Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
-
AutorBeiträge
-
@kurganrs
Ich bin prinzipiell kein Freund dieser Form von Bewertung und habe Sterne zwischendurch nur verteilt, weil das hier so Usus ist und auch danach gefragt wurde. Nach meiner Auszeit habe ich beschlossen, das Besternen zu unterlassen, statt dabei immer ein ungutes Gefühl zu haben.Ergänzung zu meinem kleinen Rant oben. Heute wurde mir folgender Artikel in die Timeline gespült:
Film-Fans verlassen den Saal: Wieso wurde die aktuelle Nummer 1 im Kino verboten?
Ein umstrittener Film wird aus dem Kino genommen und das ist der Grund. (PC Games)
Im ‚Artikel‘ steht dann, dass lediglich bei Testvorführungen Zuschauer gegangen seien, und das ‚Verbot‘ entpuppt sich als fehlende Feiertagsfreigabe, weswegen Terrifier 3 am 1.11. in einigen Bundesländern nicht lief. Ich könnte kotzen bei dieser Form von ‚Berichterstattung‘ und habe die Webseite jetzt blockiert.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameHighlights von Rolling-Stone.deDiese 11 Frauen haben das Musik-Business verändert
Die besten Gitarristen aller Zeiten: Keith Richards
Die 100 besten Gitarristen aller Zeiten: Die komplette Liste
Die besten Live-Alben des Rock: 5 Platten, die ihr Geld wert sind
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im Dezember
Neu auf Netflix: Die wichtigsten Filme im Dezember 2024
WerbungGerade komme ich aus
Venom: The Last Dance (Kelly Marcel, 2024)
Was soll ich sagen, nach diesem Machwerk wünscht man sich, dass die Reihe tatsächlich tot und begraben ist. Schon die allererste Szene ist eine Zumutung, wenn der neue Schurke Knull auf die am wenigsten elegante Weise eingeführt wird, die sich denken lässt: er hält einen unmotivierten Vortrag über seine Geschichte und seine Absichten (Überraschung, er will das Universum vernichten), was dann auch schon fast wieder sein letzter Auftritt ist. Es folgen fast zwei Stunden uninspirierte Action, Figuren, deren einziger Zweck sich dem mündigen Zuschauer sofort erschließt, Szenen, in denen die innere Logik der Reihe ad absurdum geführt wird (es passt jetzt einfach jeder Mensch zu jedem Symbionten), der Einsatz von dei ex machina und anderer billiger Tricks. Die finale Lösung, wie man die neuen, unzerstörbaren Aliens, die Knull zur Erde geschickt hat, dann doch besiegt, wird immer wieder prominent im Bild gezeigt und ist in ihrer Lächerlichkeit beschämend. Man kippt einfach Hyperacid drüber. Ich wünschte, jemand hätte das mit dem Film getan.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameDass man an (ausschließlich katholischen?) Feiertagen nicht tanzen darf, ok, cool und normal in heutiger Zeit, ist mir ins Blut übergegangen. Aber dass es tatsächlich eine „Feiertagsfreigabe“ für Filme gibt?
Selbst: The Hobbit 1 & 2 – Zwei Dinge fallen stark auf: Peter Jackson liebt den Kniff, dass Orks irgendwo hochfliegen und dann am höchsten Punkt jemand mit zwei Schwertern wartet und ihnen *schnipp* den Kopf abzwickt. Generell verschwinden in den Hobbit-Filmen Klingen in Körpern, während bei Herr der Ringe meist nur außen auf die Rüstungen geboingt wurde (ein AI-Rework in dem sämtliche Waffen mit Baseballschlägern ersetzt wurden, würde ich stark begrüßen und abfeiern). Und wieso braucht Armitage Oakenshield diese Tonnen an Mascara und die gelaserte Talahon-Bartlinie?
--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block@cleetus
https://www.fsk.de/?seitid=3053&tid=298--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameVorhin im Kino: Blonde Venus (Josef von Sternberg, USA 1932) – und jetzt würd ich gern die ungeschönte Fassung (die nicht gedreht werden konnte) sehen … das natürlich absehbare, aber völlig unmotiviert herbeigeführte Happy End zumindest ist ja wirklich furchtbar.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Vorhin im Kino: Blonde Venus (Josef von Sternberg, USA 1932) – und jetzt würd ich gern die ungeschönte Fassung (die nicht gedreht werden konnte) sehen … das natürlich absehbare, aber völlig unmotiviert herbeigeführte Happy End zumindest ist ja wirklich furchtbar.
Aber eigentlich egal, wenn man bedenkt, dass der Film den Gorilla-Tanz enthält, oder? Ich bin immer am Überlegen, ob Sternbergs Filme so gut sind, obwohl er so unter Zwängen stand oder eben gerade weil?
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.latho
Ich bin immer am Überlegen, ob Sternbergs Filme so gut sind, obwohl er so unter Zwängen stand oder eben gerade weil?Interessanter Punkt – keine Ahnung … die Bilder sind halt schon immer wieder der Hammer, zugespitzt gesagt Ornament, das nebenher noch eine Handlung transportiert. „Shanghai Express“ würde doch stumm genau so gut funktionieren wie als Tonfilm. Die Bilder erzählen für sich schon fast die ganze Geschichte.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
latho
Ich bin immer am Überlegen, ob Sternbergs Filme so gut sind, obwohl er so unter Zwängen stand oder eben gerade weil?Interessanter Punkt – keine Ahnung … die Bilder sind halt schon immer wieder der Hammer, zugespitzt gesagt Ornament, das nebenher noch eine Handlung transportiert. „Shanghai Express“ würde doch stumm genau so gut funktionieren wie als Tonfilm. Die Bilder erzählen für sich schon fast die ganze Geschichte.
Eben, Sternberg kam vom Stummfilm (wie so viele andere auch), der musste nicht reden, der zeigte. Und er war großer Fan von moods, also Stimmungen, die den Film definierten, nicht so etwas Unwichtiges wie Handlung oder Thema. Die Handlung aller Sternberg-Dietrich-Filme kann man mit 2 Sätzen erklären (wenn man ausführlich ist), über die Stimmungen, die Bilder kann man Stunden reden. Auf der Criterion-DVD von The Scarlet Empress (wahrscheinlich der Film, an dem Sternberg am wenigstens Grenzen auferlegt wurden, weswegen schon im Vorspann Nackte auftauchen) ist der BBC-Kurzfilm drauf, in dem der alte Sternberg in London von Robinson (glaube ich) gebeten wird, das „Sternberg-Licht“ nachzustellen. Der alte Herr erscheint auf dem Drehort, meckert herum, rückt einen Scheinwerfer hierhin, dimmt einen anderen und plötzlich steht das Model – trotz der wesentlich höheren Tiefenschärfe der Kameras – in diesem selben weichem, ambienten Licht da wie einst Marlene. It’s art.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Interessant, diesen Kurzfilm kenne ich nicht … und auch „The Scarlet Empress“ kenne ich noch nicht (er fehlt auch in der kleinen Dietrich-Reihe, die hier bald zu Ende geht). Die andere Lücke ist „Dishonored“. Und die meisten weiteren habe ich auch erst dieses Jahr endlich mal gesehen.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windInteressant, diesen Kurzfilm kenne ich nicht … und auch „The Scarlet Empress“ kenne ich noch nicht (er fehlt auch in der kleinen Dietrich-Reihe, die hier bald zu Ende geht). Die andere Lücke ist „Dishonored“. Und die meisten weiteren habe ich auch erst dieses Jahr endlich mal gesehen.
Dishonored ist der Erinnerung nach der schwächste der Sternberg-Marlene-Filme, Marocco und Scarlet Empress die Stärksten.
Was den BBC-Film angeht, es war der von mir verehrte Kevin Brownlow, der das Interview führte und hier sind einige Ausschnitte (schon hingespult):
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Sehr cool, danke @latho
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaZuletzt gesehen:
Longlegs (Regie: Osgood Perkins – USA, 2024) 8/10
New Kids Turbo (Regie: Steffen Haars/Flip van der Kuil – Niederlande, 2010) 7/10
Aterrados (Regie: Demián Rugna – Argentinien, 2017) 6/10
Mater Superior (Regie: Marie Alice Wolfszahn – Österreich, 2022) 7,5/10
Die Theorie von Allem (Regie: Timm Kröger – Deutschland/Österreich/Schweiz, 2023) 8/10
Apocalipsis Z: El principio del fin (Regie: Carles Torrens – Spanien, 2024) 6,5/10
The Piper (Regie: Anthony Waller – Großbritannien/Lettland, 2023) 4/10
The Loneliest Boy in the World (Regie: Martin Owen – Großbritannien, 2022) 6/10
Caveat (Regie: Damian McCarthy – Irland/Großbritannien, 2020) 7/10
Pobochnyi effekt (Regie: Aleksey Kazakov – Russland, 2020) 7/10Plot, Dialoge und Gags von The Loneliest Boy in the World waren mindestens schon mal einige Jahrzehnte tot, bevor sie für diesen etwas anderen Zombiefilm reanimiert wurden. Die visuelle Umsetzung gefiel mir hingegen so gut, dass ich das unterdurchschnittliche Geschehen knapp überdurchschnittlich bewerte.
--
Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Gestern im Kino: Cavalho dinero (Pedro Costa, PT 2024) – ein in jeder Bedeutung des Wortes unfassbarer Film. Beeindruckend!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHagen – Im Tal der Nibelungen (Cyrill Boss / Philipp Stennert, 2024)
zuletzt geändert von motoerwolf
Ziemlich furchtbar. Das Regieduo schafft es nicht, auch nur einem der Darsteller eine brauchbare Leistung zu entlocken. Alle Emotionen, alle Konflikte werden immer nur behauptet, zu sehen bekommt man sie nie. Nicht die Liebe zwischen Kriemhild und Siegfried, nicht das Verlangen von Gunter nach Brunhild. Der Film vermittelt niemals mehr Emotionen als eine Folge Terra X History und lässt den Betrachter so kalt, wie es die gezeigten Schneelandschaften sind. Was zu einer seltsamen Situation führt, denn einerseits ist der Film mit seinen 139 Minuten viel zu kurz, um dem Stoff gerecht zu werden, andererseits aber aufgrund seiner Umsetzung auch etwa 130 Minuten zu lang.
Die mittelalterliche Welt besteht hier lediglich aus ein paar kargen und schmutzigen alten Gemäuern, die so ärmlich ausgestattet sind, dass der Verdacht naheliegt, man habe einfach die nächstbeste Ruine als Drehplatz genommen. Ansonsten gibt es ein paar schlechte CGI-Gesamt-Ansichten der Stadt Worms und ein paar Wälder und Wiesen, gerne mit viel Schneegestöber oder Nebel. Auch das wirkt mehr nach Terra X als nach hochwertiger Filmproduktion. Ansonsten erfährt man nichts über die Welt, in der das alles spielt, was das ständige Gequatsche Kriemhilds, es müsse Veränderungen geben, komplett verpuffen lässt. Zumal auch die angestrebten Veränderungen nie mit Inhalt gefüllt werden.
Auch die größtenteils fehlenden Schauwerte jenseits der Stadt machen die Sache nicht besser, so wird beispielsweise Siegfrieds Kampf mit dem Drachen zwar thematisiert, aber eben auch nur in Dialogen. Die Schlachten sind im Vergleich zu anderen Produktionen viel zu bieder dargestellt, eine wird erst gar nicht wirklich gezeigt, sondern der Schnitt springt ständig zwischen Aufnahmen (eher Schnippseln) des Kampfes und der anschließenden Siegesfeier hin un her. Wobei die Feier ausschaut wie jeder x-beliebige Rave. Das passt zwar durch Darstellung des Siegfried, der dem Zuschauer als cool und sexy in Form einer Mischung aus Brad Pitt und David Beckham präsentiert wird, aber im Rahmen des Films wirken sowohl der Rave als auch Siegfried wie aus der Zeit gefallene Fremdkörper. Wo ich gerade etwas von sexy schrieb, fällt mir wieder die furchtbar biedere Darstellung von Sex in diesem Film ein.
Schlussendlich muss ich aber sagen, dass es klar mein Fehler war, überhaupt in den Film zu gehen. Manchmal ist es halt doch sinnvoll, im Vorfeld ein paar Informationen einzuholen. Hätte ich gewusst, dass das Regieduo für solche Dinge wie Die Pro7 Märchenstunde und Neues vom Wixxer zuständig war, ich wäre sicher nicht ins Kino gegangen.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameGerade lief hier im Kino
zuletzt geändert von motoerwolf
Der große Diktator (The great Dictator, Charlie Chaplin, 1940)
Schon so oft gesehen, aber noch nie im Kino (und dann noch zu so einem passenden Datum). Ich kann Chaplins spätere Bedenken bezüglich des Films voll verstehen, bin aber unglaublich dankbar, dass er zum Zeitpunkt des Drehs noch nicht wusste, was er später über die Wahrheit der Ghettos und der KZ erfahren musste. Der Film ist viel zu großartig und zu bedeutend, als dass die Welt auf ihn verzichten könnte.
Unabhängig von der Wichtigkeit dieses Films möchte ich außerdem meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, auch noch andere von Chaplins Filmen mal im Kino sehen zu dürfen. City Lights zum Beispiel.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.