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Da kam am WE auf arte ein Special drüber. Tom wollte eine 7″ pressen lassen, aber sie hatten keine 7″ Rohlinge mehr. Die Single wurde dann kurzerhand auf dreissischer Grösse gezaubert, damit er das Teil abends spielen konnte. Guter Bericht, der wird glaube ich auch noch mal wiederholt.
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Tom Moulton – Der Erfinder des Remixes und der Maxi-Single
VON RALF SUMMER
Viele Lieder kennen wir nicht so wie sie zuerst aufgenommen wurden. Viele Songs der Popgeschichte brauchten einen zweiten oder sogar dritten Anlauf. Der Remix macht’s. Tom Moulton machte vor 35 Jahren den ersten Remix und erfand nebenher die Maxi-Single.Moloko – Sing It Back, Erik B. & Rakims Paid In Full, Cornershops Brimful Of Asha, Justice vs Simian mit Never Be Alone und Freiburg V3.0 von Tocotronic vs Console. All diese Hits wären untergegangen, wenn nicht ein Remixer ihre Originale bearbeitet, die Ursprungs-Version nach vorne und nach oben gemischt hätte. Im Prinzip ist es heute so, dass alle Stücke, die einigermaßen bekannt sind oder bekannt gemacht werden sollen, nicht mehr nur als Unikat existieren, sondern dass sich verschiedene Re-Produzenten an der Vorlage versuchen. Und zwar solange, bis sich ganz darwinistisch eine Version durchsetzt und hochgeht – vor allem in die Charts.
Dass Remixen eine Selbstverständlichkeit geworden ist, wissen wir spätestens seit dem Siegeszug der Tanzmusik in den raveigen 90ern. Aber angefangen hat die Unsitte natürlich nicht erst 1989 mit der ersten Love Parade von Dr. Motte – der Ursprung liegt an der Atlantik-Küste vor New York.
1971 sah der Schallplatten-Promoter Tom Moulton, wie in Fire Island vor den Toren New Yorks schwule, weiße Männer zu schwarzer Musik tanzten. Doch immer dann, wenn nach Drei-Minuten-Dreißig die Single zu Ende war, wussten sie nicht, ob sie weiter tanzen oder auf den Anfang vom nächsten Lied warten sollten. Oft gingen sie eben von der Tanzfläche. Moulton fragte sich, warum man die schönen Passagen der Stücke nicht einfach verlängern kann, damit die Leute auf dem Dancefloor bleiben.
Moulton fuhr zurück nach New York, überspielte Singles auf Tonband, merkte aber, dass sich die Gesangs-Passagen schlecht schneiden und verlängern ließen. Und konzentrierte sich daher auf die Instrumental-Teile der Lieder. So entstand vor 35 Jahren in einer 80-stündigen-Schnibbel-&-Klebe-Orgie am Tonband der erste Mix der Pop-Geschichte. 45 Minuten lang und schon mit der goldenen Remix-Regel: es ist der Disco-Break, die Rhythmus-Parts, die die Leute auf der Tanzfläche halten.
Dieser erste Tonband-Mix machte Tom Moulton schnell bekannt in der New Yorker Clubszene: immer Donnerstag Nacht begann er die neuesten Hit-Singles in Club-Versionen neu zusammenzusetzen, um sie dann Freitag Nacht den DJs der Stadt auszuliefern. Eines Nachts 1974 wollte Moulton wieder mal einen seiner speziellen Dance-Mixe auf Vinyl pressen, doch im Studio waren keine 7″-Vinyl-Rohlinge mehr. In der Eile nahm Moulton eine größere 12-Zoll-Scheibe, auf die man bis dato nur ganze LPs gepresst hatte. Und wumm! Moulton und sein Engineer, José Rodriguez entdeckten, dass ein einzelner Song allein auf einer ganzen LP-Seite wesentlich mehr Druck hat, als eine eng berillte Single. Die ist radio-freundlich abgemischt – und hat vor allem Mitten, aber weniger Bass und Höhen. Fürderhin bestellten die DJs nur noch die großen Singles bei Moulton, die wegen dem fetteren Sound der Extended Version anfangs SuperSoundSingle hieß, später Maxi hieß und noch immer heißt.
So hat vor über 30 Jahren eine Mischung aus Zufall und Talent jenes Vinyl-Format erfunden, das der Digitalisierung am besten Stand gehalten hat: das DJ-Format der 12″ Maxi-Single. Tom Moulton hat nicht nur die Frischzellen-Kur des Pop, die Remix-Kultur erfunden, sondern auch das Motto aller Party-Generationen mit geliefert: die Musik darf einfach nicht aufhören!
Das Londoner Collecter´s Label Soul Jazz hat Tom Moulton zu Ehren eine Doppel-CD mit seinen Remixen herausgegeben: „A Tom Moulton Remix“.
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