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So! Nun hab ich sie also endlich bekommen, die echte neue Detroit Cobras. „Tied & True“ war vor einigen Tagen nur via Import erhältlich, mittlerweile auch offiziell. Kurz vorm Veröffentlichungstag hab ich es gewagt und bestellte die CD im weitentfernten Ausland für billig Geld. Nach der letzten Veröffentlichungsschlappe erwartete ich wenig bis gar nichts, aber siehe da – es hat geklappt und das Scheibchen macht gerade den dritten Durchlauf in meiner Anlage. Vinyl ist wohl leider z.Zt. noch nicht in Sicht.
Die Cobras sind also zurück, und gestritten haben sie sich wohl auch – zumindest mit einigen Ex-Mitgliedern. Es ging um die „Early-Years“-Compilation namens „Lost & Found“, die jetzt wohl doch noch erscheinen darf, aber nicht als neues Album missverstanden werden soll. Zuerst aber „Tied & True“, der neue Streich. Und wieder haben die Mädels und Jungs verstaubte 60s-R&B-Edelsteine ausgegraben und aufpoliert. Nicht glattgeschliffen, keineswegs! Der neue Glanz rührt bandtypisch von leicht rauher, sehr charmanter Art und Weise. Wie Rachel Nagy ihr zartrauchig-kräftiges Stimmchen über die Songs legt, ist wie auf den dreieinhalb früheren Alben schon allein eine kleine Offenbarung. Dazu ergänzt sich sehr angenehm die angekratzte Gitarre von Mary Ramirez, die aber nie aufdringlich werden will, sondern nur mehr mitbestimmen als in den Zeiten der Originale, als die Elektrische den Jungs vorbehalten war und die Girl-Groups mit Streichern und Blasinstrumenten arrangierten.
Diese Frauen-Kombination erfüllt vortrefflich ihren Zweck, und so sind die 13 neuen Versionen für Liebhaber solcher Klänge und auch unbedarfte Neuentdecker ein Ohrenschmaus. Langzeitqualitäten konnte ich natürlich noch nicht testen, jedoch stechen schon jetzt einige Tracks mit persönlichen Hitqualitäten heraus, wie z.B. „If you don´t think“ oder „The hurt´s all gone“. Mit „Try love“ und „You´ll never change“ sind auch wieder einschmeichelnde Nummern fürs Bärenfell vorm Kamin dabei, die sehr schön mit den schnelleren Rockern der Tracklist kontrastieren. Insgesamt würde ich zum Kauf raten, im Vergleich zu den Vorgängern kann „Tied & True“ diese (bis auf die EP) nach meinem bisherigen Einhören jedoch nicht überflügeln. Ohne einen Fehltritt fehlen vielleicht ein paar mehr wirklich umwerfende Songs. Leider auch mit etwas mehr als 30 min wieder recht kurz geraten. Dennoch vormerken: Detroit Cobras Alben sind immer ein hervorragendes Geschenk für Mädels, selbst wenn diese sonst wenig auf besondere Musik geben ;)
Was jetzt natürlich wieder los geht ist die Suche nach den Originalen, im Booklet gibt es wie immer nur die Songwriter nachzulesen. Wie schon sehr häufig ist auch diesmal ein Irma Thomas Song dabei, aber auch Tammi Terell, eher bekannt für ihre Duett-Künste mit Marvin Gaye. Bisher bin ich so weit:
1. As long as i have you
2. Nothing but a heartache
3. If you don´t think (James Brown schrieb diesen für Tammi Terell)
4. Leave my kitten alone (Little Willie John)
5. (I wanna know) What´s going on
6. Try love (The Flirtations)
7. You´ll never change
8. Puppet on a string (Gino Washington)
9. Only the other people (The Cookies)
10. The hurt´s all gone (Irma Thomas)
11. It´s my delight
12. On a monday (Traditional oder Leadbelly?)
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WerbungHui, liest sich gut. Habe mir die Scheibe gleich mal bei CD-Wow geordert. Bin gespannt und freue mich auf einen coolen Sommer-Soundtrack.
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Das Alben- und Singles-Archiv[/URL] des Rolling Stone Forums[/COLOR] Skraggy's Gamer TagsSkraggyHui, liest sich gut. Habe mir die Scheibe gleich mal bei CD-Wow geordert. Bin gespannt und freue mich auf einen coolen Sommer-Soundtrack.
Meine obige Skepsis ist auch noch mal ein Stückchen geschmolzen, haben sie mich wieder rumgekriegt! Es sind zwar nur 30 min „Tied & True“, aber die hab ich mir heute ca. 4x am Stück im Auto um die Ohren gehauen. Klar, dass ich ansonsten kaum überhaupt eine CD mehrmals nacheinander höre! Hier aber konnten die Songs noch weiter wachsen, eindeutig.
Auf der Haben-Seite wird auf alle Fälle noch „On a monday“ und auch der letzte Song verbucht, machen einfach Laune. „Nothing but a heartache“ zeigt sich als wirklich nicht unfeiner Song, aber merkwürdig schwach im Sound und leicht eiernd. Überhaupt ist der Sound insgesamt etwas muffig, leider. „Puppet on a string“ gefällt mir auch nicht so, der Rest ist aber erstsahnig. Wird mir bestimmt noch mehr ins Ohr wachsen…
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Freudige Nachricht: Vinyl wird es doch noch geben.
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XerxesFreudige Nachricht: Vinyl wird es doch noch geben.
Schön! Ein bißchen muss ich noch meckern über die dürftige Aufmachung. Das Cover Artwork hätte sogar ich besser bearbeiten und ausdrucken können, hier stimmen weder Kontrast noch Farben. Das Booklet ist ebenfalls sehr dürftig. Insgesamt kommt die CD sehr amateurhaft daher, ich kenne etliche Hinterhof-Jugendzentrum-Bands, die das auf Anhieb in Eigenproduktion besser hinkriegen. Ich finde das sehr schade. Der Sound könnte insgesamt auch besser sein, also rundum eine technisch eher mittelprächtige Veröffentlichung. Trotzdem ein gutes Album.
Mist, vor lauter Arbeit und Kindererziehung habe ich den kauf der neuen DC total vergessen. Wird natürlich nachgeholt.
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RockhinduMist, vor lauter Arbeit und Kindererziehung habe ich den kauf der neuen DC total vergessen. Wird natürlich nachgeholt.
…und ich hab leider die Besprechung der „Tied & True“ in den Thread der verschollenen „Lost & Found“ gestellt, so dass sie auf Anhieb schwerer zu finden ist :doh:.
Erbarmt sich ein Moderator?
Aber gerne doch.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Whole Lotta PeteDankeschön! Im neuen Flight13-Newsletter steht übrigens noch, dass die Vinylversion nicht angekündigt sei.
Auf ihrer website steht aber, dass Vinyl doch angekündigt ist. Bei anderen Internetanbietern wird sie auch als Vinyl angeboten.
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Der Song „On a monday“, aus verschiedenen Quellen als Komposition von Leadbelly identifiziert, wurde von Johnny Cash zu seinem „I got stripes“ nur leicht umgeschrieben. Im Prinzip handelt es sich um das gleiche Stück, auch die meisten Zeilen der Lyrics blieben identisch, insbesondere der Anfang. „I got stripes“ ist u.a. auf der „At Folsom Prison“ dabei und kommt auch im Film „Walk the line“ vor.
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Schlagwörter: Detroit Cobras
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