische Niveau der Synchro herabziehen kann.
    Tendenziell würde ich auch behaupten, dass Synchronisationen mit dem Aufkommen des Heimvideomarktes immer schlechter und beliebiger wurden. Klar, bei der Schwemme von neuen Filmen und Serien kann nicht nur die erste Riege diesem Job nachkommen, aber manchmal klingt es, als würde jeder, der ein Filmschnittprogramm, ein paar Freunde und ein Mikrofon besitzt (vor allem seit der Jahrtausendwende), diesen hingeschluderten Bullshit produzieren. Von den durch Halbwissen versauten Übersetzungen gar nicht erst zu reden. Dazu kommt noch der Hang zur Schönfärberei, der Glättung von Sprache in eine allen genehme Standard- und Durchschnittssprache.
    Und der wichtigste Punkt: Das Kunstwerk wird verfälscht, in der delivery, in der Atmosphäre. Wozu Beatles-Originale hören, wenn es doch die Beatles Revival Band aus Frankfurt gibt? Bequemer Konsum zerstört eben alles.

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    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #10801771  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,831

    Im Endstadium führt diese Haltung zu solchen „Meinungen“: https://sz-magazin.sueddeutsche.de/fernsehen/comfort-binge-watching-87230

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    #10801999  | PERMALINK

    foka

    Registriert seit: 17.10.2007

    Beiträge: 8,543

    @onkel-tom: Fühl dich doch nicht immer gleich angegriffen! Du kannst doch Filme schauen, wie du willst. Kann man so machen, ist halt dann scheiße. Wenn du seit 50 Jahren ohne Servolenkung fährst, ich dir dann erzähle, dass es eine bessere Variante des Lenkens gibt, du aber antwortest: Hab ich schon immer so gemacht, hat noch niemandem geschadet, mir geht es doch gut dabei, dann sage ich eben: Fahr doch, wie du willst. Es gibt halt eine wesentlich bessere Methode.

    Lies doch mal, was meine ganze Vorredner so geschrieben haben. Die haben bestimmt nicht alle im englischsprachigen Ausland gelebt und schauen ohne jede übertriebene Anstrengung die Originalversion. Vielleicht haben die ja da was für sich entdeckt, das auch für dich eine Bereicherung darstellen könnte? Aber du musst doch nicht! So wollte ich auch nicht verstanden werden.

    Mir ist es eben wichtig, dass es sich bei der Thematik „Synchronisation“ um keine Geschmacksfrage handelt. Es entsteht ein im Vergleich zum Original völlig neues Kulturprodukt. Früher oftmals ganz bewusst und sogar politisch motiviert, heutzutage häufig durch Zeit- oder Finanzdruck eher gezwungenermaßen, daher umso häufiger mangelhaft in der Ausführung. Sicher, gerade im deutschsprachingen Raum wird da vergleichsweise SEHR gute Arbeit geleistet, trotzdem kann man kaum eine Serie, kaum einen Film, auch nur ANNÄHERND valide übersetzen. Es geht einfach nicht, es geht unglaublich viel verloren.

    Das sollte dir bewusst sein, wenn du synchronisierte Versionen von aktuellen Filmen oder Serien schaust. Punkt.

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    Is this my life? Or am I just breathing underwater?
    #10802003  | PERMALINK

    foka

    Registriert seit: 17.10.2007

    Beiträge: 8,543

    doc-f

    fokaWarum gibt es eigentlich keine Übersetzung von „Highway 61 Revisited“ oder „Beggars Banquet“? Da könnte doch auch einer im Hintergrund die deutsche Übersetzung quäken, dann würde man es wenigstens verstehen …

    Ich halte Deine Argumentation nicht für stichhaltig. Ein Film oder Schauspiel ganz allgemein ist schlicht eine andere Kunstform als Musik. Natürlich werden Schallplatten nicht synchronisiert und auch Opern häufig im Original aufgeführt. Und selbstverständlich gibt es auch keine national angepassten Versionen von Bildender Kunst (die Venus von Milo im Dirndl ).
    Aber Bücher sind genauso unübersetzbar. Verzichtest Du deshalb auf Literatur von Homer bis Murakami oder willst Du uns im Ernst erzählen, dass Du auch Bücher immer und ausschließlich im Original liest ?

    Das Literatur-Argument ist nicht neu. Allerdings greift es überhaupt nicht. NATÜRLICH würde ich japanische Literatur auch gerne auf Japanisch lesen und verstehen. Ich persönlich schätze, dass ca. 30% der Qualität eines literarischen Werkes allein durch die Übersetzung verloren geht. Lies mal Goethe auf Englisch, dann weißt du, was ich meine.

    Leider müssen wir realistisch bleiben: Man kann natürlich nicht alle Bücher in der Originalsprache lesen, weil man die Sprache eben nicht spricht und versteht. Ich lese deswegen übrigens vor allem deutsche und englischsprachige Autor_innen in der Originalsprache. Ich lese keine aus der englischen Sprache übersetzten Bücher, man kommt ja problemlos an das Original. Bei Finnisch oder Japanisch lässt sich eine Übersetzung nicht vermeiden.

    Bei Filmen und Musik eben schon.

    --

    Is this my life? Or am I just breathing underwater?
    #10802017  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Da Du eben auch Finnisch ansprichst, @foka, ich spreche und verstehe Finnisch zufällig fast ebenso gut wie Englisch. Trotzdem entgehen mir mitunter Feinheiten, wenn ich finnische Filme im Original sehe oder finnische Literatur im Original lese.
    Davon abgesehen gehört eben nicht nur eine perfekte Kenntnis der jeweiligen Sprache zum Verständnis dazu, sondern vielleicht noch viel mehr eine intime Kenntnis der jeweiligen Kultur, um etwas im Original wirklich zu verstehen.
    Ein guter Übersetzer oder ein gutes Synchronstudio ist sich dessen ebenfalls bewusst und pflegt es in seine Arbeit mit ein.

    --

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    #10802021  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 8,827

    @foka, sehr schönes Plädoyer für Filme/Serien im Original bzw. Original mit Untertiteln. :good:

    #10802035  | PERMALINK

    hotblack-desiato

    Registriert seit: 11.11.2008

    Beiträge: 8,595

    Da werden aber auch manchmal üble Schnitzer reingehauen. Passt jetzt nicht so ganz, aber z.B. fällt mir gerade der Springsteen on Broadway Film auf Netflix ein, wo Bruce erzählt dass sein Vater in einer „Plant“, also Fabrik gearbeitet hat. In den deutschen Untertiteln stand aber „Plantage“. Sowas ist gar nicht so selten bei TV-Produktionen.

    --

    ~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~
    #10802039  | PERMALINK

    foka

    Registriert seit: 17.10.2007

    Beiträge: 8,543

    mikkoDa Du eben auch Finnisch ansprichst, @foka, ich spreche und verstehe Finnisch zufällig fast ebenso gut wie Englisch. Trotzdem entgehen mir mitunter Feinheiten, wenn ich finnische Filme im Original sehe oder finnische Literatur im Original lese.

    Viel, viel mehr entgeht dir, wenn du die synchronisierte Version schaust. Aber die Finnen sind ja eh zu klug (wie Schweden und Norweger, und deshalb sprechen sie ja im Allgemeinen so perfektes Englisch), um zu synchronisieren, deshalb stellt sich das Problem ja auch nicht. Literatur ist, wie gesagt, etwas anderes.

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    Is this my life? Or am I just breathing underwater?
    #10802073  | PERMALINK

    joshua-tree
    Back from the Grave

    Registriert seit: 17.05.2005

    Beiträge: 17,455

    mikko Ein guter Übersetzer oder ein gutes Synchronstudio ist sich dessen ebenfalls bewusst und pflegt es in seine Arbeit mit ein.

    Gute Übersetzer sind bei den gezahlten Honoraren für Synchronarbeiten immer seltener anzutreffen. Ein Freund von mir macht das und berichtet mir regelmäßig über die immer kleiner werdenenden Budgets.

    Im Grunde genommen kann es jeder so handhaben wie er will. Ich sehe seit Anfang der Achtziger Filme im Kino und zuhause fast ausschließlich im Original. Seit Einführung der DVD auch nichtenglischsprachige. Ist ein wenig Übungssache und fordert auch Konzentration beim Sehen und Zuhören.

    --

    #10802097  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,916

    krautathaus

    hotblack-desiatoAmerikanische & Englische Serien und Filme eigentlich immer OmU. Die Gründe wurden oben erklärt, das Mitlesen der Untertitel nehme ich in Kauf, ist auch Übungssache. Man fährt eigentlich immer besser damit. Ab und an fange ich auch mal eine Folge zum Testen in der deutschen Version an, meistens halte ich es keine 10 Minuten aus, jedenfalls bei Comedy. Man vergleiche mal „Friends“ oder „Brooklyn 99“ – auf Deutsch ein Horror. Warum meinen die den Witz durch möglichst affektierten Tonfall noch doppelt unterstreichen zu wollen?

    Das ist übrigens eine Erfahrung, die ich herausheben möchte. Ist man (damit meine ich natürlich nur diejenigen, die sich auch angesprochen fühlen, da es sicherlich nicht nur mir so geht) nach ein paar Folgen in Übung, ist das mitlesen keine Belastung. Bei uns geht es nicht anders, weil meine Frau aufgrund von akustischen Problemen sogar bei deutschsprachigen Serien/Sendungen die Untertitel mitlaufen läßt. Zuerst dachte ich, ich könnte aus dem Fluß kommen, weil ich mit deutschem Text englische Dialoge anschau…aber inzwischen läuft das so gut, daß ich auf die Untertitel nur dann linse, wenn im englischen eine Verständnislücke entsteht. Das dauert vielleicht einen Wimpernschlag und nehme es gerne im Kauf, um Tyrion oder Arya nicht auf deutsch hören zu müssen.

    Kann ich unterschreiben, wobei das bei mir halt die englischen Untertitel sind, die ich vor allem wegen manch akustischer Problematik mitlaufen habe. Da passiert das Meiste komplett unterbewusst, und ist nullkommanull störend. Ich gebe aber zu, dass es mir bei dänischen, koreanischen etc. Serien ein wenig schwerer fällt im Original zu genießen, weil mir da tatsächlich der komplett ungewohnte Klang des Gesprochenen deutlich mehr Probleme macht. Ich versuche es dennoch immer wieder, weil @foka mit seinen Argumenten durchaus Recht hat.

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #10802181  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,276

    doc-f

    kurganrs@pipe-bowl, danke. Ich mache es oft so, da wo es möglich ist, einen englischsprachigen Film oder Serie mit Original-Untertiteln d.h. englischen Untertiteln anzusehen. Finde ich prima!

    Exakt. Mache ich immer so, wenn ich englischsprachige Filme anschaue, weil gerade der Slang der afroamerikanischen Schauspieler mir Probleme bereitet. „The Wire“ war z.B. ohne Untertitel in Englisch fast nicht zu verstehen. „Game of Thrones“ hat mir in der Hinsicht sehr gut gefallen aufgrund der vielen Schauspieler mit britischem Akzent. Den höre ich sowieso besonders gerne

    „The Wire“ hat mir eine komplett neue Welt erschlossen, übersetzungstechnisch. Ich hab davor schon fast nur Rap gehört und bei vielem überhaupt nicht gewusst, dass der Ausdruck eventuell eine andere Bedeutung haben könnte, als das, was ich mir so zusammengereimt hab. Dann bei „The Wire“ den Barksdales zuzuhören und bestimmte Dinge in einen Kontext zu setzen, kann ich gar nicht hoch genug bewerten. Mehr hab ich über ein Medium nie wieder über eine Sprache gelernt.

    Was mich interessiert: Wenn man die deutsche Syncronisation vorzieht, weil man (primär) der englischen Sprache nicht so mächtig ist, bewertet man dann bei der Besternung diversester Alben auch nur die Musik, den Vortrag und den Ausdruck? Text fällt ja aus, quasi.

     

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #10802187  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,834

    cleetusWas mich interessiert: Wenn man die deutsche Syncronisation vorzieht, weil man (primär) der englischen Sprache nicht so mächtig ist, bewertet man dann bei der Besternung diversester Alben auch nur die Musik, den Vortrag und den Ausdruck? Text fällt ja aus, quasi.

    Musik wird aber doch ganz anders rezipiert, als Filme. Man kann sie sogar genießen, selbst wenn man bei den ersten Durchläufen die Texte mißversteht (frag mal alle, die zu „No Woman No Cry“ getanzt haben). Dieselbe Musik wird erfahrungsgemäß viel häufiger wiederholt gehört, als daß man Filme öfter ansieht. Da taucht man in die Texte oft erst später ein, was beim Film nicht geht.

    Ich mag sogar abstrakte Texte, die ich mit eigener Fantasie unbewußt fülle, oft lieber als gegenständliche. Auch wenn das musikalische Geschichtenerzählen natürlich als Urform (?) wichtig ist. Im Gros der Popmusik befinden sich zudem kaum Textkaskaden.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #10802217  | PERMALINK

    doc-f
    Manichäer

    Registriert seit: 26.08.2006

    Beiträge: 4,465

    cleetus

    doc-f

    kurganrs@pipe-bowl, danke. Ich mache es oft so, da wo es möglich ist, einen englischsprachigen Film oder Serie mit Original-Untertiteln d.h. englischen Untertiteln anzusehen. Finde ich prima!

    Exakt. Mache ich immer so, wenn ich englischsprachige Filme anschaue, weil gerade der Slang der afroamerikanischen Schauspieler mir Probleme bereitet. „The Wire“ war z.B. ohne Untertitel in Englisch fast nicht zu verstehen. „Game of Thrones“ hat mir in der Hinsicht sehr gut gefallen aufgrund der vielen Schauspieler mit britischem Akzent. Den höre ich sowieso besonders gerne

    „The Wire“ hat mir eine komplett neue Welt erschlossen, übersetzungstechnisch. Ich hab davor schon fast nur Rap gehört und bei vielem überhaupt nicht gewusst, dass der Ausdruck eventuell eine andere Bedeutung haben könnte, als das, was ich mir so zusammengereimt hab. Dann bei „The Wire“ den Barksdales zuzuhören und bestimmte Dinge in einen Kontext zu setzen, kann ich gar nicht hoch genug bewerten. Mehr hab ich über ein Medium nie wieder über eine Sprache gelernt. Was mich interessiert: Wenn man die deutsche Syncronisation vorzieht, weil man (primär) der englischen Sprache nicht so mächtig ist, bewertet man dann bei der Besternung diversester Alben auch nur die Musik, den Vortrag und den Ausdruck? Text fällt ja aus, quasi.

    „The Wire“ war für mich ja auch kein negatives Beispiel, nur eines, wo ich den englischen Untertitel gebraucht habe, weil ich den Sprechtext alleine niemals verstanden hätte.

    Was Songs angeht – für mich ist Musik, Vortrag und Ausdruck definitiv wichtiger als der Text.

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    #10802911  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,834

    Dead Mo Me – Season 1

    Unterhaltsam und sympathisch, kann aber die „sehr nett Hürde“ nicht überwinden. Dafür war mir dann der Humor doch einen Tick zu bieder. Kein Vergleich mit Transparent und After Life.

    Jetzt weiter mit

    This Is Us – Season 1 Ep. 1 & 2

     

     

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
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