Die letzte Dokumentation, die ich gesehen habe

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  • #11926205  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Gestern ging in der ARD-Mediathek ein zweiteiliger Dokumentarfilm online namens Heavy Metal saved my Life. In der ersten Episode von 45 Minuten kommt nicht nur Bruce Dickinson zu Wort, sondern auch die Metal-Band Mastodon, die das Kamerateam in ihrem Proberaum in Atlanta besucht und zu einem Meet&Greet begleitet. Denn im Mittelpunkt der Doku stehen die Fans der Szene, die Iron Maiden-Sänger Dickinson mit dem Blut vergleicht, das ein Körper zum Leben braucht. Mastodon, deren Schlagzeuger ein bisschen aussieht wie Josh Homme, haben ein Gästezimmer, das bis unter die Decke mit Clowns-Masken und -Puppen vollgestellt ist, etwa Masken aus dem Horrorfilm „Killer Klowns from Outer Space“.

    Außerdem sieht man einen ehemaligen Heroin-Süchtigen aus Frankfurt/Main, der ein bisschen wie Rob Halford aussieht, längere Zeit im Knast saß und mithilfe des Iron Maiden-Fantums seine Sucht überwinden konnte. Das Kamerateam begleitet ihn zum Open Air von Iron Maiden im Deutsche Bank Park in Frankfurt/Main letzten Juli.

    Darüber hinaus sieht man eine junge Mexikanerin, die mit der Musik von Iron Maiden, Scorpions, Megadeth usw. ihre familiären Probleme bewältigen konnte. In Mexico City besucht sie ihr erstes Konzert von Iron Maiden.

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    #11932193  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Vagabunden Karawane (Regie: Werner Penzel, 1979)

    Im Herbst 1978 begab sich die Krautrockcombo Embryo aus München mit Filmemacher Werner Penzel auf eine achtmonatige Reise in den Orient, um dort Land und Leute zu studieren, vor allem folkloristische Musiker, weshalb man in dem Dokumentarfilm, der aus dieser Odyssee hervorging, allerhand exotische Instrumente zu sehen und zu hören bekommt. Zwar besitzt der Film einen Off-Kommentar, die Doku zieht es jedoch vor, die eingefangene fernöstliche Musik für sich sprechen zu lassen. Auf den Film bin ich durch den Visions-Podcast „Der Soundtrack meines Lebens“ von Redakteur Jan Schwarzkamp aufmerksam geworden, in der aktuellen Episode mit Shacke One.

    Zwei Welten prallen aufeinander: Westliche Musiker musizieren meistens mit elektrischem Strom, die Menschen in der Ferne dagegen vertrauen auf traditionell akustische Instrumente. Die Embryos haben einen Generator dabei, mit dem sie den Einheimischen das Spiel auf einer E-Orgel näherbringen. In Afghanistan ging ein Virus um und streckte ein Mitglied der Embryo-Crew nach dem anderen nieder. Erinnert ein bisschen an den Dokumentarfilm „Crossing the Bridge“ von Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten von 2005, der in die Musikszene von Istanbul eintauchte. Den hab ich auf DVD, ist aber mittlerweile ebenfalls auf YouTube online.

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    #11932265  | PERMALINK

    marc-74

    Registriert seit: 26.08.2008

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    #11934563  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,627

    Gestern lief auf arte der Dokumentarfilm A Symphony of Noise über den britischen Klangforscher und Audiodokumentaristen Matthew Herbert, der aus Alltags- und Umweltgeräuschen experimentelle Musik komponiert. In dem Film sieht man ihn einen Baum im Wald mikrofonieren, kurz bevor der Baum gefällt wird. Außerdem besucht Herbert, der mit konventionellen Hörgewohnheiten bricht, eine englische Imbissbude, in der er in der Küche die Zubereitung des Nationalgerichts Fish & Chips mit einem Aufnahmegerät aufnimmt. Anschließend frittiert er eine Trompete in der Fritteuse. Zudem nimmt er das grobschlächtige Zerlegen eines Schweins beim Metzger akustisch auf. Darüber hinaus zeigt ihn der Dokumentarfilm bei einem Auftritt im Berliner Berghain. Matthew Herbert hat ein Buch geschrieben, in dem er den Versuch unternimmt, Klänge in beschreibende Sprache zu übersetzen.

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    #11938799  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,627

    Auf Netflix bin ich zufällig auf den Dokumentarfilm „Stiv – No Compromise, No Regrets“ über den Goth-Glam-Punkrocker Stiv Bators von 2019 gestoßen, den ich mir gestern reingezogen habe. Stiv Bators war der Sänger von The Dead Boys, The Lords of the New Church und The Wanderers. Das Dead-Boys-Album „Young, Loud & Snotty“ von 1977 gilt als Punk-Meilenstein. In dem Film kommen Joey Ramone, Vom von den Toten Hosen und Slim Jim Phantom von den Stray Cats zu Wort. Es äußert sich auch die Produzentin Genya Ravan, die das Album „Young, Loud & Snotty“ produziert hat. Außerdem sieht man Aufnahmen vom CBGBs und dem legendären Chelsea Hotel. Stiv stand auf feminine, flamboyante und grufti-mäßige Kleidung und war Leser des erotischen SM-Zeichners Eric Stanton, der ihn für das eigene Schaffen inspirierte. Einige Bildbände von Eric Stanton sind in Deutschland indiziert, immer noch.

    Punk-Sänger Stiv Bators starb im Juni 1990 an den Folgen eines Verkehrsunfalls in Paris (er wurde von einem Taxi überfahren) und wurde auf dem Friedhof Pere Lachaise „beigesetzt“ bzw. verstreut, auf dem auch Jim Morrison von The Doors liegt. Stiv wurde, das war sein Wunsch gewesen, als er noch auf der Erde wandelte, eingeäschert. Seine Bandkollegen und seine Freundin schnupften etwas von der Asche aus der Urne … um zu prüfen, ob sich die vielen Drogen, die Stiv zu Lebzeiten konsumiert hatte, in seinem Körper abgelagert hatten und man durch das in die Nase ziehen der Asche high werden würde. Soll höllisch in der Nase wehgetan haben, wie Ray Hanson (Thee Hypnotics / The Whores of Babylon) gegen Ende des Films berichtet, denn Stiv wurde mit seinen ganzen Lederklamotten, Nietenarmbändern, Schmuck usw. verbrannt.

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    #11946535  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Vor drei Wochen lief im Ersten die fünfteilige Dokumentation Neonstaub über den Hamburger Stadtteil St. Pauli. Die erste Folge beschäftigt sich mit den Beatles, die Anfang der 1960er Jahre auf der Großen Freiheit zur Live-Band reiften. In diesem Zusammenhang kommt der Fotograf Günter Zint zu Wort, der die damalige Unterhaltungsära durch die Linse einfing, und Star Club-Betreiber Horst Fascher. Im zweiten Teil geht die Doku auf den Serienmörder Fritz Honka und sein einstiges Stammlokal „Zum Goldenen Handschuh“ ein, dessen Leben den Autor Heinz Strunk zu seinem Buch „Der Goldene Handschuh“ inspirierte und wie Regisseur Fatih Akin das Buch verfilmte.

    Besonders hervor sticht Folge 4 über die bunten besetzten Punk-Häuser in der Hafenstraße … und wie die Autonomen 1987 die dortigen Häuser aus eigener Kraft renovierten, um sie gegenüber der Stadtverwaltung als Bestand zu bewahren. Und in der letzten Folge geht es um die Tempel der leichten Muse rund um den Spielbudenplatz wie St. Pauli Theater, Schmidt Tivoli, Panoptikum usw. Mit Gesprächspartnern wie Lilo Wanders, die von der ersten Homosexuellen-Bar Cafe Tuc Tuc erzählt, und Corny Littmann. Den Titelsong singt Erik Cohen von Smoke Blow.

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    #11946593  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

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    Vielen Dank für das Pflegen dieses Threads, Ford. Da sind immer wieder Perlen dabei.

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    #11948169  | PERMALINK

    marc-74

    Registriert seit: 26.08.2008

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    „Man muss im Leben immer anständig und tapfer sein. Und gütig.“

    Die (sehenswerte) Doku von Vanessa Lapa lief vor ein paar Jahren schon mal bei ARTE. Aber auch hier zu sehen:

    #11948339  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

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    In dem Dokumentarfilm Won’t forget these days von Ingo Schmoll suchen Sänger Kai Wingenfelder und Gitarrist Christof Stein-Schneider in Hannover in der Wörthstraße 17 wegen dreieinhalb Jahrzehnte Fury in the Slaughterhouse das alte Gebäude auf, in dem die Bandmitglieder wohnten und ihren Proberaum hatten. Anfangs hieß die Band noch Chinese Trunkated. Über Frank Bornemann von Eloy, die ebenfalls aus Hannover kommen, erhielt Kai Wingenfelder, der am Staatsschauspiel als Statist tätig war, einen Job im Horus Tonstudio. Neben seinem Lehramtsstudium malochte Christof Stein-Schneider auf dem Bau und fuhr Stahl, bis er einsah, dass seine Noten zu schlecht sind, um wirklich damit Lehrer werden zu können. Man hört den ersten von FITS 1987 aufgenommenen Song „On Alarm“. Im Proberaum, den Fury seit 35 Jahren bewohnen, im UJZ Glocksee in Hannover hauste früher die Letzte Instanz.

    In dem Film gewähren die Bandmitglieder einen Blick hinter die Kulissen, in Bezug auf finanzielle Zusammenhänge. Der Fotograf Jim Rakete wurde der väterliche Mentor der Kapelle, die 1994 eine ausgedehnte USA-Tournee unternahm, man sieht alte Filmaufnahmen von einem Auftritt in einer amerikanischen Radio-Station. Außerdem äußern sich Wolfgang Niedecken, Thees Uhlmann, Heinz Rudolf Kunze und Produzent Jens Krause über FITS. Darüber hinaus besuchen die Musiker das Peppermint Park Studio.

    Selbst hab ich Fury in the Slaughterhouse erst 1x live erlebt, auf dem Summer End Festival in Walldürn im Odenwald. Dort kletterte Christof Stein-Schneider eine Traverse hoch und spielte dort oben fehlerfrei E-Gitarre. Mein Lieblingssong von Fury ist „Dancing in the Sunshine of the Dark“ vom einzigen Album der Band, das sich besitze, „The Hearing and the Sense of Balance“ von 1995, zu dem die Combo ein schwieriges Verhältnis hat, da sich die Furys damals schon gar nicht mehr als geeinte Band empfanden.

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    #11955251  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

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    Heighway – Energy: A Documentary about Damo Suzuki

    Langzeit-Kaleidoskop über ein Stehaufmännchen.

     

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #11958091  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,627

    Dokumentarfilm Verrückt nach Vinyl von SWR-Fernsehen. Seit 1983 betreibt Helmut Faber in Stuttgart einen Plattenladen mit dem simplen Namen Second Hand Records. Sein Plattenladen half ihm damals, nach einem Gefängnisaufenthalt wegen Drogendelikten wieder in die Spur zu kommen und ein bürgerliches Leben zu führen. Für Helmut Faber fühlt sich das Werkeln in einem Plattenladen nicht wie Arbeit an … er habe sein Hobby zum Beruf gemacht. Auch wenn er mittlerweile nicht mehr der Geschäftsführer ist.

    Außerdem besucht das Kamerateam den Vinylhersteller Björn Bieber von Flight 13 Duplication in Pforzheim, der mit einer alten Maschine bunte und schwarze Schallplatten herstellt, aber nur in kleinen Stückzahlen von max. 200 Scheiben für kleine Labels und wenig bekannte Musiker. Vinylfabrikant Björn Bieber und der Plattenspieler-Designer Wolfgang Epting von Perpetuum-Ebner (PE) in St. Georgen im Schwarzwald kamen bereits in der Ausgabe Das Comeback der Vinyl-Schallplatte von Planet Wissen vor (teilweise mit identischem Filmmaterial). In St. Georgen gibt es zudem das Deutsche Phonomuseum

    Allgemein soll der Schwarzwald früher mit Firmen wie Dual, ein wichtiger ehemaliger Arbeitgeber, eine Hochburg der HiFi-Industrie gewesen sein. Zudem begleitet der Dokumentarfilm die drei DJanes Wasted Daisy, Angie Action und Isa Lee Libertine beim Shoppen im Plattenladen Cheap Trash in Stuttgart, das weibliche Trio legt später im Musikclub Goldmarks unter dem Charlottenplatz auf. Darüber hinaus kommt Volker Hinkel, Gitarrist von Fools Garden, zu Wort und man sieht das Tonstudio MPS in Villingen von innen, das vor allem in der Jazz-Szene beliebt ist und altes analoges Equipment verwendet. Als das Kamerateam in dem Tonstudio erscheint, nimmt dort gerade das Canadian Jazz Collective auf.

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    #11958789  | PERMALINK

    ford-prefect
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    Registriert seit: 10.07.2002

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    Im weiten Netz zufällig auf diesen alten Dokumentarfilm Holger Czukay Privatsinfoniker von den Filmemachern Bärbel Schröder und Hinnerick Bröskamp von 1991 gestoßen, eine Produktion des damaligen WDR-Fernsehens. Holger Czukay gewährt einen Einblick in seinen Gerätepark im Can-Tonstudio, dessen Einrichtung und Equipment sich mittlerweile im Rock- und Popmuseum in Gronau befinden. Denn der 2017 verstorbene Czukay war nicht nur experimenteller Musiker, sondern auch ein cleverer Tontechniker. „In diesem Can-Studio wurde um Musik gekämpft“, erklärt Holger Czukay. In seinem Verständnis gleicht ein Tonstudio einer Bar, um deren Theke sich die Musiker wie Gäste versammeln und gedanklich austauschen, während alle Fäden beim Produzenten als Wirt zusammenlaufen. In einer anderen Metapher vergleicht er eine Rockband mit einer Fußballmannschaft, in der sich alle persönlich zurücknehmen müssen, um miteinander ein Ganzes bilden zu können. Zwischendurch analysiert Holger Czukay seine eigens interpretierte Version der chinesischen Nationalhymne mit dem Titel „Der Osten ist rot“.

    Schlagzeuger Jaki Liebezeit und Komponist Irmin Schmidt erläutern die Ursprünge von Can mit Musikern aus Jazz, Klassik und Rock, die Lust darauf hatten, gängige Hörgewohnheiten aufzubrechen. Außerdem spricht in dem Dokumentarfilm Rockpalast-Vater Peter Rüchel hinter seinem Rock’n’Roll-Schreibtisch. Darüber hinaus sieht man Ausschnitte aus dem Film „Krieg der Töne“, in dem Czukay mit einer Musikschülerin einen weißen analogen Wecker zerschlägt und das mit einem Mikrofon tonal aufnimmt. Moderne Musikvideos, womit er mit Lebensgefährtin und Kamerafrau Uschi Kloss ebenfalls experimentiert, empfindet er als 2-Komponenten-Klebstoff, wenn Ton und Bild eine Fusion eingehen. TV-Nachrichtenbilder wirken auf Czukay inspirierend. „Ich bin der Dr. Frankenstein des digitalen Zeitalters“, charakterisiert sich Czukay in einer Eigenbeschreibung. Selbst hab ich von Holger Czukay das erste Mal 2003 durch ein Interview im Indie/Alternative-Musikmagazin DNAsix aus Stuttgart erfahren, das schon lange nicht mehr existiert, war auch kein gutes Blatt. Die beiden Gräber von Holger Czukay (1938-2017) und Schlagzeuger Jaki Liebezeit (1938-2017) liegen auf dem Kölner Melaten-Friedhof, dicht beieinander auf einer großen grünen Wiese.

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #11959247  | PERMALINK

    ford-prefect
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    Registriert seit: 10.07.2002

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    Von arte ein Dokumentarfilm von 2019 über Neu!-Schlagzeuger Klaus Dinger (1946-2008), der als Pionier der elektronischen Musik gehandelt wird. Sein Schlagzeugspiel zeichnet sich durch ein anhaltendes monotones und repetitives Muster aus, hypnotisch und brachial. Klangzauberer Wolfgang Flür von Kraftwerk vergleicht das Drumming von Avantgarde-Trommler Klaus Dinger, dem man das Etikett „Motorik-Beat“ verpasste, mit dem unendlichen Fluss des Wassers im Rhein. Als würde der Beat bis in alle Ewigkeit anhalten. Iggy Pop erinnert sich daran, wie er als Kind selbst das Schlagzeugspiel erlernte, und damit unbewusst die Geräusche in den Fabriken der Autohersteller Ford und General Motors in Detroit nachahmte. „Deutschland hat mich von den Amerikanern befreit“, schildert Iggy Pop, der in den 1970ern in Berlin lebte, wo er sich eine Wohnung mit David Bowie in Schöneberg teilte, und dessen Lieblingslied von Neu! die Nummer „Lila Engel“ ist. Auf einem alten schwarzweißen Foto sieht man Iggy Pop auf der Motorhaube eines Autos mit dem Kennzeichen von Bad Kreuznach liegen. Es werden die Stücke „Hero“, „Isi“ und Hallogallo“ von Neu! angespielt.

    Der Szene um Kraftwerk, Neu! und La Düsseldorf war die scheinheilige Schlagerwelt in den 1950er Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg suspekt, vielmehr wollten die Musiker künstlerische Wildnis und Urwuchs. In dem Dokumentarfilm sieht man, wie David Bowie im Februar 1997 auf der Couch von „Wetten, dass ..?“ sitzt und erklärt, deutsche Acts wie Kraftwerk und Neu! zu schätzen. Durch den regelmäßigen Konsum von Drogen habe sich mit der Zeit das Wesen von Klaus Dinger verändert, der immer häufiger destruktiv gegenüber seinen Mitmenschen auftrat, weshalb sich viele Freunde bald von ihm abwandten. Gudrun Gut, Stephen Morris von Joy Division und Bobby Gillespie von Primal Scream kommen ebenfalls zu Wort.

    zuletzt geändert von ford-prefect

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    #11965215  | PERMALINK

    thegreenmenalishi
    ...für gute Musik...

    Registriert seit: 30.07.2016

    Beiträge: 6,287

    „GET BACK“ – Der Let it Be – Film … sagenhaft

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    ...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo me
    #11967087  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 20,008

    Klasse 5- teilige Doku über St. Pauli. Ausser Rotlicht- und Kiezgeschichte wird in Folge 4 der Kampf um die Hafenstrasse eindrücklich dokumentiert. Sicher auch für Hamburger interessant. Neonstaub – Videos der Sendung | ARD Mediathek

     

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