Die besten Hard Bop Alben

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  • #3480595  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    was ich ja ziemlich instruktiv finde, ist dass Hank Jones, Tommy Flannagan und Barry Harris alle drei aus Detroit kommen; ich find die schon spürbar unterschiedlich, aber was immer es heißt, diesen Klassizismus, und die etwas andere Grundstimmung hör ich bei allen dreien, mehr auf Schönheit gespielt, weniger gehetzt… und wenn man mal so drüber nachdenkt, kann man Spuren von Klassizismus auch bei Thad Jones (toller Mann), Yusef Lateef und Billy Mitchell hören…

    diese drei Alben, die Dorham Anfang der 60er für kleinere Labels (Time und Jaro) aufnahm sind sehr hübsch, ich glaub meine Präferenz ist das mit Jimmy Heath, aber Charles Davis ist natürlich auch immer schön zu hören…

    was Ease It betrifft: das hat mich am Anfang total umgehauen und dann etwas nachgelassen, Boyd ist schön zu hören, früher Coltrane-beeinflusster Tenorist, die Eigenkompositionen sind nicht sehr „tief“, aber doch pointiert genug um Albumfeeling aufkommen zu lassen, irgendwann perlte die Musik ein bißchen an mir ab, aber das mag mein Fahler sein… von den diversen Hard Bop Alben, die bei Black Lion gelandet sind, find ich wohl Grant Green – Reaching Out (aka Dave Bailey – Reaching Out)

    (gibt auch noch diese sehr billige Ausgabe, da fehlen die Alternate Takes dafür kriegt man das meiste von Dave Bailey’s Bash aka Kenny Dorham – Osmosis, auch ohne Alternate Takes)

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    #3480597  | PERMALINK

    thelonica

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    gypsy tail windWir können auch gerne einen neuen Thread öffnen, wo wir mal versuchen, das alles differenzierter und ohne „Favorites“ zu machen – fänd ich spannend! Andererseits lag dieser Thread hier so lange brach, denke den darf man schon in eine andere Richtung lenken!

    Ein neuer Thread würde wahrscheinlich nur behäbig laufen oder irgendwann wieder einschlafen.
    Nee, ich finde das schon richtig so. Eine Ergänzung im Titel
    könnte ich mir noch vorstellen…

    Den Rest der letzten beiden Posts müsste ich mir noch mal
    in Ruhe durchlesen. Zu Flanagan, Lateef oder Harris: Denen würde ich spontan
    sogar intellektuelle Züge/Ansätze zusprechen, einigen anderen gewiss auch…
    Schön, dass ihr mich verstanden habt!

    --

    #3480599  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Harris sehe ich dann allerdings deutlicher als Jones und Flanagan in der Bop-Linie. Sein Spiel ist „reiner“, aber die Grundstimmung ist durchaus vergleichbar, ja. Was diese Detroit-Leute (auch Billy Mitchell) betrifft, war für mich das Thad Jones Mosaic-Set äusserst instruktiv, da taucht auch Al Grey (und noch ein paar weitere) auf, mit dem Mitchell ja später auch ein schönes Argo-Album gemacht hat. Auch Mitchell, ja… das ist irgendwie eine vereinfachte, relaxtere Version von Rollins, so ganz einfach gesagt. Gefällt mir ausserordentlich, gerade auch, weil man oft zwei, dreimal hinhören muss, bis man die „intricacies“ hören kann. Das ist auch bei Thad Jones so – auf den ersten Eindruck ist das ein Dizzy-Klon/Schüler, aber beim genaueren hinhören macht der unglaublich tolle und spannende Sachen! Und ja, das geht irgendwie über Hardbop hinaus, in beide Richtungen… zurück zum „reinen“ Bebop und weiter im Sinne einer etwas distanzierteren Sicht aus ganze, ja, man kann das vielleicht intellektuell nennen, keine Ahnung.

    Wir könnten ja mal versuchen, kleine Listen zu machen von Leuten und dann von Alben, auf denen sie sich treffen… oder Ballone malen, die sich dann überschneiden und so (das kann ja redbeans übernehmen, der Mathematiker, der kennst sich mit sowas bestimmt aus ;-) )

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #3480601  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 3,976

    Ich sollte meine Gedanken mal besser ausformulieren.
    Ich meinte vor allem auch die intellektuellen Züge im Wesen,
    also Charaktereigenschaften. Das sind nicht unwichtige
    Aspekte, die die Diskussion schnell auf das nächste Level bringen könnten.
    Bei Flanagan heißt es ja nicht umsonst „A Detroit master“ (Penguin Guide),
    obwohl der Mann eigentlich eher introvertiert wirkte. Ich vermute aber, dass da was dran ist.
    Merkwürdigerweise wurde eher bei anderen Richtungen (Third Stream, Free, Fusion etc.) der ganze
    intellektuelle/kulturelle Themenkomplex (s. Literatur, Presse) aufgerollt und beim Hard Bop wird das eher verdrängt oder ausgelassen.

    --

    #3480603  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,009

    Ich versteh nicht ganz… hab ich Dich oben falsch verstanden? Interessant ist ja vor allem, wie sich das in der Musik ausdrückt (wenn es das denn tut), oder nicht?

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    #3480605  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    also: keine Miles, Mingus, Coltrane, Rollins, Monk; zwei Listen, eine für den Rest der Welt, eine für Kalifornien, erstere läuft in die 60er hinein aus wie auch gypsy tail wind das gemacht hat, bei letzterer schien mir das weniger sinnvoll…

    Art Blakey and the Jazz Messengers (Columbia)
    Clifford Brown – Memorial Album (Prestige)
    Tina Brooks – True Blue
    Tadd Dameron – Fontainebleu
    Kenny Dorham Quintet (Debut)
    Kenny Dorham – Round about midnight at the Café Bohemia
    Art Farmer – Quintet Featuring Gigi Gryce
    Dave Bailey (Grant Green) – Reachin‘ Out
    Grant Green – Feelin‘ The Spirit
    Grant Green – Quartets with Sonny Clark
    Johnny Griffin – JG
    Johnny Griffin – The Kerry Dancers
    Elmo Hope – Homecoming
    Bobby Jaspar – At Club St German des Pres
    Carmell Jones – Jay Hawk Talk
    Thad Jones – Thad Jones (Debut)
    Clifford Jordan – Mosaic
    Yusef Lateef – Eastern Sounds
    Jackie Mclean – Jackie’s Bag (die komplette Session mit Brooks)
    Billy Michell – This is Billy Mitchell
    Hank Mobley – Soul Station
    J.R. Monterose – In Action
    Wes Montgomery – Full House
    David „Fathead“ Newman – Fathead: Ray Charles presents David Newman
    Sun Ra – Jazz in Silhouette
    Freddie Redd – Shades of Redd
    Red Rodney – Red Arrow
    Horace Silver – Song for My Father
    Jimmy Smith – Groovin‘ at Small’s Paradise
    Frank Strozier – Long Night
    Barney Wilen – Barney – At the Club Saint-Germain

    Kalifornien:

    Curtis Amy – Katanga!
    Earl Anderza – Outa Sight
    Lou Blackburn – Perception
    Sonny Criss – Sonny’s Dream
    Teddy Edwards – Back to Avalon
    Hampton Hawes – For Real
    Harold Land – The Fox
    Art Pepper – Intensity
    Art Pepper – Smack Up
    Jimmy Woods – The Awakening

    --

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    #3480607  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 3,976

    Sicher, das ist interessant. Ich beziehe die gespielte Musik und den Kontext immer genauso mit ein, von daher hast Du mich eher nicht falsch verstanden. Ich habe mich nur nicht gut genug ausgedrückt.

    --

    #3480609  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,009

    Ich mach mal wieder meine Anmerkungen :-)

    redbeansandrice1)
    Art Blakey and the Jazz Messengers (Columbia)
    Tadd Dameron – Fontainebleu
    Kenny Dorham Quintet (Debut)
    Thad Jones – Thad Jones (Debut)
    Jackie Mclean – Jackie’s Bag (die komplette Session mit Brooks)

    2)
    Grant Green – Feelin‘ The Spirit
    Bobby Jaspar – At Club St German des Pres

    3)
    Carmell Jones – Jay Hawk Talk
    Billy Michell – This is Billy Mitchell
    Grant Green – Quartets with Sonny Clark

    Kalifornien:

    Curtis Amy – Katanga!
    Earl Anderza – Outa Sight
    Lou Blackburn – Perception
    Sonny Criss – Sonny’s Dream
    Teddy Edwards – Back to Avalon
    Harold Land – The Fox
    Art Pepper – Intensity
    Art Pepper – Smack Up
    Jimmy Woods – The Awakening

    1) die hab ich alle schlicht übersehen/vergessen… sind wohl zuwenig „typisch“ als dass ich an sie gedacht hätte (abgesehen von der Blakey – kennst Du übrigens die kleine Bonus-Session auf der „Drum Suite“ mit Ira Sullivan/Wilbur Ware?)

    2) das sind für mich keine „richtigen“ Hardbop-Alben. Jaspar wurde erst durch das längere Spiel mit Johnson richtig geerdet, davor war er noch… zu luftig, zu klassisch im Ton? Das von Green ist toll, aber ich müsste das mal wieder hören, das würde ich wohl eher schon in die Kategorie der offeneren BNs der 60er packen… oder irgendwo dazwischen…

    3) die hab ich mir alle überlegt… bei Jones hab ich dann eins aus dem Mosaic Select genommen – gehörte dann in die Kalifornien-Liste, aber „Jay Hawk Talk“ ist ja sein Ostküsten-Album, könnte man sagen… schönes Album!
    Mitchell und Green… ja, Mitchell ist mir vielleicht auch eine Spur zu schwach für die Favoriten-Liste, Green war ich zu faul auseinanderzudröseln, aber das erste der drei Alben, das mit Blakey, das gehört schon rein, ja!

    Was die Kalifornien-Liste betrifft: nicht eher „Conflict“ bei Woods? Da gäb’s ja dann auch noch die freiere Fortsetzung mit Tapscott oder Sonny Simmons/Prince Lasha… aber da kennst Du Dich ja einiges besser aus als ich mich.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #3480611  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    gypsy tail windIch mach mal wieder meine Anmerkungen :-)

    1) die hab ich alle schlicht übersehen/vergessen… sind wohl zuwenig „typisch“ als dass ich an sie gedacht hätte (abgesehen von der Blakey – kennst Du übrigens die kleine Bonus-Session auf der „Drum Suite“ mit Ira Sullivan/Wilbur Ware?)

    2) das sind für mich keine „richtigen“ Hardbop-Alben. Jaspar wurde erst durch das längere Spiel mit Johnson richtig geerdet, davor war er noch… zu luftig, zu klassisch im Ton? Das von Green ist toll, aber ich müsste das mal wieder hören, das würde ich wohl eher schon in die Kategorie der offeneren BNs der 60er packen… oder irgendwo dazwischen…

    3) die hab ich mir alle überlegt… bei Jones hab ich dann eins aus dem Mosaic Select genommen – gehörte dann in die Kalifornien-Liste, aber „Jay Hawk Talk“ ist ja sein Ostküsten-Album, könnte man sagen… schönes Album!
    Mitchell und Green… ja, Mitchell ist mir vielleicht auch eine Spur zu schwach für die Favoriten-Liste, Green war ich zu faul auseinanderzudröseln, aber das erste der drei Alben, das mit Blakey, das gehört schon rein, ja!

    Was die Kalifornien-Liste betrifft: nicht eher „Conflict“ bei Woods? Da gäb’s ja dann auch noch die freiere Fortsetzung mit Tapscott oder Sonny Simmons/Prince Lasha… aber da kennst Du Dich ja einiges besser aus als ich mich.

    @1) ne, die Fortsetzungssession kenn ich nicht – aber du erinnerst mich dran, Red Rodney zu ergänzen, eine Sun Ra tu ich auch noch dazu…

    @2) das St Germain Album hör ich schon als Hard Bop… die Bedenken bei Feelin the Spirit kann ich natürlich verstehen, da hab ich auch geschwankt…

    @3) du hattest die Carmell Jones mit der größeren Band drin, oder? das wär meine zweite Wahl gewesen, aber hier haben die tollen Beiträge von Jimmy Heath und Barry Harris den Ausschlag für Jay Hawk Talk gegeben… Bedenken bei Mitchell kann ich verstehen, wenn es ein Quartettalbum mit Barry Harris gegeben hätte, das wär vielleicht toller gewesen, so kam ich an dem Album trotz leichten Abstrichen nicht vorbei…

    Fortsetzung der Kalifornienliste hatte ich auch überlegt – andererseits schien es mir so auch ein halbwegs sauberer Schnitt zu sein, Conflict find ich klar schwächer als das kohärentere, atmosphärisch spannendere Awakening – wenn hätt ich Conflict reingenommen, weil es vielleicht doch besser ist, als
    das Edwards Album (da hab ich allerdings noch ziemlich Lücken, das Quartettalbum von Howard McGhee fehlt mir auch noch…) oder das von Blackburn… (sehr geschwankt hab ich auch bei Hampton Hawes – For Real, vielleicht tu ich die doch noch dazu)

    --

    .
    #3480613  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,711

    redbeansandricealso: keine Miles, Mingus, Coltrane, Rollins, Monk; zwei Listen, eine für den Rest der Welt, eine für Kalifornien, erstere läuft in die 60er hinein aus wie auch gypsy tail wind das gemacht hat, bei letzterer schien mir das weniger sinnvoll…

    Ich finde ja, wenn man von Hard Bop spricht, dann sollte man eine enge Definition wählen, insofern kann ich das nachvollziehen – außer bei Sonny Rollins? Magst Du ihn nicht oder kein Hard Bop?

    Wieso eine Liste für Kalifornien und eine für den Rest der Welt?

    Die Listen geben mir viele Rätsel auf. „Jazz In Silhouette“ ist Hard Bop? „Feelin‘ The Spirit“ ist Hard Bop? Grant Green überhaupt? Die Abgrenzung fällt mir sehr schwer.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #3480615  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,009

    redbeansandrice… Red Rodney …

    … du hattest die Carmell Jones mit der größeren Band drin, oder? das wär meine zweite Wahl gewesen, aber hier haben die tollen Beiträge von Jimmy Heath und Barry Harris den Ausschlag für Jay Hawk Talk gegeben…

    Fortsetzung der Kalifornienliste hatte ich auch überlegt – andererseits schien es mir so auch ein halbwegs sauberer Schnitt zu sein, Conflict find ich klar schwächer als das kohärentere, atmosphärisch spannendere Awakening – wenn hätt ich Conflict reingenommen, weil es vielleicht doch besser ist, als
    das Edwards Album (da hab ich allerdings noch ziemlich Lücken, das Quartettalbum von Howard McGhee fehlt mir auch noch…) oder das von Blackburn… (sehr geschwankt hab ich auch bei Hampton Hawes – For Real, vielleicht tu ich die doch noch dazu)

    Ja, an Rodney habe ich auch gedacht! Ist „Red Arrow“ identisch mit der „Fiery“ (Savoy) bzw. dem Signal-Album? Die ist fantastisch, aber für mich doch irgendwie fast mehr Bebop als Hardbop.

    Jimmy Heath ist für mich irgendwie nach wie vor etwas rätselhaft, oft find ich ihn einfach – trotz schönem Ton und guten Ideen, was Komposition und Arrangement betrifft – langweilig. Ich hab darum auch seine eigene schöne Riverside-Reihe ganz weggelassen, weil mir keins wirklich in die vordersten Ränge zu gehören scheint. (Vielleicht noch das von Blue Mitchell, auf dem er mitspielt?)

    Ja, Hawes‘ „For Real“ unbedingt! Da müsste dann aber auch noch was im Trio von Hawes rein… oder vielleicht sogar das Roulette Trio-Album von Mingus mit ihm (und Richmond)? Das ist zwar nicht aus Kalifornien, aber Mingus und Hawes sind ja von dort, könnte man also gelten lassen.
    Was ich noch fragen wollte: das Joe Gordon Contemporary-Album, hörst Du das klar schwächer oder ging das vergessen? (Ich höre es eine Spur schwächer als beide von Woods.)
    Und Shelly Manne fehlt auch – die Live-Alben vom Black Hawk und Manne-Hole passen für mich sehr gut in diese „black California“ Liste rein!

    Sun Ra – um nails Einwand aufzugreifen – sehe ich auch eher kritisch, aber isoliert betrachtet kann man gewisse Alben aus der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre durchaus dem Hardbop zurechnen, denke ich. Aber insgesamt ist das natürlich nur eine kurze Phase, in der sich die beiden Welten berühren.

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    #3480617  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    nail75IDie Listen geben mir viele Rätsel auf. „Jazz In Silhouette“ ist Hard Bop? „Feelin‘ The Spirit“ ist Hard Bop? Grant Green überhaupt? Die Abgrenzung fällt mir sehr schwer.

    Was findest Du denn zu meiner Liste? Ich hab sie fast so eng gefasst, wie Du das einzufordern scheinst, glaub ich! Dachte mir eben auch, dass das am sinnvollsten sei.

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    #3480619  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    nail75Ich finde ja, wenn man von Hard Bop spricht, dann sollte man eine enge Definition wählen, insofern kann ich das nachvollziehen – außer bei Sonny Rollins? Magst Du ihn nicht oder kein Hard Bop?

    Wieso eine Liste für Kalifornien und eine für den Rest der Welt?

    Die Listen geben mir viele Rätsel auf. „Jazz In Silhouette“ ist Hard Bop? „Feelin‘ The Spirit“ ist Hard Bop? Grant Green überhaupt? Die Abgrenzung fällt mir sehr schwer.

    also, ich hab die Mingus etc fast am meisten aus Faulheit weggelassen – ich fand nicht, dass der Informationsgehalt der Liste groß steigt, wenn ich meine entsprechenden Favoriten aus jenen Jahren noch mit ins Boot hole…
    desweiteren: ich denke in allen Fällen kann man sagen, dass es sich hier um größer angelegte künstlerische Projekte handelt, die sich ab Mitte der Fünfziger Jahre unterschiedlich stark als Hard Bop manifestiert haben, Davis und Rollins ganz eindeutig, bei Mingus, Monk und Coltrane muss man diskutieren… auch Sun Ra hätte man aus diesem Grund hier ausschließen können, aber ja, Jazz in Silhouette ist für mich so glasklar (Big Band)-Hard Bop, dass es mir wichtig schien, den Punkt zu machen und ihn aufzuführen…

    was Feelin‘ The Spirit betrifft: gtw hat ja zu Recht darauf hingewiesen, dass das Album eigentlich was spät ist für diese Liste… Grant Green hat Aufnahmen gemacht, die eindeutig Hard Bop sind, Reaching Out oder die tollen Aufnahmen mit Jimmy Forrest, die meine Liste knapp verpasst haben; und dann gibt es diesen Bezug auf Spirituals auf Feelin the Spirit, der ja (wenn auch selten so explizit praktiziert) oft als ein definierendes Element von Hard Bop gesehen wird… dieser Aspekt hat für mein Empfinden die Sache mit dem zeitlichen Rahmen wieder ausgeglichen… aber Grant Green ist in diesen Schemata schwer zu packen, hatt ich oben ja schon was zu geschrieben….

    @gtw: ja, das ist das Rodney Album, Red Arrow ist glaub ich der Name des Signal Albums, ist jedenfalls ziemlich herausragend (deezer – wenn Ubas kein Hard Bop ist, weiß ichs auch nicht…), grad nochmal die Themen angespielt hat, ist aus meiner Sicht zB den Jazz Messengers mit Mobley/Byrd näher als dem Charlie Parker Quintet, einzig Rodney als Solist hat vielleicht eine größere Portion Bebop Charme… Knifflig ist dagegen die Frage, on das Vorgängeralbum Modern Music From Chicago wohl dem Hard Bop zuzurechnen ist – an sich wohl eher nicht, andererseits sind Ira Sullivans Beiträge das beste an dem Album, und die hätt ich vielleicht schon rübergerechnet…

    --

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    #3480621  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,711

    gypsy tail windWas findest Du denn zu meiner Liste? Ich hab sie fast so eng gefasst, wie Du das einzufordern scheinst, glaub ich! Dachte mir eben auch, dass das am sinnvollsten sei.

    Ich fordere nichts ein, ich schlage höchstens etwas vor. ;-)

    Ich finde Deine Liste eindeutiger und stringenter und sicherlich näher an meiner Vorstellung von Hard Bop. Nur bei „Milestones“ würde ich Einspruch erheben. Vielleicht. ;-)

    redbeansandricealso, ich hab die Mingus etc fast am meisten aus Faulheit weggelassen – ich fand nicht, dass der Informationsgehalt der Liste groß steigt, wenn ich meine entsprechenden Favoriten aus jenen Jahren noch mit ins Boot hole…

    Hmmmmm. Wieso nicht?

    desweiteren: ich denke in allen Fällen kann man sagen, dass es sich hier um größer angelegte künstlerische Projekte handelt, die sich ab Mitte der Fünfziger Jahre unterschiedlich stark als Hard Bop manifestiert haben, Davis und Rollins ganz eindeutig,

    Kurze Zwischenfrage: Wieso fehlt Rollins?

    bei Mingus, Monk und Coltrane muss man diskutieren… auch Sun Ra hätte man aus diesem Grund hier ausschließen können, aber ja, Jazz in Silhouette ist für mich so glasklar (Big Band)-Hard Bop, dass es mir wichtig schien, den Punkt zu machen und ihn aufzuführen…

    was Feelin‘ The Spirit betrifft: gtw hat ja zu Recht darauf hingewiesen, dass das Album eigentlich was spät ist für diese Liste… Grant Green hat Aufnahmen gemacht, die eindeutig Hard Bop sind, Reaching Out oder die tollen Aufnahmen mit Jimmy Forrest, die meine Liste knapp verpasst haben; und dann gibt es diesen Bezug auf Spirituals auf Feelin the Spirit, der ja (wenn auch selten so explizit praktiziert) oft als ein definierendes Element von Hard Bop gesehen wird… dieser Aspekt hat für mein Empfinden die Sache mit dem zeitlichen Rahmen wieder ausgeglichen… aber Grant Green ist in diesen Schemata schwer zu packen, hatt ich oben ja schon was zu geschrieben….

    Bei Jazz In Silhouette würde ich schon sagen, dass das mit Hard Bop nur bedingt etwas zu tun hat, dafür ist es dann doch zu chaotisch, wild und „anders“.

    Ja, finde ich auch – ich würde aber keine seiner Aufnahmen dem Hard Bop zuordnen. Die Jimmy Forrest-Aufnahmen kenne ich aber nicht.

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    #3480623  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    nail75Hmmmmm. Wieso nicht?

    also: Bei Coltrane, Mingus, Sun Ra, Monk steht man letztlich genauso sehr vor der Frage, ist das jetzt Hard Bop? wie vor der Frage, ob es das beste ist… Beispiel Mingus: Blues and Roots ist viel hardboppiger als Eastcoasting, das ich mehr schätze; bei Miles hab ich die Sachen vor dem ersten Quintet nicht wirklich frisch, und es sind ja doch eine ganze Menge Alben… ich hätt wohl einfach die fünf einschlägigen Alben des ersten Quintets hingeschrieben, vielleicht noch Walkin‘; bei Rollins fehlt mir auch irgendwie der Überblick, und es haben sich mir auch noch nicht alle Alben gleichweit erschlossen, bei Way Out West weiß ich zB, dass da noch deutlich mehr zu holen ist… (und da ich mich unterschiedlich stark mit den Alben beschäfftigt hab, vertrau ich meinem Ranking bei Rollins überhaupt nicht) ;am beeindruckendsten find ich Village Vanguard, aber die sind eigentlich für mich auch schon jenseits von Hard Bop… ich würd also vermutlich Newk’s Time in die Liste schreiben, ohne damit so recht zufrieden zu sein (dann Saxophone Colossus)

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