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The Cut (Fatih Akin, 2014)
Schwierig. „The Cut“ hat ein paar schöne oder besser intensive Momente, berührt mich aber eigentlich überhaupt nicht, was bei der thematischen Ausrichtung nicht unbedingt ein Vorteil ist. Der Stoff – das Leid der Armenier – an sich hätte viel hergegeben, die Story um die portraitierte Familie ebenso. Letztlich bleibt es aber bei einem nett erzählten, aber recht hölzernen Erlebnis, bei dem man irgendwann nur von Ort zu Ort gehetzt wird, ohne dass auch nur einer einen Eindruck hinterlassen würde.
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WerbungVoll verschleiert (Sou Abadi, 2017)
Titel klang klischeehaft, der Trailer wirkte auch erstmal eher bieder, aber manchmal gibt es eben doch Überraschungen. „Voll verschleiert“ ist nämlich ungemein unterhaltsam. Man muss eine kleine Schwäche für völlige Überzeichnung und vor allem Wortwitz und Situationskomik haben, dann entfaltet die Sache die volle Wirkung. Ließe sich vermutlich auch prächtig als Serie konzipieren.
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Hold on Magnolia to that great highway moonZum ersten Mal in meinem Leben, endlich! Im Filmmuseum, mit anschließendem Vortrag zum Thema „Synchronisation“ (wie so manche ahnen, genau mein Thema … ). Ich habe natürlich vorher die Original-, und zum Glück nicht nachher die deutsche Version geschaut.
Citizen Kane – Orson Welles, 1941 *****
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Is this my life? Or am I just breathing underwater?Your Name – Makoto Shinkai, 2016 ***** Ein wunderschöner und reicher Film, den ich sehr genossen habe.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Immerhin der erfolgreichste Anime-Film aller Zeiten! ***** ist mir aber kein Shinkai-Werk wert.
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Nocturnal Animals (Tom Ford, 2016) ***
Versucht wie ein Thriller zu erscheinen, ist aber ein Beziehungsdrama. Gekränkte Gefühle, falsche Entscheidungen, Enttäuschung, alles etwas langatmig dargeboten.--
I used to be darker, then I got lighter, then I got dark againVor ein paar Tagen im Filmmuseum, viel zu spät:
The Square – Ruben Östlund, 2017
Bei aller berechtigten Kritik fand ich ihn fantastisch. What a ride!
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Is this my life? Or am I just breathing underwater?Boyz n the Hood (John Singleton, 1991) ***1/2
Deprimierende Vorstadtghettotristesse, mit noch jungen bekannten Gesichtern wie Ice-Cube oder Lawrence Fishburne, unspektakulär, aber auch ungeschminkt.--
I used to be darker, then I got lighter, then I got dark againfoka The Square – Ruben Östlund, 2017
Bei aller berechtigten Kritik fand ich ihn fantastisch. What a ride!Wow!
Muss ihn auch sehen! Nur wo?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Dope ****
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penguincafeorchestraBoyz n the Hood (John Singleton, 1991) ***1/2 Deprimierende Vorstadtghettotristesse, mit noch jungen bekannten Gesichtern wie Ice-Cube oder Lawrence Fishburne, unspektakulär, aber auch ungeschminkt.
Den mag ich auch, ist mir von allen bekannten Hood-filmen der liebste
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„The Crucible“ von Nicholas Hytner
Der Film ist auch heute noch richtig gut. Sehr atmosphärisch und gut besetzt, mit einem intelligenten Drehbuch im Rücken. Es gibt so viele Parallelen zur unseren Zeit – Massenhysterie, Verfolgungswahn, Fanatismus, Diskriminierung. Ist überall aktuell.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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penguincafeorchestraNocturnal Animals (Tom Ford, 2016) ***
Versucht wie ein Thriller zu erscheinen, ist aber ein Beziehungsdrama. Gekränkte Gefühle, falsche Entscheidungen, Enttäuschung, alles etwas langatmig dargeboten.Den Film habe ich komplett anders wahrgenommen. Ein spannender Thriller erster Güte mit einem fiesen aber unbrutalen Ende.
Keine Ahnung, warum dieser Film hier noch keine Erwähnung fand:
Das Leuchten der Erinnerung (Paolo Virzi, 2017)
Ella (Helen Mirren) hat Krebs, ihr Mann John (Donald Sutherland) ist dement. Beide begeben sich auf eine letzte Reise. Ein Roadmovie der anderen Art.
Sehenswert!Nach „Die süße Gier“ und „Die Überglücklichen“ das dritte durchaus sehenswerte Werk von Virzi.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Stung – Sie werden dich stechen!
(Regie: Benni Diez – Deutschland/USA, 2015)Mrs. Perch veranstaltet ihre alljährliche Gartenparty in ihrer abgelegenen Villa auf dem Land. Eigentlich ist alles wie immer, doch dann läuft der illegal importierte Pflanzendünger aus und eine ansässige Insektenspezies verwandelt sich in zwei Meter große Killerwespen. Klar, dass diese Mutationen nicht lange vor der Festgesellschaft Halt machen. Nun liegt es an den Catering-Mitarbeitern Paul (Matt O’Leary) und Julia (Jessica Cook) die angreifenden Bestien aufzuhalten.
Praktisch seit Beginn des Horrorfilms existiert die Nebensparte des „creature horror“, welche schon seit Jahrzehnten nicht mehr solche kommerziellen Höhen wie mit Steven Spielbergs „Jaws“ erreichte, aber eine eingeschworene und treue Fangemeinde versammelt, die sich oft mit lieblosen Schnellschüssen für den Heimvideomarkt zufrieden geben muss. Dies geht soweit, dass sich in den letzten Jahren eine scheinbar endlose Serie von ultra-trashigen Haifilmen etablierte, die aufgrund ihrer unterdurchschnittlichen Schauwerte geliebt werden, wenn auch meist nur ironisch.
„Stung“ von Regisseur Benni Diez schlägt da in eine andere Kerbe, sein Monsterfilm bezieht die Inspiration nicht aus dem Tierhorror, sondern bedient sich eher bei den „Alien“-Filmen, genauer gesagt bei „Aliens“, der von mir eher wenig geschätzten Action-Interpretation des Themas durch James Cameron. Vermutlich keine schlechte Wahl, wenn man wie Diez aus der Special-FX-Ecke kommt und sein Regiedebüt abliefert. Zuvor arbeitete er an den Visual Effects für Lars von Triers „Melancholia“ – wahrlich keine schlechte Referenz.
Und so startet „Stung“ mit überdurchschnittlicher Kameraarbeit, die etwaige Verwandtschaftsverhältnisse zu den digitalen Schrottproduktionen im Genre leugnet. Keine große Leistung, bedenkt man die künstlerischen Niederungen, in denen hier sonst gearbeitet wird, aber allemal erfreulich. Vor allem, weil man auch die Charaktere lebendig gestaltet und das Setting flott etabliert, bevor es dann zur Sache geht. (Wie in früheren Filmen dieser Horrorvariante, liegt die Ursache der amoklaufenden Fauna in Verbrechen der Oberschicht an der Natur, hier dem Beimengen von Wachstumshormonen in den Rasendünger aus dem örtlichen Baumarkt. Manche Dinge ändern sich nie.)
Ein „creature feature“ steht und fällt jedoch mit seinen Effekten; in aller Regel stellen sich zwei Fragen: Wie wirkt die Kreatur auf der Leinwand? Und wie geben ihre Opfer den Löffel ab? Hier gibt es durchaus positive Antworten zu vermelden, denn während des größten Teils des Films behilft man sich mit echten Bauten und handgemachten Bluteffekten, die fachmännisch in Szene gesetzt werden, ganz im Stil der Klassiker aus den 1970er und 1980er Jahren. Überraschend wirken eher die lahmen CGI-Kreationen. Eigentlich ein grober Fauxpas für Benni Diez, der sich seines Könnens in diesem Bereich rühmt, aber altbackene Animationen auffährt, die während der eher nervigen Actionsequenz zum Schluss von „Stung“ besonders ins Auge fallen.
Ansonsten sorgt das Thema (mannshohe Killerwespen!) von sich aus für den nötigen Ekel, der durch blutige Fress- und Schlüpfszenen der Wespen forciert und zum Schluss noch mit Braindead’schem Mutter-Sohn-Konflikt unterfüttert wird. Diez bedient sich geschickt bei den bekannten Genrezutaten und bastelt seine eigene Version der Dinge, ohne auch nur einen Gedanken an Innovation zu verschwenden. Dafür besitzt er ein sicheres Händchen, um den Wechsel zwischen drastischen Horrorszenen und Humoreinschüben zu timen, welche viel dazu beitragen, den Unterhaltungswert über 90 Minuten nicht einbrechen zu lassen.
Als Fan hat es Diez sicher gefreut, Lance Henriksen („Aliens“) für eine Nebenrolle zu verpflichten, die Hauptrollen übernehmen Matt O’Leary („In Time“, „Death Sentence“) und Jessica Cook. Die US-amerikanischen Schauspieler täuschen fast darüber hinweg, dass „Stung“ eine deutsche Produktion ist, die nicht nur in Brandenburg gedreht wurde, sondern auch eine komplett deutsche Crew beschäftigte. Ungewöhnlich, noch dazu für einen Horrorfilm, denn Genrekino aus Deutschland muss man wirklich mit der Lupe suchen, wenn es sich nicht um Amateurproduktionen handelt.
Wer hier das nächste große Horrording erwartet, wird unverrichteter Dinge von dannen ziehen müssen; wer hingegen genreaffinen Spaß für die nächsten anderthalb Stunden sucht, liegt mit „Stung“ goldrichtig. Das Brandenburg Wespen Massaker grinst höhnisch über Menschen, die ihr Glas mit einem Bierfilz abdecken. Endlich sind Wespen so fies wie ihr Ruf. Seien Sie hysterisch! (Die Tagline des geschmackvoll gestalteten Blu-ray-Covers „Sie werden dich stechen!“ dürfte die Untertreibung des Jahrzehnts sein.)--
The Wanderers (Philip Kaufman, 1979) ****
Junge Männer, die ihr Leben mit dämlichem Ganggehabe verschwenden. Nach Boyz n The Hood, Teil 2 meiner Gangfilmreihe. Die Darsteller sind weitestgehend unbekannt (geblieben) und wirken frisch und der Soundtrack passt prima zur Zeit. Die typischen Jugendthemen werden gestreift: Mädchengeschichten, blöde Eltern, große Klappen, cool Aussehen, Strippoker, Autos, …. Das wirkt manchmal grell wie ein Musical. Und mittendrin flammt immer wieder Gewalt auf, etwas Unheimliches liegt in der Zeit. Am Ende werden die Halbstarken Jungs von der Realität eingeholt und müssen zur Marine, oder werden plötzlich Vater. Dylan singt den Wechsel herbei. Diese seltsame Jugend hat so viel Energie und so wenig Verstand, faszinierend mit anzusehen.--
I used to be darker, then I got lighter, then I got dark again -
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