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Champion Jack Dupree
Geboren am 23.7.1909 in New Orleans, gestorben ist er am 21.1.1992 in Hannover.
Der “Champ“ war einer der letzten großen Barrelhouse-Pianisten, der die „schwül-schlüpfrige“ Atmosphäre der Spelunken seiner Heimatstadt in die Konzertsäle und Clubs brachte.
Dupree war nicht nur Musiker allein, der Pianist war Entertainer im weitesten Sinne, wusste er sein Publikum nicht allumfassend zu unterhalten.
Wer erinnert sich nicht gern an die von ihm erfundenen angeblich von Shakespeare stammenden „Weisheiten“, die sich im nach hinein doch stets als derbe Zoten herausstellten. (“Shakespeare says „Man who play bass use fingers“ – ain’t nothin‘ else he could use, you understand… he can’t use his teeths ‚cause he ain’t got none, you understand… yeah…”)
Nichts für zarte Gemüter, aber so ging’s halt zu in den Spelunken…Dupree war in New Orleans im Waisenhaus aufgewachsen, dem gleichen, in dem auch Louis Armstrong zeitweise untergebracht war. Er erzählte oft, dass er dort gelandet sei, nachdem Mitglieder des Ku-Klux-Klans seine Eltern umgebracht hätten.
Sein musikalischer Lehrer wurde ein Pianist namens Willie “Drive ’Em Down“ Hall.
1930 siedelte er nach Chicago über und ab 1935 „schlug“ er sich als Profiboxer durch.
1940 kam es zur ersten Plattenaufnahme für das Label Okeh.
Nach einem Aufenthalt in der Navy im 2. Weltkrieg nahm er anschließend unter verschiedenen Namen für verschiedene Label auf. (Apollo, Red Robin, Gotham, u.a. als “Meat Head Johnson” oder “Lightnin’ Jr.” )
Für einen “längeren” Zeitraum konnte ihn KING RECORDS im Zeitraum von 1953-1955 halten.
Hier entstand dann auch das Stück “Walking the Blues“, das ihm seinen einzigen Charterfolg bringen sollte.Eine seiner wichtigsten Platten wurde dann 1958 auf ATLANTIC veröffentlicht, “Blues from the gutter“, ganz im Stil der damaligen Zeit, seine Barrelhouse-Vergangenheit jedoch nicht verleugnend.
1959 siedelte er nach Europa über, um der Farbigen nicht sehr wohl gesonnenen amerikanischen Gesellschaft zu jener Zeit zu entgehen.
So entstanden im Rahmen seiner Zeit, die er in Skandinavien, England und Deutschland verbrachte, viele Schallplatten, die meisten auf dem Label STORYVILLE.Aber auch mit John Mayall, Clapton und vielen anderen britischen Blues-Musikern kam es in den 60ern zu Veröffentlichungen auf DECCA oder BLUE HORIZON.
Erst 1990 war es, dass es ihn in die Heimat zurückzog, nach New Orleans, aber nur zum Besuch, denn seinen Wohnsitz hatte er inzwischen in Hannover.
Drei Alben erbrachten die Besuche in New Orleans, noch einmal drei gute Platten , die leider letzten vor seinem Tode.
Den Champ habe ich oft live gesehen, auch persönlich kennen gelernt, stets vermochte er gute Laune zu verbreiten, er hatte das Publikum immer sicher im Griff.
Er konnte fröhlich sein, er brachte seine zotigen Geschichten, er trank ganz gerne einmal etwas mehr (“it’s pure German water“), aber immer wieder kam auch diese tiefe Traurigkeit durch, wenn er von den nicht so angenehmen Erlebnissen und Ereignissen seines Lebens erzählte.
Und doch brachte er es aber auch dann immer wieder auf den Punkt – zuversichtlich zu sein, denn “You can make it if you try“!!!
Und hier zu den Sternen:
http://forum.rollingstone.de/showthread.php?44561-Champion-Jack-Dupree&highlight=dupree
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WerbungFeine kleine Zusammenfassung. Danke. Habe den Champ auch 2 Mal gesehen, war immer sehr angetan von seinem Boogie Woogie und den lustigen Geschichtchen drum rum. Zusammen mit Memphis Slim meine ersten Blues- Erfahrungen, wenn es um das Piano geht.
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I would go in chains just to see you free (Buffy)Mein Vater hat ihn in den Sechzigern wohl unzählige Male live gesehen – worum ich ihn beneide!
As luck would have it, in 1960, the famous blues-singer/piano-player Champion Jack Dupree decided to move to Zurich, Switzerland for several years – which marked the beginning of a long musical and personal friendship between Chris and the black bluesman from New Orleans. It is Chris, 19 at the time, who can be heard as backing guitarist under the name of „Stuff Lange“ on Dupree‘s 1961‘s recordings for the Folkways and Sonet/Storyville record labels. During the following years Chris was practically „at home“ in Zurich’s legendary Jazzclub „Africana“, where he performed at countless blues-sessions with Dupree and other wellknown musicians.
Quelle: http://homepage.swissonline.ch/featheredapple/langebaracudas.html
Von Chris Lange bei Youtube reingestellt, mit folgendem Kommentar:
This is a 3-track selection of my early sixties recordings (they were issued for the first time on the cd album „Rusty Strings“ in 2005).
The first song „Woodchopper Blues“ (an old work song) is sung by Champion Jack Dupree, with me on lead guitar. This was recorded early in January 1961. It was done as a demo recording for the planned album „The Women Blues Of Champion Jack Dupree“ for the Folkways label.The second tune „It’s Boogie Time“ was recorded one year later in February 1962, backed by some musicians, who were around me then in my small recording studio.
The last tune „Christmas Blues“ was recorded on December 26th, 1961, some three months after our recording session with Jack Dupree for Storyville Records in Denmark. I play both guitar parts here, rhythm and lead, on an acoustic instrument.
Über „DuPree“ im Zürcher Tearoom berichtete auch Ralph Gleason, der dean der kalifornischen Jazzkritik, 1964 im Milwaukee Journal:
https://news.google.com/newspapers?nid=1499&dat=19640229&id=M-UpAAAAIBAJ&sjid=YicEAAAAIBAJ&pg=3923,3884413&hl=en(Mani Neumeier spielte damals im Africana gemeinsam mit Irène Schweizer in einer Soul Jazz Combo.)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #147: Jazz-Neuheiten 2023, Teil 2 und mehr - 12.12., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDanke, gypsy, für die feine Zeitreise….
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Leider gibt es auf der tollen Bazillus-Website in der ganzen Geschichte, die bis in die frühen Sechziger zurückreicht, keine Photos von Dupree. Aber für Jazzinteressierte lohnt ein Blick sehr:
http://www.bazillusclub.ch/ („Looking Back“ am rechten Rand)--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #147: Jazz-Neuheiten 2023, Teil 2 und mehr - 12.12., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaChampion Jack Dupree
Auch der 1909 in New Orleans geborene Champion Jack Dupree gehört in diese Kategorie der Kneipenpianisten. Seine Eltern kamen durch einen vermutlich vom Ku Klux Klan gelegten Brand um, als er noch ein Baby war. Und so wuchs er im „Colored Waifs‘ Home for Boys“ in New Orleans auf, wo auch Louis Armstrong eine Weile erzogen worden war. Dort lernte er das Klavierspielen. Später, nachdem er sich noch Tipps von Barrelhouse-Pianisten wie Willie Hall geholt hatte, verdiente er sein Geld in den Bordellen und Bars im French Quarter von New Orleans. -
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